Condat-sur-Trincou
Condat-sur-Trincou Condat de Trencor | ||
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Staat | ![]() | |
Region | Aquitanien | |
Département (Nr.) | Dordogne (24) | |
Arrondissement | Nontron | |
Kanton | Champagnac-de-Belair | |
Gemeindeverband | Communauté de communes du Pays de Champagnac-en-Périgord | |
Koordinaten | 45° 23′ N, 0° 43′ O | |
Höhe | 104–208 m | |
Fläche | 16,54 km² | |
Einwohner | 495 (1. Januar 2022) | |
Bevölkerungsdichte | 30 Einw./km² | |
Postleitzahl | 24530 | |
INSEE-Code | 24129 | |
Der auf einem Felsen liegende Ortskern von Condat-sur-Trincou |
Condat-sur-Trincou, okzitanisch Condat de Trencor[1], ist eine französische Gemeinde im Norden des Départements Dordogne in der Region Aquitanien.
Etymologie
Condat leitet sich von der gallorömischen Bezeichnung condate ab – mit der Bedeutung Mündung, Zusammenfluss. Dies dürfte sowohl auf die Mündung des Trincou in die Côle als auch der Côle in die Dronne hinweisen, welche beide im Gemeindegebiet liegen.
Geographie
Condat-sur-Trincou liegt 5 Kilometer ostnordöstlich von Brantôme und 16 Kilometer südsüdöstlich von Nontron (Luftlinie). Die Gemeinde wird von folgenden Nachbargemeinden umgeben:
- La Chapelle-Faucher im Osten
- Eyvirat im Süden
- Brantôme im Südwesten
- Champagnac-de-Belair im Westen und Norden.
Die Gemeinde setzt sich aus folgenden Weilern, Gehöften, Mühlen und Schlössern zusammen:
Aux Castillières, Aux Nodies, Chassepoule, Fouret, Grosse Borne, La Croix, La Croix de Péage, La Donie, Le Bourdau, Le Grand Maine, Le Grand Roc, Le Grillet, Le Moulin de la Croix, Le Moulin de Valade, Le Petit Champagnac, Le Petit Maine, Le Petit Roc, Le Pont de Verneuil, Le Vigneau, Les Carrières de Verneuil, Les Danes, Les Guillaumies, Les Jarthes, Les Piles, Les Vignes, Mombicout, Mon(t)plaisir, Pagnac, Puy Blanc, Puy Sec, Puyfayol, Saint-Laurent, Tuquet de l'Olivarie und Valade.
Der Ortskern liegt am Trincou, der von Villars im Nordosten kommend zur Côle hin abfließt. Die Côle durchzieht den Süden des Gemeindegebietes, um bei Saint-Laurent an der Südwestecke als linker Nebenfluss in die Dronne zu münden. Sie nimmt vor ihrer Mündung linksseitig noch mehrere Trockentäler auf, darunter die Täler bei Monplaisir und bei Valade. Die Dronne bildet auf den letzten eineinhalb Kilometern vor der Côlemündung die westliche Gemeindegrenze zu Champagnac-de-Belair und anschließend zu Brantôme.
Der topographisch niedrigste Punkt mit 104 Meter über dem Meeresspiegel liegt an der Côlemündung, die höchste Stelle mit 208 Meter befindet sich beim Weiler Le Grand Maine an der Südwestecke. Die absolute Höhendifferenz beträgt 104 Meter.
Geologie
Aufgeschlossen in der Gemeinde Condat-sur-Trincou sind ausschließlich flach liegende (Einfallswinkel bis maximal 12 °, Streichrichtung Südost) Sedimente des nördlichen Aquitanischen Beckens sowie deren Alterationsprodukte. Das Schichtpaket setzt im Ligérien ein; dessen knolligflaserige bis plattige, weiße Kreidekalke sind am linken Dronneufer (Westrand der Gemeinde) bei les Carrières de Verneuil zu sehen. Über ihm folgt das Angoumien mit den massigen Rudistenkalken der Angoulême-Formation und dem weniger resistenten Lagen des Oberturons. Das Angoumien steht am linken Dronneufer, beiderseits des unteren Trincous und auch beidseitig der Côle an. Nächst höheres Schichtglied ist das Coniacium mit seinen festen, kryptokristallinen Fossilkalken, sandigen Kalken, Sanden und Austernschillkalken. Es hat eine ziemlich weite Verbreitung und baut unter anderem den Felssporn des Ortskerns auf. Die Serie schließt mit dem Untersanton – graue, plattige, glaukonithaltige Mergelkalke. Das Obersanton findet sich im Ostteil der Gemeinde sowie auf den Höhenlagen im Süden.
Vereinzelt werden einige Höhenlagen von pleistozänem Kolluvium überdeckt, insbesondere die Rücken beiderseits der Côle. Würmeiszeitlicher Hangschutt verfüllt Tallagen im Trincoutal und im rechtsseitigen Côletal. Eine mindelzeitliche Hochterrasse findet sich am linken Talrand der Côle bei Le Grand Roc, risszeitliche Mittel- und Niederterrassen sind im Mündungsgebiet von Côle und Dronne häufig anzutreffen. Die Talauen der drei Flüsse werden von rezenten Sedimenten aufgebaut.
Durch das Gemeindegebiet von Condat-sur-Trincou quert der Ausläufer der Mareuil-Störung in ostsüsöstlicher Richtung. Diese Verwerfung hat zu einem Anheben des südlichen Schichtverbandes geführt. Der Versetzungsbetrag liegt bei 20 ungefähr Meter. Die Störung quert unmittelbar südlich des Ortskerns; mit Erreichen des Côletals verkompliziert sich das Geschehen und es lassen sich dann mehrere kleinere Seitenäste beobachten.
Das Angoumien wurde in mehreren Steinbrüchen als Baustein abgebaut, beispielsweise bei Les Carrières de Verneuil im Dronnetal, südlich des Ortskerns im Trincoutal und bei La Croix im Côletal.
Geschichte

Die Anwesenheit des Menschen lässt sich in Condat-sur-Trincou bis in die Megalithzeit zurückverfolgen. Beim Weiler Fouret steht das Dolmen von Peyrelevade, im Weiler selbst ist ein Menhir erhalten. Im Ortskern wurden Spuren aus der Keltenzeit und der gallorömischen Epoche gefunden. Am Fuß der Felswand liegt der so genannte Barbarenfriedhof mit Bestattung in aufrechter Position, wahrscheinlich aus der Zeit der Völkerwanderung. Im frühen Mittelalter bestand auf dem Felsen eine Nekropole. Darüber wurde dann im Zwölften Jahrhundert die romanische Ortskirche erbaut. Das Schloss von Condat (Château de Condat) stammt aus dem Dreizehnten Jahrhundert. Bertrand du Guesclin belagerte hier die Engländer im Jahr 1377. Das Schloss Château de Montplaisir geht ins Fünfzehnte Jahrhundert zurück. Im Achtzehnten Jahrhundert wurde schließlich das Schloss Château des Castillères errichtet.
Auf der Cassini-Karte von 1756 bis 1789 wird der Ort noch als Condac angeführt. 1793 hieß er dann Condat de Drone, 1801 nur noch Condat und erst ab 1906 dann Condat-sur-Trincou.
Siehe auch
Einzelnachweise
Weblinks
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