Anta
Anta ist die portugiesische Bezeichnung der etwa 5000 neolithischen Megalithanlagen, die auf der Iberischen Halbinsel von den Nachfolgern der Cardial- oder Impressokultur errichtet wurden. Sie ersetzen hier volkstümlich den Begriff Dolmen. Die Anta ist ein polygonaler Dolmen, dessen Tragsteine leicht nach innen geneigt, sind während die einzige Deckenplatte oftmals leicht nach vorne geneigt ist und vom besonders breiten "Stirnstein" (am Ende der Anlage) und den beiden Eingangssteinen getragen wird.
Antas liegen an Bächen auf weiten Hochflächen und auf Anhöhen. Sie lagen einst in heutige abgetragenen Erdhügeln durch die ein niedriger gedeckter Gang zur Kammer führte. Diese Gänge sind kaum mehr vorhanden. Vor dem äußeren Ende des Ganges befindet sich mitunter noch der Vorplatz, der hier Atrium heißt. Daneben gigt es Felskuppel- und Kuppelgräber, Mamoas (im Norden) sowie ganglose Anlagen. Die größte Anta und eine wahre Kathedrale der Steinzeit ist die zum National Denkmal erklärte Anta Grande do Zambujeiro südwestlich von Evora. Einige größere Antas wurden zu christlichen Kapellen umgebaut (Sao Brissos, Sao Dionisio) und weisen somit auf die ursprüngliche Funktion der Antas. Die dichteste Verbreitung vorzeitlicher Monumente findet sich in Portugal westlich von Lissabon, bei Braga, bei Viseu und vor allem im Gebiet um Evora. Antas wurden im altertum als Altäre angesehen. Die Skelettfunde wurden als Menschenopfer gedeutet.
Literatur
- Schattner T. G. Archäologischer Wegweiser durch Portugal 1998 ISBN 3-8053-2313-1
- Walkowitz J.E.: Das Megalithsyndrom. 2003. ISBN 3-930036-70-3