Wehr (Wasserbau)

Ein Wehr (auch Stauwehr, Stauwerk) ist im Wasserbau eine Vorrichtung zum Stauen von Wasser, also dem Erzeugen eines Niveauunterschieds in einem Fließgewässer. Hinter einem Wehr entsteht ein Stausee (bei kleinen auch Staubecken genannt).
Dabei wird der Bereich unterhalb des Wehres als Unterwasser, der oberhalb als Oberwasser bezeichnet. Die Höhe des Oberwassers bezeichnet man als Stauziel. Das überfallende Wasser fällt hinter dem Wehr in ein Tosbecken und wird vor dem Abfließen von einer Gegenschwelle gebremst.
Wehre können verschiedenen Zwecken dienen (oft auch mehreren Zwecken gleichzeitig):
- der Versorgung oberhalb des Wehres abzweigender Kanäle für Bewässerungszwecke
- der Schiffbarmachung des Oberwassers (dann in aller Regel in Kombination mit einer Schleuse, die die Umfahrung des Wehrs ermöglicht)
- der Energiegewinnung (entweder durch Mühlen oder Elektrizitätswerken an seitlichen Kanälen oder direkt in der Staustufe, sog. Flusskraftwerken)
- der Stabilisierung der Sohle des Fließgewässers (sog. Stützwehre).
Die ersten Wehre gab es schon vor 5000 Jahren. Frühe Wehre wurden als feste Einbauten in den Fluss angelegt, heute enthalten sie meist zumindest teilweise bewegliche Elemente (sogenannte Schützen), mit denen eine dynamische Niveauregulierung möglich ist. Moderne Wehre enthalten auch häufig einen Fisch-Kanu-Pass.
Bauformen
Feste Wehre
Bewegliche Wehre
Literatur
- Wehr, in: Meyers Konversationslexikon, 4.Aufl. 1888/89, Bd.16, S.474.