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Hans Kayser (Musikwissenschaftler)

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Dr. Hans Kayser (* 1. April 1891 in Buchau (Württemberg); † 14. April 1964 in Bollingen bei Bern) war ein deutscher Komponist und Musiktheoretiker.

Er studierte ab 1911 Musik in Berlin und war ab 1913 Schüler von Arnold Schönberg.

Seit 1920 arbeitete er an der Reformulierung des pythagoreischen Denkens und versuchte die Tradition von Johannes Kepler und Albert von Thimus wieder zu beleben.

Das Hauptanliegen der Harmonik ist es, kleine ganzzahlige Proportionen als kosmische Normen auszuweisen. Sie beinhaltet eine spekulative "universalistische" Metaphysik, die über historische und kulturelle Grenzen hinweg unterschiedlichste philosophische und theologische Lehren und Richtungen systhetisieren kann.

Im Mittelpunkt des harmonikalen Weltbildes stehen akustische Gesetzmäßigkeiten, die sich vom Monochord ausgehend erklären lassen.

Kayser betonte oft, dass der Begriff "Harmonik" nicht mit dem gleichlautenden Begriff aus der Musiktheorie, der eigentlich "Harmonie" meint, verwechselt werden sollte (siehe auch: Gertrud Grunow).

Der zu Kaysers Lebzeiten eigentlich bereits verworfene Dualismus von Ober- und Untertonreihe wurde aus harmonikaler Sicht neu begründet. Vor allem durch das "Teiltonkoordinatensystem" des Lambdomas.

Die Thematik der Harmonik als Verbindung zwischen Musik und Mathematik veranlasste bereits Arthur Schopenhauer in seinem Werk "Die Welt als Wille und Vorstellung" zu dem Ausspruch: "Die Musik ist eine geheime metaphysische Übung des seines Philosophierens unbewussten Geistes".

Hans Kaysers Werk wurde vor allem von Rudolf Haase weitergeführt. In der akademischen Musikwelt spielt er allerdings weiterhin eine eher untergeordnete Rolle.

Siehe auch: Liste deutscher Komponisten