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Albanische Sprache

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Albanisch - auf albanisch Shqip - ist eine indoeuropäische Sprache und eine der ältesten Sprachen Europas, die einen eigenständigen Zweig innerhalb der indoeuropäische Sprachfamilie bildet. Sie ist die Sprache der Albaner, die in Albanien, in Kosova, in Teilen Serbiens und Montenegros, in Mazedonien und in Teilen Italiens (ca. 90.000 Sprecher) und Griechenlands (400.000) gesprochen wird.

Insgesamt sprechen weltweit ca. 8 Mio. Menschen albanisch, davon ca. 3 Mio in Albanien selbst und 4 Mio auf dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawien und mehr als eine Million Emigranten in aller Welt.

Es existieren zwei verschiedene Dialektgruppen: das Gegische und das Toskische. Die moderne albanische Schriftsprache wurde in der Mitte des 20. Jahrhunderts auf der Grundlage toskischer Dialekte entwickelt. Seit 1908 wird ausschließlich das lateinische Alphabet verwendet. Davor wurde Albanisch auch in griechischer und arabischer Schrift geschrieben.

Innerhalb der indoeuropäischen Sprachfamilie bildet Albanisch einen eigenen, unabhängigen Zweig. Seine Grammatik ähnelt dem Mittel- und Neugriechischen sowie dem Rumänischen. Der Wortschatz enthält viele Lehnwörter aus dem Lateinischen. Später kamen zahlreiche Wörter aus dem Bulgarischen, Serbischen, der griechischen Sprache, dem Italienischen und Türkischen hinzu.

Die albanische Sprache wird konsequent phonetisch geschrieben. Sie verwendet die Buchstaben a, b, c, ç, d, e, ë, f, g, h, i, j, k, l, m, n, o, p, q, r, s, t, u, v, x, y, z. Weitere Laute werden durch die Doppelbuchstaben dh, gj, ll, nj, rr, sh, th, xh und zh wiedergegeben. Der Language Code ist sq bzw. alb oder sqi (nach ISO 639).


Aussprache der besonderen albanischen Laute

Buchstabe AusspracheBeispiel
ç Tsch wie in Tschechehiç (nichts)
dh ähnlich dem stimmhaften engl. th wie in thisdhoma (Zimmer)
ë geschlossenes ö wie in möchte.hë(Mond)
gj wie J bei engl. John gjithë (alles)
ll hartes l wie im russischen &#1083a&#1084&#1087a fillim (Anfang)
nj wie gn im ital. Lasagnenjoh (kennen)
rr wie im Bayerischen ein stark gerolltes rrrugë (Straße)
sh Sch wie Schuleshkollë (Schule)
th ähnlich dem stimmlosen engl. th wie in thinkthikë (Messer)
xh stimmhaft Dsch wie in Dschungelhoxha (Hodscha)
zh j wie in Journalzhurmë (Lärm)
y ü wie in grünpyll (Wald)

Grammatik

1. Nomina: Die albanische Sprache kennt zwei Geschlechter: masculinum und femininum. Neutra sind ein historisches Phänomen des Albanischen und nur noch wenige Relikte finden sich in der heutigen Sprache. Albanische Substantive haben immer zwei Grundformen: bestimmt und unbestimmt. Dies entspricht in etwa den deutschen Substantiven, die einen bestimmten oder unbestimmten Artikel bei sich führen. Die synthaktischen Funktionen sind aber nicht ganz deckungsgleich. Das bestimmte albanische Nomen hat eine Artikelendung.

Bedeutung hat die Unterscheidung von bestimmter und unbestimmter Form auch für die Richtigkeit von Lexikoneinträgen albanischer Orte und Personen in Fremdsprachen. Bei Städten, die bestimmt auf -a enden, wird im Deutschen in Anlehnung an die italienische Praxis diese Form verwendet. Endet ein Name bestimmt auf -i wird die unbestimmte, endungslose Form bevorzugt.

Sehr formenreich und unregelmäßig ist die Pluralbildung der albanischen Substantive. Insgesamt existieren etwa 100 Klassen nach denen die Mehrzahl gebildet wird. Einige umfassen nur sehr wenige Worte, andere sind häufig vertreten.

Die Deklination umfasst wie im Lateinischen fünf Fälle. Die Flektion erfolgt sowohl über Wortendungen als auch mit Hilfe vorangestellter Artikel. Im Vergleich zur Pluralbildung sind die Deklinationen einfach und regelmäßig.

2. Pronomina:

3. Adjektive:

4. Präpositionen, Adverb und Partikel: Präpositionen verlangen im Albanischen entweder den Dativ oder den Akkussativ.

5. Satzbau:





Siehe auch: Balkansprachen, Sprache