Homosexualität
Homosexualität bezeichnet die sexuelle Neigung zu Partnern des gleichen Geschlechtes. Sie kommt sowohl beim Menschen als auch bei Tieren vor.
Früher wurde häufig angenommen, dass es sich bei Homosexuellen um Menschen handle, bei denen nicht nur der Geschlechtstrieb sondern auch die Geschlechtsrolle invertiert sei; daher das heute noch geläufige Vorurteil von den "weibischen" Schwulen und den "männlichen" Lesben. Dies lässt sich empirisch nicht belegen. (siehe Heteronormativität und Geschlechtsrolle)
Die Ursachen der Homosexualität sind unbekannt; es werden zwar immer wieder körperliche oder psychische Faktoren "entdeckt", diese lassen sich aber im Allgemeinen empirisch nicht belegen.
Homosexuelle Männer werden auch als schwul, Frauen als lesbisch bezeichnet. Diese Bezeichnungen haben sich im Zeichen der Emanzipation Homosexueller als positive Begriffe eingebürgert. Als Überbegriff für Lesben und Schwule hat sich auch das Wort Queer eingebürgert, dies schließt dann meist Transgender mit ein.
Die soziale Stellung Homosexueller variiert je nach Kultur stark; sie reicht von Verehrung über Akzeptanz, Duldung, Ablehnung bis zur Todesstrafe. Letztere wird in einigen Ländern und Kulturen heute noch praktiziert. In Deutschland war Homosexualität lange Zeit eine als Unzucht bezeichnete Straftat. Viele Homosexuelle waren im Dritten Reich in Konzentrationslagern interniert, männliche Homosexuelle nach dem § 175 StGB, sie wurden mit dem rosa Winkel gekennzeichnet; weibliche Homosexuelle als "Asoziale". (Da der §175 nur die männliche Homosexualität unter Strafe stellte.)
Der § 175 StGB wurde in der BRD erst 1969 dahingehend liberalisiert, dass ein Schutzalter von 21 Jahren eingeführt wurde, das 1973 auf 18 Jahre gesenkt wurde. Der entsprechende § 151 wurde 1988 in der DDR gestrichen. In der BRD vollzog sich dieser Schritt beim § 175 1994.
Die Emanzipationsbewegung der Schwulen und Lesben, welche ihre Anfänge in der Mitte des 19ten Jahrhunderts hatte, trug nach Stonewall (1969) ihre Anliegen zunehmend in die Öffentlichkeit.
Zur Emanzipation der Lesben trug neben der Öffentlichkeitsarbeit von und für Lesben in hohem Maße auch die Frauenbewegung bei, in der sich sehr viele Lesben engagierten.
Zur Emanzipation der Schwulen trug - ebenfalls neben der Öffentlichkeitsarbeit - auch stark die AIDS-Epidemie zu Beginn der 1980er Jahre bei, da diese sich in den westlichen Ländern zunächst stark in schwulen Kreisen verbreitete.
Siehe auch Heterosexualität, Bisexualität
Links:
- http://gaystation.de/history/index.html
- http://www.shoe.org (für Lesben)
- Zur Homosexualität bei Tieren: http://www.tigress.com/white/showtext.php/25