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Nescafé

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Nescafé ist ein Instant-Kaffee der Firma Nestlé. Er ist der meist getrunkene Kaffee der Welt.

Geschichte

Im Jahr 1930 wandte sich erstmals die brasilianische Regierung an die Schweizer Firma Nestlé mit Fragen zur möglichen Konservierung von Kaffee. 1930 ernteten die brasilianischen Kaffeepflanzer so viel Kaffee, dass dieser an der gesamten Küste tonnenweise ins Meer geschüttet wurde, um ein Sinken des Preises auf dem Weltmarkt zu verhindern. Die damals noch kleine und junge Firma hatte sich zu diesem Zeitpunkt bereits einen Namen auf dem Gebiet der Konservierung durch die Haltbarmachung von Frischmilch in Form von Trockenmilchprodukten gemacht hat. Ein durch sie benanntes Forscherteam unter der Leitung von Dr. Max Morgenthaler forschte nun nach Möglichkeiten der Haltbarmachung von Kaffee so, dass nur durch die Zugabe von Wasser das Getränk herzustellen sei, ohne dabei den natürlichen Duft und Geschmack des Kaffees zu verlieren. Nach acht Jahren intensiver Labor- und Entwicklungsarbeit konnte sie erste Erfolge präsentieren und eine Technologie vorstellen, die die sowohl Kaffeebohnen qualitäts- als auch aromaschonend zu Pulver verarbeiten konnte und ihn damit haltbar machte.

Dieses Produkt, getauft auf den Namen Nescafé - einem Kofferwort aus Nestlé und Café wurde erstmals am 1. April 1938 in der Schweiz verkauft. Nach Deutschlen kam Nescafé 1943, allerdings kam die kriegsgeplagte Bevölkerung nicht in den Genuss dieses Kaffees. Er wurde zunächst nur in Kappeln (Schleswig-Holstein) für die Wehrmacht hergestellt. Diese verteilte ihn hauptsächlich an die Piloten und Flugzeugbesatzungen, damit sie wach blieben. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Produktion unter britischer Bewachung fortgeführt. Nach deren Abzug wurde auch die Produktion stillgelegt und die Abraumhalden mit dem übrig gebliebenen Kaffeesatz wurden zu einem landesweiten Pilgerziel. Durch die in Europa stationierte US-amerikanische Armee gewann Nescafé relativ schnell an Bekanntheit in den von ihnen besetzt gehaltenen Ländern (Frankreich, Italien, Beneluxstaaten), in Großbritannien und in den USA, denn er gehörte zu ihren Verpflegungsrationen.

In der zweiten Hälfte der 1940er Jahre nahm die Beliebtheit von Nescafé in Folge der stark gesunkenen Kaffeeeinfuhren rasch zu und in den 1950er Jahren mauserte er sich bereits zum Lieblingsgetränk der Jugendlich, die in ihm ein bequem und schnell aufbereitetes Getränk fand. Doch die Forschung wurde weiter voran getrieben: 1952 wurde Nescafé im französischen St. Menet erstmals aus 100% Röstkaffeebohnen hergestellt, ohne jeglichen Zusatz von Fremdstoffen.

1965 wurde die Marke "Nescafé Gold" verkauft, dem ersten gefriergetrockneten löslichen Bohnenkaffee. Zwei Jahre später wurde mit der industriellen Produktion von Granulat begonnen. Die Firma Nestlé konnten mit seiner Hilfe aus jeder Bohne Kaffee noch mehr Duft und Geschmack gewinnen.

Das sogenannte "Full-Aroma"-Verfahren wurde 1994 entwickelt: die Folge war, das Produktivität und Qualität noch weiter gesteigert wurden. Sechs Jahre später gibt es bereits zehn verschiedene Nescafé-Sorten mit unterschiedlichen Kaffee-Geschmackssorten, die von "Classic" über "Espresso" bis "Café au Lait" reichen. Auch wurden koffeinfreie und mildere Sorten entwickelt. Weltweit ist jede dritte Tasse Kaffee aufgebrühter Instant-Kaffee. Davon wiederum entfällt die Hälfte auf Nescafé-Sorten, die in 25 Produktionsstätten hergestellt und in 150 Ländern auf allen Erdteilen verkauft werden. Täglich werden 285 Millionen Tassen Nescafé 285 getrunken, durchschnittlich 3300 Tassen pro Sekunde (Laut Informationen von Nestlé sind es 4100 Tassen pro Sekunde).

Herstellung

Geröstete Kaffeebohnen unter der Lupe

Verschiedene Rohkaffeesorten werden gemischt, geröstet und gemahlen. Die genauen Mischungsvehältnisse, Sorten und Röstzeiten sind Firmengeheimnis und streng geheim. Der gemahlene Röstkaffee wird anschließend aufgebrüht und gefiltert. Der zurückgebliebene Kaffeesatz wird im jeweiligen Werk zur Energieerzeugung verwendet. Dem reinen und sehr dickflüssigen Kaffeekonzentrat entzieht man nach und nach mittels zwei verschiedener Verfahren das Wasser:

  1. Sprühtrocknung: Bei der Sprühtrocknung verdammpft die Feuchtigkeit der Kaffeelösung in einem Heißluftstrom. Zurück bleibt ein staubähnliches Pulver, dass leicht befeuchtet und zu lockeren Klümpchen geformt wird (Agglomeration).
  2. Gefriertrocknung: Bei der Gefriertrocknung (auch Lyophilisation) wird der flüssige Kaffee bei -40° C (~233 K) bis -50° C (~223 K) gefroren und zerstoßen. Die Kaffeekörnchen werden in einem nahezu luftleren Raum Vakuum erwärmt, bis das gefrorene Wasser "sublimiert" (Übergang eines festen Stoffes in den gasförmigen). Zurück bleiben goldbraune Körnchen mit feinem Aroma. Da diese Methode schonender mit dem Aroma umgeht als die oben genannte Sprühtrocknung, wird sie bevorzugt eingesetzt.

Das fertige Pulver wird in entsprechende Gläser, Dosen oder Portionspackungen mit speziellen Schutzfolien (sie verhindern das "verduften" des Kaffeearomas) verpackt und verkauft.

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