Diskussion:Piefke
Die Passage "während es auf Bayern und andere Süddeutsche so gut wie nie angewendet wird." stört mich irgendwie. Ich habe eine Zeit lang in Österreich verbracht und hatte zumindest in Wien nicht den Eindruck, dass man großartig zwischen Bayern und den anderen Deutschen unterschieden hat. Piefke schloss meines Erachtens auch Bayern ein. Ich wurde eindeutig Piefke im Sinne eines Kosenamens benannt. Ob der Name daher so negativ belegt ist wie im Artikel weiß ich auch nicht so recht. Eher freundlich, wie Ösi oder Ossi. Aber das sollte lieber ein Ösi beantworten :-) Stern 01:21, 10. Apr 2004 (CEST) Leider eher negativ belegt! ("Ösi" Gerfrei, am 8. Juni 2004)
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also das Wort Piefke ist bei uns zu 99 % ein Schimpfwort!! auch wenn es euch vielleicht nicht paßt, ist aber so ... und zum Teil auch verständlich. Dank zB Bild-Zeitung und Privaten Fernsehsendern ist aber Ösi ja auch nicht gerade ein Kose-Wort
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ACK, genau meine Meinung, Piefke ist ein Schimpfwort genau wie Ösi. Obwohl ich die Deutschen die ich kenne des öftere Spaßweiße Piefke nennen ist es IMO kein Kosewort sondern genau beschimpfung wie Ösi oder Schluchtenscheißer.
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"Ösi" ist eine zwar etwas herablassende, aber ansonsten ziemlich harmlose Abkürzung des landsmannschaftlichen Namens "Österreicher". Dagegen ist "Piefke" in Deutschland selbst ein Schimpfwort. Dort bedeutet es nämlich soviel wie 'kleiner Junge', 'Rekrut' oder 'einfacher Soldat', 'Durchschnittsbürger', 'kleinbürgerlicher Mensch mit engbegrenztem geistigen Horizont', 'Spießer', 'Dummkopf', 'Angeber'. Nicht "Ösi", sondern "Nazi" oder "Nazl" oder "Kakanazi", wie die Österreicher im 1. Weltkrieg von den Reichsdeutschen manchmal genannt wurden, ist ein echtes Gegenstück zu "Piefke". "Nazi" wurde nämlich in Österreich selbst für einen Dummkopf, einen lächerlichen Tölpel verwendet. (Gerfrei, 1. 11. 2004)
Für die früher gängige Behauptung, Gottfried Piefke sei nach dem Deutsch-Dänischen Krieg von 1864 oder später nach Wien gekommen und hier durch prahlerisches Auftreten unangenehm aufgefallen, gibt es bis jetzt keine Beweise.
Die neue, durch die Suchmaschinen im Internet verbreitete Version dieser Persönlichkeitslegende stammt von Joachim Schneider ["Gottfried von Frankfurt a. O.", in: Mitteilungen / Historischer Verein Frankfurt (Oder), Jg. 1993, H. 1]. Dieser hat erkannt, daß die Brüder Gottfried und Rudolf Piefke der österreichischen Hauptstadt nie so nahe kamen wie bei der großen preußischen Parade, die am Ende des Deutschen Bruderkrieges von 1866 auf dem Marchfeld stattfand. Seine darauf beruhende Vermutung, neugierige Wiener, die ihre siegreichen Feinde besichtigten, hätten ausgerufen: "Die Piefkes kommen!", kann er aber durch keine hieb- und stichfesten Belege stützen.
In Wiener Zeitungen vom August 1866 finden sich zwar Berichte über die Parade am 31. Juli, aber darin werden die Brüder Piefke mit keinem einzigen Wort erwähnt.
(Gerfrei, am 4. Juli 2004)
Wortmeldung eines Wieners
Nun, ich selbst habe bei Peter Wehle gelesen, dass die Bezeichnung "Piefke" auf die Erstürmung der Düppeler Schanzen im dänisch-deutschen Krieg zurückgeht. Dort waren Deutsche und Österreicher Waffenbrüder; so weit ich das weiß, war der Preuße Piefke ein sehr "preußischer" Preuße, was auf seine österreichischen Mitstreiter einen derart nachhaltigen Eindruck hinterlassen hat, dass sein Name zum Sinnbild des zackigen und ruppigen Preußen geworden ist.
--- Peter Wehle ("Die Wiener Gaunersprache", 1977, S. 79; "Sprechen Sie Wienerisch?", 1980, S. 27) hat seine Behauptung weder mit einer Quelle aus dem Jahre 1864 noch mit einem weiterführenden Literaturhinweis belegt. Das "Wiener Fremdenblatt", eine wichtige, auch von Kaiser Franz Joseph I. gelesene Zeitung, berichtete zwar am 18. April 1864 über das große Interesse der Wiener am preußischen Sieg vom 18. desselben Monats und am 13. Oktober über einen damals aktuellen Scherzartikel, die grün und rot brennenden, rasch verglimmenden "Düppler Papiere", aber fast gar nichts über Gottfried Piefke. Dessen Name kommt im ganzen Jahrgang nur einmal vor, und zwar in einem Bericht über die Feier des Geburtstages von Kaiser Franz Joseph I., die am 21. August in Kiel stattfand. Hier heißt es, daß die österreichische Hymne durch "das Musikkops Piefke's" intoniert wurde. [Übrigens waren im Deutsch-Dänischen Krieg von 1864 nicht "Deutsche und Österreicher" Waffenbrüder, sondern Preußen und Österreicher. Beiden Armeen gehörten sowohl deutsche als auch nichtdeutsche Soldaten aus den beiden größten deutschen Monarchien an.] (Gerfrei, 1. 11. 2004) ---
Fortsetzung der "Wortmeldung eines Wieners":
Bayern werden in Österreich als Bayern bezeichnet, nicht als Piefke, was wohl darauf zurückzuführen ist, dass sie eine mit den österreichischen Dialekten stark verwandte Mundart sprechen und "uns" auch kulturell näherstehen.
Obwohl sie meiner ganz persönlichen wienerischen Meinung nach noch unerträglicher konservativ und provinziell sind als die österreichische Landbevölkerung ;-)
typisch Wiener ... :-( mfG Tiroler
- Tschuldigung, Tiroler, aber geh amal mit zwaa verschiedenfärbige Schuachbandeln durch ein österreichisches Provinznest - die Leut schaun dich an, als obst a Wesen von aan anderen Stern warast. Und wenn a Mann lange Hoar hot, donn derpacken des etliche auf'm Land no immer net... I hob aa scho a paar Mal ghört, dass manche alten Bauersleut sich vor die Kinder fürchten, die die heiligen drei Könige spielen... Da könnt i da Gschichteln dazöhln, dass'd di auspeibst.
--- Als Niederösterreicher weiß ich, daß auch die Leute in Wien den Kopf schütteln, wenn jemand mit zwei verschiedenfarbigen Schuhbändern durch ihre Stadt geht. (Gerfrei, 1. 11. 2004)
Ist mir hier in Wien während meines ganzen Lebens noch nie untergekommen. Zacharias 02:18:48, 31. Jul 2005 (CEST)
- Aber dass das "Xanderl" beim Rennfahren zwei verschiedenfarbige Schuhe trägt, ist doch sicher bekannt? ;o) RX-Guru 12:24, 31. Jul 2005 (CEST)
Mehrzahl von Piefke?
Hoi! Ist die Mehrzahl von Piefke in Österreich wirklich Piefkes? Ich kann mich nur daran erinnern, dass immer von "die Piefke" statt "die Piefkes" die Rede war. Aber auch, dass "ScheiPie" (...) das wirkliche Schimpfwort ist, während Piefke nicht mehr unbedingt nur negativ verwendet wird. Servus, oan goscherter Piefke aka RX-Guru 12:27, 26. Jun 2005 (CEST)
Ich melde mich mal hier (erstmals) zu Wort: Den Artikel zum Wortursprung habe ich geändert bzw. näher beschrieben. 80.143.254.160 10:50, 8. Aug 2005 (CEST)08.08.05
Was ist mit dem "Zwockel"
Nachdem hier auch vom Pendant zum Piefke die Rede ist und als "Ösi" bezeichnet wird, muß ich sagen, daß mir das aber erst in jüngster Vergangenheit so zu Ohren gekommen ist. Ich kennen die Bewohner der Alpenrepublik als "Zwockel". Spontan habe ich hier sogar eine kurze Erklärung für den Begriff gefunden: http://dict.leo.org/cgi-bin/dict/forum.cgi?action=show&sort_order=&list_size=&list_skip=&group=forum003_correct&file=20050823065656
Dort steht:
Das Gegenstück zum Piefke, nämlich ein bundesdeutscher Spitzname für Österreicher heißt Zwockel (von tschechisch 'cwocky' (o.ä.) Knopf; in anlehnung an stolz getragene Uniform- knöpfe).