Kanton Zürich
Kanton Zürich | |
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Kanton der Schweizerischen Eidgenossenschaft | |
Kürzel/Kontrollschild: | ZH |
Amtssprache: | Deutsch |
Hauptort: | Zürich |
Beitritt zum Bund: | 1351 |
Fläche: | 1728,94 km² |
Höhenbereich: | 330–1291 m ü. M. |
Website: | www.zh.ch |
Bevölkerung | |
Einwohner: | 1'605'508 (31. Dezember 2023)[1] |
Einwohnerdichte: | 929 Einwohner pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Bürgerrecht) |
28,6 % (31. Dezember 2023)[2] |
Arbeitslosenquote: | 2,9 % (30. Juni 2021)[3] |
Lage des Kantons in der Schweiz | |
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Karte des Kantons | |
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Politische Gemeinden des Kantons | |
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Der Kanton Zürich ist ein Kanton im Nordosten der Schweiz.
Deutsch: Zürich; Französisch: Zurich; Italienisch: Zurigo; Rätoromanisch: Turitg; Englisch: Zurich; Lateinisch: Turicum; Schweizerdeutsch: Züri
Offizielle Hymne ist der Sechseläutenmarsch.
Geographie
Der Kanton Zürich liegt grösstenteils im schweizerischen Mittelland und grenzt im Norden an den Kanton Schaffhausen und Deutschland, im Westen an den Kanton Aargau, im Süden an die Kantone Zug und Schwyz, und im Osten an die Kantone Thurgau und St. Gallen. Östlich des Kantons Zürich beginnt die Ostschweiz.

Gewässer
Die wichtigsten Gewässer sind der Zürichsee und die Limmat, die in Zürich den Zürichsee verlässt, um sich dann später im Kanton Aargau mit der Reuss und mit der Aare zu vereinigen und bei Koblenz schliesslich mit dem Rhein. Der Pfäffikersee und der Greifensee sind bedeutend kleiner. Die Glatt entwässert das Glatttal, wo diese beiden Seen auch liegen, und das Zürcher Oberland und fliesst nahe von Glattfelden im Zürcher Unterland in den Rhein. Die Töss ist ebenfalls ein Bergfluss, der im Zürcher Oberland entspringt und bei der Tössegg in den Rhein mündet. Die thurgauische Thur ist auf wenigen Kilometern auch ein Zürcher Fluss. Der Rhein bildet die Kantonsgrenze nach Schaffhausen im Norden des Kantons und auch die Staatsgrenze der Schweiz zu Deutschland.
Bis zum Bau der Eisenbahn waren die Flüsse und Seen die Hauptverkehrsadern der Schweiz, vor allem für den Warentransport. Und die kleinen, aber wasserreichen Bergflüsse und Bäche des Zürcher Oberlandes bildeten mit ihrer Wasserkraft vor zwei Jahrhunderten auch den Anfang der Schweizer Industrie.
Berge
Höchster Berg des Kantons ist das Schnebelhorn auf 1293 m ü. M. Weitere bekannte Ausflugsgipfel im Zürcher Oberland sind der Bachtel und das Hörnli.
Bevölkerung
Sprachen
Amtssprache des Kantons ist Deutsch und seit der Annahme der neuen Zürcher Verfassung am 27. Februar 2005 ist ausdrücklich erwähnt, dass die Gebärdensprache auch zu den Sprachfreiheiten gehört.
Umgangssprache im Kanton Zürich ist Schweizerdeutsch respektive seine lokale Varietät, das Züridütsch.
Religionen - Konfessionen
Der Kanton Zürich gehört zu den traditionell reformierten Kantonen, da die Stadt Zürich unter Zwinglis Führung die Reformation angenommen und in ihrem ganzen Untertanengebiet durchgesetzt hat. Historische Ausnahmen sind das katholische Dietikon und das paritätische Klosterdorf Rheinau (erst 1803 als Ersatz für den Verlust von Stein am Rhein und Dörflingen zugeteilt).
Infolge starker Zuwanderung (Zürich als Wirtschaftszentrum) und zunehmender Konfessionslosigkeit ist der Kanton heute multireligiös; keine der Gemeinschaften verfügt mehr über eine absolute Mehrheit. Öffentlich-rechtlich anerkannt sind die Evangelisch-reformierte Landeskirche des Kantons Zürich, die römisch-katholische Körperschaft und die christkatholischen (altkatholischen) Kirchgemeinden.
Verfassung
Die geltende Kantonsverfassung datiert von 1869 und wurde seither vielfach geändert. Ein Verfassungsrat hat zwischen 2000 und 2004 eine neue Verfassung erarbeitet. Diese wurde in einer Volksabstimmung am 27. Februar 2005 von den Stimmberechtigten mit deutlicher Mehrheit angenommen. Die neue Verfassung tritt per 1. Januar 2006 in Kraft.
Gesetzgebende Behörde ist der Kantonsrat, der 180 fest auf vier Jahre vom Volk im Proporzverfahren (Verhältniswahlrecht) gewählte Mitglieder zählt.
Dazu hat das Volk selbst direkten Anteil an der Gesetzgebung, indem ihm das Referendums- und das Initiativrecht zukommt. Obligatorische Volksabstimmungen finden bei allen Verfassungsänderungen statt, fakultative Volksabstimmungen bei Gesetzesänderungen, wenn dies von mindestens 5'000 Stimmberechtigten verlangt wird. Volksinitiativen betreffend Änderung der Verfassung oder eines Gesetztes bedürfen der Unterstützung von mindestens 10'000 Stimmberechtigten; sie unterliegen auch dann der Volksabstimmung, wenn sie vom Kantonsrat abgelehnt werden. Zürcherisches Unikum ist die Einzelinitiative: eine einzelne Person kann dem Kantonsrat eine Gesetzes- oder Verfassungsänderung beantragen, und diese ist der Volksabstimmung zu unterbreiten, wenn sie von einer Mehrheit des Kantonsrates unterstützt wird. Für die Behördeninitiative (zum Beispiel von einem Gemeindeparlament ausgehend) gilt das Entsprechende wie für die Einzelinitiative.
Der Kantonsrat ist seit 2003 folgendermassen zusammengesetzt (in Klammern die Resultate von 1999):
- SVP: 61 (60) Mitglieder
- SP: 53 (43) Mitglieder
- FDP: 29 (35) Mitglieder
- Grüne: 14 (11) Mitglieder (Parteispaltung 2004: Grüne 12 Mitglieder, Grünliberale 2 Mitglieder)
- CVP: 12 (13) Mitglieder
- EVP: 9 (9) Mitglieder
- SD: 1 (2) Mitglieder
- EDU: 1 (1) Mitglied
Vollziehende Behörde ist der Regierungsrat. Er hat sieben gleichberechtigte Mitglieder, wird vom Volk im Majorzverfahren (Mehrheitswahlrecht) fest auf vier Jahre gewählt und vom alljährlich wechselnden Regierungspräsidenten geleitet.
Die 2005 amtierenden Regierungräte sind:
- Regine Aeppli (SP)
- Verena Diener (GLP)
- Dorothée Fierz (FDP)
- Rita Fuhrer (SVP)
- Hans Hollenstein (CVP)
- Ruedi Jeker (FDP)
- Markus Notter (SP)
Am 10. April 2005 wurde als Nachfolger für den zurückgetretenen Regierungsrat Christian Huber der Winterthurer Stadtrat Hans Hollenstein (CVP) im zweiten Wahlgang mit 179'635 Stimmen deutlich gewählt. Sein Konkurrent, der Klotener Stadtpräsident Bruno Heinzelmann (SVP), erhielt nur 94'944 Stimmen.
Der Kanton Zürich ist somit derzeit der einzige Kanton, in dem die Frauen in der Regierung die Mehrheit besitzen.
Oberste Gerichte sind das Kassationsgericht (in Zivil- und Strafsachen) und das Verwaltungsgericht (öffentliches Recht). Höhere Subalterngerichte und damit dem Kassationsgericht untergeordnet sind das Obergericht, das Handelsgericht und das Geschworenengericht. Dem Obergericht wiederum untergeordnet sind die Bezirksgerichte, die Mietgerichte und (in Winterthur und Zürich) die Arbeitsgerichte. Auf kommunaler Ebene gibt es die Friedensrichter. Weitere Gerichte sind das Sozialversicherungsgericht und das Landwirtschaftsgericht.
Parteiensystem
Im Kanton Zürich gibt es die üblichen in der Schweiz agierenden Parteien. Früher hatte vor allem die FDP eine bestimmende Position, verlor diese in den letzten Jahren aber zusehends und musste ihre Rolle als grösste Kantonsratsfraktion an die SVP abtreten. In den Landgemeinden ist die SVP und in der Stadt die SP überdurchschnittlich stark. Viertstärkste Partei sind die Grünen, nur eine Aussenseiterrolle spielt die eidgenössisch einflussreichere CVP.
Partei | Wahlen 2003 | Wahlen 1999 |
---|---|---|
SVP | 33.39 | 32.48 |
SP | 25.66 | 25.63 |
FDP | 16.24 | 17.82 |
Grüne | 8.47 | 4.14 |
CVP | 5.43 | 5.12 |
EVP | 4.11 | 3.44 |
AL | 2.17 | 2.01 |
EDU | 2.06 | 1.76 |
FF | 0.92 | 1.95 |
SD | 0.87 | 1.55 |
übrige | 0.49 | 3.12 |
EPS | 0.1 | 0.18 |
FPS | 0.09 | 0.82 |
Gemeinden und Bezirke
Der Kanton Zürich zählt 171 politische Gemeinden, welche die Träger der lokalen Selbstverwaltung sind; so kommt zum Beispiel jeder einzelnen das Recht zu, den kommunalen Steuerfuss selbst festzusetzen.
siehe: Gemeinden des Kantons Zürich
Weitere Gemeindearten sind die Schulgemeinden, die aber zunehmend in die politischen Gemeinden integriert werden, die Zivilgemeinden, deren es nur noch vereinzelte gibt, und die evangelisch-reformierten und römisch- sowie christkatholischen Kirchgemeinden.
Jede Gemeinde gehört zu einem der 12 Bezirke (siehe unten), welche die dezentralen Einheiten der Kantonsverwaltung und somit ohne eigene Autonomie sind.
Wirtschaft
Der Kanton Zürich ist die wirtschaftlich stärkste Region der Schweiz. Um die Stadt Zürich hat sich eine Agglomeration mit über einer Million Einwohnern herausgebildet, die bereits über die Kantonsgrenzen hinausreicht.
Besonders ausgeprägt ist der Finanzplatz mit national und international tätigen Banken und Versicherungen, wo Zürich mit London und Frankfurt am Main konkurrieren kann. Zürich ist neben München ein weltweit führendes Zentrum für die Rückversicherung. Überdies ist Zürich ein beliebter Kongressort.
Verkehr
Der Kanton Zürich wird von einem dichten nationalen und regionalen Eisenbahnnetz sowie von nach Osten, Westen, Norden und Süden führenden Autobahnen durchzogen. Bei Kloten liegt der internationale Flughafen Zürich, der auch die Funktion eines Hubs erfüllt.
Während der internationale Anschluss der Eisenbahn (besonders nach München und Stuttgart) zu wünschen übrig lässt, verfügt der Kanton dank dem Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) über ein ausgezeichnetes Nahverkehrsnetz für den Agglomerationsverkehr, das weiter ausgebaut wird.
Ansässige Unternehmen
- Asea Brown Boveri headoffice
- Apple Switzerland
- BMW Schweiz AG
- Canon Schweiz AG
- Contraves headoffice
- Credit Suisse Group headoffice
- Computer Associates AG
- Computer Sciences Corporation
- DaimlerChrysler Schweiz AG
- EMI Music Switzerland AG
- Google Switzerland GmbH
- Hewlett-Packard Schweiz GmbH
- IBM Schweiz AG
- Kantonale Drucksachen- und Materialzentrale Zürich
- Konica Minolta Schweiz AG
- KPMG
- Lindt & Sprüngli AG headoffice
- MAN Nutzfahrzeuge Schweiz AG
- Mettler-Toledo GmbH
- Microsoft Schweiz GmbH
- Migros Genossenschafts Bund headoffice
- Motorola Schweiz AG
- Nikon AG
- Nokia Schweiz AG
- Philips AG
- H. A. Schlatter AG
- Siemens Schweiz AG
- SIG Holding Ltd. headoffice
- Sony Overseas SA
- Sun Microsystems Schweiz AG
- Swiss Re headoffice
- Tamedia AG headoffice
- UBS AG headoffice
- Universal Music/Pictures AG
- Winterthur Group headoffice
- Zürcher Kantonalbank headoffice
Wirtschaftsförderung Zürich (Weblink)
Ausbildungsstätten
- Universität Zürich
- Eidgenössische Technische Hochschule Zürich
- Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich
- Hochschule für Musik und Theater Zürich
- Hochschule für Technik Zürich
- Hochschule für Wirtschaft und Verwaltung Zürich
- Hochschule für Angewandte Psychologie Zürich
- Hochschule für Pädagogik Zürich
- Hochschule für Heilpädagogik Zürich
- Hochschule für Soziale Arbeit Zürich
- Hochschule Wädenswil
- Schweizerisches Public Relations Institut
- Zürcher Hochschule Winterthur
Spezielle Einrichtungen und Forschung
- Universitätsspital Zürich
- Psychiatrische Universitätsklinik Zürich "Burghölzli"
- Freud Institut Zürich
- Technopark Zürich
- Schweizerische Nationalbank
- IBM Zurich Research Laboratory
- Gottlieb Duttweiler Institut
Geschichte
Siehe Geschichte des Kantons Zürich.
Politik
Politisch nimmt der Kanton Zürich verschiedentlich eine Vorreiterrolle ein, zum Beispiel bei der Förderung des öffentlichen Verkehrs, in der Steuergesetzgebung, beim Umbau des Bildungswesens, bei Rechten für homosexuelle Paare und der Reform des Beamtenrechts (Abschaffung des Beamtenstatus); in anderen Bereichen wie der Vereinfachung der Verwaltungsgliederung hinkt er hinter anderen Kantonen wie Bern und St. Gallen nach. In die Jahrzehnte lang konstante Parteienlandschaft mit ihrer traditionellen Dominanz des Freisinns beziehungsweise der Freisinnig-demokratischen Partei (FDP) - die nur vorübergehend in zwei selbständige Parteien geteilt war - kommt im ausgehenden 20. Jahrhundert Bewegung: Im Zusammenhang mit der schwieriger gewordenen wirtschaftlichen Lage wird diese Vorherrschaft von der rechtsbürgerlich-konservativen Schweizerischen Volkspartei (SVP) gebrochen, deren Erfolg sich in der Folgezeit auf die ganze Schweiz ausdehnt. Auf der linken Seite erstarkt zugleich die Sozialdemokratische Partei (SP), womit diejenige Partei, die die Politik des Kantons Zürich so lange geprägt hat, zerrieben zu werden droht.
Städte und Orte

- Zürich, 342'518 Einwohner (2002)
- Winterthur, 95'482 Einwohner (2004)
- Uster, 30'345 Einwohner (2004)
- Dübendorf, 22'541 Einwohner (2002)
- Dietikon, 21'737 Einwohner (2004)
- Wädenswil, 19'760 Einwohner (2004)
- Wetzikon (ZH), 18'786 Einwohner (2002)
- Horgen, 18'257 Einwohner (2004)
- Kloten, 17'069 Einwohner (2002)
- Thalwil, 16'521 Einwohner (2004)
- Adliswil, 15'716 Einwohner (2004)
- Regensdorf, 15'254 Einwohner (2002)
- Illnau-Effretikon, 14'939 Einwohner (2002)
- Volketswil, 14'382 Einwohner (2002)
- Bülach, 14'193 Einwohner (2002)
- Schlieren, 13'221 Einwohner (2002)
- Küsnacht (ZH), 12'603 Einwohner (2002)
- Opfikon, 12'446 Einwohner (2002)
- Wallisellen, 12'064 Einwohner (2002)
- Stäfa, 12'026 Einwohner (2002)
- Zollikon, 11'937 Einwohner (2002)
- Meilen, 11'582 Einwohner (2002)
- Rüti (ZH), 11'056 Einwohner (2002)
- Richterswil, 11'130 Einwohner (2004)
- Affoltern am Albis, 10'162 Einwohner (2002)
Siehe auch: Gemeinden des Kantons Zürich
Bezirke mit Hauptort

Der Kanton Zürich ist in 12 Bezirke gegliedert:
- Affoltern mit Bezirkshauptort Affoltern am Albis
- Andelfingen mit Bezirkshauptort Andelfingen
- Winterthur mit Bezirkshauptort Winterthur
Weblinks
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Arbeitslosenzahlen. In: seco.admin.ch. Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO), 8. Juli 2021, abgerufen am 12. Juli 2021 (siehe Publikation «Die Lage auf dem Arbeitsmarkt im Juni 2021» vom 8. Juli 2021).