Diptam
Diptam | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
![]() | ||||||||||||
Vorlage:Taxonomy | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Dictamnus albus | ||||||||||||
L. |


Deutschland, Österreich und der Schweiz
Der Diptam (Dictamnus albus), ist die einzige Art der monotypischen Gattung Diptam, sie gehört zur Familie der Rautengewächse (Rutaceae).
Beschreibung
Diptam ist eine mehrjährige, krautige Pflanze. Sie entwickelt im Frühsommer traubige Blütenstände. Die Blüten sind zygomorph, sie weiß, rosa oder lila sind und haben lange Staubblätter.
Der Duft des Diptam (die gesamte Pflanze, doch vor allem die Blüten riechen sehr intensiv) kann durch Mischung von Vanille- und Zitronenaroma nachgeahmt werden.
Verbreitung
Der Diptam ist im nördlichen Mittelmeergebiet, in Südosteuropa und im südlichen und zentralen Mitteleuropa beheimatet. Er wächst bevorzugt in den Lichtungen wärmeliebender Trockenwälder und Gebüschen, besonders aber an Waldsäumen im Übergang zu Trockenrasen und schätzt trockene, kalkhaltige und stickstoffarme Böden in halbschattiger Lage. Da der Diptam schon im Altertum als Heilpflanze angesehen wurde, hat man sehr frühzeitig mit seiner Kultivierung im Garten begonnen. In der Renaissance war er bereits eine verbreitete Gartenpflanze. Heute ist er in Gärten eher selten zu finden, was auf seine spezifischen Standortansprüche zurückzuführen ist.
Inhaltsstoffe
Die Pflanze enthält ätherische Öle wie Bergapten, Fraxinellon, Thymolmethyläther, Pinen, Anethol, Estragol, Myrcen, Limonen, Cineal, Alkaloide wie Skimmianin, Fagrain und Dictamin, außerdem Saponine, Bitterstoffe, Anthocyane und Flavonglykoside.
Verwendung in der Pflanzenheilkunde
Angesichts der Vielzahl an Wirkstoffen überrascht es eigentlich, dass der Diptam in der Schulmedizin keine Rolle mehr spielt. Die Volksheilkunde sagt der Pflanze fiebersenkende, bakterizide sowie auswurffördernde Wirkungen nach und verwendet eine aus den Blüten und Blättern gewonnene Tinktur als gutes Einreibemittel gegen Rheumatismus.
Diptamrinde (Wurzelrinde)
Die Wurzelrinde des Diptam ist als "Diptamrinde" bekannt und gilt als stark tonisch-reizendes Mittel. Insbesondere gegen Würmer, Wechselfieber usw. leistet sie gute Dienste.
Dr. Stahls bittere Gift- und Magenessenz
(Übernommen aus Dr. Ferdinand Müller: "Das große illustrierte Kräuterbuch"; F. Ebnersche Verlagsbuchhandlung Ulm/Donau 1937)
Man nehme weißen Diptam, Schwalbenwurzel und Scodium, von jedem 4 Hände voll, Meisterwurz, Bibernellwurzel, Eberwurzel, Angelikawurzel und Alantwurzel, von jedem 30g, schneide alles klein, übergieße es mit 2 Schoppen gutem, starkem Branntwein und digeriere alles in einem geräumigen, mit durchstochener Blase verbundenen Kolben 8-14 Tage im Sandbade oder an der Sonne, filtriere dann und bewahre es in gut verschlossenen Gefäßen auf. Diese Essenz ist eines der besten Magenmittel und auch gegen alle Leiden gut, die vom Magen entspringen. Sie leistet auch in allen Fällen gute Dienste, wo der Diptam für sich wirksam ist.
Botanische Besonderheiten
Ein seltenes Phänomen ist am Diptam an extrem heißen Tagen zu beobachten, wenn er so viel ätherisches Öl erzeugt, dass es sich selbstentzündet. Erklärt wird dies durch die "Brennglaswirkung" bei Tröpfchenbildung. In der Dämmerung kann man bei Windstille und großer Hitze an der Pflanze kleine blaue Flammen sehen. Aufgrund dieses Phänomens wird angenommen, daß Diptam der "Brennende Busch" in der Bibel sei.
Diptam ist eine seltene und gefährdete Art, das Sammeln der Pflanze und seiner Teile ist verboten.
Weblinks
Siehe auch: Liste der Küchenkräuter und Gewürze