World Vision Schweiz
World Vision Schweiz | |
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Gründung | 1982 |
Website | www.worldvision.ch |
World Vision Schweiz (WVS) ist ein christliches[1][2] Kinderhilfswerk und hat seine Schwerpunkte in den beiden Bereichen der Humanitären Hilfe, nämlich der Katastrophenhilfe und der Entwicklungszusammenarbeit.
WVS ist ein gemeinnütziger Verein und wurde am 3. November 1982 gegründet. Das christlich-humanitäre Hilfswerk ist ein eigenständiger Teil der internationalen „World Vision-Partnerschaft“ mit evangelikaler Grundlage und hat seinen Sitz in Dübendorf. Der Verein hat 66 hauptamtliche Mitarbeiter.[3] Mehr als 100 Ehrenamtliche arbeiten für WVS.[4]
Ziele und Schwerpunkte
Ziel der christlich-humanitären Organisation[5] ist immer die Hilfe zur Selbsthilfe. Im Mittelpunkt der Arbeit stehen die Kinder.[6] Die regionalen Entwicklungsprojekte entstehen zusammen mit der lokalen Bevölkerung, sind langfristig angelegt und werden meist durch Patenschaften finanziert. Hierdurch entsteht ein Beziehungsgeflecht zwischen Menschen in Industrie- und Entwicklungsländern. Indem das Kind, die Familie und das ganze Dorf unterstützt werden, können sich Regionen nachhaltig entwickeln.[6]
Die Schwerpunkte der Entwicklungszusammenarbeit liegen bei den Themen Gesundheit, Ausbildung, Wasser, Landwirtschaft[7][8] und Einkommensförderung. Sektorielle Projekte führt World Vision Schweiz unter anderem in den Bereichen Strassenkinder[9], Traumaverarbeitung, HIV/Aids und Mädchenbeschneidung durch.
Struktur und Netzwerke
WVS wird von einem ehrenamtlichen, siebenköpfigen Vorstand geleitet.[4] Präsidentin des Vorstandes ist Annemarie Pfeifer.[3]Geschäftsführer ist Urs Winkler.[4]
WVS ist Mitglied bei World Vision International und beteiligt sich an den Netzwerken der Swiss Microfinance Platform und dem Netzwerk Bildungsarbeit. Daneben werden Anlässe zur Beteiligung des KOFF (Zentrum für Friedensförderung Schweiz) und von aidsfocus wahrgenommen.[10] Weitere Partnerschaften bestehen mit der DEZA (Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit), dem schweizer Bundesamt für Migration, Schweizerische Allianz gegen den Hunger, dem Netzwerk für internationale Zusammenarbeit und Entwicklungspolitik, dem FIZ (Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration), dem netzwerk-kinderrechte Schweiz und cinfo (Zentrum für Information, Beratung und Bildung, Berufe in der internationalen Zusammenarbeit).[11]
Finanzen
World Vision Schweiz verfügt über das NPO-Label für Management Excellence und ist ISO 9001 zertifiziert. Von der Independent Development Experts Association (IDEAS) wurde Wold Vision Schweiz in einer unabhängigen Transparenz-Studie 2009 mit dem ersten Platz honoriert und als Fazit hält die Studie fest: „Nach wie vor informativste und vollständigste Berichterstattung von allen.“[12]
World Vision Schweiz finanzierte im Jahre 2006 in 19 Ländern insgesamt 42 Regionale Entwicklungsprojekte, unterhielt in 16 Ländern 34 sektorielle Projekte und leistete in den Krisenregionen der Welt Not- und Katastrophenhilfe. Das Spendenvolumen lag 2006 bei 44,3 Mio Schweizer Franken und 2008 bei 46,3 Millionen Schweizer Franken[6]. WVS schloss 2009 mit einem Gesamtertrag in Höhe von 56,2 Millionen Franken.[4]
World Vision Schweiz lässt seine Jahresrechnung von der PricewaterhouseCoopers AG prüfen, welche eine im Branchenvergleich mustergültige Transparenz bescheinigt.[4] und ist Kollektivmitglied bei Transparency International[13]
Patenschaften
WVS finanziert langfristige Projekte der regionalen Entwicklungszusammenarbeit durch Kinderpatenschaften. Mit rund 60.000 Paten werden rund 68.000 Patenkinder sowie ihre Familien unterstützt.[6] Die Finanzierung durch Patenschaften ist unter Romands angesehener als unter Deutschschweizern.[14][15][16]
In der Schweiz wird ein Spendensiegel durch die ZEWO an Patenschaftsorganisationen, die Einzelkinderpatenschaften fördern, für diese Patenschaften grundsätzlich nicht erteilt. Die ZEWO kritisiert am System der Patenschaften, dass „eine Organisation (...) für ihre Projekte sammeln [soll] und nicht aus Marketinggründen Kinder instrumentalisieren und mit persönlichen Patenschaften werben [soll]“[17]. WVS entgegnet, „den Paten werde kommuniziert, dass ihre Spende auch der Familie und der ganzen Dorfgemeinschaft zugute komme. Die Zewo sei die weltweit einzige Zertifizierungsstelle, die das Modell von World Vision nicht akzeptiere.“ Das Beispiel World Vision zeige, so die NZZ, „dass grundsätzlich auch Organisationen, die über kein Gütesiegel verfügen, das Vertrauen der Spender verdienen können.“[18]
Einzelnachweise
- ↑ Referenzfehler: Ungültiges
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-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen HR. - ↑ http://www.spendenspiegel.ch/sp/index.php?option=com_sobi2&sobi2Task=sobi2Details&catid=4&sobi2Id=534&Itemid=40
- ↑ a b Stand 30. September 2008, Annemarie Preifer, Urs Stangler et. al.: Jahresbericht 2008. Hrsg.: World Vision Schweiz. Verlag=. Dübendorf 2008, S. 35 (worldvision.ch [PDF; abgerufen am 20. Januar 2010]).
- ↑ a b c d e Wer wird sind. (PDF) WVS, 23. Februar 2010, archiviert vom am 30. August 2010; abgerufen am 30. August 2010 (deutsch).
- ↑ http://www.humanrights.ch/home/de/Links/Szene_Schweiz/EZA/idcatart_1067-content.html
- ↑ a b c d sk/sda: World Vision Schweiz. News.ch, 1. Oktober 2009, archiviert vom am 31. August 2010; abgerufen am 31. August 2010 (deutsch).
- ↑ WVS: Projektbericht für die Hirschmann-Stiftung. 2008, archiviert vom am 30. August 2010; abgerufen am 30. August 2010.
- ↑ Boliviens Kleinbauern kämpfen ums Überleben. Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen, 23. Mai 2009, abgerufen am 30. August 2010 (Artikel aus der Neuen Zürcher Zeitung).
- ↑ Thomas Müller: Auswahl internationaler Programme. In: Straßenkinder-Weltreport. Juli 2009, archiviert vom am 30. August 2010; abgerufen am 30. August 2010 (deutsch).
- ↑ Geschäftsbericht World Vision Schweiz 2008, S. 9.[1]
- ↑ Partner und Netzwerke World Vision Schweiz[2]
- ↑ http://www.aidrating.org/downloads/zusammenfassung091212.pdf S. 7.
Die Transparenz-Studie beurteilt eine repräsentative Berichterstattung gemessen an der Projektanzahl einer Organisation sowie die inhaltliche Aussagekraft der einzelnen Projektberichte. Zielsetzung, Arbeitsweise vor Ort, Kosten und Wirkung der Hilfswerke werden im Rahmen der Studie analysiert und ausgewertet. Daraus ergibt sich schließlich der so genannte Transparenzwert. - ↑ http://www.transparency.ch/de/PDF_files/Kollektivmitglieder/Kollektivmitglieder.pdf
- ↑ http://www.nachrichten.ch/detail/441528.htm
- ↑ http://www.gfs-zh.ch/?pid=240
- ↑ http://www.ref.ch/index.php?id=127&tx_ttnews%5Btt_news%5D=1449&tx_ttnews%5BbackPid%5D=21
- ↑ Schweizer Fernsehen: World Vision - (11. Dezember 2007):Fragwürdige Kinder-Patenschaften.
- ↑ Niklaus Nuspliger: Wer Vertrauen verdient: Vom Umgang mit Spendengeldern. In: Neue Zürcher Zeitung. 30. November 2007, archiviert vom am 31. August 2010; abgerufen am 31. August 2010 (deutsch): „Kommunikationsbeauftragter von World Vision Schweiz, hält entgegen, den Paten werde kommuniziert, dass ihre Spende auch der Familie und der ganzen Dorfgemeinschaft zugute komme. Die Zewo sei die weltweit einzige Zertifizierungsstelle, die das Modell von World Vision nicht akzeptiere. Das Beispiel zeigt, dass grundsätzlich auch Organisationen, die über kein Gütesiegel verfügen, das Vertrauen der Spender verdienen können.“