Einer von uns beiden
Film | |
Titel | Einer von uns beiden |
---|---|
Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahre | 1974 |
Länge | 105 Minuten |
Altersfreigabe |
|
Stab | |
Regie | Wolfgang Petersen |
Drehbuch | Manfred Purzer nach dem Roman von -ky (Horst Bosetzky) |
Produktion | Luggi Waldleitner |
Musik | Klaus Doldinger |
Kamera | Charly Steinberger |
Schnitt | Traude Krappl-Maass |
Besetzung | |
|
Einer von uns beiden ist ein deutscher Thriller aus dem Jahr 1974. Der erste abendfüllende Kinofilm von Wolfgang Petersen hatte seine Premiere am 22. Februar 1974 im Gloria-Palast in Berlin.
Handlung
Der Soziologieprofessor Kolczyk wird erpresst: Der gescheiterte Student Bernd Ziegenhals hat entdeckt, dass Kolczyks Doktorarbeit ein Plagiat ist – eine Übersetzung einer amerikanischen Arbeit. Kolczyk zahlt, kann es auf Dauer aber nicht ertragen seine gesamte Existenz von Ziegenhals abhängig zu wissen. Seine Gegenwehr ist skrupellos, es beginnt eine Auseinandersetzung auf Leben und Tod. Ein Psychospiel greift ins nächste. Bis einer von beiden nichts mehr zu verlieren hat.
Hintergrund
Es war der erste Kinofilm des Regisseurs. Die Dreharbeiten fanden in Berlin und auf Sylt statt. Bei der Besetzung griff er auf einen relativ festen Stamm von Mitarbeitern zurück, darunter Schauspieler Jürgen Prochnow, der ebenso wie Petersen daran eine Karriere in den USA setzte. Die zweite Hauptrolle spielte Klaus Schwarzkopf, mit dem Petersen zuvor schon in verschiedenen Tatort-Folgen zusammengearbeitet hatte. Für die Musik zeichnete der Komponist Klaus Doldinger verantwortlich.
Kritiken
Das Lexikon des internationalen Films befindet: „Ein handwerklich routinierter, psychologisch glaubwürdiger Thriller, der sich in Stoffwahl und Dramaturgie bewußt vom thesenbelasteten Autorenkino der 70er Jahre abgrenzen will.“[1]
„Mit konzentrierter Aufmerksamkeit“ folge Regisseur Petersen „der allmählichen Eskalation dieses Duells, das mit allen erdenklichen Mitteln physischer und psychischer Demütigung einer ebenso zynischen wie letalen Schlußpointe zutreibt. In kurzen Szenen, deren dramaturgische Möglichkeiten nie überstrapaziert werden, konfrontiert er Habitus, Umwelt und Aktionen der beiden Kontrahenten.“ Petersens Film sei dabei „ebenso unkonventionell und unaufdringlich kritisch herrschenden gesellschaftlichen Zuständen gegenüber wie der ihm zugrundeliegende Roman“, schreibt Hans-Christoph Blumenberg in der Zeit, seine Spannung rühre weniger aus den üblichen Mustern des Genres, sondern entwickele sich primär „aus der präzisen plastischen Beschreibung von alltäglichen Gewohnheiten und Umständen.“ Einen „Glücksfall“ nennt der Rezensent den Film ob seiner „funktionale[n] ökonomische[n] Inszenierung, die ihre Mittel ohne Schlenker den Erfordernissen der Geschichte anpaßt“ und der „beiläufige[n] Sicherheit im Umgang mit Schauspielern, die selbst so verbrauchte Chargen wie Berta Drews, Fritz Tillmann und Walter Gross zu überaus eindringlichen Leistungen inspiriert.“ All dies sei so selten im deutschen Film zu finden, dass Petersens Kinodebüt Aufmerksamkeit und Respekt verdiene, so Blumenberg.[2]
Auszeichnungen
- 1974: Deutscher Filmpreis in der Kategorie Beste Kamera für Charly Steinberger und für Wolfgang Petersen als Bester Nachwuchsregisseur
Einzelnachweise
- ↑ Einer von uns beiden im Lexikon des internationalen Films
- ↑ Hans-Christoph Blumenberg: Junger deutscher Profi, Zeit, Nr. 11, 8. März 1974