EMule
eMule
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Basisdaten
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Erscheinungsjahr | 13. Mai 2002 |
Aktuelle Version | 0.46c (26. Juli 2005) |
Aktuelle Vorabversion | 0.50b BETA1 (20. März 2015) |
Betriebssystem | Microsoft Windows |
Programmiersprache | C++[1] |
Kategorie | Peer-to-Peer |
Lizenz | GPL |
deutschsprachig | ja |
www.emule-project.net |
eMule ist ein weit verbreiteter alternativer eDonkey2000-Client für Windows-Systeme, mit dem Dateien über das eDonkey2000-Netzwerk ausgetauscht werden können (Tauschbörse). Der Quelltext ist frei zugänglich und steht unter den Bedingungen der GNU General Public License, weshalb es Entwicklern auf der ganzen Welt möglich ist, an der Entwicklung von eMule teilzunehmen beziehungsweise eMule auf andere Betriebssysteme zu portieren (Open Source).
Features
Dies ist eine Liste einiger Besonderheiten des originalen eMule-Clients. Sogenannte Mods verfügen häufig über die gleichen Features, aber auch eigene Erweiterungen.
- eMule ist Open Source und frei von Adware und Spyware.
- eMule nutzt mehrere Netze (eD2k, Quellenaustausch, Kad)
- eMule verfügt über ein internes Credit-System, das Clients, die zu einem Client etwas hochgeladen haben, schneller bei diesem durch die Warteschlange laufen lässt.
- Es verfügt über eine integrierte Datenkompression zwischen eMule- und kompatiblen Clienten.
- PeerCache wird unterstützt, eine Technologie, welche es Internetprovidern erlaubt, ihr Bandbreitenaufkommen von eMule durch Caching zu reduzieren.
- Die „Intelligente Fehlerkorrektur“ von eMule, die mittlerweile durch AICH stark verbessert wurde, findet fehlerhafte Dateisegmente mit einer Genauigkeit von wenigen Kilobytes.
- Mit der Vorschaufunktion können Videos und Archive angeschaut werden, bevor sie vollständig heruntergeladen wurden.
- Es ist möglich die Downloads zu kategorisieren und in unterschiedliche Ordner zu verteilen.
- Die Verwendung von komplexen booleschen Suchanfragen wird unterstützt.
- eMule hat einen IRC-Clienten integriert.
- Man kann eMule per Webinterface von jedem beliebigem PC mit Internetanschluss aus steuern.
Geschichte
Die Wurzeln von eMule lassen sich auf den Tag des 13. Mai 2002 zurückführen, als Hendrik Breitkreuz alias Merkur mit dem originalen eDonkey2000-Client unzufrieden war und deshalb entschied, einen besseren zu entwickeln. Die erste offizielle Version (0.02) wurde am 6. Juli 2002 als Quelltext unter SourceForge zum Download bereit gestellt und ist dort heute noch abrufbar. Mittlerweile hat sich Merkur von der öffentlichen Entwicklung zurückgezogen, unterstützt das Projekt aber noch heute.
Da eMule von Anfang an mit Quelltext veröffentlicht worden ist, dauerte es nicht lange, bis die ersten Modifikationen – so genannte Mods – auftauchten. Diese erweitern eMule um viele Features, die teilweise heute schon in die offizielle eMule-Version übernommen wurden. Es war von Anfang an klar, dass mit rudimentären Programmierkenntnissen die typische eDonkey-Downloadbeschränkung ausgehebelt werden konnte, weshalb eMule in der Anfangszeit häufig als Leecher-Client galt. Um diesem entgegen zu treten, wurde mit der Version 0.19a vom 14. September 2002 ein Credit-System eingeführt.
Technik
eMule baut auf die serverbasierte eDonkey2000-Plattform auf, verfügt aber über zusätzliche Suchalgorithmen für Quellen wie den Quellenaustausch sowie über das serverlose Kad, das auf dem Kademlia-Algorithmus basiert.
Etwa 98% aller eMule-Nutzer sind mit einem Server und somit dem ed2k-Netz (ed2k steht für eDonkey2000) verbunden. Der jeweilige Server speichert alle von einem verbundenen Client freigegebenen Dateien. Fragt ein anderer Client nach einer bestimmten Datei an, liefert der Server ihm bekannte (verbundene) Clients, die diese Datei anbieten. Die Kontaktaufnahme und der Download erfolgen dann direkt von Client zu Client ohne den Server (Ausnahme: LowID). Außerdem fragt eMule alle Server in der Serverliste nach Quellen, nicht nur den verbundenen. Folglich ist es entgegen einer verbreiteten Auffassung egal, mit welchem Server man verbunden ist.
Weitere Quellen findet eMule, indem es mit anderen Clients Quellen austauscht. Laden etwa Client "A" und "B" die gleiche Dateien runter, kann "A" "B" fragen, welche weiteren Clients er kennt, die ebenfalls diese Datei downloaden bzw. anbieten. Den Großteil aller Quellen findet eMule mittlerweile über diesen sogenannten Quellenaustausch, der Server dient also hauptsächlich nur fürs Finden einiger anfänglicher Quellen.
Neben Server und Quellenaustausch gibt es neuerdings eine dritte Methode um an Quellen zu kommen. Da bei einem Ausfall vieler großer Server auch der Quellenaustausch nicht mehr richtig funktionierte (es werden erst ein paar Quellen gebraucht um überhaupt untereinander welche tauschen zu können), wurde Kad als serverloses Netz hinzugefügt. Es gibt hierbei keine speziellen Server mehr, sondern jeder Client ist auch zugleich Server und arbeitet Suchanfragen anderer Clients ab. Der Vorteil ist hierbei, dass das Netz nicht mehr von einigen Serverbetreibern abhängig ist, jedoch kosten die zusätzlichen Aufgaben auf jedem Client etwas Bandbreite (meist ca. 1 kb/s jeweils für Up- und Download).
LowID
Im Normalfall kontaktiert eMule eine Quelle direkt und fragt nach einem Downloadplatz, was jedoch nicht möglich ist, wenn der Client eine LowID hat. Bestimmt wird die ID normalerweise vom Server, der nach dem verbinden versucht den Client direkt zu kontaktieren (im Kad-Netz übernimmt diese Aufgabe ein beliebiger Client). Schlägt dies fehl, weil sich der Client zum Beispiel hinter einer Firewall befindet, erhält dieser eine LowID. In diesem Fall muss die Kontaktaufnahme über einen Vermittler erfolgen, dessen Rolle im ed2k-Netz der Server und im Kad-Netz ein kontaktierbarer Client, der sogenannte Buddy, übernimmt. eMule teilt dem Server/Buddy mit, dass er von einem LowID-Client herunterladen möchte, dieser übermittelt dies dem verbundenen LowID-Client und dieser kontaktiert dann unseren Client. Da ein LowID-Client nicht von außen kontaktiert werden kann, können LowID-Clients nicht voneinander laden. Zusätzlich verursacht die Vermittlung über den Server/Buddy Last auf diesem, weshalb eMule wenn möglich von außen erreichbar sein sollte.
Aktuelle Daten
Derzeit besitzt das eDonkey2000-Netz knapp über 5 Millionen gleichzeitig aktive Benutzer. Der Wert variiert leicht, da er abhängig von der Tageszeit und dem Wochentag ist (Höchststand: Juni 2005: 5,130,981). Es tauchen immer wieder Statistiken von bis zu 10 Millionen Benutzern auf. Diese beruhen auf unbereinigten Serverlisten, die so genannte "fakeserver" beinhalten. Diese gaukeln falsche Benutzerzahlen vor, um unerfahrene User anzulocken.
Mittlerweile hat das eDonkey2000-Netzwerk FastTrack als größtes Peer-to-Peer-Netz überholt und liegt in Europa an erster, weltweit an zweiter Stelle hinter Bittorrent (Juni 2004[1]). Das ebenfalls von eMule genutzte Kad-Netz hat etwa 2 bis 3 Millionen Benutzer, von denen allerdings etwa 90% gleichzeitig mit dem eDonkey2000-Netz verbunden sind.
Seit der Veröffentlichung des eMule-Clients bei SourceForge wurde der Original-Client über 84.000.000 mal und von der offiziellen eMule-Content-Seite, die seit dem 8. Dezember 2003 zur Verfügung steht, über 6.500.000 mal heruntergeladen.
eMule liegt zurzeit in der Version 0.46c vor (Stand: Juli 2005).
Client-Software
- eMule - original Client für Windows
- aMule - Client für Windows, Linux/Unix, BSD und Mac
- xMule - Client für Windows, Linux/Unix, BSD und Mac
Weblinks
- Offizielle Webseiten
- Homepage (mit News, Screenshots, Hilfe&Tips, Lexikon und kostenlosem Download)
- Projektseite
- Forum
- Hilfeseite
- Website des Originalclienten eDonkey2000
- Weitere Webseiten
- ↑ The emule Open Source Project on Open Hub: Languages Page. In: Open Hub. (abgerufen am 26. September 2018).