Zum Inhalt springen

Johannes Pfefferkorn

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 5. September 2005 um 19:28 Uhr durch FEXX (Diskussion | Beiträge) (Personendaten). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Johannes Joseph Pfefferkorn (* 1489; † 1524)

Der in Köln vom jüdischen Glauben zum Christentum konvertierte Metzger Johannes Pfefferkorn veröffentlichte 1505 als Strohmann der Kölner Dominikaner zunächst mehrere Schmähschriften gegen Juden und erlangte dann ein Mandat von Kaiser Maximilian I. zur Beschlagnahme und Vernichtung aller jüdischen Schriften, soweit sich Lästerungen Christi darin fänden. Pfefferkorn beantragte das Verbot aller jüdischen Bücher. Johannes von Reuchlin wandte sich zunächst in einem sachlichen Gutachten gegen Pfefferkorns Vorgehen. Sein scharfer Angriff auf Reuchlin in seinem Handspiegel löste einen mehrjährigen Streitschriftenkrieg zwischen Pfefferkorn und seinen Gönnern, den Kölner Dominikanern mit Reuchlin und anderen Humanisten aus, in dem Reuchlin seine Ablehnung des Verbots im Augenspiegel 1511 verteidigte. Die Auseinandersetzung gipfelte in den Dunkelmännerbriefen. Die öffentliche Meinung in Deutschland folgte der Auffassung von Reuchlin. Reuchlins Freund Ulrich von Hutten beschrieb den Streit in allen Einzelheiten.