Zum Inhalt springen

Anish Kapoor

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 11. Juli 2011 um 22:29 Uhr durch Blaise Mann (Diskussion | Beiträge) (Auszeichnungen: Praemium Imperiale (Quelle: art-magazin 11.07.11); Kleinigkeiten). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Cloud Gate, Chicago
Datei:Kapoor Untitled Cologne.jpg
Untitled, Skulpturenpark Köln

Anish Kapoor (* 12. März 1954 in Mumbai, Indien) ist Bildhauer. Er lebt und arbeitet in London.

Leben

Kapoor ist der Sohn eines indischen Hindu, der als Ingenieur bei der Indian Navy arbeitete, und einer jüdischen Irakerin. Im Alter von 16 Jahren verließ er Indien, lebte zuerst in einem Kibbuz in Israel und kam 1973 nach London, wo er zunächst Kunst am Hornsey College of Art und später an der Chelsea College of Art and Design studierte. Außerdem besuchte er die Doon School in Dehradun, Indien. Seine Arbeiten zeigen Einflüsse westlicher und östlicher Kultur und beinhalten auch religiöse Themen. Eine Zugehörigkeit zu einer bestimmten Religion ist nicht offensichtlich.

Internationale Aufmerksamkeit erhielt er bereits in den 1970er Jahren mit Skulpturen aus Farbpigmenten. Über monochrome Rauminstallationen gelangte er zu Monumentalskulpturen aus ungewöhnlichen Werkstoffen. Sein Marsyas (→ Marsyas) aus dem Jahr 2002 war in der Turbinenhalle der Tate Modern in London installiert. Ein von ihm geschaffener Altarstein befindet sich in der Unterkirche der Dresdner Frauenkirche. 2003 errichtete er für eine Werkausstellung im Kunsthaus Bregenz eine 20 Tonnen schwere rote Skulptur aus Vaseline und Wachs mit dem Titel My red Homeland. 2004 folgte Cloud Gate, eine 110 Tonnen schwere, rostfreie Stahlkonstruktion im Millennium-Park in Chicago. 2008 schuf Kapoor in Berlin mit der 24 Tonnen schweren Stahlskulptur Memory eine Auftragsarbeit für die Deutsche Guggenheim; 2009/10 war sie im Solomon R. Guggenheim Museum zu sehen.[1]

Von Kapoor stammt der Entwurf für eine 115 Meter hohe Skulptur für die Olympischen Spiele 2012 in London, eine Konstruktion, die aus ineinander verdrehten Stahlstreben besteht und an die Form einer orientalischen Wasserpfeife erinnert. Als Spitze ist eine Aussichtsplattform geplant. Der Stahlturm soll auch nach den Olympischen Spielen bestehen bleiben.

Ausstellungen

Bis April 2009 war Kapoor mit seiner Ausstellung Shooting into the Corner im Museum für Angewandte Kunst (MAK) in Wien zu sehen.

1990 nahm er an der Biennale in Venedig teil, 1992 folgte die Teilnahme an der Documenta IX in Kassel. 2011 wurde im Grand Palais in Paris seine 12 Tonnen schwere und mit 72.000 Kubikmetern Luft aufgeblasene Struktur Leviathan im Rahmen der jährlich stattfindenden Monumenta ausgestellt.

Preise und Auszeichnungen

1991 erhielt Kapoor den begehrten Turner-Preis. Im Oktober 2011 wird Kapoor in Tokio der Praemium Imperiale verliehen.

Literatur

  • Sandhini Poddar: Anish Kapoor - memory. [Deutsche Guggenheim, Berlin, 30. November 2008 bis 1. Februar 2009]. Guggenheim Museum Publ., New York 2008. ISBN 978-0-89207-378-8.
  • Peter Noever (Hg.): Anish Kapoor - shooting into the corner [Publikation erschien anlässlich der gleichnamigen Ausstellung, MAK Wien, 21. Jänner bis 19. April 2009]. Cantz Verlag, Ostfildern 2009. ISBN 978-3-7757-2382-4.
  • David Anfam: Anish Kapoor. Phaidon, London 2009. ISBN 978-0-7148-4369-8.

Dokumentationen

Einzelnachweise

  1. http://www.db-artmag.de/de/57/feature/anish-kapoors-memory-im-new-yorker-guggenheim-museum/