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Kryptozoologie

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Die Kryptozoologie, 1950 von Bernard Heuvelmans begründet, versteht sich als Gebiet der Zoologie und befasst sich damit, noch unbekannte Tiere zu suchen und zu erforschen. Dabei bewegt sie sich zwischen seriöser Wissenschaft und Phantastik.

Neben etwa 1,5 Millionen bekannten Tierarten gibt es eine unbekannte Anzahl unentdeckter bzw. unbeschriebener Tierarten. Es gibt Wissenschaftler, die eine Dunkelziffer von mehr als 15 Millionen Tierarten annehmen. Die Mehrzahl dieser Arten werden in bekannten Tiergruppen, etwa den Gliederfüßlern (Insekten, Spinnen etc.), vermutet und haben nichts mit Kryptozoologie zu tun.

Die Kryptozoologie ist eher am Existenzbeweis von Großtieren interessiert, die außerhalb der existierenden Klassifikationsschemata angeordnet sind oder die als schon lange ausgestorben gelten. Ein Beispiel einer früher als ausgestorben angesehenen Ordnung ist der Quastenflosser. Daneben gibt es relativ große Tiere, die als lokal bekannt gelten oder in der Volkskunde erwähnt werden, aber von der traditionellen Zoologie ignoriert werden. Kryptozoologen weisen gerne darauf hin, dass der Komodowaran den Hintergrund asiatischer Drachenlegenden bilden könnte. Daneben belegen die relativ neuen Beschreibungen des Java-Nashorns aus Vietnam oder des Vietnamesisches Waldrindes, auch Vu Quang Rind genannt, dass es in der Welt noch unentdeckte Tierarten gibt. Insbesondere entlegene und unerforschte Gebiete, wie etwa die Tiefsee, können noch unbekannte Tierarten bergen.

Die Kryptozoologie wird zu den Parawissenschaften gezählt. Die ehemalige International Society of Cryptozoology (ISC), welche im Jahr 2004 aufgelöst wurde, setzte sich für die Anerkennung als seriöse Wissenschaft ein. Im deutschsprachigen Raum wurde diese Aufgabe vom Verein für kryptozoologische Forschung (VKF) im Frühjahr 2005 übernommen.

Kryptiden

Kryptozoologen vermuten, dass Berichten über Tiere, die normalerweise den Fantasie- und Fabelwesen zugeordnet werden, möglicherweise noch unentdeckte Tierarten zugrunde liegen. Sie nennen sie Kryptiden. Hier sind einige von ihnen:

Im Wasser

An Land

  • Allghoi Khorkhoi der sogenannte mongolische Todeswurm
  • Alma oder Almasty - Affenmensch aus dem Kaukasus
  • Bergman's Bear - Großer Bär.
  • Bigfoot - Amerikanischer Riesenaffe / Affenmensch, auch bekannt unter dem indianischen Namen Sasquatch
  • Bunyip - Mystisches Monster der Aborigines.
  • Beast of Bosnia - Hat sich als ein ganz normaler verfaulter Kadaver eines Marders herausgestellt.
  • Bestie von Gévaudan - Eine seltsame Kreatur, die 1763 in Südfrankreich auftauchte und nur Frauen und Kinder tötete.
  • Chupacabra - Der Ziegensauger aus Nicaragua. Mischung aus Hund und Vampir.
  • De Loys Affe, südamerikanischer Affenmensch / Menschenaffe, wurde 1920 vom Schweizer Geologen François de Loys entdeckt (auch St. Loys Affe oder Didi genannt).
  • Dover Demon - Alien-ähnliches kleines Wesen, das 1977 in Dover zu einiger Aufregung führte.
  • Jersey Devil - "Teufel" (Mischwesen) aus New Jersey
  • Mapinguari - Riesenfaultier aus dem Amazonas.
  • Marozi - Löwe mit Punkt-Fell.
  • Mokéle-mbêmbe - Afrikanischer Dinosaurier.
  • Mothman - Mottenähnliches Wesen mit großen roten Augen, das Leute vor dem Tod rettet, indem es sie erschreckt.
  • Nimerigar - Eine Rasse kleiner Leute, die früher in Wyoming gelebt haben sollen. Die Zwergenmumie von Wyoming soll ein Exemplar dieser Rasse sein.
  • Spiralhornantilope (Pseudonovibos spiralis) - Rind mit spiralenförmigen Hörnern in Vietnam und Umgebung
  • Spring Heeled Jack
  • Tatzelwurm - Ein großer Wurm mit Beinen, der in den Alpen leben oder gelebt haben soll.
  • Yeti - In den Himalaya-Bergen lebender Riesenaffe / Affenmensch.
  • Yeren, äusserst aggressiver chinesischer Affenmensch
  • Yowie, australischer Riesenaffe / Affenmensch mit Stinkdrüsen
  • Zwergelefant - lebt angeblich im tropischen Regenwald Zentralafrikas

In der Luft

  • Kongamato - Großer Flugsaurier, ähnlich einem Pterosaurus.
  • Thunderbird - Mehrere Meter großer Raubvogel.

Siehe auch

Literatur

  • Lothar Frenz: Riesenkraken und Tigerwölfe - Auf den Spuren der Kryptozoologie. rororo science, Rowohlt, Hamburg 2003, ISBN 3499616254
  • Gebhardt, Harald und Ludwig, Mario: Von Drachen, Yetis und Vampiren - Fabeltieren auf der Spur. BLV-Verlag, München, ISBN 3-405-16679-9
  • Ernst Probst: Nessie. Das Monsterbuch, Verlag Ernst Probst, Mainz-Kostheim 2003, ISBN 393571890X
  • Michael Schneider: Spuren des Unbekannten - Kryptozoologie - Monster, Mythen und Legenden, BOD, Norderstedt 2002, ISBN 3831145962