Diskussion:Feindesliebe
Islam
Ich lese im Artikel:
"Der Islam betont die Gleichheit aller Menschen als Geschöpfe Allahs und fordert die Muslime daher zu unbedingter Solidarität ohne Rücksicht auf Rasse und Nationszugehörigkeit auf (Sure 49:10): 'Die Gläubigen sind nur Brüder.'"
Die Gleichheit ALLER Menschen??? Ich lese in dieser angeblichen Belegstelle nur etwas von "Gläubigen"! So blind kann doch niemand sein, das zu übersehen?! Was soll also dieses Sophisma?? RuthR -- 213.61.192.136 18:21, 7. Okt. 2010 (CEST)
- Vollkommen korrekt. Was steht denn nun in der Sure? Aus dem Islam ist mir bekannt, dass der 'Giaur', der Ungläubige, wie "der letzte Husten" angesehen wird. --88.72.149.137 11:27, 2. Nov. 2010 (CET)
Der Islam-Abschnitt krankt daran, daß nicht zwischen frühen mekkanischen und späteren abrogierenden (ersetzenden) medinischen Versen unterschieden wird. Gültige medinische Verse:
Sure 9:28 "O die ihr glaubt! wahrlich, die Götzendiener sind unrein."
Sure 98:6 "Die Ungläubigen unter den Leuten des Buches (Juden und Christen): Sie sind von allen Wesen am abscheulichsten".
Sure 8,55: "Siehe, schlimmer als das VIEH sind bei Allah die Ungläubigen, die nicht glauben."
Sure 9,29: "Kämpft mit Waffen gegen diejenigen, die nicht an Allah glauben, noch an den jüngsten Tag glauben, und die nicht für verboten erklären, was Allah und sein Gesandter Mohammed für verboten erklärt haben, und die sich nicht nach der rechten Religion (dem Islam) richten - von denen, die die Schrift erhalten haben (d. h. Juden und Christen) - kämpft mit der Waffe gegen diese, bis sie die Minderheitensteuer abgeben als Erniedrigte!"
Sure 4,89: "Sie wünschen, dass ihr ungläubig werdet, wie sie ungläubig sind, und dass ihr ihnen gleich seid. Nehmet aber keinen von ihnen zum Freund, ehe sie nicht auswanderten in Allahs Weg. Und so sie den Rücken kehren, so ergreifet sie und schlagt sie tot, wo immer ihr sie findet und nehmet keinen von ihnen zum Freund oder Helfer."
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Sure 54,17: "Der Koran soll leicht verständlich und für jedermann zu begreifen sein." (nicht signierter Beitrag von 188.107.220.113 (Diskussion) 20:08, 18. Jan. 2011 (CET))
Der Absatz über den Koran ist gut gemeint, aber eben nicht wirklich differenziert. Die Verbreitung des Islam durch Mohammeds Kriegszüge sind deutlicher Beleg dafür, dass hier eine andere Haltung vorliegt, als zum Beispiel in der Bergpredigt, auch wenn dass viele weltoffene WIKI-Nutzer gerne übersehen. "Gläubige" sind eben nicht "alle Menschen". Die Universalität, die die Feindesliebe ausdrückt ist eben typisch für das Christentum, auch wenn sich die katholische Kirche meistens anders verhalten hat. Dies zeigt sich übrigens auch im folgenden Unterschied: Die Bibel ist das meist übersetzte Buch der Welt, da keine Sprache für einen Christen heiliger ist als die andere. Gott spricht zu allen Menschen in ihrer Sprache. Der Koran ist aber per Definition Arabisch. Alle muslimisch Gläubigen sind im Prinzip Araber. Es wird heute gerne kolportiert, alle Religionen seien gleich. Das sind sie aber nicht. Zwar kann man objektiv nicht sagen, die eine oder andere Religion habe in einem metaphysischen Sinne mehr Recht als die andere, die Religionen haben durchaus verschiedene Haltungen zu Fragen der Ethik und Moral. Das muss man dann auch benennen. (nicht signierter Beitrag von 77.20.8.74 (Diskussion) 13:23, 4. Jun. 2011 (CEST))
Sortierung
Die Feindesliebe ist von Jesus Christus ausgegangen, durch ihn geprägt und gleichnamiges Synonym. Dieser Artikel hat nunmehr keine Qualität mehr, da er von Meinungsdurchboxern und Atheisten dahingehend manipuliert wurde, dass die Kernaussage in der abstrusen Hülle untergeht. Es ist mit unverständlich, warum das Christenthum nicht an erster Stelle steht. --88.72.149.137 11:32, 2. Nov. 2010 (CET)
Schmeichelei
Menschen, auch Atheisten, Ich fühle mich geschmeichelt, dass man das so erwähnt - es könnte aber auch falsch verstanden werden (Menschen, selbst Atheisten,). Sollte neutral umformuliert werden. GEEZERnil nisi bene 11:42, 8. Jan. 2011 (CET)
- Weiter nachgedacht. Der Begriff "Liebe deinen Nächsten" (damit auch "Feindesliebe") wird von "Atheisten, die sich mit Religionskritik befassen, nicht auf "Atheisten" bezogen. ("Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" ist für einen logisch denkenden Menschen eine von vornherein unmögliche Aufgabe). "Atheisten bevorzugen den Begriff "Respekt" oder "respektieren". Ergo: Wenn "Feindesliebe" im Zusammenhang mit "Atheismus" belegt werden kann (nicht nur 3 x sondern generell) kann es drin bleiben. Wenn nicht: Raus damit (einzige Erwähnung von "Atheisten" im ganzen Artikel!). Es geht in diesem Abschnitt um "Pazifisten generell - egal welcher Couleur". Und bitte genau lesen: Pazifismus (Unter Pazifismus versteht man im weitesten Sinne eine ethische Grundhaltung, die den Krieg prinzipiell ablehnt und danach strebt, bewaffnete Konflikte zu vermeiden, zu verhindern und die Bedingungen für dauerhaften Frieden zu schaffen. Eine strenge Position lehnt jede Form der Gewaltanwendung kategorisch ab und tritt für Gewaltlosigkeit ein. Dem 1 x dort erwähnten "Feindesliebe" stehen X hinweise auf "Feindvernichten" im Alten Testament entgegen. Selektive Wahrnehmung!!) ≠ Feindesliebe! GEEZERnil nisi bene 11:50, 8. Jan. 2011 (CET)
Meine Änderung vom 10.1.11
Ich bitte um Entschuldigung für die "Schwurbelei". Fehlende Neutralität meiner vorherigen Änderung ist mir nicht bewußt. Jedenfalls ist es auch nicht neutral, einfach zu sagen, unser Herr Jesus habe die Feindesliebe befohlen und die Christenheit aber einfach etwas anderes gemacht. Neutral ist es schon deswegen nicht, weil die Christen etwas anderes sagen; aber es ist auch sachlich falsch. Gibt es denn einen einzigen Apostel, Kirchenvater, Kirchenlehrer, Papst, akzeptierten Theologen etc. pp. der jemals geschrieben hat: "Feindesliebe ist nur von den Mönchen stellvertretend auszuüben?" Ganz abgesehen davon, daß die Zwei-Stufen-Ethik auch an und für sich zweifelhaft ist (man wird nicht zum Nichtsündigen, sondern zur "Übererfüllung" des Gesetzes Mönch), ist es hier eben falsch, weil auch der Nichtmönch zur Feindesliebe verpflichtet ist. St. Thomas differenzierte penibel und sagte: Wir sind zur Feindesliebe verpflichtet, aber im allgemeinen nicht dazu, dem Feind diese Liebe durch besonders freundliches Grüßen etc. pp. zu erweisen, sondern nur dazu, zu Werken dieser Liebe bereit zu sein, wenn sie nötig werden sollten. Auch wenn das jemand kritisieren wollte - er selber war der Meinung, an der Forderung nach Feindesliebe festzuhalten, und es geht daher nicht an zu sagen, derlei Differenzierung habe diese Forderung gänzlich aufgehoben. Die Gewaltlosigkeit wird nicht immer gefordert, die Feindesliebe schon - aber auch wenn das jemand von seinem eigenen Begriff von Feindesliebe ausgehend* einen Widerspruch nennen sollte, so geht es doch nicht an zu sagen, die Forderung nach Feindesliebe sei aufgehoben worden.
*Ich selber wurde noch von einem Unteroffiziersdienstgrad, der sich übrigens recht kirchenkritisch gab, in meinem Grundwehrdienst in einer gewissen Ausdehnung des gesetzlichen Kameradschaftsbegriffs wie folgt belehrt: "Alle Soldaten sind unsere Kameraden; auch die von anderen Ländern; selbst dann, wenn sie unsere Feinde sein sollten."--131.159.0.7 12:10, 10. Jan. 2011 (CET)
Einleitungssatz
Als Feindesliebe bezeichnet man ein individuelles und soziales Verhalten, das Feindschaft durch bewusste Wohltaten für Feinde zu überwinden sucht und darum auf Rache und meist auch auf Gewalt gegen sie verzichtet. Zielrichtung ist die Versöhnung, das beiderseitige Glück und dauerhafter Frieden miteinander.
Dieser Satz legt nahe, dass der Begriff und das Konzept "Feindesliebe" ein generelles soziales Verhalten darstellt. Es sollte aber schon im Einleitungssatz erwähnt werden, dass es ein rein religiöses Konzept ist. Im Zweiten Satz kann dann - nach leichten Veränderungen - auf die Bedeutung / Rolle / etc. von verschiedene Religionen eingegangen werden. Vorschläge zur Änderung des ersten Satzes?
- Z.B. "Als Feindesliebe bezeichnet man aus religiöser Sicht ein individuelles und soziales Verhalten, das Feindschaft durch bewusste Wohltaten für Feinde zu überwinden sucht und darum auf Rache und meist auch auf Gewalt gegen sie verzichtet. Zielrichtung ist die Versöhnung, das beiderseitige Glück und dauerhafter Frieden miteinander. GEEZERnil nisi bene 11:56, 24. Jan. 2011 (CET)
Weitere Fehlstellen im Artikel
Feindesliebe hat die Auszeichnung lesenswert (!). Ich habe mich ein wenig mit dem Artikel beschäftigt und Inkonsistenzen und POV gefunden.
- KEINE andere WP behandelt den Begriff "Feindesliebe". Bei dem Thema! Überrascht das? Nein! Es ist ein aus der Bibel heraus entstandener Begriff- und so sollte er im Artikel auch behandelt werden. "Love your enemies" in de en:WP => Expounding of the law (Darlegung des Gesetzes)
- "Feindesliebe" wird als Begriff in der Bibel nicht erwähnt. An 3 Stellen wird gefordert: Liebet eure Feinde (im AT hat man da eine ander Meinung - wo ist da eine Erklärung des Übergangs "Spiesst sie auf" => liebet eure Feinde?).
- Wann taucht der Begriff zum ersten mal (z.B. Christentum) auf? (C.R. v. Greiffenberg? Luther?) Nicht erwähnt. WER hat zur Verbreitung beigetragen?
- Im Artikel wird der Begriff anderen Religionen aufgebügelt: Beisp. 1 Der alle Wesen im Selbst [ Atman ] sieht und das Selbst in allen Wesen, hasst niemanden. heisst nicht, dass er Feinde liebt, oder? Beisp. 2 Denn Feindschaft kommt durch Feindschaft zustande; durch Freundschaft kommt sie zur Ruhe; dies ist ein ewiges Gesetz. Ist Freundschaft "Feindesliebe"? Es gibt weitere Beispiele. MUSS das sein?? Warum nicht nur - sauber und schlank - den Begriff als solchen in der Literatur abarbeiten, statt universell zu schwurbeln?
- Eine klare Absetzung zur Nächstenliebe wird nicht gegeben - jeder Hinweis auf "Nächstenliebe" wir im Artikel reingewurstet. Ist das das gleiche? Wenn ja, warum anderes Wort? Wenn nein, Worin besteht der Unterschied?? Reicht "Somit ist Feindesliebe für Jesus angewandte Nächstenliebe gegenüber aktuellen Feinden." ? Kann man da mehr sagen - oder ist das schon alles? Abgrenzung!
- Das religiöse Prinzip "Feindesliebe" wird dem Pazifismus, der Goldenen Regel, dem Kategorischen Imperativ, dem „Ehrfurcht vor dem Leben“ und dem Weltethos aufgebügelt. Aber "einen Feind zu lieben" ist etwas anders (dazu muss man erstmal einen anderen als "Feind" erkennen, was die anderen Prinzipien nicht tun). Beispiel: Die "Goldene Regel(n)" erwähnt das Wort "Feind" gar nicht: „Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst.“ Das ist viel milder.
- Unter Literatur finde ich (nur) 2 Ref. (1. Carl Friedrich von Weizsäcker: Die intelligente Feindesliebe. In: Der bedrohte Friede. 2. Wilhelm Christian Schäfer: Jesus – Lehrer der Feindesliebe. Der galiläische Jesus) die den Begriff an sich abhandeln - aber VIEL Literatur aus denen man das Wort herausinterpretiert hat. Ist das so gewollt ?
- Was wurde zu "Feindesliebe" und "der böse Feind" (Teufel) geschrieben? Auf welche "Feinde" bezieht sich Feindesliebe?
- Warum machen die anderen WPs das nicht? Hat die deutsche Sprache einen besonderen Bezug zur "Feindesliebe"?? Peace GEEZERnil nisi bene 14:10, 25. Jan. 2011 (CET)
- Zu Punkt 1: en:WP hat ein Eigenlemma zum Gebot der Feindesliebe unter dem Titel Matthew 5:44.
- Unter [1] findet man einen Themenabschnitt zur jesuanischen Feindesliebe.
- Im Hebräischen wie im Englischen gibt es kein Substantiv "enemylove" oder so: Das hat mit der grammatikalischen, stärker an Verben orientierten Struktur dieser Sprachen zu tun.
- Die deutsche Wikipedia kann ja durchaus hin und wieder Lemmata haben, die die englische und andere (noch) nicht haben. An der enzyklopädischen Relevanz des Begriffs dürfte kein Zweifel bestehen.
- Zu dem Punkt "klare Abgrenzung von Nächstenliebe": Genau davon handelt fast der gesamte Teil "Rabbinische Theologie". Der Unterschied zur Nächstenliebe besteht nicht in einem eigenen Gebot, sondern nur in der Auslegung des Nächstenliebe-Gebots: Es ging immer nur darum, welche Personengruppen als "Nächste" definiert werden und ob eben auch "Feinde" bzw. "Fremde" dazugehören oder nicht. Demzufolge ist auch die obige Frage, auf welche Feinde das Gebot bezogen war, im Text eigentlich klar beantwortet. Klarer kann man das wohl kaum darstellen als eben mit Aussagen, die das Nächstenliebe-Gebot auslegen.
- Dieser "Mangel" scheint also eher im Verständnis des Lesers oben zu bestehen, der irrtümlich voraussetzt, dass Nächsten- und Feindesliebe ursprünglich (also biblisch) zwei verschiedenen Sachverhalte sein müssen.
- Zu dem Punkt "nicht hassen = lieben?" und "Freundschaft = Feindesliebe?" Das sind ebenfalls Verständnisfragen, die aber die Berechtigung dieser Teile nicht aufheben. Denn es geht ja bei Feindesliebe um das Überwinden von Feindschaft, also auch um das Ablegen und Auflösen von Hass. Dazu hatten auch andere Religionen lange vor Jesus viel zu sagen. Und deshalb beziehen sich heutige Buddhisten wie der Dalai Lama oder Tich Na Than (den kann man ergänzen) auch positiv auf Jesu Gebot der Feindesliebe. Kopilot 08:39, 12. Jul. 2011 (CEST)
Material
- Stephan Randlinger: Die Feindesliebe nach dem natürlichen und positiven Sittengesetz; eine historisch-ethische Studie. F. Schöningh, 1906
- Thomas von Aquin
- Suzuki
- Hans Küng
- [2]
- Wilfried Härle
- [3]
- [4]
- Hans Gleixner
- Kügler/Ritter
Kopilot 01:30, 11. Jul. 2011 (CEST)
Gandhis Tod
/ ... Seine Ermordung durch einen religiösen Fanatiker stellte die Kraft der Gewaltfreiheit in Frage: Doch Gandhi nahm das Risiko des gewaltsamen Todes als mögliche Konsequenz des Festhaltens der Wahrheit bewusst auf sich. ... /
Dass seine Ermordung die Kraft der Gewaltfreiheit generell in Frage stellt(e) ist fraglich. Für die damalige Situation in Indien mag es noch z.T. gelten. Sicher aber nicht global. Auch dass Gandhi das Risiko seines gewaltsamen Todes bewusst in Kauf nahm ist eher Spekulation/Konstruktion als nachgewiesene Tatsache. Hier wird in unzulässiger Weise vom späteren Ergebniss auf die frühere Haltung Gandhis zurückgeschlossen. Beide Aussagen im Artikel gehören deshalb eher in den Bereich von Privatdeutungen. Ásgeir 13:01, 11. Jul. 2011 (CEST)
- Du hast insofern Recht, dass diese Sätze belegt werden müssen. Jedoch bin ich da nicht ganz so skeptisch, da Gandhi meines Wissens tatsächlich seinen möglichen Tod als Folge seines gewaltfreien Widerstands bewusst in Kauf genommen hat; und auch dass seine Ermordung weitere Gewalttaten auslösen würde, war durchaus im Bereich des Möglichen. Ich werde diese zwei Punkte mal in einschlägigen Biografien oder sonstiger zuverlässiger Sekundärliteratur nachzuprüfen versuchen. Wie du gesehen hast, habe ich an anderer Stelle schon mit dem Ergänzen fehlender Referenzen begonnen; das halte ich für den effektiveren Weg einer Artikelverbesserung. MFG, Kopilot 21:36, 11. Jul. 2011 (CEST)
- Trotzdem noch einmal die Frage: Warum soll durch den Tod eines Einzelnen die Kraft der Gewaltfreiheit in Frage gestellt sein? Es wäre traurig bestellt um dieses Konzept wenn es vom zufälligen Schicksal eines einzelnen Menschen abhängig wäre. Ásgeir 21:50, 11. Jul. 2011 (CEST)
- Das sehe ich genauso. Nur ist es halt schon auch realistisch zuzugestehen, dass Gewaltfreiheit ohne glaubwürdige Persönlichkeiten, die sie vorleben, als Ideal nicht nur wenig, sondern vermutlich gar keine Erfolgsaussicht hätte. Ich nehme an, das meint der Satz ungefähr. Kopilot 21:52, 11. Jul. 2011 (CEST)
- Das generelle Problem des Artikels ist es dass die ehemaligen Autoren (anscheinend von 2006 mit einem Hauptautor namens Jesusfreund) sich nicht die Mühe gemacht haben den seitenlangen Text auch detailliert zu belegen. Vieles ist eher private und subjektive Meinung als Forschungsergebniss. Das wird eine schwere Aufgabe für dich werden die alten Versäumnisse anderer Autoren auszubügeln. Es ist aber anerkennenswert dass du dich an diese Aufgabe heran wagst. Ásgeir 21:55, 11. Jul. 2011 (CEST)
- Früher, als dieses Lemma angelegt wurde, gab es ja die Einzelnachweise noch nicht. Und dafür ist dieser Artikel ausgesprochen gut belegt worden, wenn mich nicht alles täuscht; er hat ja ein recht umfangreiches Literaturverzeichnis. Das Grundkonzept, den Sachverhalt nicht nur im Christentum als dessen angebliche Besonderheit darzustellen, finde ich richtig und weithin angemessen dargestellt. Das hat anscheinend auch einige durchaus überzeugt, sonst hätte er das blaue Bapperl ja nicht gekriegt. Er wurde ausweislich der History auch fortlaufend verbessert. Wo es noch zu essayistisch ist, kann man auf Dauer nachhelfen. Willst du dabei mithelfen? Gern; dann mal einfach los. Ich habe hier drüber mit einer Materialsammlung begonnen; etwa eine Googlebookssuche "Feindesliebe Gandhi" wäre durchaus hilfreich. Kopilot 22:07, 11. Jul. 2011 (CEST)
- Meine Kritik am Artikel war wohl einen Tick zu harsch ausgefallen. Das tut mir leid. So wusste ich z.B. auch nicht dass man es in Wikipedia vor fünf Jahren mit der Belegpflicht noch ganz anders hielt, da ich selber erst seit ca. einem Jahr in der Wikipedia dabei bin. Das zu Gandhi waren auch nur spontane Anregungen. Will mich nicht darauf versteifen dass meine Kritik da unbedingt treffend ist und bin auch nicht sehr gut informiert über Gandhis Leben. Dass Menschen wie Gandhi, Martin Luther King oder Sadat, die sich mutig gegen eine eher vom Hass angetriebene Mehrheit auch der eigenen Seite gestellt haben damit gerechnet haben, mal einem Anschlag zum Opfer zu fallen ist ja auch ohne Beleg einleuchtend. So naiv werden diese drei nicht gewesen sein, als dass sie dachten sie beschritten einen für ihr eigenes Leben riskolosen Weg. Dennoch wäre es gut dafür Belege zu finden wie z.B. Äußerungen von Gandhi selber. Zu anderen Punkten des Artikels die ich kritisch sehe (besonders der Teil zum Islam) die nächsten Tage mehr. Das lässt sich nämlich nicht so kurz in ein oder zwei Sätzen formulieren. Außerdem ist es heute schon ziemlich spät geworden. Ásgeir 00:32, 12. Jul. 2011 (CEST)
Islamteil
Richtig. Zum Islamteil fehlt sichtlich Sekundärliteratur; das haben andere vor dir ja auch schon bemerkt, siehe weiter oben. Ich schlage daher wie gesagt eine Googelbooksrecherche vor, dann hat man schonmal Anhaltspunkte wo man ggf. offline weitersuchen kann. Das ist effektiver und lösungsorientierter als bloß eine weitere Mängelliste. MFG, Kopilot 06:03, 12. Jul. 2011 (CEST)
Hier muss man widersprechen. Der Teil zum Islam enthält grobe Fehler nicht nur im Detail sondern im Grundansatz/Grundverständnis des Islam und in der Deutung von Suren:
- Die Zusammenstellung von einzelnen Suren ist recht wahllos/wilkürlich und beweist zur Frage / Feindesliebe bzw. Gewaltlosigkeit im Koran / eigentlich nichts. Es lassen sich leicht andere Suren finden die jeweils so ziemlich das Gegenteil dazu aussagen.
- Es wurde folgender Grundsatz der islamischen Theologie vollkommen vergessen. Wenn zwei Suren sich offensichtlich von der Aussage widersprechen hat die mit jüngerem Entstehungsdatum zu gelten.
- Einige Suren sind vollkommen falsch bzw. absolut beliebig gedeutet:
- / Der Islam betont die Gleichheit aller Menschen als Geschöpfe Allahs und fordert die Muslime daher zu unbedingter Solidarität ohne Rücksicht auf Rasse und Nationszugehörigkeit auf (Sure 49:10): /
- / Die Gläubigen sind nur Brüder. /
- Das tut er gerade nicht! Mit dem Ausdruck / Gläubige / sind immer nur die Moslems gemeint. Nicht die Juden, Christen oder gar Heiden. Hier wird also gerade nicht von einer Gleichheit aller Menschen gesprochen. Und erst recht nicht von / ohne Rücksicht auf Rasse und Nationszugehörigkeit /.
- Auch in / Allah! Es ist kein Gott außer Ihm; und auf Allah sollen die Gläubigen vertrauen. O die ihr glaubt, unter euren Gattinnen und euren Kindern gibt es welche, die euch feind sind; so seht euch vor ihnen vor. Wenn ihr aber verzeiht, nachsichtig seid und vergebt – gewiss, so ist Allah allvergebend und barmherzig. / geht es um die Gläubigen (Moslems) und ihre Frauen und Kinder, aber nicht um um Fremdgläubigen.
- Auch aus / Erwidere das Böse mit guter Tat. Denn die Bosheit rächt sich, wenn auch auf Raten. Der Segen der guten Taten, die du dem Feinde schenkst, ist der beste Samen für die gute Saat. / ist keine (allgemeine Liebe zu allen Geschöpfen) abgeleitet. Das ist freie Interpretation.
Im Islamteil ist es nicht mit einer Google oder Buchrecherche und/oder einem Abdichten der bisherigen Aussagen mittels Stellen aus der Sekundärliteratur getan. Der Teil ist so ungenügend gestaltet dass er grundlegend neu überdacht werden muss. Dafür sollte man Rat und Hilfe eines Autors der Wikipedia einholen der sich auf dem Gebiet der Orientalistik/Islamwissenschaft gut auskennt.
Mir ist neulich in Wikipedia ein gewisser Benutzer:Orientalist in verschiedenen Zusammenhängen als sogar studierter Fachmann/Orientalist mit sehr solider Artikelarbeit positiv aufgefallen. Ihn werde ich einfach mal um Rat fragen. Das wird uns hier am ehesten weiterbringen. Eine eigene Recherche in der Literatur, anfänglich auch mittels Googlesearch, werde ich nebenbei angehen. Das ist ein konstruktiver Vorschlag von dir. Ásgeir 08:01, 12. Jul. 2011 (CEST)
- Meinem Verständnis nach stimmt es durchaus, dass der Islam alle Menschen als gleichwertige Geschöpfe Allahs sieht und deshalb die Muslime untereinander, die eben dieses glauben, zu brüderlichem Verhalten aufruft. Mit der missionarischen Tendenz, am liebsten alle Menschen zu Muslimen und so zu Brüdern zu machen. Das unterscheidet den Islam noch nicht wesentlich von Judentum und Christentum.
- Auch in der Bibel gibt es natürlich Gegenbeispiele zu Feindesliebe; deshalb ist es dennoch richtig, in diesem Artikel nicht vorrangig Gegenbeispiele darzustellen. Da das Grundkonzept der Sachverhalt, nicht der Begriff Feindesliebe ist, ist es m.E. richtig, auch vergleichbare Aussagen im Koran und islamischer Tradition hier darzustellen, natürlich möglichst korrekt.
- Hilfe beim Korrigieren ist erwünscht. Aber wie gesagt: Für Artikelverbesserung brauchen wir keine weiteren privaten Mängellisten, sondern Fachliteratur. Kopilot 08:05, 12. Jul. 2011 (CEST)
Der fundamentale Unterschied zwischen Christentum und Islam darf dennoch nicht verwischt werden. Im Christentum steht (zumindest in der Theorie) die Nächsten- bzw. Feindesliebe unverrückbar im Zentrum. Das ist im Islam nicht so. Hier ist Liebe, Vergebung, Versöhnung, Frieden und anderes nur teilweise/situativ und in Bezug auf einzelne Gruppen von Menschen gefordert. Eine zentrale Position wie im NT hat es aber nirgendwo. Feindesliebe ganz explizit wird im Koran an keiner Stelle eingefordert. Stellen die wie im Koran direkt zu Gewalt auffordern, wird man zumindest im NT kaum finden. Das höchste an Gewalt was von Jesus ausging war wohl dass er die Händler etwas rüde aus dem Tempel rausgeworfen hat. Im Koran wird aber an vielen Stellen offen die Tötung anderer Menschen (Ungläubige) gefordert. So etwa ist im NT nicht zu finden.
Zur Literatursuche:
- Hans Gleixner: "Wenn Gott nicht existiert .../ Zur Beziehung zwischen Religion und Ethtik, Seite 198, Online:
- Zitat: / Der Dschihad macht es schwer, dem Islam Feindesliebe zu bescheinigen. Unbeschadet der positiven Merkmale des Islam, (...) wirft der "Heilige Krieg", der laut Koran der islamischen Gemeinschaft aufgetragen ist, ähnlich wie das Gesetz der Scharia Schatten auf die religion der Moslems. (...) Wenngleich durch Koranzitate belegt werden kann, daß der Islam sich als "religion des Friedens" versteht (...) lehnen die Moslems einen unbedingten Pazifismus ab. Wenn sie glauben, im Auftrag Gottes gegen das Böse anzukämpfen, halten sie Feindesliebe ebenso wie Gewaltlosigkeit für Zeichen der Unsicherheit im Glauben und für Schwäche. /
Im Text sind auch Aussagen zu Taoismus, Buddhismus und Marc Aurel enthalten.
- Johannes Lähnemann: Islam, Seite 140, Online:
Es wird herausgearbeitet dass das Liebesgebot nicht zentral ist im Islam. Dennoch werden Ausnahmen erwähnt wie z.B.:
- Zitat: / Allerdings hat auch das Werk Al Ghazzalis, in dessen Mystik nicht zuletzt christliche Einflüsse zur Geltung kommen, sich in späterer Zeit dahingehend ausgewirkt, daß selbst dem ortzhodoxen Islam die Liebe als zentraler Gedanke in der Gottesverehrung, z.T. aber auch in der Ethik, nicht fremd blieb. /
- Tilman Nagel: Der Koran: Einführung- Texte- Erläuterungen, S. 247:
- Zitat: / Verzeihen um jeden Preis, ja Feindesliebe liegt dem Islam fern. Der Muslim ist wie jeder andere Mensch mit den im Koran so offen dargelegten schlechten Eigenschaften behaftet. Daher ist es angebracht, Streitfällen und Unrecht mit den angemessenen Mitteln zu begegnen. Die Grundsätze einer am praktischen Handeln entwickelten wirklichkeitsnahen Ethik, wie sie insbesondere der sunnitische Islam kennt, decken sich durchaus mit dem koranischen Menschenbild. /
- Siegfried Raeder: Der Islam und das Christentum / Eine historische und theologische Einführung, S. 234, Online
- Zitat: / Andererseits darf auch nicht verschwiegen werden, daß der Islam zwar nicht die Feindesliebe lehrt, aber das Verzeihen erlittenen Unrechts und das Vergelten des Bösen mit Gutem empfiehlt. Es ist aber ein Empfehlung, nicht ein verpflichtendes Gebot. /
Nach diesen vier recherchierten Literaturstellen deutet bislang nichts auf einen explizit existierenden Begriff der Feindesliebe im Islam. Auch Gewaltlosigkeit, Versöhnung, Frieden, etc. werden im Koran eher nur situativ mal verlangt und dann wieder nicht verlangt bzw. auch abgelehnt. Besonders das Buch von Tilman Nagel, einem ausgewiesenen Islamexperten, dürfte für den Artikel besonderes Gewicht haben. Ásgeir 08:46, 12. Jul. 2011 (CEST)