Infineon
Die Infineon Technologies AG ist ein im Jahr 1999 durch die Ausgliederung des Halbleitergeschäfts der Siemens AG über einen Börsengang (2000) entstandenes Hochtechnologieunternehmen mit Sitz in München.
Infineon bietet Halbleiter- und Systemlösungen für die Automobil-, Industrieelektronik und Multimarket, für Anwendungen in der drahtgebundenen Kommunikation, sichere mobile Lösungen sowie Speicherbauelemente.
Infineon ist weltweit tätig und steuert seine Aktivitäten über Landesgesellschaften in den USA aus San Jose, Kalifornien, im asiatisch-pazifischen Raum aus Singapur und in Japan aus Tokio. Seit dem 1. September 2004 leitet Wolfgang Ziebart das Unternehmen als Nachfolger von Ulrich Schumacher. Mit weltweit rund 35.600 Mitarbeitern erzielte Infineon im Geschäftsjahr 2004 (Ende September) einen Umsatz von 7,19 Milliarden Euro. Das DAX-Unternehmen ist in Frankfurt am Main und New York (NYSE) unter dem Symbol „IFX“ notiert. Im Juni 2005 wurde in der Wirtschaftspresse berichtet, Infineon plane, den Geschäftsbereich Speicherbauelemente als Spin-off an die Börse zu bringen oder zu verkaufen. Im Juli wird bekannt, dass auch im Dresdner Werk des angeschlagenen Konzerns bis zu 450 Stellen abgebaut werden.
Verurteilung wegen illegaler Preisabsprachen
Im Juni 2002 wurden vom US-Justizministerium Untersuchungen gegen Infineon und andere DRAM-Hersteller wie die südkoreanischen Konzerne Samsung und Hynix angestrengt, nachdem sich Computerhersteller über die steigenden Speicherchippreise beschwert hatten. 2004 bekannte sich das Unternehmen gegenüber dem US-Justizministerium als erstes dieser Unternehmen für schuldig, zwischen Juli 1999 und Juni 2002 durch illegale Preisabsprachen bei DRAM-Speicherchips die Verbraucher - bzw. Computerhersteller wie Dell, IBM und Apple - geschädigt zu haben und erklärte sich bereit, in Raten bis zum Jahr 2009 160 Millionen US-Dollar als Entschädigung zu bezahlen.
Am 3. Dezember 2004 erklärten sich vier leitende Angestellte bereit, Gefängnisstrafen von vier bis sechs Monaten anzutreten und je 250.000 US-Dollar Geldstrafe (umgerechnet ca. 188 000 Euro) zu bezahlen. Ein Infineon-Sprecher erklärte hierzu, dass diese Verurteilung eine Angelegenheit der betroffenen Manager sei und die Firma Maßnahmen getroffen habe, weitere Geschehnisse dieser Art zu verhindern.
Korruptionsskandal
Im Sommer 2005 erschüttert ein Korruptionsskandal das Unternehmen. Die Münchner Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts auf Bestechlichkeit, Untreue und Steuerhinterziehung gegen Infineon-Topmanager (namentlich genannt: Andreas von Zitzewitz, Vorstand der Speicherchip-Sparte; Harald Eggers, früherer Infineon-Manager, der das Schweizer Technologieunternehmen Unaxis Holding AG leitet; Udo Schneider, Betreiber der Schweizer Sponsoring-Agentur BF Consulting).