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Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 2

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Film
Titel Harry Potter und die Heiligtümer des Todes: Teil 2
Originaltitel Harry Potter and the Deathly Hallows: Part 2
Produktionsland Vereinigtes Königreich
Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2011
Länge 130[1] Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie David Yates
Drehbuch Steve Kloves
Joanne K. Rowling (Romanvorlage)
Produktion David Heyman
David Barron
J. K. Rowling
Musik Alexandre Desplat
Themen:
John Williams
Nicholas Hooper
Kamera Eduardo Serra
Schnitt Mark Day
Besetzung

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes: Teil 2 ist der letzte Film der Harry-Potter-Reihe und basiert auf den letzten vierzehn Kapiteln von Joanne K. Rowlings Buch Harry Potter und die Heiligtümer des Todes. Er wurde zusammen mit Harry Potter und die Heiligtümer des Todes: Teil 1 produziert, ist allerdings, im Gegensatz zu diesem, auch in 3D zu sehen. Weltpremiere hatte der Film in London am 7. Juli 2011. Er erschien in Österreich und Deutschland am 13. und in den Vereinigten Staaten am 15. Juli 2011.[4]

Handlung

Der Film beginnt genau an der letzten Stelle aus dem Vorgängerfilm, wo Lord Voldemort in das Grab des verstorbenen Albus Dumbledore einbricht und den mächtigen Elderstab stiehlt. In Hogwarts ist mittlerweile Severus Snape Schulleiter von dem gemeinhin angenommen wird, dass er Dumbledore ermordet habe.

Harry Potter, Ron Weasley und Hermine Granger befinden sich in Shell Cottage, dem Haus von Rons Bruder Bill. Harry will zusammen mit dem Kobold Griphook in die Bank Gringotts einbrechen, um dort einen Horkrux zu finden, der sich im Verlies von Bellatrix Lestrange befindet.

Gleichzeitig sind Harry und seine Freunde auf der Suche nach den Heiligtümern des Todes, zu denen auch der Elderstab gehört. Harry befragt den Zauberstabmacher Ollivander, der zugibt, Voldemort unter Folter die Existenz des Elderstabs bestätigt zu haben.

Hermine nimmt die Gestalt der Todesserin Bellatrix Lestrange an und zusammen mit Ron, Harry und dem Kobold Griphook begibt sie sich zur Winkelgasse und bricht in Gringotts ein. Trotz zahlreicher Abwehrmaßnahmen gelingt das Vorhaben. Griphook überlistet die Drei allerdings und nimmt das Schwert von Gryffindor, mit dem man Horkruxe zerstören kann, an sich. Harry, Ron und Hermine fliehen auf einem Drachen vor der anrückenden Wachmannschaft und landen in einem See.

Der über den Diebstahl des Horkruxes in Kenntnis gesetzte Lord Voldemort ist darüber dermaßen zornig, dass er alle, die sich in seiner Nähe befinden, tötet. Harry hingegen, der das Geschehen durch eine Vision miterlebt, sieht sich in seiner Vermutung bestätigt, dass ein weiterer Horkrux in Hogwarts versteckt ist.

Harry, Hermine und Ron apparieren zur hogwartsnahen Zaubererstadt Hogsmeade. Vor den auftauchenden Todessern werden sie von Dumbledores Bruder Aberforth gerettet. Dieser versucht zunächst, die Drei von ihrem Vorhaben abzubringen, zeigt ihnen letztendlich aber einen neuen Geheimgang in den Raum der Wünsche in Hogwarts, der zu einem Zufluchtsort für rebellierende Schüler geworden ist.

Schulleiter Snape erfährt von Harrys Vorhaben, versammelt alle Schüler in der großen Halle und droht ihnen eine Strafe an, sollten sie die Kenntnis über Harrys Aufenthaltsort nicht verraten oder gar mit Harry kooperieren. Daraufhin gibt sich Harry zu erkennen. Nach einem kurzen Kampf mit Minerva McGonagall flieht Snape. Minerva McGonagall übernimmt die Kontrolle über Hogwarts und sorgt mit anderen Lehrern dafür, dass die Schule geschützt ist; so werden auch die steinernen Kriegerfiguren im Schloss zur Verteidigung zum Leben erweckt und ein magischer Schutzschild, der sich wie ein Gewölbe über das Schloss ausbreitet, wird geschaffen.

Harry sucht gemeinsam mit Luna Lovegood den in Hogwarts versteckten Horkrux, der mit Rowena Ravenclaw in Verbindung stehen soll. Inzwischen trifft Voldemort mit seinen Anhängern ein und lässt diese den Schutzschild angreifen, dies jedoch ohne Erfolg.

Harry erfährt vom Geist der toten Tochter Ravenclaws, dass der Horkrux – ein Diadem – im Raum der Wünsche liegt. Ron und Hermine zerstören den aus Gringotts gestohlenen Horkrux in der Kammer des Schreckens mit einem Basiliskenzahn und gestehen sich ihre Liebe ein. Lord Voldemort spürt schmerzhaft den Verlust eines weiteren Teils seiner Seele. Er bäumt sich auf und zerstört den Schutzschild der Schule. Die Schlacht zwischen den Todessern auf der einen und dem Orden des Phönix inklusive volljährigen Schülern von Hogwarts auf der anderen Seite beginnt.

Harry begibt sich mit Ron und Hermine zum Raum der Wünsche. Allerdings werden sie dort bereits von Draco Malfoy, Gregory Goyle und Blaise Zabini erwartet. Im Gefecht entzündet Goyle ein magisches Feuer, in dem er selbst verbrennt. Malfoy und Zabini werden durch Harry und Ron mit dem Besen gerettet. Der gefundene Horkrux wird von Harry ebenfalls mit einem Basiliskenzahn zerstört und von Ron in den in Flammen stehenden Raum getreten.

Durch die Kampfhandlungen wird die Schule schwer beschädigt. Rons Ex-Freundin Lavender Brown, sein Bruder Fred sowie Lupin und Tonks kommen dabei ums Leben.

Voldemort tötet Snape im Bootshaus von Hogwarts, da er glaubt, dass dieser der rechtmäßige Besitzer des Elderstabes sei und der Gehorsam des Elderstabes nur durch den Mord an ihn gehe. Dies ist allerdings ein Irrtum, da nicht Snape, sondern Draco Malfoy den vorigen Besitzer des Stabes – Albus Dumbledore – durch Entwaffnen besiegt hatte. Voldemort stoppt den Angriff auf Hogwarts und fordert Harry auf, sich ihm zu stellen. Durch Erinnerungen, die ihm der im Sterben liegende Snape überlässt, erfährt Harry, dass Snape Harrys Mutter Lily immer geliebt hat, dass er seit der Ermordung von Harrys Mutter durch Lord Voldemort auf der Seite Dumbledores stand, dass Harry ein Horkrux ist und er sich daher von Voldemort töten lassen muss, um Voldemort zu besiegen und endgültig zu vernichten.

Harry verabschiedet sich von Ron und Hermine und wird von Voldemort im verbotenen Wald empfangen. Harry lässt sich von ihm mit dem Todesfluch töten. Statt zu sterben, verliert Harry allerdings nur den Horkrux, der in ihm steckt. Harry findet sich in seiner Benommenheit in einer Vision im Bahnhof King’s Cross wieder, wo er auf seinen alten Mentor Albus Dumbledore trifft. Dieser erklärt, Harry habe die freie Wahl, den Tod zu wählen oder zurückzukehren. Harry entscheidet sich, den Kampf fortzuführen. Narzissa Malfoy soll für Lord Voldemort den am Boden liegenden Harry Potter auf Lebenszeichen hin untersuchen, fragt diesen jedoch heimlich ob ihr Sohn Draco noch lebe, was dieser schwach nickend bestätigt, worauf hin sie Lord Voldemort belügt, Harry Potter sei tot.

Die Todesser und Voldemort kehren zum Schloss zurück. Dabei muss der gefangen genommene Hagrid den für tot gehaltenen Harry tragen. Die Verteidiger des Schlosses ergeben sich aber beim Anblick des anscheinend leblosen Harrys jedoch nicht. Als Harry sich kurz darauf als lebendig erweist, kommt es zu erneuten Kampfhandlungen, wobei Harry von Voldemort durch Hogwarts gejagt wird. Schließlich erschlägt Neville Nagini mit dem Schwert von Gryffindor, das er aus dem Sprechenden Hut zieht, womit auch der letzte Horkrux von Voldemort zerstört ist. Es kommt auf einem Innenhof des Schlosses zu einem finalen Duell zwischen Voldemort und Harry. Da Harry nach Draco Malfoys Entwaffnung der wahre Besitzer des Elderstabs ist, wendet sich dieser gegen Voldemort. Er stirbt durch seinen eigenen, auf ihn zurückprallenden Todesfluch und löst sich in Asche auf. Nachdem der Kampf gegen Voldemort gewonnen ist, entscheidet sich Harry, den Elderstab zu zerbrechen.

19 Jahre später: Die drei Freunde (Harry, Ron, Hermine), ihre Kinder und die Familie des geläuterten Draco Malfoy treffen sich auf Gleis 9 ¾ am Bahnhof King’s Cross, um die neuen Schüler zum Hogwarts Express zu bringen. Harrys jüngster Sohn, Albus Severus, macht sich Sorgen, dass er vielleicht in das Haus Slytherin gehen muss, doch Harry versichert ihm, dass das kein Unglück wäre, dass der sprechende Hut seinen Wunsch aber berücksichtigen werde.

Finanzieller Erfolg

Schon in den ersten vier Tagen gingen rund 1.580.000 Besucher in Deutschland ins Kino, um den letzten Teil des siebten Bandes zu sehen.[5]

Bisher sahen den Film knapp über 2 Millionen Deutsche im Kino (Stand 18. Juli 2011).[6]

Der 8. Film der Harry-Potter-Reihe hat zudem mehrere Rekorde gebrochen: Weltweit wurden am Startwochenende rund 483 Millionen US-Dollar eingespielt. 93 Millionen davon alleine am 1. Tag. Der Film hat es außerdem geschafft, innerhalb von 2 Tagen die 100-Millionen-Dollar-Marke zu erreichen bzw. die 160-Millionen-Dollar-Marke in 3 Tagen. [7]

Produktion

Die Produktion des siebten und achten Films fand gleichzeitig statt. Die regulären „Harry Potter“-Dreharbeiten endeten im Juni 2010 mit Aufnahmen für den ersten Teil des Finales.[8] Teile des Epilogs wurden im Dezember 2010 in den Leavesden Studios nochmal neu aufgenommen.[9][10]

Für die Abschlussszene, in der die Protagonisten 19 Jahre nach der Haupthandlung ihre Kinder zum Zug nach Hogwarts begleiten, wurden keine älteren Schauspieler gecastet. Die Originalbesetzung spielte die Szenen, welche nachher digital überarbeitet wurden, um die Akteure älter aussehen zu lassen.

Szenen mit Luke Newberry als Teddy Lupin wurden aufgenommen, aber aus der Kinofassung geschnitten. Der Schauspieler gab allerdings bekannt, dass er auf den Extras der DVD-Veröffentlichung zu sehen sein wird.[11]

Während den Dreharbeiten verletzte sich im Januar 2009 ein Stunt-Double[12], das fortan auf einen Rollstuhl angewiesen ist[13].

Während den Dreharbeiten der Kampfszenen kam es im März 2010 zu einem Zwischenfall, bei dem sich ein Feuer unkontrolliert ausbreitete und Teile der Kulissen zerstörte, ehe es von der Feuerwehr gelöscht werden konnte.[14]

Im Gegensatz zu Harry Potter und die Heiligtümer des Todes: Teil 1 ist dieser Film neben 2D auch in 3D zu sehen. Zwar waren im 1. Trailer beide Filme in 3D angekündigt, allerdings konnte der 1. Teil wegen Zeitdruck nicht umgesetzt werden.[15]

Im Juli 2009 wurde Vincent Crabbe-Darsteller Jamie Waylett von einem Londoner Gericht zu 120 Stunden gemeinnütziger Arbeit verurteilt[16], da im April 2009 bei einer Polizeikontrolle Marihuana in seinem Auto und mehrere Cannabispflanzen in der Wohnung seiner Mutter gefunden wurden[17]. Seine Rolle wurde daraufhin aus dem Film gestrichen. So entfacht nicht Crabbe das große Feuer im Raum der Wünsche und stirbt dabei, sondern Goyle (Joshua Herdman).

Soundtrack

Der Komponist der Soundtracks der ersten drei Filme der Filmreihe und „Hedwig's Theme“, John Williams bekundete seine Absicht, erneut die Filmmusik für Harry Potter und die Heiligtümer des Todes: Teil 2 zu schreiben.[18] Regisseur David Yates signalisierte die Bereitschaft, mit Williams zusammenzuarbeiten, aber aufgrund anderer zeitlicher Verpflichtungen von Williams kam es zu keiner Zusammenarbeit.

Regisseur David Yates bot daher bereits beim Produktionsprozess zum Soundtrack von Harry Potter und die Heiligtümer des Todes: Teil 1 dem Komponisten Alexandre Desplat die Arbeit zum Soundtrack der Fortsetzung an.[19] Im November 2010 wurde die Verpflichtung von Desplat von Warner Bros. offiziell bekanntgegeben.[20] Die Arbeiten am Soundtrack begannen Anfang 2011[21] und endeten am 27. Mai 2011 mit dem London Symphony Orchestra unter Leitung von Conrad Pope in den Abbey Road Studios[22][23].

Desplat verwendet an mehreren Stellen teils abgewandelte Themen anderer Komponisten der Filmreihe. Als das Trio Harry, Ron und Hermine nach langer Abwesenheit nach Hogwarts zurückkehrt, wird eine Abwandlung von „Hedwig's Theme“ eingespielt, die bereits in Harry Potter und die Kammer des Schreckens verwendet wurde und von John Williams komponiert wurde. Ebenso wird eine Abwandlung von Nicholas Hoopers „The Kiss“ aus Harry Potter und der Orden des Phönix und „Dumbledore's Farewell“ aus Harry Potter und der Halbblutprinz verwendet. Die Epilogszene ist mit „Leaving Hogwarts“ und der Abspann mit „Hedwig's Theme“ aus Williams Soundtrack zu Harry Potter und der Stein der Weisen vertont.[24]

Bezüglich der Verwendung von Williams „Hedwig's Theme“ äußerte Desplat:

„Well, we all know there's one theme, which has become iconic, Hedwig's Theme from John Williams. This theme is crucial to the success of the story, and it would have been disrespectful and stupid for me not to use it at the crucial moments where we need to refer to these ten years of friendships that we've all had with these characters and kids, so Hedwig's Theme does reoccur a lot more [than] in Part 1 where loss of innocence was the main theme of the film [...] [25]

Nun, wir alle wissen, dass es ein Thema gibt, das ikonisch wurde, [und zwar] Hedwig's Theme von John Williams. Dieses Thema ist wesentlich für den Erfolg der Geschichte und es wäre respektlos und dumm für mich gewesen, es nicht für die entscheidenden Momente zu verwenden, wo wir uns auf die zehnjährige Freundschaft mit den Figuren und Kindern beziehen, deshalb erscheint Hedwig's Theme viel öfter [als] in Teil 1, wo Ahnungslosigkeit das Haupthema des Films war [...]

Marketing

Bereits 2010 waren zwei Trailer zu Harry Potter und die Heiligtümer des Todes erschienen, die Szenen aus beiden Teilen enthielten. Ein erstes, sich nur auf den zweiten Teil beziehendes Featurette wurde am 17. März 2011 auf ABC Family gezeigt. Neben kurzen Interviewsequenzen mit Daniel Radcliffe, Rupert Grint, Emma Watson, David Heyman, David Barron and David Yates enthielt es Einblicke in bislang noch nicht gezeigte Szenen.[26]

Am 28. März 2011 wurde ein erstes Poster veröffentlicht, das Harry und Voldemort einander anstarrend zeigt, der Elderstab zwischen ihnen.[27]

Der erste Trailer zum Film wurde am 27. April fast gleichzeitig auf englisch, französisch und deutsch veröffentlicht.[28] Am 16. Juni 2011 wurde der zweite und gleichzeitig letzte Trailer auf englisch, eine Woche später auf deutsch veröffentlicht.[29]

Kritiken

„Die Wandlung zum Actionfilm ist hier komplett vollzogen, in hohem Tempo wechseln tobende Drachen mit Zaubererkompanien im Stechschritt, alte Damen kämpfen Seite an Seite mit gewaltigen, zum Leben erweckten Steinsoldaten. Die Potter-Welt ist tief ins Zwielicht des Krieges gesunken, und dafür nimmt Yates Anleihen von ‚Herr der Ringe‘ bis zu Leni Riefenstahl. Am schönsten ist dabei sein Rückgriff auf die Trash-Geheimnisse des Hongkong-Kinos, denn in der letzten Begegnung Harrys mit dem unsäglich Bösen kann man gut den irren ‚Battle Wizard‘ wiedererkennen, einen Film, der 1977 das Duell zwischen Zauberern mittels bunter Lichtstrahlen erfand. [...] Trotz der Kämpfe, trotz der Abwesenheit von Schule, vielleicht auch gerade, weil Harry auf seinen Abschluss pfeift und sich stattdessen um die Rettung der Welt kümmert, erkennt man in diesem Finale noch einmal gut, was den Sog der Potter-Saga ausmacht: Verführerisch ist weniger die Kaderschmiede zukünftiger magischer Alleskönner, auch wenn der Gedanke an Macht Kinder genauso lockt wie Erwachsene. Aber es geht doch mehr um die Erfindung von geheimen Räumen, in die jeder sich zurückziehen kann. [...] Harry Potter sieht Dinge und kommt an Orte, die man selbst in der eigenen Phantasie selten findet.“

Süddeutsche Zeitung[30]

„Mit Potter druckt man Geld, und die Maschinerie mit der Magie läuft wie geschmiert. [...] Niemals, so sagt man, habe jemand mit der Schriftstellerei so viel Geld verdient wie Joanne K. Rowling. [...] Im nunmehr letzten Teil der Saga zieht Harry Potter in die finale Schlacht gegen seinen Erzfeind Lord Voldemort. [...] Viele Opfer forderte die Geschichte über die Jahre, und auch im letzten Teil lassen einige ihr Leben. Was einst als kindgerechte Gute-Nacht-Lektüre begann, endet in Zerstörung und Tod, die auch die Titelfigur nicht verschont. Millionen Potter-Leser wissen: Als ultimative Waffe wählt Harry den Heldentod, kehrt aber auf wundersame Weise ins alltägliche Leben zurück. Harrys Geschichte ist letztlich auch eine des Verlustes, der Flüchtigkeit der Jugend und des Erwachsenwerdens. Aus dem Knirps von einst ist ein echter Kerl geworden.“

„Es ist ein wirklich heftiger Abschluss geworden für eine Saga, die vor zehn Jahren eigentlich ganz freundlich begonnen hat. Erinnern Sie sich noch an die niedlich-kuschelig-fröhlich-bunt-magische Zeit in der Hogwarts-Schule für Zauberei und Hexerei? Kerzen fliegen, Kinder lachen, Hüte sprechen, Gemälde bewegen sich, und ein rauschebärtiger netter alter Mann gibt einem kleinen Waisenjungen mit runder Brille ein Zuhause? Das können Sie alles komplett vergessen! Die Zeiten sind schon länger hart, aber diesmal stecken Harry Potter und seine Freunde in einem ausgewachsenen Kriegsfilm. Der lässt den Titelhelden zuweilen aussehen wie eine Nerd-Version von Bruce Willis. Zerstörung, Tod und blanke Verzweiflung zeichnen die Bilder des achten und letzten Films, bei denen man sich häufiger fragt, wie ein Zwölfjähriger damit klarkommen soll, wenn schon Erwachsene verstört sind.“

„Zweiter Teil der Verfilmung des siebten und letzten ‚Harry Potter‘-Romans, in dem sich die gefährliche Suche nach weiteren magischen Gegenständen zur Vernichtung von Lord Voldemort mit dem Geheimnis der drei Heiligtümer des Todes kreuzt. In der großen finalen Schlacht um Leben und Tod lösen sich schrittweise alle Rätsel, wobei der gereifte Harry am Ende nur triumphiert, weil er seinen eigenen Tod akzeptiert. Der visuell spektakuläre Schlusspunkt der Fantasy-Reihe ordnet ‚nur‘ noch die zentralen Ereignisse der Romanvorlage, findet dabei aber zu vielen faszinierenden Eindrücken und vor allem einem souveränen erzählerischen Rhythmus, der auch Wert auf Ruhepunkte und emotionale Zwischentöne legt.“

„Selbst derjenige, der es geschafft hätte, die letzten zehn Jahre nichts von Dumbledore, Hogwarts oder Voldemort mitzubekommen und sämtliche sieben Vorläuferfilme ausgelassen hat, selbst derjenige wird nach zehn Minuten ‚Heiligtümer des Todes‘ vorhersagen können, dass die drei bleichen, unglücklich schauenden Jugendlichen, die da gerade nicht weiterwissen, am Schluss doch in irgendeiner Weise triumphieren werden. Wobei das eine spannende Frage ist: Wie sieht ein absoluter Harry-Potter-Neuling diesen Film? Oder anders formuliert: Lässt sich die ‚Harry-Potter‘-Welt von ihrem Ende her erschließen? Von Produzentenseite wird in dieser Hinsicht auf jeden Fall nichts angeboten. ‚Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 2‘ beginnt tatsächlich so, als wäre seit dem letzten Teil nur knapp eine Viertelstunde Pinkelpause vergangen – in der allerdings der Projektor gewechselt wurde, denn nun ist alles in 3-D, was aber die Ästhetik des Ganzen nicht verändert, wie sollte es auch.“

„Wir ertragen eine Literaturverfilmung, die als Kino enttäuschend ist: Wie in jedem dummen X-beliebigen Blockbuster kämpfen zwei Armeen, wogt das Schicksal hin und her, und am Ende gewinnen die Guten. Das sieht schon gigantomanisch und monumental aus, und ist gigantomanisch uninteressant.[...] Überwiegend sieht man hier also flache Handlung, viel Action, haufenweise Kitsch, eindimensionale Figuren und ein pseudorelogiöses Spektakel. [...] Freuen wir uns an einem seichten Unterhaltungsfilm, in den man nicht mehr hineininterpretieren muss, als was er ist: Flucht und Trost in der anstrengenden Moderne, Revolte gegen die neue Unübersichtlichkeit. Nicht mehr. That’s it. [...] Aber was ist eigentlich mit dem Kino geschehen? Das Kino, so glaubt man zu sehen, hat sich verzaubern lassen, ist irgendwo am Bahnsteig 9 ¾ im Bahnhof King’s Cross abgebogen und zur Kinderveranstaltung geworden. Und, was weitaus schlimmer ist, die Erwachsenen machen mit. Nothing is well.“

„Vorbei sind die Zeiten, in denen das Potter-Universum eine heile Welt war, in der immer nur das Gute gewann. Es herrscht Krieg zwischen den mordlustigen Todessern und den heldenhaften Magiern, die bereit sind, ihnen Paroli zu bieten. Die kurze, wortlose Eingangssequenz, die in einer Rückblende Oberfiesling Lord Voldemort zeigt, macht diese düstere Grundstimmung mehr als deutlich. Harry Potter ist endgültig erwachsen geworden. [...] Logisch: Auch diese Verfilmung erreicht wieder nicht den sprichwörtlichen Zauber der Buchvorlage. Wie sollte sie auch? Ich bin mir nicht mal sicher, ob es wirklich ein besonders guter Film ist. Zwar sind die Dialoge gelungen, die Actionszenen knallig, die Spezialeffekte beeindruckend, die Atmosphäre schaurig-schön, und auch für eine Prise Humor ist gesorgt. Kurz: Der Film hat alles, was gutes Popcorn-Kino braucht. Aber er hat eben auch nicht mehr. Der Grund, warum ich mitfiebere, ist definitiv ein anderer: Meine persönliche, emotionale Bindung zu Harry und seiner Geschichte, die gleichzeitig meine ist. [...] Okay, zugegeben: Es ist dem Regisseur David Yates gut gelungen, das im Film genau so umzusetzen. Auch wenn natürlich wieder der Rotstift angesetzt und gekürzt wurde. Beispielsweise bei den titelgebenden ‚Heiligtümern des Todes‘, die überhaupt nur am Rande vorkommen. Wer das Buch nicht gelesen hat, wird wohl kaum verstehen, was es damit überhaupt auf sich hat.“

Commons: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes: Teil 2 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. HARRY POTTER AND THE DEATHLY HALLOWS - PART 2 bei BBFC. Aufgerufen am 30. Juni 2011
  2. Freigabebescheinigung der FSK
  3. Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur (BMUKK): Details zum Film
  4. Veröffentlichungsdaten
  5. http://www.media-control.de/harry-potter-zaubert-an-den-kinokassen.html
  6. http://www.digitaleleinwand.de/2011/07/18/drei-mal-3d-in-den-top-5-harry-potter-sprengt-deutsche-kinocharts/
  7. http://boxofficemojo.com/alltime/?page=byrecord&p=.htm
  8. http://www.harrypotter-xperts.de/news/7514/die_letzte_klappe_ist_gefallen__diverse_videos/, zugegriffen am 14.07.2011
  9. http://www.harrypotter-xperts.de/news/7218/ende_der_heiligtuemer__teil_2_wird_neu_gedreht/, zugegriffen am 14.07.2011
  10. http://www.harrypotter-xperts.de/news/7239/dan_und_emma_bestaetigen_nachdreh_des_epilogs/, zugegriffen am 14.07.2011
  11. http://twitter.com/lukenewberry/status/86091965476765697, zugegriffen am 17.07.2011
  12. http://www.harrypotter-xperts.de/news/5416/stuntdouble_schwer_verletzt/, zugegriffen am 14.07.2011
  13. http://www.harrypotter-xperts.de/news/5517/stuntdouble_nun_an_den_rollstuhl_gefesselt/, zugegriffen am 14.07.2011
  14. http://www.bunte.de/newsline/daniel-radcliffe-feuer-am-set-von-harry-potter_aid_15905.html, zugegriffen am 17.07.2011
  15. Statement from Warner Bros. regarding “Harry Potter and the Deathly Hallows – Part 1” (englisch), aufgerufen am 8. Oktober 2010
  16. Harry-Potter-Bösewicht muss Sozialstunden leisten, Artikel auf spiegel.de, abgerufen am 21. Juli 2009
  17. [1], Artikel auf spiegel.de, abgerufen am 8. April 2009
  18. cinemablend.com: John Williams Returning To Score Harry Potter And The Deathly Hallows Part Two? (engl.), zugegriffen am 25.07.2011
  19. Booklet der CD für den Soundtrack zu Harry Potter und die Heiligtümer des Todes: Teil 1
  20. filmonic.com: Alexandre Desplat will compose Harry Potter and the Deathly Hallows: Part 2 (engl.), zugegriffen am 25.07.2011
  21. guardioan.co.uk: Film Weekly scores with composer Alexandre Desplat (engl.), zugegriffen am 25.07.2011
  22. Offizielle Facebookseite des Komponisten Conrad Pope, zugegriffen am 15.07.2011
  23. http://zm.nu/2011/07/18/harry-potter-y-las-reliquias-de-la-muerte-2/, zugegriffen am 25.07.2011
  24. Interview mit Alexandre Desplat (Videos, engl.), zugegriffen am 24.07.2011
  25. Interview mit Alexandre Desplat (engl.), zugegriffen am 24.07.2011
  26. [2]
  27. Mandi Bierly: 'Harry Potter and the Deathly Hallows -- Part 2' poster appropriately gritty. In: Entertainment Weekly. 28. März 2011, abgerufen am 29. April 2011.
  28. Harry Potter and the Deathly Hallows Part 2 Theatrical Trailer
  29. Deutscher Trailer, neuer TV Spot uvm. auf harrypotter-xperts.at
  30. http://www.sueddeutsche.de/kultur/im-kino-die-heiligtuemer-des-todes-teil-in-allen-lueften-hallt-es-wie-geschrei-1.1119856 zugegriffen am 17.07.2011
  31. http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,773849,00.html zugegriffen am 17.07.2011
  32. http://www.stern.de/kultur/film/letzter-harry-potter-film-zum-abschluss-volle-haerte-1702946.html zugegriffen am 17.07.2011
  33. http://www.zweitausendeins.de/filmlexikon/?sucheNach=titel&wert=537750 zugegriffen am 17.07.2011
  34. http://www.taz.de/Letzter-Harry-Potter-Film/!74328/ zugegriffen am 17.07.2011
  35. http://www.heise.de/tp/artikel/35/35116/1.html zugegriffen am 17.07.2011
  36. http://www.unicum.de/community/beta/node/625357 Kritik auf unicum.de. zugegriffen am 23. Juli 2011

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