Nairobi
Nairobi ist die Hauptstadt Kenias mit 2.750.561 Einwohnern (Stand 1. Januar 2005), welche auf einer Fläche von etwa 150 Quadratkilometer leben. Nairobi hat eine der weltweit höchsten Kriminalitätsraten. Der Name der Stadt kommt von dem Ausdruck Maasai Ewaso Nyirobi, was in der Suahelisprache etwa klares Wasser bedeutet. Die am häufigsten gesprochenen Sprachen sind Suaheli und Englisch.
Geografie
Geografische Lage
Nairobi liegt im Süden Kenias am Fluss Athi. Auf durchschnittlich 1624 m über NN errichtet zählt sie zu den höchstgelegenen Hauptstädten Afrikas. Nairobi liegt knapp südlich des Äquators auf den geografischen Koordinaten 1° 19' Süd und 36° 55' Ost.
Klima
Die Stadt liegt in der subtropischen Klimazone. Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 19 Grad Celsius, die Jahresniederschlagsmenge 889 Millimeter im Mittel.
Der wärmste Monat ist der März mit durchschnittlich 20,5 Grad Celsius, der kälteste der Juli mit 16,8 Grad Celsius im Mittel. Der meiste Niederschlag fällt im Monat April mit durchschnittlich 199 Millimeter, der wenigste im Juli mit 14 Millimeter im Mittel.
Geschichte
Nairobi wurde gegen Ende der 1890er Jahre als britisches Lager für Eisenbahnarbeiter an der Eisenbahnlinie Mombasa-Uganda gegründet. Zwischen 1899 und 1905 diente es als britische Provinzhauptstadt. Im Jahre 1905 wurde Nairobi Hauptstadt des britischen Protektorats Ostafrika (1920 bis 1963 als Kolonie Kenia bezeichnet) und 1963 des unabhängigen Staates Kenia.
Anfang der 1990er Jahre wuchs die Opposition der Bevölkerung gegenüber dem kenianischen Präsidenten Daniel arap Moi, was mehrere Unruhen zur Folge hatte.
Schon früh entwickelte sich ein Zuwanderungsstrom in die Stadt Nairobi. Die Migranten siedelten sich oft am Rande der Stadt an und bildeten oft slumähnliche Zustände, wie zum Beispiel in der Siedlung Mathare Valley, welche im Nordosten von Nairobi liegt und circa 180.000 Menschen beherbergt.
Am 7. August 1998 wurden bei einer Explosion vor der US-Botschaft in Nairobi 213 Menschen getötet. Heute steht an der Stelle der US-Botschaft eine "grüne" Gedenkstätte.
Bevölkerungsentwicklung
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand.
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Politik
Nairobi ist eine von acht Provinzen in Kenia, die zu Verwaltungszwecken aufgeteilt wurden. Außerdem haben das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (englisch: United Nations Environment Programme, UNEP) und das UN Human Settelment Programme, UN HABITAT, ihre Sitze in Nairobi.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Interessant sind das Nationalmuseum mit einer umfassenden Sammlung zur afrikanischen Frühgeschichte, das Parlamentsgebäude, das Rathaus, das Gericht sowie das Nationaltheater und die Nationalbibliothek.
Nairobi Nationalpark
Der Nairobi Nationalpark wurde 1946 eröffnet und hat eine Fläche von circa 120 Quadratkilometer. In ihm wurden ungefähr 80 Säugetiere und 500 Vogelarten nachgewiesen. Er gehört außerdem dem Stadtgebiet von Nairobi an und ist acht Kilometer vom Zentrum der Stadt entfernt.
Der Park ist an drei Seiten eingezäunt und besteht aus einer hauptsächlich offenen Ebene, die saisonbedingt von Flüssen durchzogen ist.
Wirtschaft und Infrastruktur
Nairobi ist der wirtschaftliche und das kommunikative Zentrum des Landes Kenia, wobei es durch seine hohe Wachstumsrate im afrikanischen Gesamtvergleich auffällt.
Bedeutende industrielle Erzeugnisse in Nairobi sind Textilien, Kleidung, Transportmittel, Baustoffe und Nahrungsmittel. Auch hat der Fremdenverkehr in letzter Zeit zugenommen, wodurch diesem eine hohe wirtschaftliche Bedeutung für Nairobi beigemessen wird.
Verkehr
Kenias Eisenbahn befährt für den Personenverkehr verschiedene Strecken, die allesamt von Nairobi ausgehen:
Des Weiteren befindet sich in Nairobi der internationale Flughafen Jomo Kenyatta.
Bildung
In Nairobi gibt es die Kenyatta Universität (eröffnet 1956), ein Polytechnikum (eröffnet 1961) und mehrere Forschungsinstitute, wodurch es auch als die "Bildungshauptstadt" des Landes bezeichnet wird.
Weblinks
- Eine Stadtkarte
- Christus, Dreadlocks und Mau-Mau- JEAN-CHRISTOPHE SERVANT zu Situation der Jugendlichen in Kenia und Nairobi