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Eissner von und zu Eisenstein

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Die Eissner von und zu Eisenstein sind ein österreichisch-tschechisches Adelsgeschlecht, dessen Wurzeln auf Sebastian Eissner, einen Soldaten der kaiserlichen Leibgarde zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges zurückgehen. Von ihm stammt ein Älterer Stamm mit Schwerpunkt in Niederösterreich und ein Jüngerer Stamm mit Schwerpunkt in Böhmen ab.

Geschichte

Älterer Stamm

Der aus einem Reutlinger Patriziergeschlecht stammende Eissner wurde 1688 zusammen mit seinem Sohn Matthias Franz, der in bayerischen Diensten stand, auch auf Bitten des Kurfürsten Max Emanuel, von Kaiser Leopold I als Würdigung seiner geleisteten Dienste in den Rittermäßigen Reichsadelsstand erhoben. Damit war eine Wappenverbesserung und das Recht sich nach den zu erworbenen Gütern zu nennen verbunden. Im Jahr 1691 erfolgte eine weitere Wappenverbesserung und der Titel Edler von Eisenstein. Matthias Franz wurde 1698 Hofkriegsrat und 1712 unter die neuen Geschlechter des Ritterstandes von Niederösterreich aufgenommen. Er erwarb mit seiner Frau verschiedene Güter in Niederösterreich. Der Sohn Franz Anton setzte das Geschlecht fort. Er war Landrat in Niederösterreich. Dessen Sohn Franz Albert war Offizier zuletzt Obristwachtmeister. Mit ihm erlosch der ältere Stamm der Familie. Die Schwester Therese Eleonore heiratete 1778 Wolfgang Maximilian Josef Graf von Auersperg.

Jüngerer Stamm

Der Gründer der Familie Sebastian Eissner war nach der Adelserhebung in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten und siedelte sich im östlichen Böhmen an. Seinen Adelstitel führte er nicht mehr. Dort hatte er weitere Nachkommen, die unter anderem Glashütten besaßen. Daraus ist ein Johann Ignaz Eissner hervorgegangen. Dieser war Bürger von Prag und Ratsverwandter der Prager Neustadt. Außerdem baute er durch technische Innovationen die Bedeutung der familieneigenen Glashütten aus und gründete neue Werke. Er machte sich auch um den Ausbau des Hafens von Triest und durch soziale Leistungen für seine Arbeiter verdient. Maria Theresia erhob diesen 1773 in den böhmischen Adelsstand mit dem Prädikat von und zu Eisenstein unter Bezug auf die Nobitilierung von Sebastian Eissner. Auch das Wappen entsprach dem der älteren Linie. Im Jahr 1795 erhielt er das Inkolat im Ritterstand des Königreich Böhmen. Erbe wurde Adalbert Wenzel. Dieser war unter anderem Magistratsrat in Prag. Danach verzweigte sich das Geschlecht in verschiedene Linien und Zweige..

Standeserhebungen

  • 1688 Erhebung in den Reichsadel mit von Eisenstein
  • 1691 Reichsritterstand mit Wappenverbesserung und Prädikat Edler von Eisenstein
  • 1712 Landsmannschaft im neuen Ritterstand Niederösterreichs
  • 1773 Böhmischer Adelsstand mit von und zu Eisenstein
  • 1792 Reichsvikariatsritterstand bzw. 1793 Reichsritterstand mit Wappenverbesserung
  • 1795 Inkolat des Königreichs Böhmen
  • 1889 österreichischer Freiherrenstand mit Wappenbesserung
  • 1904 Genehmigung den Namen Eissner wegzulassen und sich Freiherrn von und zu Eisenstein zu nennen

Wappen

hier Wappen von 1691: Geviert mit Mittelschild: dieser oben mit Perlen besetzt, in Blau eine goldene Strahlensonne; eins und vier in Gold ein schwarzer Doppeladler; zwei und drei in Rot ein breiter silberner Balken, in welchem sich aus grünem Rasen drei schroffe natürliche Felsen erheben. Zwei gekrönte Turnierhelme: I. mit schwarz-goldenen Decken ein schwarzer Doppeladler; auf II mit rot-silbernen Decken ein wachsender Geharnischter mit vier abwechselnd schwarzen und goldenen, abhängenden Straußenfedern auf dem Kaskett, einem blanken Reiterdegen in der Rechten und in die Seite gestemmter Linker.

Literatur

  • Genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser Österereichs. Wien, 1905 S. 173ff.