Wahnsinn
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Angelo Bronzino, „Allegorie des Triumphes der Venus“ (1540/45), Detail.
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Mit Wahnsinn werden bestimmte Verhaltens- oder Denkmuster bezeichnet, die nicht der akzeptierten sozialen Norm entsprechen. Dabei kann der Begriff für bloße Abweichungen von den Konventionen, über geistige Störungen, bei der ein Mensch bei vergleichsweise normaler Verstandesfunktion an krankhaften Einbildungen leidet, bis hin zur Kennzeichnung völlig bizarrer und (selbst-)zerstörerischer Handlungen verwendet werden. Synonym gebrauchte Begriffe sind „Verrücktheit“ und „Irrsinn“ („Irre-Sein“), eng verwandt sind Besessenheit und Wahn.
Historisch wurde der Begriff auch in der Fachsprache der Psychopathologie verwendet, bis er im 19. Jahrhundert durch den Terminus Geisteskrankheit abgelöst wurde. Obwohl als Krankheitsbezeichnung in den Fachwissenschaften heute ohne Bedeutung, hat der Wahnsinn als äußerst vielgestaltiges Phänomen in der Geschichte der Menschheit von Anfang an eine wichtige Rolle gespielt. Auch in Kunst und Literatur wurde der Wahnsinn thematisiert und dargestellt.
Heute werden die Wörter „Wahnsinn“ und „wahnsinnig“ im allgemeinen Sprachgebrauch neben ihrer alten Bedeutung auch im übertragenenen Sinn sowohl in positiver als auch in negativer Weise zur Bezeichnung außergewöhnlicher, extremer Zustände benutzt. Die modernen nosolgischen Termini können in aller Regel nicht auf die historischen Ausprägungen von Wahnsinn angewendet werden.
Das Wort „Wahnsinn“ ist eine Rückbildung des 18. Jahrhunderts aus dem Adjektiv „wahnsinnig“, welches schon im 15. Jahrhundert nachweisbar ist. Vorbild war das Wort „wahnwitzig“, welches auf das althochdeutsche wanwizzi zurückgeht. Dabei bedeutet ahd. wan (ie. *(e)uə-no „leer“) ursprünglich „leer, mangelhaft“ (vgl. [Englische Sprache|engl.]] waning). „Wahnwitz“ bzw. „Wahnsinn“ bedeuteten also etwa soviel wie „ohne Sinn und Verstand“. Dadurch, daß wan und Wahn (ahd. wân „Hoffnung, Erwartung“) sprachgeschichtlich zusammengefallen sind, haben sich die Bedeutungen gegenseitig beeinflusst: „Wahn“ wurde zur falschen, eingebildeten Hoffnung, der alte Wortbestandteil wan wird heute als das etymologisch nicht verwandte „Wahn“ wahrgenommen.
Das Althochdeutsche kennt drei Substantive, die markante Zustände der Verstandestrübung und des Wahnsinns beschreiben: sinnelōsĭ, tobunga und unsinnigī. Diesen Begriffen ist eventuell noch das pathologische uuotnissa zur Seite zu stellen, es übersetzt lat. dementia. Die Bedeutung von „Wahnsinn durch Besessenheit“ hat unuuizzi. All diese Begriffe tragen ihren Ursprung im Lateinischen (dementia, alienatio und insipienta) und sind nur sehr schwer voneinander abzugrenzen.
Im Mittelhochdeutschen gibt es eine ganze Reihe anderer Begriffe, um Wahnsinn zu bezeichnen; zuerst einmal tôr und narre, aber auch ein großes Wortfeld mit Komposita der Stammsilbe sin(n), wie zum Beispiel unsin, unsinheit, unsinne, unsinnec, unsinnecheit, unsinneclîchen und unsinnen. Dazu kommen noch die bereits erwähnten Komposita er Stammsible wan wie wanwiz, wanwizze und wanwitzic und Komposita der Stammsilbe toben wie Tobesuht, tobesite, toben, tobesühtig und tobic oder auch töbic. Bei Hartmann von Aue finden sich noch hirnsühte und hirnwüetecheit. Eher umgangsprachlich waren die Worte tumb und tumbheit die auf Stummheit verweisen, aber für eine Vielzahl psychischer Defekte verwendet wurden.
Geschichte des Wahnsinns
Frühgeschichte

Bohrungen (Trepanationen) an steinzeitlichen Schädeln können als erste historisch fassbare Hinweise gelten, die auf eine Auseinandersetzung mit dem Wahnsinn hindeuten. Paläopathologen vermuten, dass es sich hierbei um den Versuche einer chirurgischen Behandlung von Geisteskranken gehandelt haben könnte.
Bei den Babyloniern (ca. 19. Jahrhundert v. Chr. - 6. Jahrhundert v. Chr.) und Sumerern (ca. 2800 v. Chr. bis 2400 v. Chr.) galt Wahnsinn als durch Besessenheit, Zauberei, dämonische Bosheit, den Bösen Blick oder durch das Brechen eines Tabus verursacht (vgl. Porter, S. 12).
Antike
Im homerischen Epos bedeutete das griech. Μαινεται (mainesthai) „rasen“, „toben“ oder „von Sinnen sein“. Es bezeichnet ein Verhalten außerhalb der Normen, das in der Regel durch mangelnde Affektkontrolle bedingt war. Auch in der Attischen Tragödie wird der Wahnsinn als Verlust des Selbst gesehen, der katastrophale Folgen für den Betroffenen und die Gemeinschaft haben kann.
Die alten Griechen verstanden unter Wahnsinn die Beeinträchtigung oder Ausschaltung des nüchternen Verstandes, zum Beispiel durch Schmerz. Auch Ekstase galt als Wahnsinn, insbesondere die dionysische Raserei. Dichterische Inspiration und das Sehertum konnten ebenfalls Formen des Wahnsinns darstellen. Im Altgriechischen ist μανία, manía „die Raserei“ verwandt mit dem sehr ähnlichen griech. μαντις, mantis, das ist „der Seher“, „der Prophet“. Auch Trunkenheit galt in Griechenland als Form des Wahnsinns. Pathologischer Wahnsinn galt jedoch zumeist als von einer göttlichen Macht geschickt.
Platon war der erste, der im „Phaidros“ den Komplex des Wahnsinnsbegriff behandelte. Er unterscheidet zwei Hauptformen: jenen Wahnsinn, der durch menschliche Krankheit, und jenen, der durch göttliche Gabe verursacht ist. Während die somatisch bedingte Krankheit der Seele, wie Platon im „Timaios“ ausführt, von Übel ist, führt der göttliche Wahnsinn zu wahrem Wissen und ist somit positiv besetzt. Platon unterscheidet vier Formen des produktiven Wahnsinns: den mantischen, mystischen, poetischen und erotischen Wahnsinn.
Die volkstümliche Auffassungen gingen meist von einer „Besessenheit durch böse Geister“ aus, die griechische Medizin erklärte den Wahnsinn durch einen „Überfluß an schwarzer Galle“ (griech.: χολή μελανοία, chole melanoia). Diese humoralpathologische Auffassung wird in der Renaissance in modifizierter Form wieder aufgenommen.
Altes und Neues Testament

Im Alten Testament ist der Wahnsinn eine Strafe, die auf göttliches Eingreifen zurückzuführen ist. So heißt es etwa in Dtn 28,28: „Der Herr schlägt dich mit Wahnsinn, Blindheit und Irresein“.
Der offenkundigste Fall von Wahnsinn im Sinne von Besessenheit findet sich im Fall von König Saul (1 Sam 9,2 - 31,13). Saul zieht den Zorn Gottes auf sich, weil er die Amalekiter nicht vollständig ausrottet und wird von einem bösen Geist besessen, der ihn mit Wahnsinn und Raserei quält: „Am folgenden Tag kam über Saul wieder ein böser Gottesgeist, so daß er in seinem Haus in Raserei geriet.“ (1 Sam 18,10).

Diese Geschichte von Saul wird im Mittelalter immer wieder dahingehend verwendet, die Theorie von Besessenheit durch Dämonen und Teufel - vor allem in der Inquisition - zu stützen. Erst Mitte des 17. Jahrhunderts beginnen niederländische Calvinisten, diese Bibelstelle im Sinne der Beschreibung einer Geisteskrankheit auszulegen.
Auch im Neuen Testament finden sich Fälle von Wahnsinn, ein Beispiel wäre die Heilung des Besessenen von Gerasa durch Jesu (Mt 8,28-34; Mk 5,1-20, Lk 8,26-40). Bei Matthäus heißt es:
- „3Man konnte ihn [den Mann] nicht bändigen, nicht einmal mit Fesseln. 4Schon oft hatte man ihn an Händen und Füßen gefesselt, aber er hatte die Ketten gesprengt und die Fesseln zerrissen; niemand konnte ihn bezwingen. 5Bei Tag und Nacht schrie er unaufhörlich in den Grabhöhlen und auf den Bergen und schlug sich mit Steinen.“
Aber auch die Apostel waren fähig, Wahnsinn zu heilen (zum Beispiel in Apg 5,16).
Mittelalter
Bis zum Hochmittelalter
Im Mittelalter wurde der Wahnsinn in der Regel auf das Einwirken Gottes zurückgeführt. Eine Möglichkeit der Hilfe für die Betroffenen stand während der gesamten Epoche nicht zur Verfügung. Die Betroffenen wurden sich selbst überlassen, solange sie nicht für gefährlich gehalten wurden. Gegebenenfalls wurden sie durch ein Narrenkleid ausgezeichnet, das sie selbst schützte und andere warnte. Die Familien der Wahnsinnigen waren versorgungs- und regresspflichtig: „Over rechten doren unde over sinnelosen man ne sal man ok nicht richten; sweme sie aver scaden, ire vormünde sal it gelden.“ (Sachsenspiegel III 3). Stellten Betroffene eine öffentliche Gefahr dar, schloss man sie in Stadttürme oder zuhause ein, bisweilen auch in Narrenkisten außerhalb der Stadtmauern. Fremde wurden aus den eigenen Gebieten vertrieben.
Früh wurden auch schon Verbindungen zwischen Verletzungen des Gehirns und Wahnsinn gezogen. So beschrieb Wilhelm von Conches (um 1080-1154) bereits Ursachen für den Wahnsinn durch Verletzungen des Gehirns: Der Betroffene verliere eine Fähigkeit, behalte aber die übrigen entsprechend der unbeschädigten Gehirnbereichs. Auch Mondino di Liuzzi (ca. 1275-1326) schuf eine Ventrikellehre der Pathologie: „Ausfälle der mentalen Vermögen sind mit Läsionen der entsprechenden Gehirnteile gleichgesetzt“ (vgl. Kutzer, Seite 68f.).
Spätmittelalter
Im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit wurde die Vorstellung des Kampfes um die Seele (siehe auch Prudentius, „Psychomachie“) wichtig. Diese besagte, daß Die Mächte Gottes und des Teufels um die Seele des Menschen kämpften, was geistige Verwirrtheit zu Folge haben könne.
Ähnlich der antiken Auffassung gab es auch in dieser Zeit sanktionierten Wahnsinn. Dieser äußerte sich etwa in geistlicher Extase, Verzückungen oder Visionen. Zudem konnten Heilige in einen „guten“ Wahnsinn geraten.
Der „gewöhnliche“ Wahnsinn" wurde in der Vorstellung der Menschen allerdings vom Teufel verursacht oder durch Hexen gebracht. Insbesondere unkontrolliertes Handeln und Sprachensprechen (Glossolalie) wurden als teuflisch (lat. maleficum) angesehen. Eine Heilung war für Katholiken durch Exorzismen, Pilgerreisen zu Wallfahrtsstätten oder das Lesenlassen von Messen möglich. Bei den Protestanten wurde in späterer Zeit das Gebet, die geistliche Beratung und das Lesen der Bibel bevorzugt.
In der Inquisition verdichtet sich die Auffassung von Wahnsinn als Form der Besessenheit von Dämonen, Teufeln und bösen Geistern. Im Hexenhammer („Malleus maleficarum“) wird en detail erklärt, welche Ursachen eine solche Besessenheit haben kann und wie sie zu heilen ist. Gründe waren zum Beispiel eine schwere persönliche Sünde, manchmal aber aber ein großer Verdienst, der die Aufmerksamkeit Satans erregt hat. Eine weitere Möglichkeit ist die Behexung. Da nach Johannes Cassianus niemand ohne die Zulassung Gottes von Geistern versucht werden kann, und das alles
- „von Gott unserem liebevollsten Vater und gnädigstem Arzte zu unserem Nutzen verhängt wird, und deswegen ist Besessenheit und Wahnsinn dem Menschen als Zuchtmeister zur Demütigung beigegeben, damit sie beim Abscheiden aus dieser Welt Läuterungen zum anderen Leben mitnehmen“ (vgl. Sprenger II Seite 225).
Der Hexenhammer enthält detaillierte Informationen über verschiedene Arten von Besessenheit, Möglichkeiten diese zu „heilen“ und darüber, wie die „Hexen“ zu bestrafen sind.
Johann Weyer (1515-1588) veröffentlichte 1563 die Streitschrift „De praestigiis daemonum“ gegen den Hexenhammer und die Inquisition. Er sah Wahnsinn als eine Krankheit des Geistes und setzte den religiösen Irrungen ein rationales medizinisches Paradigma entgegen. Er bleibt jedoch ein Einzelkämpfer, der sich gegen den Aberglauben und Klerus nicht durchsetzen kann. Dennoch konnte er sich auf Theophrast von Hohenheim (Paracelsus) (1493-1541) und Felix Platter (1536 - 1614) stützen, die wie er Vorkämpfer der medizinischen Psychiatrie waren. Platter behauptete, daß nicht jede Form von Wahnsinn automatisch durch Dämonen verursacht sei. Besonders im „gemeinen Volk“ fänden sich oft „einfache Irre“, somit sei nicht jeder Geistesgestörte automatisch verflucht.
Schon seit dem 13. Jahrhundert - so Michel Foucault - beginnt sich das Verständnis von Wahnsinns zu wandeln. Er reiht sich allmählich in die Liste der Laster ein, die von Unmoral und Unvernunft des Betroffenen künden. Im 15. Jahrhundert steht Wahnsinn dann nicht mehr unbedingt in einem dämonischen Kontext. Stattdessen wird nun oftmals die individuelle menschliche Schwäche der betroffenen Person ins Zentrum gerückt: Torheit und Narrheit liegen in der Verantwortung des Einzelnen, der seine Zucht- und Maßlosigkeit nicht zu zügeln vermag. Durch falsches Verhalten äußert sich ein Wahnsinn, der als Gebrechen und Fehlerhaftigkeit seines Trägers aufgefasst zum Stigma wird. Entsprechend wird der Narr in Kunst und Literatur der Lächerlichkeit preisgegeben.
Wieder populär wird die Theorie der „schwarzen Galle“ (lat. bilis atra), deren dunkle Säfte und rußigen Dämpfe sich auf das Gehirn, das schon als Sitz des Verstandes erkannt war, niederschlagen und es zermürben, spröde machen und eine ungesunde gelbliche Verfärbung hevorrufen. Auch eine gelbe Galle (lat. bilis pallida bzw. bilis flava) konnte ien Ursache für Wahnsinn sein, sie verursacht nach Daniel Sennert hitzige Raserei. Die Melancholie jedoch wurde als Krankheit des Herzens erkannt, das im Gegensatz zum Hirn Sitz von Gemüt und Gefühl sei, diese Lokalisation war aber auch nicht unumstritten zum Beispiel Girolamo Mercuriale beschreibt die Melancholie als Störung der Imaginatio im vorderen Teil des Gehirns. Große Einigkeit bestand darin, dass die Phrenitis, eine Entzündung der Gehirnhäute eine Ursache für Wahnsinns sei, deren Ursache aber wieder „grimmige, bitter gewordene Galle sei, die die Fasern des Gehirns reizt.“ (Joannes Fantonus, 1738, vgl. Kutzer Seite 193) Eine besondere Rolle kam auch der Milz zu, die das Reservoir der von der Leber erzeugten schwarzen Gallensäfte sei. Oft werde die schwarze Galle von der Milz nicht richtig angezogen und mische sich dem Blut bei, so gelange sie ins Hirn, und richte dort großen Schaden an (Ioannes Marinellus, 1615, vgl. Kutzer Seite 202). Eine dritte Form des Wahnsinns, neben Mania und Melancholia, war der amor hereos oder auch Morbus amatorius, der Komplex der Liebesktankheit. Die Verbindung zur Melanchholia ist hier augenfällig, doch Wahnsinn als körperliche Krankheit verursacht durch unerfüllte Liebe wird schon in der Antike um 600 v. Chr. von der Dichterin Sappho geschildert und taucht auch wieder im Corpus Hippocraticam auf. Mehr als die bisher erwähnten Geistesstörungen liegt die epilepsia (Epilepsie) eher im Grenzgebiet von Wahnsinn, dennoch wurde sie im Mittelalter in diesem Umfeld angesiedelt. Abenso wie für die Mania galt die gelbe Galle als Ursache der Epilepsie. Auch Lykanthropie oder Rabies galten im Mittelalter zeitweilen als Unterformen des Wahnsinns.
Die Behandlung von Wahnsinn war im Mittelalter sehr unterschiedlich, die Historiographie hat sehr überzeugend nachgewiesen, dass die die Einstellung und Behandlung von Kranken sehr stark von ihrem jeweiligen Soziallilieu abhängt. Der Wahnsinnige hatte eine um so größere Chance gepflegt, umsorgt und geheilt zu werden, je höher er auf der sozialen Skala angesiedelt war. Somit wurden Wahnsinnige aus reichen Familien eher integriert, während es bei Wahnsinnigen in armen Familien üblich war diese zu vertreiben. (vgl. Hiestand Seite 76f)
Neuzeit
Frühe Neuzeit
Eine andere Form des „Wahnsinns“ wird bei den Gebildeten als „Modekrankheit“ populär: die Krankheit Melancholie. Der Konstitutionstyp des Melancholikers im Mittelalter galt eigentlich als der am wenigsten erstrebenswerteste, da dieser mit dürftigem Körperbau, unattraktivem Erscheinungsbild und unerfreulichen charakterlichen und geistigen Eigenschaften veranlagt war. Doch lag in der Melancholie als Krankheit eine bereits bei Aristoteles und Cicero angedeutete Möglichkeit der Selbstgenialisierung verborgen, die im Humanismus nun in einem "Melancholie-Kult" gepflegt wird. Der kreative Künstler und Denker bewegte sich dieser Vorstelling nach stets zwischen Genie und Wahnsinn. Noch Schelling fußt auf der alten Lehre, als er behauptets, dass nur Menschen, die ein wenig wahnsinnig sind, kreativ sein können (nullum magnum ingenium sine quadam dementia). Diese Form der Selbststiliserung wurde erst im 19. Jahrhundert allmählich unpopulär.
Im Gegensatz zur Melancholie stand immer die Mania, sie war als Delirium sine febre cum furore et audacia. definiert. In der Abgrenzung zur Melancholie wird hier die größere Wildheit, Aufgeregtheit und Hitzigkeit der Mania betont. Joannes Fernelius schrieb: „[Die Mania...] ist in Gedanken, Worten und Werken dem Wahnwitz der melancholischen ähnlich, doch quält und treibt sie die Kranken mit Jähzorn. Streitsucht, Geschrei, entsetzlichem Aussehen, mit weitaus größerem körperlichem Ungestüm und geistiger Verwirrung umher [...]“ (vgl. Kutzer Seite 92).
Im Absolutismus und Merkantilismus wird der Wahnsinnige zusammen mit anderen Randgruppen, die nicht den geltenden Verhaltensnormen entsprachen oder sich nicht an die Regeln hielten, aus dem öffentlichen Bewusstsein entfernt und in Internierungsstätten (England: „Workhouses“, Frankreich: „Hôpital général“, Deutschland: „Zucht-, Arbeits- und Tollhäuser“) eingeschlossen und damit „unschädlich“ gemacht. Durch Zucht und Arbeit sollte ihrer „Unvernunft“ gegengewirkt werden. In einigen Asylen konnten die angeketteten Kranken als „Monstrositäten“ zur Abschreckung und Befriedigung der Schaulust gegen Eintritt durch die vergitterten Fenster betrachtet werden.
Aufklärung
Am Ende des 18. Jahrhunderts befreite die Aufklärung die „Irren“ zumindest aus ihren physischen Ketten. Er erkannte sie prinzipiell als heilunsbedürftige Kranke an, wenngleich der Arzt vornehmlich damit beauftragt war, den Wahnsinnigen „zu seinem eigenen Wohle“ weiterhin zu isolieren und jegliche Disziplinierungstechnik, allen voran die „moralische Behandlung“, therapeutisch zu rechtfertigen.
Das "Zeitalter der Vernunft" bildete die Bedeutung des Wahnsinns als Fehlfunktion einer ursprünglich gesunden Vernunft aus. Wahnsinn wird als der defekte Modus einer normativen Vernünftigkeit begriffen: Das komplementäre Begriffspaar begrenzt und bedingt sich gegenseitig. Diese aufklärerische Abgrenzung der Vernunft von seiner Folie - dem Wahnsinn -, die zur Konstitutierung des Vernunftbegriffes notwendig war, hält Michel Foucault auch verantwortlich für die parallel stattfindende Ausgrenzung des Wahnsinns und der Wahnsinnigen aus der Gesellschaft.
So nimmt Immanuel Kant in seiner Anthropologie in pragmatischer Hinsicht (1798) eine auf der Dichotomie Vernunft-Unvernunft basierende, wegweisende Einteilung der Geisteskranken vor. Diejenigen, die er als "Verrückte" kategorisiert, teilt er die Krankheitsformen "Wahnsinn", "Wahnwitz" und "Aberwitz" zu. Seine Charakterisierung des Wahnsinns als "methodische Verrückung", die sich durch "selbstgemachte Vorstellungen einer falsch dichtenden Einbildungkraft" auszeichnet, wird zur klassischen Definition des Wahnsinns im 18. und 19. Jahrhundert. Wahnwitz ist für Kant hingegen eine systematische, wenngleich nur teilweise Störung der Vernunft, die sich als "positive Unvernunft" äußere, da die Betroffenen andere Vernunftregeln gebrauchen als die Gesunden. Geimein ist allen Formen des Wahnsinns nur der Verlust des Gemeinsinns (sensus communis), der durch einen logischen Eigensinn (sensus privatus) ersetzt wird.
Auch für Schopenhauer sind Vernunft und Wahnsinn zwei Seiten einer Medaille, so weist er darauf hin, dass Tiere des Wahnsinns nicht fähig sind.
Übergang zur Moderne
Im Jahr 1793 wird der Mediziner und Philanthrop Philippe Pinel (1745-1826) Leiter der Pariser Kranken- und Irren- und Besserungsanstalten zuerst in Bicêtre, dann in Salpêtrière. Er führt humanere Behandlungsmethoden und klassifiziert die Insassen, wobei er sie soweit möglich an andere Instutionen überweist, die Wahnsinnigen aber nach Symptomen in eigene Bereiche trennt. Wahnsinn wird isoliert und nun mit empirisch-naturwissenschaftlichen Methoden untersucht: die äußerlichen Symptome, die Pinel akribisch beobachtet und mit der individuellen Biographie des Kranken verknüpft, werden entscheidend für die Klassifikation des Wahnsinns (Nosographie philosophique 1801...).
Für den Arzt Franz Joseph Gall (1758-1828) zählte das Irresein zu den Krankheiten, die grundsätzlich materielle Ursachen hatten. In seiner Wiener Praxis beginnt er nach 1785 die Anatomie des Gehirns und neurologische Grundfragen zwischen Organstruktur und -funktion zu untersuchen. Er kommt zu dem Ergebnis, dass das Gehirn aus vielen einzelnen Einheiten besteht, deren individuelles Versagen zu spezifischen Formen des Wahnsinns führen können. Damit begründete er die Phrenologie (gr. "phren", das Zwerchfell, als Sitz der Seele in der gr. Antike), deren Verbindung mit der "Kraniologie" (griech. kranion Schädel) versprach, durch einfaches Abmessen der Schädelform die Bestimmung von Intelligenz, Charakter und moralischer Verfasstheit eines Menschen zu ermöglichen.
Die positivistische Psychiatrie erhob den Anspruch, dass alle Erscheinungen des Wahnsinns nicht nur auf eine nachvollziehbar-kausale, körperliche Ursache zurückzuführen, sondern auch zu beheben sein werde. Der Geist, die Seele wurde zur bloßen Marionette des Hirnorgans. Diese naturwissenschaftlich-anatomisch fundierte Psychiatrie setzte sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts endgültig durch. Das psychiatrische Paradigma lautet: Krankheiten des Geistes sind Krankheiten des Gehirns. In der Folge wird der Begriff „Wahnsinn“ als nosologischer Fachterminus obsolet und wird durch Geisteskrankheit, später auch Psychose und Neurose bzw. Devianz abglöst.
Am Ende des 19. Jahrhunderts rückt der Zusammenhang zwischen Wahnsinn und Sexualität in den Mittelpunkt des Interesses. Basierend auf dem antagonistisch gedachten Gegensatzpaar Natur - Kultur spielt die Geschlechtszugehörigkeit nun eine wichtige Rolle. Wilde, Angehörige der Unterschicht und Frauen gehörten dem Bereich des Triebhaften an, Männer der bürgerlichen Zivilisation. Frauen galten aufgrund der "Pathogenität des weiblichen Unterleibs" und der "Inferiorität der weiblichen Nerven" als besonders vulnerabel: Pubertät, Menstruation, Geburt und Menopause galten als gefährlich; geistige Gesundheit wurde bei Frauen teilweise nur als Unterbechung der Krankheitsphase betrachtet.
Im medizinisch-naturwissenschaftlichen Paradigma der Moderne - im Grunde sogar eit der Aufklärung - ist die Gesundheit der Maßstab des Konzeptes von Normalität. In der Folge wird automatisch alles, was annormal ist, als krank angesehen, was „geheilt“ und „reintegriert“ werden muss. Dazu kann alles gehören, was nicht den kulturellen, gesellschaftlichen, moralischen oder juristischen Vorstellungen von akzeptiertem Verhalten entspricht. Aus Abgrenzungsgründen bildet sich ein Stereotyp des Gesunden aus.
Die Darstellung des Wahnsinns ist in der Geschichte der Kunst immer auch von Voyeurismus geprägt gewesen. Das Sujet ermöglichte es außerdem, das Subjektive, Symbolische, Phantastische und Irrationale zu gestalten. Träume, Ängste und vor allem das Häßliche werden bildwürdig.
Ikonographie

Eine Ikonographie des Wahnsinns kann nur auf Grundlage eines gesellschaftlichen Fundus der Vorstellungen seiner Erscheinungsformen entstehen. Die konkretem künstlerischen Darstellungen wirken dann natürlich wieder auf die Erwartungen des Publikums zurück, d.h. es ist grundsätzlich eine gegenseitige Bedingtheit stereotyper Modelle zu erwarten. Sowohl das äthetische, als auch das medizinisch-diagnostische Krankheits-Bild sind oftmals Projektionen, die wenig mit der Realität zu tun haben. Der Wahnsinn, der das Selbst gefährdet, wird als bedrohlich wahrgenommen und daher - vielleicht manchmal unbewusst abwehrend - möglichst drastisch von der Norm abweichend dargestellt.
Ikonographisch äußert sich der Wahnsinn in der Regel durch verzerrte Mimik oder „ver-rückte“ Körperhaltung bzw. Gestik, durch absurde Handlungen, Darstellung von Halluzinationen oder einfach nur unter Zuhilfenahme der Physiognomie. Hierbei ergeben sich Probleme der Abgrenzung zu Narrendarstellungen und zu medizinischen Illustrationen.
Mimik und Physiognomie

- verzerrte Gesichtszüge, Grimassen
- weit aufgerissene Augen, verdrehte Augen
- wehendes Haar
- unharmonische Gesichtszüge
- Bartstoppeln, geschorenes Haupthaar
Gestik und Körperhaltung

- theatralische Verrenkungen
- widerstrebende Bewegungsrichtung einzelner Körperteile
- ungewöhnliche An- und Entspannung der Muskeln
- erschlafftes Zusammengesunkensein
- verkrampfte Haltung
- sinnlose Gesten
Halluzinationen und Visionen
Sonstiges
Motive
In der bildenden Kunst ist das Thema „Wahnsinn“ vergleichsweise selten dargestellt worden. Beliebte Sujets sind der Wahnsinn als Strafe oder Rache Gottes bzw. der Götter, die Heilung Besessener durch Jesus, die Apostel oder die Heiligen; ab dem 16. Jahrhundert auch Repräsentationen von Wahnsinnigen und Portraits, ab dem 18. Jahrhundert auch Darstellungen aus Irrenanstalten.
Biblische Motive
Wahnsinn in der mittelalterlichen christlichen Kunst findet ihren Ausdruck in der Bearbeitung der Sujets des schwermütigen Saul, der David auf der Harfe spielen lässt, dem von David vorhergesagten Wahnsinn des Königs Nebukadnezar, der 7 Jahre lang wie ein Tier leben und Gras fressen muss, und Jesu „spektakulärer“ Heilung des Besessenen von Gerasa, wobei letzteres Thema relativ häufig gestaltet wird.
Mythologische Motive
Beliebte antike Sujets umfassen Herkules, der im Wahnsinn seine Kinder tötet, Ajax, der eine Schafherde niederschlachtet, Lykurg, der sich selbst die Beine abschneidet und Melampus, der eine Kastration an sich vornimmt. Wenn die Götter den Wahnsinn schicken, führt dies in den antiken Mythen fast immer zur Selbstzerstörung und zur Tötung Unschuldiger, zumeist von Familienmitglieder. In griechisch-römischer Zeit sind Darstellungen von Wahnsinn jedoch nur vereinzelt zu finden.
Typisierungen

In der Zeichnung "Das Narrenhaus" von Wilhelm von Kaulbach wird die Fiktion einer realistischen Szene im Hof eines Irrenhauses erzeugt. Jede Person in der Gruppe repräsentiert einen eigenen Typus einer Geisteskrankheit, weshalb sie innerhalb der Komposition voneinander isoliert wirken. Die moralisierende Darstellung spiegelt eine biedermeierliche Pathognomik, die die individuellen Gesichtszüge des Wahnsinn und die Symptomattribrute als Wirklichkeit vorzugeben versucht. Kaulbach glaubte an den Wahnsinn als Folge der Erbsünde und individueller Schuld. Dargestellte Typen sind u.a. der eingebildete Philosoph, Napoleon und König; der Narr, der Melancholiker, die sexuell ausschweifende und die liebeskranke Frau, mehrere religiöse Wahnsinnige u.a.
Irrenhäuser

William Hogarths 8. und letztes Bild der Serie "A Rake's Progress" zeigt eine Szene aus dem Bethlam Hospital. Alle Wahnsinnigen sind Männer, die sehr klischeehaft - etwa als eingebildeter Kaiser oder Papst mit ihren karikierten Attributen - dargestellt sind. Die schaulustigen Frauen, die die Anstalt zu ihrem Vergnügen zu besuchen scheinen, verweisen aber auch auf den Voyeurismus des "normalen" Betrachter des Bildes. Besonders auffällig ist die Gruppe in der linken unteren Ecke des Bildes, die einer Pieta nachempfunden ist.
Goyas Blick in ein Irrenhaus zeigt neben den üblichen Klischees auch eine realistischer anmutende Szene, in der die Wahnsinnigen verwahrlost und alleingelassen vor sich hin zu dämmern scheinen.
Portraits


Théodore Géricault portraitiert in der Salpêtrière zwischen 1821 und 1824 zehn Wahnsinnige im Dienste der Medizin, um Bilder von Kranken herzustellen. Welche Formen des Wahnsinns die Bilder darstellen wollte, ist nicht mehr bekannt. Die Krankheit sollte sich in den Gesichtszügen widerspiegeln, daher hebt die Lichtregie besonders die Physiognomie hervor. Er stellt nicht das Verzerrte oder Grotske dar, sondern seine subtile Darstellung lässt es offen, auf welcher Seite der Grenze zwischen Normalität und Wahnsinn die Dargestellten sich befinden.
Sonstige
Wahnsinn als Literarisches Motiv
in der Literatur der Antike
Besonders bekannt ist eine Geschichte über den griechischen Philosophen Demokrit aus den pseudohippokratischen Briefen. In ihnen wird berichtet wie die die Abderiden Hippokrates um Hilfe bitten, weil sie fürchten Demokrit sei vor lauter Weisheit dem Wahnsinn verfallen. Er habe sich abgesondert, schlafe nicht mehr, spreche rätselhaft und behaupte er sähe Bilder und höre Stimmen. Jener reist daraufhin nach Abdera und findet Demokrit schreibend, umgeben von Tierkadavern. Er fragt was dieser treibe, und erhält als Antwort er studiere die Natur und den Sitz der Galle bei Tieren um die Ursache des Wahnsinns beim Menschen zu ergründen. Da dieses Ansinnen mit der hippokratischen Säftelehre zusammenpasst, antwortet Hippokrates „Beim Zeus, Demokrit. Du sprichst wahr und vernünftig.“ und erkannte ihn als wahren Weisen.
in der Literatur des Mittelalters
Nebukadnezar

Ein im Mittelalter weit verbreitetes Lehrgedicht ist die Theoduli Eclogae, im Rahmen eines alleggorischen Streites zwischen Wahrheit und Irrtum. In ihr spielt die Figur des Nebukadnezar eine zentrale Rolle. Sie ist aus der Bibel entlehnt, in der sie an mehreren Stellen, wie zum Beispiel im Buch Daniel, Buch Judit und im 2. Buch der Könige, die wichtigeste Stelle ist jedoch ein Bericht in Dan 4,1-34. Nebukadnezar ist ein überheblicher Tyrann, der die Juden verfolgt, ihm wird durch eine himmlische Stimme die tiefste Erniedrigung angekündigt und Nebukadnezar verfällt dem Wahnsinn.
Die Gestalt des Nebukadnezar ist der Bildtypus für die mittelalterliche Sichtweise des Wahnsinns schlechthin, da er wegen seiens Hochmuts erniedrigt wurde, lagen Bezüge zwischen Sünde und Wahnsinn nah. Hugo von Sankt Viktor betont auch den pädagogischen Aspekt von Nebukadnezars Wahnsinn. Oft wurde Nebukadnezar als „wilder Mann“ dargestellt, diese Figur zieht sich durch eine Vielzahl mittelalterlicher Bestiarien, Enzyklopädien sowie die bildende Kunst und Heraldik. Auch die Mittelalterliche Literatur greift die Vorstellung vom wilden Mann häufig auf.
Iwein =
dô wart sîn riuwe alsô grôz
daz im in daz hirne schôz
ein zorn unde ein tobesuht,
er brach sîne site und sîne zuht
und zarte abe sîn gewant,
daz er wart blôz sam ein hant.
sus lief er über gevilde
nacket nâch der wilde.
(Hartmann von Aue, Iwein, vv. 3231-3238)
Lancelot
Der Bussard
Tristan
in der Literatur der Moderne
Weblinks
- Irren-Geschichte - Zum Wandel des Wahnsinns - Dipl.-Arb. von Gertraud Egger
- Zur Geschichte der psychiatrischen Behandlungsverfahren von Prof. H.J. Luderer
- Materialien zur Geschichte der Psychiatrie an der Brown University (engl.)
Literatur / Quellen
Kulturgeschichte
- Roy Porter: Wahnsinn. Eine kleine Kulturgeschichte. Dörlemann, Zürich 2005, ISBN 3-908777-06-2
- Michel Foucault: Wahnsinn und Gesellschaft. Eine Geschichte des Wahns im Zeitalter der Vernunft. 14. Aufl. Suhrkamp, Frankfurt a.M. 2001, ISBN 3-518-27639-5
- Michael Kutzer: Anatomie des Wahnsinns. Guido Pressler, Hürtgenwald 1998, ISBN 3876460824
- Klaus Dörner: Bürger und Irre. Zur Sozialgeschichte und Wissenschaftssoziologie der Psychiatrie. 3. Aufl. Europäische Verlags-Anstalt, Frankfurt a.M. 1995, ISBN 3-434-46227-9
- H. Hühn: 'Wahnsinn'. In: Joachim Ritter, Karlfried Gründer (Hrsg.): Historisches Wörterbuch der Philosophie. Bd. 12, Sp. 36-42.
- Jakob Sprenger, Heinrich Institoris: Der Hexenhammer (Malleus maleficarum). dtv, München 1982, ISBN 3-423-02162-4
- Rudolf Hiestand: Kranker König - kranker Bauer. In: Peter Wunderli: Der kranke Mensch in Mittelalter und Renaissance. Seiten 61-77, Droste, Düsseldorf 1986, ISBN 3-7700-0805-7
Literatur
- Josef Mattes: Der Wahnsinn im griechischen Mythos und in der Dichtung bis zum Drama des fünften Jahrhunderts. Winter, Heidelberg 1970, ISBN 3-533-02116-5 / ISBN 3-533-02117-3
- Allen Thiher: Revels in madness. Insanity in medicine and literature. Univ. of Michigan Press, Ann Arbor, Mich. 1999, ISBN 0-472-11035-7
- 'Wahnsinn'. In: Horst S. Daemmrich, Ingrid G. Daemmrich: Themen und Motive in der Literatur. Ein Handbuch. 2. Aufl. Francke, Tübingen u.a. 1995, S. 333-336. ISBN 3-8252-8034-9 / ISBN 3-7720-1734-7
- Dirk Matejovski: Das Motiv des Wahnsinns in der mittelalterlichen Dichtung. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1996, ISBN 3-518-28813-x
Bildende Kunst
- Franciscus Joseph Maria Schmidt, Axel Hinrich Murken: Die Darstellung des Geisteskranken in der bildenden Kunst. Ausgewählte Beispiele aus der europäischen Kunst mit besonderer Berücksichtigung der Niederlande. Murken-Altrogge, Herzogenrath 1991, ISBN 3-921801-58-3
- Birgit Zilch-Purucker: Die Darstellung der geisteskranken Frau in der bildenden Kunst des 19. Jahrhunderts am Beispiel der Melancholie und Hysterie. Murken-Altrogge, Herzogenrath 2001, ISBN 3-935791-01-1
- Fritz Laupichler: 'Madness'. In: Helene E. Roberts (Hrsg.): The encyclopedia of comparative iconography. Themes depicted in works of art. Bd. 2, S. 537-544.
Zur Wortgeschichte
- Friedrich Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 23. Aufl. De Gruyter, Berlin u.a. 1995, ISBN 3-11-012922-1
- Deutsches Wörterbuch. Begründet von Jacob u. Wilhelm Grimm. 33 Bde. Leipzig 1854-1971.