Zum Inhalt springen

Gospelmusik

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 5. September 2005 um 00:00 Uhr durch 84.133.51.49 (Diskussion) (Weblinks). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Gospelmusik, kurz: Gospel (v. engl.: gospel Evangelium, vermutliche Zusammenziehung der englischen Begriffe good spell - gute Nachricht oder God spells - Gott spricht) ist eine Richtung der Geistlichen Musik, die in Amerika gegen Ende des 19. Jahrhunderts entstanden ist. Seine Wurzeln liegen im Negro Spiritual.

Geschichtliche Entwicklung

Die Geschichte des Gospel beginnt im Amerika des 16. Jahrhunderts hängt mit dem Negro Spiritual zusammen.

Die Sklaverei wurde 1865 offiziell abgeschafft. Einigen Afroamerikanern wurde erlaubt, auf Schulen und Universitäten zu lernen. Die Fisk-Universität in Nashville (Tennessee), eine der ersten schwarzen Universitäten, geriet dabei in ökonomische Schwierigkeiten. Um die Institution finanziell zu unterstützen, wurden Musikgruppen gegründet, die in der ganzen Neuen Welt und in Europa Negro-Spirituals sangen. Nicht mehr an die harte Zeit der Sklaverei erinnert zu werden, war wohl der Umstand gegen Ende des 19. Jahrhunderts neue Kirchen in den USA zu gründen. Hier wurden die Traditionen der schwarzen “praise houses” -in die Hände klatschen und mit den Füßen stampfen- weiter geführt, die historischen Bezüge von Spirituals stärker betont und die Art und Weise des Singens und der Interpretationen verbessert.

Diese Entwicklung der Spirituals und die Begegnung der schwarzen religiösen Musik mit Elementen des Jazz ergab einen neuen christlichen Songtyp: den "Gospel".

Unterschiede zwischen Spiritual und Gospel

Es gibt drei Unterschiede zwischen Spiritual und Gospel:

  • Die Spirituals sind echte Gruppenschöpfungen, während Gospel Songs in der Mehrzahl komponiert werden.
  • Die Bilderwelt des Spirituals entstammt hauptsächlich dem Alten Testament, während die Gospel Songs sich gewöhnlich auf den Leidensweg Jesu Christi und die Botschaft des Neuen Testaments beziehen.
  • Durch den Einbezug von Jazz-Elementen sind Gospels rhythmisch intensiver, zupackender, vitaler als die meisten Spirituals.

Zur chronologischen Übersicht der Historie siehe http://www.gospelszene.de/gospel/Historie

Thomas A. Dorsey – Vater des Gospel

Einen entscheidenden Beitrag zur Verbreitung von Gospels leistete Thomas A. Dorsey, Sohn eines Baptistenpfarrers und ehemaliger Bluesmusiker. Seine neue von ihm komponierte bluesige Kirchenmusik konnte auch in Noten verbreitet werden. Dies war bei den traditionellen Spirituals nicht möglich, sie wurden überwiegend mündlich überliefert. Thomas A. Dorsey, auch als Vater der Gospelmusik bezeichnet, komponierte über 800 Gospeltitel.

Stilrichtungen

Die Hauptstilrichtungen des Gospel sind:


(Modern Gospel ist ein Sprachgebrauch über religiöse Musik heutiger Zeit und nicht auf einen bestimmten Stil festgelegt)


Der Ursprung/Vorfahre der Gospelmusik:

Zur weiteren Unterteilung siehe auch http://www.gospelszene.de/gospel/Stilkunde

Aktualität des Gospel

Die Gospel Music (dieser Begriff hat sich seit den 1940er Jahren durchgesetzt) wird schon lange nicht mehr nur in Kirchen gemacht. Es gibt Gospels auf Platte und CD und sogar eigene Radiostationen, die ausschließlich Gospel senden. Der amerikanische Markt für Gospels ist in etwa vergleichbar mit dem Markt für Pop oder Country Music und viel größer als der für Blues oder Jazz. In der Kirchenmusik Europas ist die Gospelmusik durch die Gospelchöre in einzelnen Gemeinden wichtiger Teil des Gemeindeleben geworden.

Viele Rock-, Pop- oder Hip Hop Hits aus Radio und Fernsehen borgen sich Elemente aus der Gospelmusik aus oder sind gar moderne Interpretationen lange bekannter Gospelsongs (z.B. Caravan of Love von den Housemartins). Kinofilme wie Sister Act oder Preacher’s Wife tragen sehr zur Popularität der Gospelmusik bei.


Wichtige Gospelmusiker:

Wichtige Gospelchöre in Europa:

Gospel-Filme:

Quelle

Der Chor & Band Gospelpower!