Zum Inhalt springen

Lagerstätte

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 7. September 2005 um 16:01 Uhr durch KANNNIX (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Unter Lagerstätten versteht man ober- oder unterirdische natürliche Vorkommen von Rohstoffen, deren Abbau sich wirtschaftlich lohnt.

Die Rohstoffe haben sich durch geologische Vorgänge wie z.B. Verwitterung oder Sedimentation gebildet oder biochemisch, über Lösungsmittel oder Verdampfung angereichert. Wichtige Lagerstätten betreffen:

Viele Rohstoffe reichern sich im Speichergestein in Poren an, durch hohen Druck (Erdöl) oder Inkohlung. Wesentliche Faktoren zur Bildung abbaubarer Gas- und Ölvorkommen sind bestimmte tektonische Prozesse und eine lange Zeitdauer zur Bildung. Die Stoffanreicherung kann auch durch Biochemie erfolgen, z.B. bei Muschelkalk, Kieselgur, Zink (Quallen) oder manchen Schwermetallen (Eisen, Kupfer, Mangan).
Erzlagerstätten sind häufig magmatischen Ursprungs. In geologischen aktiven Gebieten dringt Magma, welches hohe Anteile an wertvollen Metallen hat, in die Erdkruste ein und kühlt dort ab. Beispielsweise sind solche Gebiete in den Anden zu finden, in denen diese Prozesse abgelaufen sind und immer noch ablaufen. Neben diesen primären Bildungen werden oft auch sekundäre Bildungen in Form von 'Seifen' abgebaut. Die Goldlagerstätten Südafrikas sind ein Beispiel hierfür.

Die Abbauwürdigkeit ergibt sich aus den Erschließungs-, Abbau- und Vermarktungskosten einer Lagerstätten, die ins Verhältnis zum erzielbaren Marktpreis gesetzt wird. Daraus ergibt sich, dass die Anzahl an bekannten Lagerstätten oft größer ist als die Anzahl der im Abbau befindlichen Lagerstätten.

Es wird dabei in drei Hauptkategorien unterschieden - Lagerstätte -> es werden Rohstoffe gewonnen, da dieses im Moment wirtschaftlich ist - Reservelagerstätte -> Lagerstättengröße und -gehalt sind bekannt, es ist im Moment kein wirtschaftlicher Abbau möglich oder nicht mehr möglich (so können aus Lagerstätten Reservelagerstätten und umgekehrt werden). - Vorkommen -> es ist bekannt das sich an diesem Ort ein Rohstoff befindet aber Größe und Gehalt sind nicht genau bekannt.

Oberflächennahe Lagerstätten wurden im Lauf der Geschichte oft zufällig entdeckt, andere durch Auffälligkeiten in Geländeform, Bewuchs, Geruch etc. oder durch Ausbisse.
Zur Erkundung tiefer gelegener Rohstoffe ist die Angewandte Geophysik wesentlich. Wichtige Methoden der Exploration sind Gravimetrie, Seismik, Magnetik, elektrische und Radarverfahren.

  • Entstehung von Salzlagerstätten (Beschreibung für Deutschland):

Unter Einfluß globaler tektonischer Prozesse im Perm kam es zu Meerwassereinbrüchen ("Transgressionen") im Gebiet der heutigen norddeutschen Tiefebene. Unter ariden Klimaverhältnissen kam es zur Verdunstung und zur Ausfällung verschiedener Salze (Steinsalz, Kalisalze). Flöze bis 600 m Mächtigkeit haben sich dort gebildet. Durch die nachfolgende sedimentäre Überdeckung kam es im Verlauf vieler 10er Mio Jahre zu Wanderungsbewegungen der Salze, so dass sich schließlich die heute im Abbau befindlichen Salzstöcke gebildet haben.

Siehe auch: Bauwesen, Geophysik, Hydrogeologie, Lagerstättenkunde, Metallurgie, Verhüttung, Korngröße