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Pellworm

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Wappen Karte
Wappen fehlt noch Deutschlandkarte, Position von Pellworm hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Nordfriesland
Verwaltungsbezirk: Amt Pellworm
Fläche: 37,44 km²
Einwohner: 1.151 (31.12.2003)
Bevölkerungsdichte: 31 Einwohner je km²
Höhe: 2 m ü. NN
Postleitzahlen: 25846 - 25849
Vorwahl: 04844
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Kfz-Kennzeichen: NF
Gemeindeschlüssel: 01 0 54 103
Gemeindegliederung: 14 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
25849 Pellworm
Offizielle Website: www.pellworm.de
E-Mail-Adresse: info@pellworm.de
Politik
Bürgermeister: Jürgen Feddersen

Pellworm (dänisch Pelvorm) ist eine amtsangehörige Gemeinde im Kreis Nordfriesland in Schleswig-Holstein und eine Nordfriesische Insel im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Zum Gemeindegebiet gehören neben der Insel Pellworm auch die Halligen Süderoog und Südfall. Die Gemeinde Pellworm ist Sitz des Amtes Pellworm. Pellworm ist ein Nordseeheilbad.

Geografie

Sie besteht aus einem Teil der ehemaligen, überfluteten Insel Strand, die 1634 in einer Sturmflut zerstört wurde. Pellworm, Nordstrand und einige der Halligen sind Bruchstücke der ehemaligen Insel Strand.

Ursache ist unter anderem der massive Torfabbau in der Region, der zu einer Absenkung des allgemeinen Landpegels führte. Heute liegt Pellworm im Schnitt etwa 1 Meter unter NN und wird von einem 8 Meter hohen und 25 km langen Deich geschützt.

Sie ist die drittgrößte nordfriesische Insel. Ihre Ausdehnung beträgt 7 km in West-Ost- und 6 km in Nord-Süd-Richtung.


Geschichte

Die Friesen unterstanden seit dem 13. Jahrhundert im Wechsel den dänischen Königen oder schleswigschen Herzögen.

Im Jahre 1871 kam Pellworm endgültig zu Deutschland, nachdem es bereits seit 1864 zu Preußen gehört hatte.

Religionen

Die Bevölkerung von Pellworm ist vorwiegend evangelisch-lutherisch.

Es gibt zwei Kirchen für die evangelisch-lutherische Bevölkerung: Die Alte Kirche (St. Salvator) im Westen am Deich und die neue Kirche in der Mitte der Insel.

Das Anton-Heimreich-Haus ist das Gemeindehaus der evangelisch-lutherischen Gemeinde.

Das Momme-Nissen-Haus ist das Gemeindehaus der katholischen Gemeinde.

Die Alte Kirche wird durch den 26 Meter hohen Rest eines 1611 eingestürzten Turmes gekrönt, der auch ein Wahrzeichen von Pellworm ist. Dieser Turm soll früher 60 Meter hoch gewesen sein, ein wahres Mahnmal in der flachen Marschenwelt.

Politik

Die Insel Pellworm bildet auch die gleichnamige Gemeinde und gehört zum Kreis Nordfriesland.

In der Gemeinde Pellworm ist auch die Amtsverwaltung für die Halligen Hooge, Langeneß und Gröde angesiedelt. www.momme-nissen-haus.de Offizielle Seite des Momme Nissen Hauses (kath. Kirche)

Wirtschaft

Neben dem Hauptfaktor Tourismus ist auch die Landwirtschaft ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die Insel.

Es gibt keinen Sandstrand, jedoch einige befestigte Badestellen auf der Insel.

Verkehr

Pellworm ist durch eine regelmäßigen Fährverbindung der NPDG via Nordstrand mit dem Festland verbunden. Da der Fähranleger tidenunabhängig ist, gibt es Fährverkehr nach Fahrplan.

Zusätzlich gib es den alten Hafen, der jetzt Sportboothafen ist und für den Fährverkehr bei Springflut eingesetzt wird. Die Pellwormer Krabbenfischer liegen im alten Hafen.

Auf der Insel gibt es ein gut ausgebautes Straßennetz und einige wenige Fahrradwege.

Ein Bus sorgt für den öffentlichen Nahverkehr.

Datei:Pell1.jpg
Leuchtturm

Der Pellwormer Leuchtturm von 1906 sorgt mit weiteren festen Seezeichen für sichern Schiffsverkehr um Pellworm herum.

Ein kleiner Flughafen ist für Flugzeuge bis 2 Tonnen geeignet.

Ansässige Unternehmen

Lebensmittelgeschäfte gibt es in Tammensiel und Nordermitteldeich. Eine Bäckerei gibt es in Tilli und Tammensiel. Die Insel wird von einer allgemeinmedizinschen Arztpraxis sowie einem Tierarzt versorgt.

Gaststätten und Imbisse gibt es überall auf der Insel, allerdings sind die meisten im Winter geschlossen.

Weiter gibt es für Reitfreunde einen Ponyhof, für Chöre ein Tonstudio [1] und für Mütter mit Kind eine Mutter-Kind-Kurklinik des DRK.

Öffentliche Einrichtungen

Staatliche Einrichtungen

Es gibt eine Polizeistation, der Polizist heißt Paul Pastoors. Er ist seit April 2003 im Amt.

Bildungseinrichtungen

Die Insel besitzt eine Grund-, Haupt-, Real- und Sonderschule für 140 Schüler.


Freizeit- und Sportanlagen

Am Kaydeich gibt es eine Freizeithalle mit Kino, Minigolf, Tennis und Tischtennis. In unregelmäßigen Abständen finden dort auch kulturelle Veranstaltungen für kleine und große Pellwörmer statt. Pellworm verfügt ausserdem über ein Freizeitbad in Hafennähe - die PelleWelle.


Gemeindegliederung

Die Insel gliedert sich in Köge: Alter Koog, Bupheverkoog, Großer Koog, Großer Norderkoog, Hunnenkoog, Johann-Heimreich-Koog, Kleiner Koog, Kleiner Norderkoog, Mittelster Koog, Süderkoog, Ütermarkerkoog und Westerkoog.

Es gibt darin 14 Ortsteile: Alte Kirche, Hooger Fähre, Junkersmitteldeich, Klostermitteldeich, Nordermitteldeich, Osterschütting, Parlament, Seegarden, Schmerhörn, Südermitteldeich, Tammensiel, Tilli, Waldhusen und Westerschüttung.

Entwicklung der Insel

Die Geschichte von Pellworm wird durch Deichbau, Kooggewinnung und Sturmfluten geprägt.

Begonnen hat es mit verheerenden Sturmfluten im Jahre 1216 und 1230, die im Gebiet von Nordfriesland Zehntausenden das Leben kosteten.

Zwischen dem 15. und 17. Januar 1362 ging der sagenumwobene Hafenort Rungholt in einer Sturmflut unter und es bildete sich die Insel Strand.

Am 1. November 1436 trennte eine große Sturmflut Pellworm von Nordstrand ab. Eine weitere Sturmflut 1480 trennte Pellworm in zwei Teile. Dieser Schaden konnte durch Anstrengungen beseitigt werden und 1550 waren Pellworm und Nordstrand wieder vereinigt.

Doch die Sturmflut am 11. und 12. Oktober 1634 trennte Pellworm endgültig von Nordstrand ab. Dabei ertranken allein auf Pellworm etwa 1.000 Menschen.

Sturmfluten von 1697, 1701, 1703, 1717, 1718, 1719, 1720, 1729, 1743 und 1756 zerstörten wieder Teile der Insel. Die Schäden konnten aber rasch beseitigt werden. Das Elend auf der Insel wuchs aber wegen der hohen Belastung durch Deichbau und -sicherung. Zwei Sturmfluten von 1789 und 1794 verschlimmerten die Lage der Bevölkerung.

Die letzte Sturmflut, die Pellworm komplett überschwemmte, trat am 3. und 4. Februar 1825 auf.

Auch heute ist Pellworm nicht sicher, da es irgendwann wieder einmal unter Eintreffen aller ungünstigen Voraussetzungen zu einer den Deich überspülenden Sturmflut kommen kann.

Die Fluten von 1831, 1911, 1936, 1962, 1976 und 1981 konnten die Insel nur deshalb nicht gefährden, da der Deich erhöht wurde. Die letztgenannten drei Sturmfluten waren höher als die Flut von 1825.

Erwogen worden ist, einen überflutbaren Damm von Pellworm nach Nordstrand zu errichten, der den Sandabtrag vermindern soll.

Eindeichungen

Von 1635 bis 1637 wurden die wesentlichen Kooge der Insel wieder neu bedeicht, es folgten weitere Eindeichungen 1657, 1663, 1672 und 1687. Danach wurden nur noch 1790 und 1938 zwei weitere Kooge eingedeicht.

Einwohnerentwicklung

Um das Jahr 1000 wanderten die Friesen aus dem Raum der Rheinmündung in die nordfriesische Inselwelt ein, damit auch nach Pellworm.

Im Laufe der Jahre änderte sich durch Auswanderung und die besondere Regelung Wer nicht will deichen, muss weichen die Zusammensetzung der Inselbevölkerung mehrfach.

Zurzeit gibt es 650 Haushalte auf Pellworm.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Im Rungholt-Museum Bahnsen präsentiert seit 1980 der watterfahrene Heimatforscher Hellmut Bahnsen Funde im Watt.

Im Wattenmuseum Liermann am Schütting werden die Funde aus 50 Jahren Postgang des Halligpostboten Heinrich Liermann präsentiert.

Im Inselmuseum (Dachgeschoss der Kurverwaltung) in Tammensiel wird die Geschichte der Insel mit Schwerpunkt Deichbau präsentiert.

Bauwerke

Leuchtturm

Der Pellwormer Leuchtturm von 1906 im Süden der Insel ist zu besichtigen. Eintrittskarten und Besichtigungstermine gibt es bei der Kurverwaltung. Es werden immer Gruppen von max. 10 Personen (inkl. Führer) eingelassen.

Er ruht auf 127 bis 14 Meter tiefen Eichenpfählen und wiegt 130 Tonnen. Seine Höhe beträgt 38 Meter über NN.

Man kann auf ihm heiraten. Bitte beachten: auch bei der Heiratszeremonie gilt die 10 Personen Regel.

Solarfeld

Im Jahre 1983 wurde ein kombiniertes Solar- und Windkraftwerk auf Pellworm errichtet. Das Hybridkraftwerk wurde nach und nach ausgebaut und dient heute als Ausflugsziel und Demonstrationskraftwerk.

Alte Kirche

Literatur