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SV Babelsberg 03

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SV Babelsberg
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Basisdaten
Name Sportverein Babelsberg 03 e.V.
Gründung 1903
Farben Blau-Weiß
Präsident Thomas Bastian
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Dietmar Demuth
Spielstätte Karl-Liebknecht-Stadion
Plätze 10.499
Liga 3. Liga
2010/11 13. Platz
Heim
Auswärts

Der SV Babelsberg 03 (offiziell: Sportverein Babelsberg 03 e.V.) ist ein Fußballclub aus dem Potsdamer Stadtteil Babelsberg. Er wurde 1903 gegründet und ging aus dem Sport-Club Jugendkraft 1903 hervor. Die Heimspiele werden im größten Fußballstadion der Stadt, dem Karl-Liebknecht-Stadion ausgetragen. In der Saison 2011/12 spielt der Verein in der 3. Liga. Der SV Babelsberg 03 gilt aufgrund seines alternativen Images als St. Pauli des Ostens[1]


Geschichte

Anfänge und Vorkriegszeit bis 1945

Logo des SV Nowawes

Am 1. Oktober 1903 gründeten sieben junge Männer aus Nowawes, mit Interesse für Gewichtheben, Kraftsport und Ringen, den Sport-Club Jugendkraft 1903. Unabhängig davon gründeten zwei Jahre später fußballinteressierte Arbeiter aus Nowawes den Fußball-Club Fortuna 05 und nahmen am organisierten Spielbetrieb teil. Am 15. Februar 1919 fusionierten beide Vereine zum SV Nowawes 03. Ab Sommer 1919 spielte der neue Verein in der Kreisliga Berlin-Brandenburg, der zweithöchsten regionalen Spielklasse.

In der Saison 1928/29 trainierte Sepp Herberger, später Trainer der deutschen Nationalmannschaft, kurzzeitig den SV Nowawes 03. Nach dem Abstieg 1931 in die Kreisklasse, folgte zwischen 1933 und 1935 ein Durchmarsch in die höchste deutsche Spielklasse, die Gauliga Berlin-Brandenburg. Als Neuling belegte Nowawes in der Saison 1935/36 in der Gauliga den 8. Rang unter zehn Mannschaften. Sportlicher Höhepunkt war der Gaufestsieg 1937. Hierbei besiegte man im Endspiel den FV Cottbus mit 7:1.

1938 wurden die Stadt Nowawes und die Villenkolonie Neubabelsberg zur Stadt Babelsberg vereinigt. Daraufhin folgte eine Umbenennung des Vereins in SV Babelsberg 03. Nur 17 Monate später, Babelsberg hatte bereits das Stadtrecht verloren und war in Potsdam eingemeindet worden, fusionierten die Nulldreier mit den Sportfreunden Potsdam zur Sportvereinigung Potsdam 03. Nach dem Abstieg aus der Gauliga 1938 schaffte der Verein 1943 den Wiederaufstieg und belegte in den folgenden Spielzeiten einen 3. und einen 4. Platz.

BSG Motor Babelsberg

Logo der BSG Motor Babelsberg

1946 musste die Sportvereinigung wie alle bürgerlichen Vereine aufgelöst werden. Im Jahr 1949 wurden in der DDR die ersten Betriebssportgemeinschaften (BSG) gegründet, die von so genannten Trägerbetrieben unterstützt wurden. In Babelsberg gründete sich neben anderen die BSG Karl Marx Babelsberg, die sich als Nachfolgerin der SpVgg 03 sah. Als Trägerbetrieb fungierte der ortsansässige VEB Karl Marx Babelsberg. 1950 erfolgte die Unterstellung unter die zentrale Sportvereinigung Motor, der künftig alle BSG des Maschinen- und Fahrzeugbau angehörten. Daraufhin kam es zur Umbenennung in BSG Motor Babelsberg. Die Fußballmannschaft von Motor Babelsberg spielte in den 1950er Jahren zunächst unterklassig.

1961 wurde der SC Potsdam gegründet, der neben ebenfalls neu gegründeten Sportklubs in Neubrandenburg und Frankfurt (Oder) der weiteren Leistungssteigerung des DDR-Sports dienen sollte. Als wesentliches Standbein des SC wurden die Fußballmannschaften der bisherigen BSG Rotation Babelsberg als Sektion Fußball übernommen. Da die Entwicklung der 1. Männermannschaft jedoch in der zweitklassigen DDR-Liga stagnierte, wurde die Fußballsektion im Januar 1966 wieder aufgelöst und in die BSG Motor Babelsberg eingegliedert, die dadurch den Platz in der DDR-Liga einnehmen konnte. Bis auf Verteidiger Konrad und Mittelstürmer Harald Betke (zu Union Berlin) spielte die Stammelf auch die 2. Saisonhalbzeit unverändert weiter und lag am Ende auf Platz 11.

Stammelf SC Potsdam / Motor Babelsberg 1965/66
Körner
Pollaene, Benkert, Konrad*
Jacob, Pooch
Dresler, Borowitz, Betke**, Mohrmüller, Aldermann
___
*Karras, **Zedler ab Februar 1966

Motor spielte noch zweieinhalb Jahre in der DDR-Liga, stieg dann aber 1968 mit nur vier Siegen als Tabellenletzter in die Bezirksliga Potsdam ab. In den 1970er Jahren pendelte Motor Babelsberg zwischen Bezirksliga und DDR-Liga. Nach einem erneuten Aufstieg 1981 folgten neun Jahre Liga-Fußball, in denen die BSG dank ihrer treffsicheren Stürmer Axel Brademann und Jörg Nachtigall zum Teil gute Platzierungen erreichte (1982 und 1984 jeweils 2.). 1984 kam Motor Babelsberg das Achtelfinale des DDR-Pokals (FDGB-Pokal), unterlag dort aber dem Oberligisten Wismut Aue mit 4:2. Als Tabellen-Vorletzter musste die Mannschaft 1989 erneut in die Bezirksliga absteigen.

SV Babelsberg 03 ab 1991

Logo bis 2003

Am 10. Dezember 1991 wurde die Fußballabteilung aus dem SV Motor Babelsberg herausgelöst und gründete sich der Tradition folgend als SV Babelsberg 03 neu. 1993 wurde die Mannschaft Meister der Landesliga Brandenburg und stieg in die Verbandsliga auf. Nach zwei Vizemeisterschaften in der Verbandsliga errang Babelsberg in der Saison 1995/96 die Brandenburgische Fußballmeisterschaft und stieg in die Oberliga auf. Die erste Oberligasaison beendete die Mannschaft wieder als Tabellenerster und stieg weiter in die Regionalliga Nordost auf. 1999 gewannen die Nulldreier den Brandenburgischen Landespokal gegen Stahl Eisenhüttenstadt und durften in der Folgesaison im DFB-Pokal teilnehmen. In der zweiten Pokalrunde, nach Freilos in der ersten Runde, gelang sogar ein 1:0 Sieg über die SpVgg Unterhaching. Unter dem neuen Coach und ehemaligen Spieler Hermann Andreev qualifizierte sich Babelsberg in der Saison 1999/2000 für die neu eingeführte zweigleisige Regionalliga, und gewann erneut den Landespokal.

Als vermeintlicher Absteiger gehandelt, gelang 2000/01 überraschend sogar der Aufstieg in die 2. Bundesliga. Nach gutem Start in die Zweitliga-Saison folgt der Einbruch, so dass die Nulldreier am Saisonende 2001/02 als Tabellenletzter wieder absteigen mussten. Durch die angehäuften Schulden beantragte der Verein im April 2003 Insolvenz und stand damit vorzeitig als Absteiger aus der Regionalliga fest.

Brandenburgisches Landespokalfinale 2009: Vorbereitung zu einer Babelsberger Ecke

Seit der Saison 2003/04 spielt der SV Babelsberg 03 in der Oberliga Nordost (Staffel Nord). Durch zwei Vizemeisterschaften hinter der Zweiten Mannschaft von Hertha BSC bzw. dem MSV Neuruppin wurden die Relegationsspiele für Regionalligaaufstieg jedoch verpasst. Auch im dritten Jahr gelang der Aufstieg nicht. Nach einer katastrophalen Rückrunde (in der Rückrundentabelle belegte der SVB 03 einen Abstiegsplatz) belegte das Team nur Platz 3 hinter dem 1. FC Union Berlin und dem MSV Neuruppin. Dafür gelang der Landespokalsieg durch ein 2:1(1:0) im Finale gegen den MSV Neuruppin. Damit qualifizierte sich der SV Babelsberg 03 für die 1. Runde des DFB-Pokals 2006/07. Das erste Spiel gegen Hansa Rostock gewann man 2:1, unterlag aber in der zweiten Runde dem VfB Stuttgart mit 2:4. Am 20. Mai 2007 schaffte Babelsberg nach vier Jahren durch ein 4:0 beim BFC Preussen den Aufstieg in die Regionalliga. Zudem wurde die Mannschaft am 1. Juni 2007 durch einen 3:2-Sieg gegen den Ludwigsfelder FC Verbandspokalsieger und qualifizierte sich damit erneut für den DFB-Pokal. Dort scheiterte man in der 1.Runde am MSV Duisburg mit 0:4. Nach dem Aufstieg 2007 in die Regionalliga Nord war das Ziel der zehnte Platz und die damit verbundene Qualifikation für die neue 3. Liga. Anfangs konnte sich die Mannschaft durch eine überzeugende kämpferische Leistung einen Aufstiegsplatz für Liga Drei erarbeiten. Aber nach sechs Spielen mit nur drei Punkten, entließ der Verein am 2. Oktober das Trainergespann Rastislav Hodul und René Tretschok. Am 7. Oktober wurde Dietmar Demuth (ehemals FC St. Pauli und Eintracht Braunschweig) als Trainer vorgestellt. Als Co-Trainer wurde Jens Härtel verpflichtet, der auch schon als Spieler für Babelsberg auf dem Platz stand. Doch auch mit neuem Trainergespann wurde die Qualifikation für die 3. Liga verfehlt, sodass die Mannschaft zur Saison 2008/09 in der von nun an viertklassigen Regionalliga spielen musste. Das Saisonziel, ein Platz im oberen Tabellendrittel, wurde mit Platz 3 erfüllt. Die Mannschaft konnte sich sogar lange Zeit im Aufstiegskampf behaupten, den jedoch am letzten Spieltag Holstein Kiel für sich entschied[2]. Zur Saison 2009/10 wurde der Aufstieg in die dritte Liga als Ziel formuliert. Nach dem Gewinn der Herbstmeisterschaft konnten sie den ersten Tabellenplatz bis zum Schluss halten und standen zwei Spieltage vor Schluss als Meister der Regionalliga Nord und somit auch als Aufsteiger in die eingleisige 3. Fußball-Liga fest. Außerdem konnte die Reserve-Mannschaft des Vereins am 2. Juni 2010 mit einem Sieg gegen den Oberligisten Brandenburger SC Süd 05 den Brandenburgischen Landespokal 2010 und damit das Startrecht für den DFB-Pokal 2011 gewinnen. Dort tritt dann allerdings die erste Mannschaft an, da das Startrecht für den gesamten Verein gilt.

DFB-Pokal

Saison 1. Runde 2. Runde 3. Runde
1999/2000 Freilos 07.08.1999: SVB 03 - SpVgg Unterhaching 1:0 12.10.1999: SVB 03 - SC Freiburg 2:4
2000/01 26.08.2000: SVB 03 - VfL Bochum 1:6 (0:3)
2001/02 25.08.2001: SVB 03 - Hertha BSC 1:2 (1:0)
2002/03 01.09.2002: SVB 03 - Bor. M'gladbach 0:1 (0:1)
2006/07 10.09.2006: SVB 03 - Hansa Rostock 2:1 (1:0) 24.10.2006: SVB 03 - VfB Stuttgart 2:4 (0:1)
2007/08 05.08.2007: SVB 03 - MSV Duisburg 0:4 (0:0)
2008/09 09.08.2008: SVB 03 - 1. FSV Mainz 05 1:2 n.V. (1:1, 0:0)
2009/10 31.07.2009: SVB 03 - Bayer 04 Leverkusen 0:1 (0:0)
2010/11 14.08.2010: SVB 03 - VfB Stuttgart 1:2 (1:2)
2011/12 30.07.2011: SVB 03 - MSV Duisburg -:- (-:-)

Erste Mannschaft

(Stand: 1. Juli 2011)

Aktueller Kader 2011/12

Tor Abwehr Mittelfeld Angriff
01 Marian Unger Deutschland
23 Daniel Zacher Deutschland
0- Florian Grossert Deutschland
0- Amaechi Igwe Vereinigte StaatenVereinigte Staaten
02 Matthias Kühne Deutschland
03 Ronny Surma Deutschland
05 Mateusz Szczur Polen
07 Matthias Rudolph Deutschland
16 Mickaël Nelson FrankreichFrankreich
22 Kai Bastian Evers Deutschland
08 Christian Groß Deutschland
17 Julian Prochnow Deutschland
20 Süleyman Koç Deutschland
21 David Hollwitz Deutschland
25 Almedin Civa Bosnien und Herzegowina
09 Markus Müller Deutschland
11 Malick Bolivard FrankreichFrankreich
14 Daniel Scheinig Deutschland
16 Geir André Herrem Norwegen
18 Anton Makarenko Deutschland
27 Dominik Stroh-Engel Deutschland
31 Nicolas Hebisch Deutschland

Trainer- und Betreuerstab 2011/12

Nat. Name Funktion
Deutschland Dietmar Demuth Trainer
Ivan Assenov Co-Trainer
Deutschland Sebastian Rauch Torwarttrainer
Deutschland Jens Lüscher Fitnesstrainer
Deutschland Marcus „Pepe“ Petsch Mannschaftsleiter
Deutschland Detlef „Arminia“ Bielefeld Betreuer
Deutschland Matthias „Matti“ May Betreuer
Deutschland Matthias Pefestorff Physiotherapeut

Wechsel zur Saison 2011/12

Zugänge
Nat. Name abgebender Verein Wechselperiode
FrankreichFrankreich Malick Bolivard Hansa Rostock Sommer 2011
Deutschland Christian Groß Hamburger SV II Sommer 2011
Deutschland Florian Grossert Dynamo Dresden Sommer 2011
Deutschland David Hollwitz 1. FC Union Berlin II Sommer 2011
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Amaechi Igwe FC Ingolstadt 04 Sommer 2011
Deutschland Matthias Kühne SV Elversberg Sommer 2011
Deutschland Markus Müller Hallescher FC Sommer 2011
FrankreichFrankreich Mickaël Nelson HSC Montpellier Sommer 2011
Deutschland Daniel Scheinig SV Falkensee-Finkenkrug Sommer 2011
Polen Mateusz Szczur Sparta Swidnica Sommer 2011
Abgänge
Nat. Name aufnehmender Verein Wechselperiode
Turkei Onur Bayram unbekannt Sommer 2011
Deutschland Rico Engler 1. FC Lok Leipzig Sommer 2011
Deutschland Hendrik Hahne unbekannt Sommer 2011
Deutschland Marcus Hoffmann RB Leipzig Sommer 2011
Deutschland Igor Jovanović FC Rot-Weiß Erfurt Sommer 2011
Turkei Guido Koçer FC Erzgebirge Aue Sommer 2011
Deutschland Anton Müller Hallescher FC Sommer 2011
Deutschland Joan Oumari FC Rot-Weiß Erfurt Sommer 2011
Deutschland Robert Paul FSV Zwickau Sommer 2011
Deutschland Tom Schütz Arminia Bielefeld Sommer 2011

Bekannte ehemalige Spieler & Trainer

DFB Pokalspiel SV Babelsberg gegen Bayer Leverkusen

Spieler

Trainer

Stadion

Der SV Babelsberg 03 trägt seine Heimspiele in dem 10.499 Zuschauer fassenden Karl-Liebknecht-Stadion aus, das sich der Verein mit dem Frauen-Bundesligisten 1. FFC Turbine Potsdam teilt. Das Stadion wurde 2007 neu vermessen, da es eigentlich für über 14.000 Zuschauer erbaut wurde, es wurden aber keine Veränderungen vorgenommen.

Kuriosa

Ortsrivale Fortuna Babelsberg sieht sich selbst als „wahrer Nachfolger der erfolgreichen Oberligamannschaft von Rotation Babelsberg“. Im Jahre 2003 wurde deshalb das Vereinsjubiläum vom SV Babelsberg 03 unter dem unverfänglichen Motto „100 Jahre Fußball in Babelsberg“ begangen, obwohl dieser Sport erst seit 1905 organisiert betrieben wird.

Einzelnachweise

  1. taz.de: Stammplatz links außen
  2. wikipedia: „Regionalliga Nord 2008/09“
Commons: SV Babelsberg 03 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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