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Joonas Kokkonen

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Joonas Kokkonen (* 21. November 1921 in Iisalmi; † 2. Oktober (oder 1. Oktober) 1996 in Järvenpää bei Helsinki) war ein finnischer Komponist.

Leben

Kokkonen verbrachte den größten Teil seines Lebens in Järvenpää. Sein Studium führte in an die Universität Helsinki und später an die Sibelius-Akademie, wo er später auch Komposition lehrte; unter seinen Studenten war unter anderem Aulis Sallinen. Zusätzlich zu seiner Arbeit als Komponist war er als Vorsitzender oder Organisator wesentlich im finnischen Kulturleben engagiert, etwa an der Spitze von Organisationen wie der Gesellschaft Finnischer Komponisten und anderen. Seine Absicht war es stets, das musikalische Ausbildungsniveau zu heben, wie auch den Status und die Anerkennung der klassischen Musik und der finnischen Musik allgemein. In den 1960er und 1970er Jahren erhielt er zahlreiche Auszeichnungen für sein Werk.

Sein genaues Todesdatum im Jahr 1996 wird unterschiedlich angegeben: den 1. Oktober findet man im New Grove Dictionary und zahlreichen Internetquellen, den 2. Oktober nennen ebenfalls zahlreiche Internetquellen einschließlich des Finnish Music Centre, und den 20. Oktober gibt das New Grove Dictionary of Opera an.

Werk

Kokkonen war einer der international berühmtesten finnischen Komponisten des 20.Jahrhunderts nach Sibelius. Trotz seine Studiums an der Sibelius Akademie erlernte er die Komposition weitegehend autodidaktisch. Üblicherweise werden seine Kompositionen in drei Stilperioden eingeteilt: Ein neoklassizistischer Frühstil von 1948 bis 1958, eine relativ kurze Mittelphase des zwölftönigen Stils zwischen 1959 und 1966, sowie eine späte "neo-romantische" Stilphase mit freier Tonalität, die jedoch auch Aspekte früherer Schaffensphasen aufgreift; die letztere begann 1967 und dauerte bis zu seinem Lebensende an.

Die Mehrzahl seiner frühen Werke gehört der Kammermusik an, und beinhaltet ein Klaviertrio und ein Klavierquintett; der Stil ist kontrapunktisch und beeinflusst von Bartók, greift aber auch auf Modelle der Renaissance und des Barock zurück. Während der zweiten Stilphase entstanden die ersten beiden seiner insgesamt 4 Sinfonien. Trotz Verwendung der Zwölftontechnik vermied er allzugroße Strenge, was sich im gelegentlichen Gebrauch von Dreiklängen und Oktaven ausdrückt; er bevorzugte auch eine melodische Verwendung der Reihen, indem er den aufeinanderfolgenden Noten die gleiche Klangfarbe verlieh (viele andere Zwölftonkomponisten teilen eine Reihe zwischen unterschiedlichen Stimmen auf).

In der dritten Stilperiode schrieb Kokkonen die Werke, die ihn international bekannt machten: Die beiden letzten Sinfonien, ...durch einen Spiegel für 12 Solostreicher, das Requiem, und die Oper Die letzten Versuchungen (1975) (Viimeiset kiusaukset), basierend auf Leben und Tod des finnischen Erweckungspredigers Paavo Ruotsalainen. Die Oper ist mit Chorälen durchsetzt, die auf Johann Sebastian Bach zurückverweisen, und gleichzeitig an die afro-amerikanischen Spirituals erinnern, die mit ähnlicher Absicht Michael Tippett in seinem Oratorium A Child of our Time verwendet hatte. Die Oper hat bislang mehr als 500 Aufführungen weltweit erlebt, so kam sie 1983 auch an der Metropolitan Opera in New York heraus. Vielfach wird sie als Finnlands charakteristischste Nationaloper betrachtet.

Literatur

  • Erkki Arni: "Joonas Kokkonen", Grove Music Online, Hrsg. L. Macy (letzter Zugriff 27. Februar 2005), (Subskriptionszugang)