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Fläming-Gymnasium

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Fläming Gymnasium
Schulform Gymnasium
Gründung 1868
Adresse Ernst-Thälmann-Straße;2
Ort Belzig
Land Brandenburg
Staat Deutschland
Koordinaten 52° 8′ 35″ N, 12° 35′ 15″ OKoordinaten: 52° 8′ 35″ N, 12° 35′ 15″ O
Träger Kreis
Schüler 559
Lehrkräfte 41
Website www.gymbel.de

Das Fläming Gymnasium Bad Belzig (Kürzel: Gymbel) ist ein staatliches Gymnasium in Bad Belzig und beherbergt 559 Schüler wie 41 Lehrer. Das Fläming-Gymnasium Bad Belzig, in der Naturlandsschaft Fläming im Landreis Potsdam-Mittelmark gelegen, ist ein Gymnasium mit langer Schultradition. Das Gymnasium, in historischen Gebäuden untergebracht und im Zentrum von Bad Belzig gelegen. bietet ein Ganztagsschulkonzept (mit Nachmittagsbetreuung). Die Schule wurde in den letzten ca. 150 Jahren ständig ausgebaut, erweitert und dem technischen Stand angepasst.

Chronik

Datum Ereignis
1868 Einweihung des ersten Schulhauses als Jungenschule
1908 Einweihung des zweiten Hauses als Mädchenschule
1968 Umbenennung zu Ernst Thälmann Schule
1990 Erste Einschulung einer 5. und 6. Klasse
1991 Ernennung zur erweiterten Schule
1992 Umbenennung zu Fläming Gymnasium Belzig
1993/94 Schulanbau wurde beschlossen/ Konkurs der Baufirma
1995 Brand einiger Schulgebäude
2001 Start der Schnellläuferklassen
2002 Erstes "Event" des Abschlussjahrgangs
2005 Start der "Schülerfirma" als Essensversorgung
2007 Erste LuBK Klasse
2012 vermutl. Abschluss des Umbaus Haus 5

Geschichte

Gründungsphase

Haus 1 (um 1900)

Die Schule wurde im Jahr 1868 als Bürgerschule und zweites Schulhauses im Ort, gleich neben der Marienkirche, gegründet. Die Schule war dem Diakonus der Stadt Belzig bzw. der Oberschulinspekteur der Kirche unterstellt. Rektor Hellmund übernahm die Schule als erster Direktor. Die Stadt Belzig als Träger übernahm die Schule im Jahr 1904 und so nun eine Grund-, Volks- bzw. Bürgerschule, wobei die Schule nun in der Hand der Stadt und nicht mehr der Kirche war. Im Jahr 1908 kam das Zweite Schulgebäude hinzu. Über die weiteren Jahre ist nur wenig bekannt, nur das weiterhin Jungen und Mädchen getrennt Unterricht wurden. Die Schule selbst ist auch noch kein Gymnasium, sondern weiterhin eine Volks- und Bürgerschule.

DDR-Zeit

Der Verbleib der Schule während des Zweiten Weltkriegs und Nachkriegsphase ist ungeklärt, dagegen ist die Zeit von 1949-1989 durch Zeitzeugen und Ortschroniken weit besser belegt. So wurde nun an der Bildungseinrichtung im Jahre 1956 ein Schulhort geschaffen und bereits 1958 konnten 700 Schüler an der Schule gezählt werden. Diese Zahl stieg weiter, so dass im Jahre 1965 es 1200 Schüler an der Schule gab (ohne EOS - Erweiterte Oberschule). Am 2. Mai 1959 fand das erste Schulsportfest der Belziger Mittelschulen statt und in den 1960er wurden die DDR Jugendorganisationen an der Schule erstmals tätig. Die Schule, nun als der Teil der POS (Polytechnische Oberschule), organisierte am 26. Juni 1960 das erste eigene Schwimmsportfest im Schwimmbad und wurde Teil der Schulsportgemeinschaft in Belzig (13. November 1961). 1961 konnte der Elternbeirat auf bereits 10 Jahre erfolgreiche Arbeit an der Schule zurückblicken und in den folgenden Jahren sollte sich einiges an der Schule verändern. So wurde 1966 die POS I (Ernst Thälmann Oberschule) und POS II (Bruno Kühn Oberschule) zusammen in den zwei Gebäuden der Ernst Thälmann Oberschule untergebracht. Die Direktoren hießen zu dieser Zeit Gerhard Hinze (POS I) und Achim Quoß (POS II). Am 13.Dezember 1968, anlässlich des 20.Jahrestages der Pionierorganisation, erhielt die POS II den Namen Ernst Thälmann Schule und im Juni-August 1970 erfolge die Neugestaltung des Schulhofes der ETOS, dabei wurden die beiden Plastiken ,,Zwei spielende Bären" und ,,Ein Fuchs fängt eine Gans" der Berliner Bildhauers Hans Klakow aufgestellt. Ab Januar 1973 wurde das Fachgebäude zur Puschkinstraße, mit Räumen für Chemie- , Biologie- und Physikunterricht gebaut. Von Juli-September 1974 fanden weitere Ausbau- und Renovierungsarbeiten statt, so auch die Instandsetzung des Daches und der Zentralheizung. Ab dem Jahre 1974 wurde Frau Saczecki als Direktorin der Schule eingesetzt Ab September 1978 war Frau Unkroth Direktorin an der Schule und leitete die Schule bis zum Ende der DDR. Am 1. September 1979 wurde an den Belziger Schulen erstmals der Wehrunterricht eingeführt und vom 26.-29. Februar 1980 der ,,Tag der Wehrbereitschaft" erstmals begangen. Am Juni 1982 durfte die Schule ausländischen Besuch empfangen, denn die ETOS wurden von Gästen aus der Volksrepublik Kongo besucht.

Dienstzeit Direktor
1868 Herr Hellmund
1956 Herr Hinze
1974 Frau Saczecki
1978 Frau Unkroth
1990 Herr Scheve ( Herr Münchow / ab 1995 Stellv. Frau Wedner)
2004 Herr Ganschow (Stellv. Frau Wedner)
2007 Frau Wedner (Stellv. Herr Hering)

Wiedervereinigung

Bis 1989 war die EOS (Erweiterte Oberschule) ein Teil der POS (Polytechnische Oberschule). Im Jahre 1990 wurde die POS zu einer erweiterten Schule. Noch bevor Brandenburg als neues Bundesland ein eigenes Schulsystem hatte, wurde die Schule ab 1991 zur erweiterten Schule, was ihr viele Vorteile einbrachte. Das Ziel der Lehrer war es eine Schule für besonders leistungsstarke Schüler zu schaffen. 1992 beschlossen Joachim Scheve, sowie einige Kollegen die Oberschule bzw. erweiterte Schule in ein Gymnasium zu "verwandeln" und man legte sich schließlich auf den Namen Fläming-Gymnasium fest. Die Motivation war groß und man fieberte dem Schulbeginn entgegen. Es brachte viele (finanzielle) Vorteile, dass die Schule schon früh das Heft in die eigene Hand nahm. Die finanziellen Mittel wurden für einen Ausbau bzw. Neubau genutzt und führten 1992 zur Gründung einer Baukommission für dieses Großprojekt. Die ersten Entwürfe zum Umbau wurden 1992/93 fertig und im August '93 wurde der endgültige Plan für einen Schulanbau beschlossen. Doch im März 1994 meldete die Baufirma Konkurs an. Ein Jahr danach steckte man weitere 3,6 Millionen Mark in das Projekt. Sogar die Bildzeitung berichtete über den "Pfusch" am Gebäude. Eine Brandserie im folgenden Jahr verzögerte alle weiteren Maßnahmen, sodass der Bau bis ins Jahr 1999 auf seine Vollendung warten musste. Im gleichen Zeitraum konnte die Schule erste Partnerschaften ins Ausland schließen und so konnte man im Jahr 1993 die Bildungsministerin aus South Carolina am Fläming Gymnasium begrüßen. Nach dem Besuch bekam das Fläming-Gymnasium das "Ja" zur Partnerschaft und in den folgenden Jahren folgte ein reger Schüleraustausch. Ebenso folgten weitere Austauschprogramme mit einer Partnerschule in Memphis/ Tennessee, wobei auch der Einzelaustausch ins Ausland immer beliebter wurde. Einige Schüler der elften Klassen fuhren in Länder wie Neuseeland, England und den USA. Aber ans Belziger Gymnasium kamen ebenfalls Schüler fremder Länder - Argentinien und England. Besonders sind hier die englischen und französischen Studenten zu nennen, die den betreffenden Lehrern in den Fremdsprachen unterstützten.

Aktuell

2000 bis heute

Im Jahr 2001 startete das Schnellläuferklassenprojekt am Gymnasium. Die Schüler kamen mit der fünften Klasse auf die Schule und konnten durch Überspringen der achten Klasse ihr Abitur schon nach 12 Jahren anstatt 13 ablegen. Der Unterrichtsstoff wird in der sechsten und siebten Klasse übermittelt, sodass keine Wissenslücken entstehen. In derselben Zeit wurde auch das traditionelle Sprachfest, ein Fest der verschiedenen Sprachen, die an der Schule unterrichtet werden, wurde zelebriert. Aufgrund mangelnder Kenntnisse aller vier Fremdsprachen der Schüler, ersetzte man das Sprachfest im neuen Jahrtausend durch das Event, welches weitaus mehr Zuspruch fand. 2005 wurde die Projektgruppe "Schülerfirma" gegründet. Diese organisiert das Event und liefert mittlerweile jeden Mittwoch Essen für die Schüler. Das Event, wie auch davor das Sprachfest fand in der Turnhalle des Gymnasiums statt, welche Ende der 90er Jahre, während den Sanierungsarbeiten in der Belziger Puschkinhalle, gebaut wurde. Davor gab es große Probleme mit der Zuteilung von Sportzeiten in der Halle unter den verschiedenen Schulen. Vor allem Belzig und Wiesenburg standen im Streit um die Gelder für eine neue Halle, wobei Belzig am Ende den Zuspruch für eine neue Turnhalle bekam und seitdem die Albert Bauer Halle mit anderen Schulen in Belzig nutzt.

Fläming Gym Eingang
Haus Fachrichtungen
Haus I Fremdsprachen (Französisch; Russisch) / Geographie / Politische Bildung / Computerkabinett (Informatik u. Technik)
Haus II Geschichte / Deutsch / Fremdsprachen (Englisch; Latein) / Sitz der Schulleitung / Bibliothek / Lehrerzimmer
Haus III Chemie / Mathematik / Physik / (Aula)
Haus IV Kunst / Musik / Biologie / Mathematik / Fremdsprachen (Englisch)
Haus V Cafeteria / Sprachkabinette / Medienräume / Ruheraum

Besonderheiten

Katastrophen

Datei:Nach dem Brand.jpg
Gymnasium nach dem Brand (1995/96)

Am 13. September 1995 brannten die 1973 errichteten Fachräume für Chemie- , Biologie- und Physikunterricht, ebenso die Bibliothek und die Sprachräume an der Puschkinstraße. Das Feuer brach im Physikraum aus und machte ein komplettes Schulgebäude des Fläming-Gymnasiums unbrauchbar. Aufgrund von Missverständnissen beim Melden des Feuers, erschien die Feuerwehr zunächst an der Burg Eisenhardt. Wegen dieser Verzögerung musste die Feuerwehr mit Hilfe der Nachbarorte von der Nacht bis in den Vormittag hinein gegen die Flammen ankämpfen. Obwohl vier andere Brände im selben Jahr in Belzig gemeldet wurden und kein konkreter Zusammenhang bestand, wurde kurze Zeit später eine Sonderkommission gegründet. Zudem musste der Unterricht wegen Platzmangels nach Schmerwitz verlagert werden, vor allem die Physik- und Chemiestunden sollten so vor dem Ausfall bewahrt werden.

Zukunft

Für die Zukunft plant das Fläming Gymnasium einen weiteren Ausbau des Ganztagsschulangebots und zu diesem Zweck wird aktuell an einem fünften Schulgebäude auf dem Gelände gebaut. Die Planungen begannen bereits 2009 und mit einem Abschluss der Bauarbeiten wird 2012/13 gerechnet. Unter anderem soll das neue Schulgebäude eine Cafeteria, Medienräume/Sprachräume und einen Ruheraum beinhalten. Das Schulgelände wurde bereist durch Mittel des Landes modernisiert und mit einer Sportfläche wie "grünem Klassenzimmer" ausgestattet.

Quellen

  • Geschichten aus dem alten Dorf Sandberg, Band 1, Verlag, Treibgut-Verlag 2009 (ISBN 3941175157)
  • Schulchronik des Fläming Gymnasiums (Bilder)
  • Märkischen Allgemeine Zeitung (MAZ) - ausgewählte Ausgaben von 1989 bis 1998
  • Archiv der Stadt Bad Belzig (Papendorfer Weg 1, 14806 Bad Belzig)