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Chrétien de Troyes

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Chrétien de Troyes, * um 1140 in Troyes, † etwa 1190, ist ein altfranzösicher Dichter, dessen Epen auch die deutsche Literatur und Kunst nachhaltig stark beeinflusst (Wolfram von Eschenbach, Hartmann von Aue, Richard Wagner).

Chrétien schöpft seine Erzählstoffe aus dem "Matière de Bretagne", dem brittanischen Sagenkreis um König Artus, denen vermutlich die Mabinogion, die irischen echtrai oder Adventüren keltischer Legenden zugrundeliegen. Diese schmückt er künstlerisch mit erfundenen und realen höfischen Elementen, die er an den Höfen Flanderns und der Champagne kennenlernt. Auch der Minnedienst der Provence fließt in seine oft dialogischen Epen von vollendeter Struktur ein.

Chrétien gilt als Begründer des höfischen Versepos und als dessen wichtigster Vertreter in der französichen Literatur. Sein unvollendetes mystisches Werk Perceval gilt als sein bedeutendster Versroman.

Werke

  • Erec und Enide, etwa 1170
  • Cligès, etwa 1176
  • Lancelot, der Karrenritter, etwa 1177
  • Ywain, der Löwenritter, etwa 1177 - 1180
  • Perceval de Gallois ou Le Conte del Graal, 1181 - 1188, - nicht vollendet, Dichtung, in der der Mythos um den Heiligen Gral erstmalig schriftlich niedergelegt wird.

Literatur

  • Godwin, Malcolm, Der Heilige Gral - Ursprung, Geheimnis und Deutung einer Legende, Bechtermünz Verlag 1994, ISBN 3-453-08025-4
  • Hofer, St., Chrétien de Troyes, Leben und Werke des altfranzösischen Epikers, Graz 1954