Königshain
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 11′ N, 14° 53′ O | |
Bundesland: | Sachsen | |
Landkreis: | Görlitz | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Reichenbach/O.L. | |
Höhe: | 233 m ü. NHN | |
Fläche: | 19,58 km2 | |
Einwohner: | 1151 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 59 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 02829 | |
Vorwahl: | 035826 | |
Kfz-Kennzeichen: | GR, LÖB, NOL, NY, WSW, ZI | |
Gemeindeschlüssel: | 14 6 26 240 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Görlitzer Str. 4 02894 Reichenbach/O.L. | |
Website: | www.koenigshain.com | |
Bürgermeister: | Siegfried Lange | |
Lage der Gemeinde Königshain im Landkreis Görlitz | ||
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Königshain ist eine Gemeinde im Landkreis Görlitz im Osten Sachsens. Die Gemeinde gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Reichenbach/O.L..
Sport
Königshain hat einen Sportverein, dessen größte Abteilung der Fußballbereich ist. Die erste Männermannschaft des SV Königshain spielt in der Bezirksklasse Dresden Staffel 1 und das Reserveteam in der Kreisliga Mitte des Fußballverbandes Oberlausitz.
Neben Fußball wird u.a. auch Tischtennis und Kegeln angeboten.
Geografie
Die Gemeinde Königshain liegt im zentralen Teil des Landkreises etwa 5 km westlich von Görlitz zwischen den Königshainer Bergen. Der Ort ist ein Waldhufendorf mit zahlreichen gut erhaltenen Vierseithöfen.
Geschichte



Der Ort Königshain wurde erstmals im Jahr 1298 urkundlich erwähnt. Die Gemahlin eines Böhmischen Königs soll sich hier in den Wäldern ein Jagdquartier eingerichtet haben (daher stammt wahrscheinlich auch der Name). Während der Hussitenkriege wurde Königshain im Jahr 1429 zerstört. Erhalten blieb ein Steinbau, der Steinstock, der als der älteste Profanbau der Oberlausitz gilt.
Im Jahr 1504 erwarb der reiche Görlitzer Kaufmann Hans Frenzel das Rittergut Königshain. Sein Sohn errichtete darauf ein Wasserschloss im Renaissancestil. Dieses wurde im Dreißigjährigen Krieg schwer beschädigt. 1660 ging es in den Besitz des Breslauer Kaufmanns Ernst Moritz von Schachmann über, in dessen Familie es künftighin verblieb. Der bekannteste Vertreter derer von Schachmann, der Numismatiker und Naturforscher Carl Adolph Gottlob von Schachmann, baute 1764 in der Nähe des alten Schlosses ein Barockschloss im schlichten französischen Stil. Nach seinem und seiner Gattin Tod ging der Besitz an seinen Neffen Carl Heinrich Ludwig von Heynitz. Die Familie Heynitz besaß das Gut bis zu ihrer Vertreibung 1945. Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde im Schloss Königshain ein Hauptverbandplatz eingerichtet. Daran erinnern noch heute zwei Friedhöfe im Park. Zu DDR-Zeiten waren Schloss und Gut Königshain Zentrum eines landwirtschaftlichen Betriebes.
Ein wesentlicher Erwerbszweig in Königshain war seit dem 18. Jahrhundert die Arbeit in der Granitsteinbrüchen der Königshainer Berge. Der Abtransport der Steine wurde mit dem Bahnanschluss durch die Görlitzer Kreisbahn von Görlitz nach Weißenberg im Jahre 1905 wesentlich verbessert. Der letzte der Steinbrüche schloss 1975.
Sehenswürdigkeiten
- Barockschloss mit Parkanlage (Rhododendronanlage)
- Wasser- (Renaissance) Schloss[2]
- Steinstock (ältester Profanbau der Oberlausitz), im 13./14. Jahrhundert als mittelalterlicher Wohnturm erbaut
- Dorfkirche mit Parkanlage
- zahlreiche gut erhaltene Vierseithöfe
- Granitabbaumuseum mit Natur- und Steinbruch-Lehrpfad durch die stillgelegten Steinbrüche
- Hochstein 406 m ü. NN, mit über 22 Meter hohem Aussichtsturm
- Kuckuckstein 340 m ü. NN, mit Sichtloch zur Wintersonnenwende
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehrsanbindung
Die Bundesstraße 6 verläuft südlich und die Bundesautobahn 4 nördlich der Gemeinde. Der hier gelegene Autobahntunnel Königshainer Berge ist der zweitlängste Deutschlands. Die Bahnstrecke von Görlitz nach Königshain ist seit 1993 stillgelegt und wurde 2009 als Radweg umgestaltet.
Persönlichkeiten
- Carl Adolph Gottlob von Schachmann (1725–1789), Altertumssammler, Naturforscher, Numismatiker und Maler
Quellen und weiterführende Literatur
Literatur
- Von der Muskauer Heide zum Rotstein. Heimatbuch des Niederschlesischen Oberlausitzkreises. Lusatia Verlag, Bautzen 2006, S. 342 ff.
- Christian Samuel Schmidt: Beschreibung von Königshain. Hermsdorf und Anton, Görlitz 1797.
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2023 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 15. Mai 2022 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 11. Februar 2025. (Hilfe dazu).
- ↑ Schlösser auf Webseite des Ortes
Weblinks
- SV Königshain (Bezirksklasse Dresden Staffel 1)
- Königshain und Umgebung
- Königshain im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Ausflug nach Königshain