Schwizerhüsli Basel
Das Schwizerhüsli Basel ist eine christliche, überkonfessionelle Studentenverbindung. Es ist Gründungsverbindung des Falkensteiner Bundes. Wie alle Falkensteinerverbindungen lehnt das Schwizerhüsli Duell und Mensur ab. Er wurde am 0. Monat 1947 an der Universität Basel gegründet.
Geschichte
Von der Gründung bis zum Ersten Weltkrieg
Die Zeit zwischen den Kriegen
Im Jahre 1920 kam es auf dem 9. Stiftungskommers des Freiburger Wingolf zu einem großen Konflikt mit der Verbindung Schwizerhüsli Basel (früher Mitglied des Wingolfsbundes, dann Falkensteinerbund). Hintergrund war, dass ein Alter Herr (Philister) eine Ansprache auf dem Kommers hielt und mit dem Ausruf „Wir wollen Rache!“ endete. Die Vertreter des Schwizerhüsli aus Basel blieben beim folgenden Deutschlandlied sitzen, was die ebenfalls anwesende präsidierende Verbindung des Wingolfsbundes, den Hamburger Wingolf, erzürnte, der von Schwizerhüsli im Folgenden eine Entschuldigung forderte. Als diese nicht erfolgte, kam es zu erheblichen weiteren Verwicklungen und schließlich zur Aufkündigung des Freundschaftsverhältnisses zwischen Wingolfsbund und Falkensteinerbund in der Schweiz. Der Freiburger Wingolf und weitere süddeutsche Verbindungen stellten sich jedoch auf die Seite des Schwizerhüsli, weshalb die Angelegenheit auch zu starken Spannungen innerhalb des Wingolfsbundes führte.
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Zwar war es nach dem Bruch 1920 in den Jahren 1926 bis 1928 wieder zu einer neuerlichen Zusammenarbeit zwischen dem Wingolfsbund und den Verbindungen des Falkensteinerbundes gekommen, diese war aber durch den Zweiten Weltkrieg dann gänzlich abgebrochen. Zwar gab es auch nach dem Krieg gelegentlich Kontakte und sogar vereinzelt Aufnahmen von Mitgliedern des jeweils anderen Verbandes, was formal sogar satzungswidrig war, aber man stand sich doch reserviert gegenüber. Zwei Alte Herren des Heidelberger Wingolf, beide Pfarrer der Badischen Landeskirche, hielten 1967 die Zeit für reif für eine Wiederanknüpfung an vergangene Tage und luden Schwizerhüsli Basel und Freiburger Wingolf zu einer gemeinsamen Weinkneipe ein. Diese Treffen in Kleinkems wurden wiederholt. Auch Alte Herren der Argentina Straßburg nahmen an den Treffen teil. Mit der Zeit entwickelte sich ein reger Kontakt. Zu den Treffen in Kleinkems kamen regelmäßige gegenseitige Besuche auf Stiftungsfesten und Skiwochenenden auf der Berghütte des Freiburger Wingolf. Im Jahre 1969 kam es schließlich zu einer Wiederauflage des Freundschaftsverhältnisses zwischen Wingolfs- und Falkensteinerbund. Zum Dank für Ihre Verdienste erhielt Pfarrer Albin Beck aus Kleinkems das Band des Freiburger Wingolf und später des Schwizerhüsli Basel. Der enge Kontakt zwischen beiden Verbindungen ist seither nicht abgerissen. Seit dem Sommersemester 1988 verleihen sich die Seniores der beiden Verbindungen jeweils gegenseitig das Band.
Bekannte Mitglieder (Auswahl)
- Friedrich von Bodelschwingh der Ältere (1831-1910) Theologe, Gründer der Betheler Anstalten
- Hermann von der Goltz (1835-1906) Vizepräsident des Evangelischen Oberkirchenrates und somit der ranghöchste Geistliche der preußischen Landeskirche
- Emil Kautzsch (1841-1919), Ev Theologe, Experte für hebräische Sprache und Bibelkritiker
- Wilhelm Hadorn () reformierter Theologe) - schwizerhüsli, Zähringia
- Adolf Schlatter (1852-1938) Prof. für neues Testament und Systematische Theologie in Bern, Grefswald, Berlin und Tübingen
- Ludwig Schneller (1858-1952), Ev. Theologe , Förderer des von seinem Vater Johann Ludwig Schneller begründeten Syrischen Waisenhauses
Literatur
- „Festschrift zum Hundertjährigen Bestehen des Schwizerhüsli Basel“, Sondernummer des Falkenstein, Münsingen 1947,
- Walter Pfister in „Falkenstein“, „Sondernummer zum 125jährigen Bestehen des Schwizerhüsli Basel (1847-1972)“ 1972
- Harald Rösch Der Freiburger Wingolf von 1961-1986. in: Festschrift zum 75. Stiftungsfest des Freiburger Wingolf, Lahr (Kaufmann) 1986
- 150 Jahre Studentenverbindung Schwizerhüsli Basel (Danaiden Verlag)1997, Seite 28 ff
Einzelnachweise
Weblinks
Koordinaten: 48° 0′ 13,4″ N, 7° 51′ 36,6″ O