Lentia (Noricum)
Kastell Linz | |
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Alternativname | Lentio/Lentia |
Limes | Noricum |
Abschnitt | Strecke 1 |
Datierung (Belegung) | tiberisch-claudisch, 1.–5. Jhdt. n. Chr |
Typ | Alenkastell |
Einheit | a) ala I Thracum, b) numerus? c) ala I Pannoniorum Tampiana victrix, d) cohors II Batavorum?, e) legio II Italica, f) equites sagittari |
Größe | a) 0,67 ha (frühes Holz-Erde-Kastell), b) 3 ha (Steinkastell I) |
Bauweise | Holz-Erde- und Steinbauweise |
Erhaltungszustand | Vom Kastell sind keine Baureste oberirdisch sichtbar, die Fundamente des WT Hirschleitengraben wurden freigelegt und konserviert. |
Ort | Linz |
Geographische Lage | 48° 18′ 11″ N, 14° 17′ 26″ O |
Vorhergehend | Kastell Eferding (westlich) |
Anschließend | Lauriacum (östlich) |

Kastell Lentia war Bestandteil der Festungskette am Donaulimes in der römischen Provinz Noricum im heutigen österreichischen Bundesland Oberösterreich, auf dem Gebiet der Landeshauptstadt Linz.
Die Befestigungsanlage galt lange als das älteste in Noricum nachgewiesene Kastell. Das archäologisch nur in kleinen Abschnitten in der Altstadt und am Römerberg (spätantikes bzw. frühmittelalterliches Steinkastell II) nachgewiesene Reiterlager entstand im späten 1. Jahrhundert n. Chr. und war vermutlich bis zur Mitte des 5. Jahrhunderts mit römischen Soldaten belegt.
Es diente zur Sicherung des strategisch wichtigen Kreuzungspunktes eines Handelsweges, der von Süden über die Donau weiter in den Norden führte, mit der von West nach Ost verlaufenden Limesstraße, der via iuxta Danuvium, die die römischen Militärstützpunkte und Siedlungen am Donauufer und deren Hinterland miteinander verband.
Lentia wurde zwar mehrmals durch Einfälle der Germanen verwüstet, überstand jedoch als Oppidum die turbulenten Ereignisse der Völkerwanderung und war auch während des frühen Mittelalters durchgehend besiedelt. Die Grabbeigaben vom 1. bis 5. Jahrhundert n. Chr. zeugen von einem bescheidenen Wohlstand seiner Bewohner.
Gemeinsam mit dem Kastell werden in diesem Artikel auch die Wachtürme im Hirschleitengraben und am Freinberg behandelt.
Lage, Topographie und Straßenverbindungen


Die Donau durchströmt in einer großen Biegung nach Süden das Linzer Becken, das im Westen durch den Schlossberg, Römerberg, Freinberg, Bauernberg, Gaumberg, im Norden durch das Mühlviertler Hügelland (Pöstlingberg, Gis) und im Osten durch den Pfenningberg begrenzt wird. Die Niederterrasse des Linzer Beckens besteht aus alluvialen Schotterdecken. Noch ältere Schotterablagerungen kommen vor allem am Osthang des Linzer Schlossberges vor. Sedimentäres Schwemmland bei der sog. Linzer Enge im Westen (am Freinberg) verweist auf einen ursprünglich breiteren Flusslauf. Hier gab es an mehreren Stellen auch passierbare Furten. Zwei wichtige, schon seit prähistorischer Zeit benutzte Verkehrswege führten durch den Haselgraben bzw. Katzbach und waren die kürzeste Verbindung in das Tal der Moldau.
Antike Straßenbelagfunde in der Herrenstraße und Stockhofstraße, Gräber sowie Kleinfunde in Scharlinz und Kleinmünchen lassen annehmen, dass hier einst eine von Nord nach Süd führende Römerstraße vorbeilief. Durch Gräber gesichert erscheint eine weitere Nord-Süd-Verbindung entlang der an Linz angrenzenden Berge westlich des Vicus. Eine weitere nach Westen führende Straße, die bei Untergaumberg entlang der Bahntrasse und parallel zur sogenannten Ochsenstraße in Richtung Pasching verläuft, konnte ebenfalls durch Straßenbefunde und antike Gräberreihen nachgewiesen werden.[1]
Name
Die Ortsbezeichnung "Lentia" wird ausschließlich in der Notitia Dignitatum erwähnt.[2] Anfangs war man in der Fachwelt noch der Meinung, dass sie sich von einem keltischen Eigennamen - entweder von Lentios bzw. Lentius, Linde (lindö) oder Landeplatz (lend/lent) ableitete. Nach der Mehrzahl der sprachwissenschaftlichen Deutungen stammt der Kastellname aber wohl von der keltischen Bezeichnung lentos, „gekrümmt“, ab. Die Kelten formulierten ihre Ortsnamen gern anhand von besonderen topographischen Merkmalen in der umgebenden Landschaft. Der Flusslauf der Donau, der bei Linz auch heute immer noch eine markante Windung aufweist, scheint daher mit großer Wahrscheinlichkeit namensgebend für das Kastell gewesen zu sein. [3]
Funktion
Die Region um Linz war besonders seit den Auseinandersetzungen mit den Markomannen stark exponiert. Gegenüber der Donauschlinge befindet sich der Haselgraben und ein zweiter Taleinschnitt beim Pfennigberg; diese eigneten sich vorzüglich als Anmarschwege für Angriffe auf die Donaugrenze. Weiters befinden sich in der Nähe mehrere Talauen, die ebenfalls einen Übergang an das Südufer der Donau erleichterten. Das nördliche Ufer der Donau war überdies sehr flach, was eine Besetzung durch feindliche Barbarenstämme erleichterte. Hinzu kam, dass sich hier die Donau mit einer Salzhandelsroute (von der Mündung der Traun über den Pyhrnpass nach Süden) und den durch den Linzer Wald und das Gallneukirchner Becken führenden Fernverbindungen zur Südböhmischen Pforte kreuzte. Diese Gefährdungspunkte zu beobachten und unter Kontrolle zu halten bzw. zu sichern dürfte daher die Hauptaufgabe der Kastellbesatzung gewesen sein.
Datierung
Das Gründungsdatum des Kastells ist in der Forschung umstritten. Durch Auswertung der Funde (Keramik, Terra Sigillata, Militaria, Doppelspitzgräben) kam Paul Karnitsch 1954 zu der Ansicht, dass das Alenkastell in der Regierungszeit des Vespasian um 46 n. Chr. gegründet worden sein könnte. Nach den Grabungen am Landestheater im Jahre 1955 steht jedoch fest, dass hier schon seit augusteischer oder tiberischer Zeit ein kleinerer Militärstützpunkt bestanden haben muss.[4] Das Holz-Erde-Kastell wurde wohl zwischen 140 und 160 n. Chr. abgetragen und durch ein Steinkastell ersetzt. Dieses wurde vermutlich in den Markomannenkriegen wieder niedergebrannt. Auch für die Regierungszeit Aurelians konnten großflächige Zerstörungen nachgewiesen werden. Die letzten nachweisbaren Reparatur- und Renovierungsarbeiten (NW-Seite Turm I) wurden in der Zeit Valentinians I. durchgeführt. In der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts wurde das Kastell von der römischen Armee aufgegeben.
Forschungsgeschichte


Die Verbauung der Innenstadt vom Mittelalter bis zur Neuzeit machte archäologische Untersuchungen in diesem Bereich sehr schwierig. Man war überwiegend auf Notgrabungen angewiesen, planmäßige Freilegungen konnten erst in den 80er-Jahren des 20. Jahrhunderts durchgeführt werden. Die archäologisch-topographischen Untersuchungen beschränkten sich auf die Höhe des Freinberges, das Martinsfeld, den Schlossberg und das Areal zwischen Promenade und Spittelwiese. [5]
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts werden in der Linzer Altstadt wissenschaftliche Untersuchungen durchgeführt. Als Begründer der systematischen Provinzialforschung in Oberösterreich, deren Hauptziel ursprünglich vor allem die Lokalisierung des römischen Lentia war, gilt der Geistliche und Augustiner Chorherr Joseph Gaisberger. Anfangs jedoch basierten die meisten Erkenntnisse darüber noch aus Zufallsfunden bei Kanalgrabungen und Bauarbeiten. 1841 erschien ein erster Bericht Gaisbergers zu den römischen Altertümern aus Linz, der heute als Basis der Topographie des antiken Lentia angesehen werden kann. Gaisberger versuchte anhand der Fundstellen auch seine Ausdehnung grob zu skizzieren, die seiner Ansicht nach folgende Plätze und Straßen miteinbezog:
- Spittelwiese,
- Steingasse,
- Klammstraße,
- Theatergasse,
- das Areal von der Altstadt bis zur Stadtwaage,
- das ehemalige kaiserliche Schloss,
- den Plank’schen Garten sowie
- den Hauptplatz.
Am Fuß des Römerberges wurden später bei den „Kastellgrabungen“ Fundmaterial des frühen 1. Jahrhunderts und Pfostenlöcher entdeckt. Erste Versuche einer Systematisierung und wissenschaftlichen Auswertung der bisherigen Forschungs- und Grabungstätigkeit erfolgten 1927 durch Paul Karnitsch, die Ende der 1920er-Jahre in seine ersten eigenständigen und umfangreicheren Ausgrabungsprojekten in der Linzer Altstadt mündeten. Einen großen Fortschritt stellten in den 1920er-Jahren die Freilegung römerzeitlicher Urnengräber auf dem Grundstück der Kreuzschwestern dar. Die insgesamt 140 untersuchten Gräber gelten aufgrund ihrer Fundgeschlossenheit bis heute als wichtiges Quellenmaterial. Mehrere der Brandgräber enthielten - außer den üblichen Keramikgefäßen - vor allem Glas- und Schmuckware aus oberitalischen Werkstätten, Statuetten aus Gallien und fein gearbeitete Bronzegefäße, die nicht nur auf weitgespannte Handelsbeziehungen, sondern auch auf einen gewissen Wohlstand einiger Lentienser schließen lassen. Mit Fundstücken sogenannter Terra sigillata konnte Ferdinand Wiesinger auch erste Aufschlüsse über die Lebensumstände der römerzeitlichen Siedler von Linz erbringen. Er erstellte ein chronologisches Gerüst der antiken Besiedelung Lentias und zusätzlich eine Topographie der römischen Siedlung, die er ebenfalls in der Linzer Altstadt und in den an sie angrenzenden Zonen vermutete.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in der Hahnengasse und am Tummelplatz die Reste eines „Heiligen Bezirkes“ und eines „gallo-römischen Umgangstempels“ ergraben. Während der Befund von letzteren von der späteren Forschung bezweifelt wurde, bestätigte sich die Identifizierung des zweiten Gebäudes als Mithräum. Die Reste eines römerzeitlichen Hauses (anfangs fälschlich als „Burgus“ interpretiert) und daraus geborgene römische Gegenstände trugen wesentlich zur Ergänzung der bis dahin bekannten Funde bei. Im Zuge einer dringend notwendigen Restaurierung wurde in den Jahren 1948/1949 die Martinskirche auf dem Römerberg Schauplatz umfangreicher Untersuchungen. Dabei kamen Reliefs aus römischer Zeit sowie ein mit Keramikscherben verfüllter Ofen zum Vorschein (späte La-Tene-Zeit-Keramik und Arretium-Ware). Während der Grabungen in der Martinskirche und am Martinsfeld trat ein noch früherer römerzeitlicher Fundhorizont auf, die Befunde ergaben u.a. mehrphasige Streifenhäuser. Ab 1976 standen Martinskirche und das Martinsfeld erneut im Zentrum der archäologischen Betätigungen. Durch genaue Schichtenbeobachtungen konnten neue Erkenntnisse über bestimmte Aspekte des vorgeschichtlichen, römerzeitlichen und frühmittelalterlichen Linz gewonnen werden. 1977–1944 wurde am Martinsfeld auch eine massive Umfassungsmauer und Mauern von Gebäuden des spätantiken Siedlungsareals beobachtet und neue Befunde sichergestellt.
2000 wurde westlich des Linzer Stadtschlosses ein spätantiker Wehrgraben untersucht, auch Funde von Militaria und Ziegelstempel legten eine militärische Präsenz nahe, wofür zudem die Beigaben und Trachtbestandteile im spätrömischen Gräberfeld Tiefer Graben/Flügelhofgasse sprechen. Die Grabungen an der Promenade in den Jahren 2005-2008 brachten erneut Siedlungsschichten, ein Gebäude mit einem Säulengang und die Abfallgrube einer antiken Fleischerei zutage. Auf der Oberen Donaulände wurde 2007 auch eine metallverarbeitende Werkstätte nachgewiesen.
Historischer Hintergrund

Ab 400 v. Chr. begannen die Kelten auch in das Umland von Linz einzuwandern. 200 v. Chr. gründeten sie ihr erstes festes Staatswesen - das Königreich Noricum (regnum Noricum). Auf dem Freinberg errichteten sie eine größere Ringwallanlage, auf dem Martinsfeld entstand eine Siedlung, beide bestanden bis in das späte 1. Jahrhundert n. Chr. Auch auf dem Gründberg, im heutigen Urfahr, existierte zur gleichen Zeit eine ca. 500 m lange keltische Wallanlage.
Um 15 v. Chr. okkupierten die Römer Noricum und erbauten ca. 50 Jahre danach in Lentia einen Militärstützpunkt, der dazu diente, die Angriffe der Markomannen und Quaden, die nördlich der Donau siedelten, abzuwehren. Kurz nach Errichtung des Kastells muss auch die Zivilsiedlung (Canabae oder Vicus) am Hofberg entstanden sein. Um 19 n. Chr. wechselte möglicherweise der in seiner Heimat abgesetzte Markomannenherrscher Marbod bei Lentia auf römisches Territorium über und ging von hier aus in sein Exil nach Rom. Unter Hadrian oder später (Antoninus Pius) wurde das Holz-Stein Lager in ein größeres Steinkastell umgebaut.[6] Um 270 n. Chr. wurde Lentia fast vollständig von den Markomannen verwüstet, aber rasch wieder aufgebaut. Im späten 3. Jahrhundert folgten weitere großflächige Zerstörungen. Im 4. Jahrhundert wurde das Kastell unter Valentinian I. auf den nahegelegenen Römerberg verlegt.
In der Lebensbeschreibung (vita) des Severin von Noricum, eine Hauptquelle für die Endphase der römischen Herrschaft in Ufernoricum (Noricum ripense), wird Lentia nicht erwähnt. Ab 488 lösen sich auch die letzten Reste der römischen Armee und Verwaltung in Noricum auf, ein Großteil der Romanen wurde auf Anordnung Odoakers nach Italien evakuiert, um den bei Krems ansässigen Rugiern wirtschaftlich zu schaden. Ab 511 besetzten die Langobarden die Gebiete an der norischen Donau, ihnen folgten später die Awaren und Slawen nach, bis die großen Wanderbewegungen schließlich in der Kolonisation durch die Bajuwaren vorerst ihren Abschluss fanden.
791 zog auch Karl der Große mit seinem Heer anlässlich eines Feldzuges gegen die Awaren an Linz vorbei. 799 übereignete der Kaiser die Martinskirche samt dem dazugehörigen castrum seinem Schwager Gerold als Lehen, wobei „Linze“ zum ersten Mal urkundlich erwähnt wird.[A 1]
Kastell

Die Anwesenheit römischer Soldaten in Linz gilt als erwiesen, dennoch war man in der Frage der Lokalisierung des Kastells im Laufe der Forschungsgeschichte unterschiedlicher Auffassung. Die exakte Lage und Ausdehnung des mehrphasigen Kastells konnte aufgrund der dichten Verbauung auch bis dato nicht vollständig geklärt werden. Selbst Nachgrabungen in jüngster Zeit konnten es an den postulierten Stellen nicht zweifelsfrei nachweisen.[7] Die Befunde der Untersuchungen am Landestheater in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden von Paul Karnitsch als Spitzgräben und Toranlagen eines Holz-Erde-Kastells aus der 1. Hälfte des 1. Jahrhunderts angesehen; die Fundamente von Steinmauern wurden später von ihm als zu einem Steinkastell zugehörig interpretiert, das von der Lessingstraße bis zur Klammstraße reichte. Walter Podzeit und Erwin Ruprechtsberger konnten diese Annahme jedoch weitgehend widerlegen. Nach heutigem Forschungsstand, insbesondere nach den Ausgrabungen und Sondierungen durch Erwin Ruprechtsberger (ab 1980) und Christine Ertel (2005) wird der Standort des Kastells zwischen
- Promenade und Klammstraße (Nordflanke),
- in Höhe der Spittelwiese, d.h. Baumbach- und Bischofstraße (Südflanke),
- zwischen Walther- und Herrenstraße im Westen und
- der Landstraße im Osten[8]
mit seinem Zentrum (principia) nördlich des akademischen Gymnasiums vermutet. Östlich befanden sich die Kasernen, südlich ein Lagerhaus (horreum), westlich das Kommandantenhaus (praetorium), das Hospital (valetudinarium), das Lagerbad (therme) und Werkstätten. Nach den Funden nach zu urteilen existierten die beiden Holz-Erde-Lager und das Steinlager I vom 1. bis 3. Jahrhundert n. Chr.[9]
Holz-Erde-Kastell
Beim frühen Kastell (vermutlich beim Landestheater am Fuß des Römerbergs) konnten insgesamt zwei Bauphasen unterschieden werden. Bauphase II fiel in vespasianische Zeit.[10] Obwohl von der Bauphase I nur sehr wenige Funde geborgen werden konnten, versuchte Paul Karnitsch auf Basis des Fundes eines Doppelgrabens und einer Toranlage an der Nordmauer, die Ausdehnung des Holz-Erde-Kastells zu rekonstruieren. Karnitsch errechnete dafür Längenmaße von 78,50 m (N) × 79 m (S) × 79,90 m (W) × 87,60 m (O) und somit einen trapezförmigen Flächeninhalt von 0,67 ha. Nur Pfostenlöcher markierten den fast quadratischen Grundriss des östlichen Torturmes (4,80 x 3,90 m), dessen Holzgerüst anscheinend an der Unterseite mit Bohlen und an der Oberseite mit Flechtwerk verschalt war. Die Durchfahrt zwischen den beiden Tortürmen maß ca. 3,60 m. An den Turm schloss sich die 2,10 - 2,40 m breite Kastellmauer an. In der Nähe des vermuteten Westtores wurden die Reste eines baugleichen Zwischenturmes angetroffen. Die Bauentwicklung der Kastellmauer verlief im Übrigen - nach der Ansicht Karnitschs - ähnlich der des Kastells Künzing am rätischen Limes. Phase 2, in der auch die Principia errichtet wurden, fällt laut Karnitsch in die Zeit des Vespasian. [11]
Steinkastell I
Das antoninische Kastell hatte vermutlich die klassische Spielkartenform (laut Karnitsch 285–300 x 190 m) mit abgerundeten Ecken, die auch die nachfolgende Bebauung in diesem Stadtviertel beeinflusste. Das für das Steinkastell angenommene Areal zwischen den schon erwähnten Straßenzügen ist ca. 350 × 260 m groß, insgesamt also 9,1 ha. Für das Kastell selbst wäre mit einer Fläche von ca. 3 ha zu rechnen.[12] Aus dieser Kastellperiode fanden sich zwei Spitzgräben (Breite: 4,50 m, Tiefe: 1,60–2 m), geringe Spuren der nördlichen bzw. südlichen Toranlage und ein fünfeckiger Turm in der NW-Ecke (4 × 3 × 260 m). Wahrscheinlich waren die übrigen Ecktürme ähnlich konstruiert. An der West- und an der Ostseite konnte der 1,30–1,45 m starke Wall aufgedeckt werden, stellenweise war die Mauer noch über 1 m hoch erhalten. Verstärkt wurde sie durch innen angesetzte, rechteckige Zwischentürme (6 × 5,70 × 5,30 m), von denen insgesamt fünf entdeckt werden konnten (Schlossergasse, Hirschgasse und Klammstraße bzw. Ecke Hirschgasse). Im rückwärtigen Nahbereich des Walles fanden sich Reste eines 3 m breiten Erddammes, der als Wehrgang diente und die geschotterte, 9 m breite Wallstraße (via sagularis). [13]
Steinkastell II
Im 4. Jahrhundert wurde das Steinkastell I aufgegeben, dessen Besatzung zog sich in die Zivilsiedlung auf dem Schloss- bzw. Römerberg zurück, wodurch sie sich zu einem Wehrdorf (oppidum) entwickelte, ein häufig am Donaulimes beobachtetes Phänomen dieser Zeit. Zwei Standartenaufsätze und bronzene Gürtelschnallen bestätigen ebenso wie ein breiter, im August 2002 entdeckter von Nord nach Süd verlaufender und 4 m tiefer Spitzgraben an der Keplerwiese, der mit spätantikem Fundmaterial verfüllt war (u.a. Münzen von Gallienus, Konstans und Valentinian I. bzw. Valens, Lanzenspitzen, Gürtelbeschläge) die militärische Anwesenheit an diesem Standort. Er konnte noch 30 m weit verfolgt werden, bis er schließlich scharf nach Westen abbog.[14] Ein weiterer, im nordwestlichen Bereich der Schlossterrasse gelegener Graben war ursprünglich 3,5 m tief. Auch die genaue Positionierung des spätantiken Militärkomplexes auf dem Schlossberg/Römerberg anhand der wenigen vorliegenden Befunde ist schwierig, wahrscheinlich lag er in der Nähe der Martinskirche. Zwischen dem „Kastellgraben“ und einem östlich der Martinskirche verlaufenden weiteren Graben besteht außerdem ein Höhenunterschied von fast 10 m, der einen funktionellen Zusammenhang dieser beiden Grabenabschnitte als problematisch erscheinen lässt. Zusätzlich stellt sich die Frage, warum der Kastellgraben auf der Schlossterrasse anscheinend schon in der Spätantike wieder eingeebnet wurde.[15]
Innenbauten
Von der Innenbebauung wurden nur die Reste der Principia, nördlich des Akademischen Gymnasiums, und ein Raum eines Gebäudes mit Säulengang am Theaterkasino, beobachtet. 1927 wurde im Hof Promenade Nr. 23 (Druckerei Wimmer) römisches Mauerwerk (Gebäude A und B) aufgedeckt. Die dabei beobachtete römische Kulturschicht befand sich in ca. 1,20 m Tiefe und war 8 bis 40 cm stark.
Gebäude A
Eine sich im nördlichen Bereich des Innenhofes befindliche Apsis gehörte wahrscheinlich zu einem sich nördlich fortsetzenden Gebäude, das schon 1878 bei der Errichtung der Druckerei Wimmer zerstört worden war. Die 60–70 cm starke Mauer bestand aus vermörtelten Bruchsteinen und war noch 20 cm hoch erhalten. Ihre westliche Außenseite konnte bis zu einer Tiefe von 1,95 m verfolgt werden; die Fundamente verbreiterten sich bis auf 1,20 m. Im Süden waren die Außenmauern noch 1 m hoch erhalten und die Fundamente verbreiteten sich bis 0,9 m. Der Fußboden war mit 4 Lagen vermörtelter Dachziegel (tegulae) gepflastert und mit einem 3 cm dicken Terrazzoboden ausgestattet. Insgesamt betrug die Bodenstärke 28 cm. Darauf befand sich eine 5-15 cm starke Kulturschicht, aus der eine Lanzenspitze geborgen werden konnte.
Zwischen Objekt A und den südlich liegenden Räumen B wurden in einer Tiefe von 1,25 bis 1,3 m Tiefe drei Schotterflächen von 8 bis 15 cm Stärke freigelegt; ob es sich dabei um eine W-O verlaufenden Straße handelte, konnte nicht entschieden werden.
Gebäude B
Hierbei handelte es sich um einen mehrphasigen, quadratischen Bau mit mehreren Räumen. Die Fundamentmauern saßen auf Schotterschichten auf. Weiters konnten eine Hypokausten- und Wandheizung sowie ein nachträglich angebautes Praefurnium beobachtet werden. Im 15,40 m × 7,70 m größten Raum wurde ein Ziegelstempel einer Ala entdeckt. Hier fanden sich auch Fragmente einer Wandmalerei. Ein in Trockenmauerwerk errichteter Brunnen mit einer vermörtelten Einfassung stammt vermutlich ebenfalls aus römischer Zeit.[16]
Garnison
Die Spuren von ungewöhnlich breiten Straßen im Kastellinnenbereich ließen Paul Karnitsch von Anfang an auf eine Reitertruppe als Besatzung schließen. Ziegel mit dem Aufdruck ALTP könnten mit den beiden hier vermuteten Reitereinheiten im Zusammenhang stehen, auch Inschriften erlauben Hinweise auf die Identität der im Kastell stationierten Truppen. Nach dem Fund eines - allerdings nur schwer lesbaren - Ziegelstempels mit dem Aufdruck leg X oder XV hielt Karnitsch aber auch eine kurzzeitige Anwesenheit einer Vexillation der in Carnuntum stationierten Legio XV Apollinaris oder der Legio X Gemina ab dem Jahr 63 n. Chr. nicht für gänzlich ausgeschlossen.[17]
Zeitstellung | Truppenname | Bemerkung | |
frühes 2. Jahrhundert n. Chr. | ala I Thracum victrix (erste Reiterschwadron der Thraker) | Wann diese Einheit aufgestellt wurde, ist unbekannt. Auf dem Militärdiplom Stein 4 wird sie mit ihrem Ehrennamen victrix („die siegreiche“) für das Jahr 95 n. Chr. in der norischen Truppenliste angegeben. Vermutlich hat sie die ala I Hispanorum in Noricum abgelöst. Militärdiplome belegen ihren Aufenthalt an der Donau ab 126 n. Chr., jedoch nur für das benachbarte Oberpannonien.[18] Anfang des 2. Jahrhunderts wurde die Reitertruppe in den Dakierkrieg Trajans abkommandiert.[19] Eine 1953 im Tempelbezirk geborgene Inschrift lässt diese Einheit um 122 n. Chr. als Besatzung des frühen Holz-Erde-Kastells in Frage kommen. | ![]() |
Mitte 2. Jahrhundert n. Chr.[20] | unbekannter numerus (Schar) | Als Besatzung könnte auch ein Hilfstruppennumerus in Frage kommen, da in Linz häufig derartige Tegulaziegel mit dem Stempelabdruck NVMER(U)S in abgekürzter und ligierter Fassung geborgen werden konnten (Spittelwiese).[21] Die Ziegel wurden hauptsächlich in der Zivilsiedlung gefunden, sie dürften aus dem 2. Jahrhundert stammen. Die Exemplare mit dem Aufdruck NVMER dürften vor Ort hergestellt, die Ziegel mit dem Stempel NVM B angeliefert worden sein. Möglicherweise stammen sie aus der Ziegelei des numerus Boiodurensium der damals mehrere Orte an der norischen Donau beliefert hatte.[22] | ![]() |
Ende 2., bis Anfang 3. Jahrhundert n. Chr. | ala I Pannoniorum Tampiana millaria victrix („erste pannonische Reiterschwadron des Tampius“) | Wann die Truppe aufgestellt wurde, ist unbekannt. Der Name der Einheit leitet sich wohl ursprünglich von einem ihrer Kommandanten ab. Die Reiter lagen im 1. Jahrhundert in Britannien und wurden 85–86 n. Chr. an den Donaulimes abkommandiert, wo sie an den Grenzkriegen Domitians und Nervas teilnahmen. Kurzzeitig hielt sich die Einheit auch in Carnuntum auf. 97 n Chr. kehrte sie - neu mit pannonischem Personal aufgefüllt - wieder nach Britannien zurück. Seither führte sie den Beinamen Pannoniorum. Um 122 n. Chr. wurde sie wieder Richtung Donaugrenze in Marsch gesetzt, bezog das Lager in Lentia und löste wahrscheinlich die ala I Thracum victrix als Besatzungstruppe ab. Laut Truppenliste des in Mautern entdeckten Militärdiploms kehrte sie wohl auch zwischen 127 und 138 n. Chr. nach Noricum zurück.[23] Vermutlich wurde sie zu dieser Zeit auch für die Feldzüge Mark Aurels im Osten herangezogen. Dort erwarb sie sich ihren Ehrennamen victrix und wurde zu einer Einheit mit doppelter Stärke (milliaria; 1000 Mann) aufgestockt. Bisher sind zwei Militärdiplome bekannt, auf denen die Einheit aufscheint.[24]
Die Truppe wird für Lentia auf der Inschrift eines Weihealtars angegeben, der auf die Wende des 2./3. Jahrhunderts datiert wird. Der Altar war eine Widmung des Castricius Sabinus an den Genius des Kommandanten seiner Einheit, Gaius Domitius Montanus Septimius Annius Romanus.[25] Die Zuordnung von einem in Linz gefundenen Ziegelstempel ist unklar. Aus Noricum sind ansonsten für diese Truppe noch zwei Altarinschriften und ein Grabstein bekannt.[26] |
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unbekannt | cohors II Batavorum civium romanorum („zweite batavische Kohorte römischer Bürger“) | Diese Auxiliartruppe, die in Österreich bisher nur als Besatzung von Kastell Klosterneuburg nachgewiesen ist, ist für Lentia nur aus einem Inschriftenfragment in der Martinskirche bekannt.[27] Wahrscheinlich wurde sie von einem Veteranen in Auftrag gegeben, der sich in diesem Ort zur Ruhe gesetzt hatte. Ob seine Einheit aber auch hier stationiert war, ist in Forschungskreisen umstritten.[28] | ![]() |
frühes 4. – Mitte 5. Jahrhundert n. Chr. | Legio II Italica und equites sagittarii | Ziegelstempel der Legio II Italica deuten auf Bauabteilungen dieser ursprünglich in Enns/Lauriacum stationierten Legion. Größere Änderungen hinsichtlich der Mannschaftstärke und Stationierungsorte der Legion setzen am Ende des 3. Jahrhundert ein. Sie wurde unter Diokletian auf 2000 Mann verkleinert und auf mehrere Kastelle (Lauriacum, Iovacum und Lentia) verteilt. Für Noricum wurde eine neue Legion, die legio I Noricorum aufgestellt. Die letztere war von nun an für den Schutz des heutigen niederösterreichischen , die legio II Italica für den oberösterreichischen Abschnitt der norischen Donau verantwortlich.[29]
In der Notitia Dignitatum werden in der Truppenliste des Dux Pannoniae Primae et Norici Ripensis ein praefectus legionis secundae Italicae partis inferioris, Lentiae als Befehlshaber einer Vexillation der zweiten Italica und berittener Bogenschützen erwähnt. [30] Es handelte sich hierbei um Kavalleristen, die sowohl im Umgang mit Pfeil und Bogen als auch für den Kampf mit Schwert und Lanze trainiert waren. |
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Vicus


Das Zentrum der Zivilsiedlung lag am Fuß des Schlossbergs zwischen Landestheater und Tiefer Graben. Die Rechtsstellung, die der Vicus von Lentia einnahm, ist bis dato unbekannt geblieben. Eine in der Martinskirche vermauerte Inschrift nennt einen Quästor, der nur unvollständig erhaltene Inschriftenstein wurde aber wahrscheinlich aus einer anderen römischen Stadt oder Siedlung nach Linz verschleppt.[31] Der Kastellvicus wurde durch umfangreiche Mauerreste von Wohn- und Wirtschaftsgebäuden (Fundamente, Hypokausten und ein Keller) nachgewiesen. Die Siedlung des 1. Jahrhunderts überdeckte Teile des heutigen Martinsfeldes und die nach Süden abfallenden Hänge des Römerberges bis zum Westteil der Linzer Altstadt. Dieses Gebiet wies vorwiegend mittelkaiserzeitliche Steinbauten auf. Architekturteile, wie Säulenfragmente, dürften Reste von Arkadengängen und Portiken sein. Seine größte Ausdehnung erreichte der Vicus in der Mittleren Kaiserzeit, er reichte zu dieser Zeit bis nahe an die Kastellmauern heran (heute das Areal um Promenade und Spittelwiese). Seine nördliche Begrenzung ist auf Höhe der Hofgasse, direkt am Abhang zum Donauufer zu suchen. Die Fundleere am nördlichen Teil des Hauptplatzes und in der Hofgasse lassen annehmen, dass diese Flächen in der Antike nicht überbaut waren. Die befestigte spätantike Siedlung, in die sich zum Schluss auch das Militär zurückgezogen hatte, lag auf den Höhenrücken des Martinsfeldes und am Schloss- bzw. Römerberg. Sie war von einer massiven Mauer umgeben, deren Rest westlich der Martinskirche beobachtet werden konnte.[32]
Baustrukturen
An den Vicusgebäuden ließen sich meist auch mehrere Bauphasen erkennen. Waren die ersten Behausungen noch einfache Holzhütten (Fundamentgräbchen und Pfostenlöcher von Holzständerbauten an der Martinskirche, Promenade und Spittelwiese), so setzte sich in der Folgezeit wohl rasch die neue und komfortablere Bauweise durch. Die Römer führten sowohl die Ziegel- und Steinbauweise als auch eine Mischtechnik aus Stein-Holz-Bau ein. Auf gemauerten Steinfundamenten wurden z.B. Fachwerkkonstruktionen aufgesetzt, deren Flechtwände mit Lehm und Kalk verputzt waren. Die Ausstattung dieser Häuser beinhaltete in einigen Räumen manchmal auch Wand- und Fußbodenheizungen (Hypokaustum). Gute Beispiele hiefür sind die auf dem Freinberg, am Martinsfeld bzw. Martinskirche und Keplerwiese entdeckten Mauerzüge und ein am Alten Markt ausgegrabener Keller eines Streifenhauses.
Wirtschaft und Handel
Die zivile Siedlungskontinuität lässt sich in Linz von der Spätlatènezeit bis in die späte Kaiserzeit nachweisen. Die Blüte des Kastellvicus erstreckte sich bis in das letzte Drittel des 3. Jahrhunderts, ab der 2. Hälfte des 5. Jahrhunderts dünnt das römerzeitliche Fundmaterial dann allmählich aus. An Martinsfeld und Keplerwiese, an den südlichen Abhängen des Römerberges und vereinzelt auch in der Altstadt kammen sowohl Keramik des spätlatènezeitlichen Formenkreises als auch römische Importware der frühen Kaiserzeit zutage. Schmelzöfen eines metallverarbeitenden Handwerks, Backöfen und Abfallgruben ergänzen diese Befunde. Auch Beinschnitzereien sind nachgewiesen.
Vor allem die Funde in und um die frühmittelalterliche Martinskirche lassen auf einen bescheidenenen Wohlstand der Zivilbevölkerung schließen. Ein in der Kirche konservierter Backofen und Mahlsteine liefern Hinweise auf Werkstätten und einfache Unterkünfte, die im 2. Jahrhundert durch Steinbauten ersetzt wurden.
Nach den Befunden der Ausgrabungen in den 1980er Jahren vermutet Erwin Ruprechtsberger, dass sich entlang der Lessingstraße und der Abhänge des Römerberges ebenfalls ein Handwerkerviertel ausbreitete, in dem in bescheidenem Ausmaß u.a. Eisen verhüttet und Knochen bearbeitet wurden. Zusammenfassend kann für das 1. bis 3. Jahrhundert das Vorhandensein einer ausgedehnten und prosperierenden Siedlung angenommen werden, deren Handelsverbindungen bis Italien reichten, wie aus Importwaren von Terra Sigillata und Amphoren als auch aus dem Münzspektrum ersehen werden konnte.
Gräberfelder

Ein mittelkaiserzeitliches Brandgräberfeld (1. – 2. Jahrhundert n. Chr.) lag an der südlichen Ausfallstraße des Kastells, auf dem Areal der heutigen Kreuzschwesternschule. Es wurde 1926/27 untersucht, wobei über 140 Brandbestattungen und ein paar Körpergräber aus dem 3. Jahrhundert n. Chr. aufgedeckt werden konnten. Überraschend war hierbei der Fund einiger mit sehr reichen Beigaben ausgestatteter Gräber. Zwei in Aquileia angefertigte Glasflaschen deuteten wiederum auf die weitreichenden Handelsbeziehungen der Bewohner von Lentia. Es handelt sich vermutlich um das Gräberfeld der frühen Canabae und des Kastells.[33]
Ein weiteres Gräberfeld stammt aus dem letzten Drittel des 4. Jahrhunderts und war bis in die 30er-Jahre des 5. Jahrhunderts belegt. Es liegt etwa 150 Meter von der Martinskirche (Tiefer Graben und Flügelhofgasse) entfernt und ermöglichte den Wissenschaftlern einen guten Einblick in die spätantiken Bestattungsriten. Fünf von insgesamt 37 der hier begrabenen Toten waren Gürtel mit Beschlägen beigelegt worden, die für höhergestellte Angehörige des spätrömischen Heeres als Rangabzeichen dienten. Sie sind in dieser Dichte noch in keinem anderen bekannt gewordenen römischen Gräberfeld aufgetreten. Möglicherweise handelt es sich hierbei um Bestattungen höherer Heeresangehöriger im spätantiken Lentia. Ein weiteres spätantikes (4. – frühes 5. Jahrhundert), erheblich kleineres Gräberfeld lag auf dem Römerberg. Es handelte sich um Gräber einer sozial abgestuften Bevölkerung, die bis zur Mitte des 5. Jahrhunderts am Schlossberg siedelte.[34] Die Bestattungen zwischen dem Tiefen Graben und der Schlüsselhofgasse waren insbesondere für die Anthropologen aufschlussreich, da anhand der Knochen pathologische Befunde gemacht werden konnten (Kinderlähmung, Knochenkrebs), die Rückschlüsse auf die Lebensbedingungen der Bewohner jener Zeit ermöglichten.[33]
Tempelbezirk


In der Martinskirche wurde die Inschrift eines gewissen Aurelius Eutices (Eutyches) entdeckt, der als sexvir Augustalis, d.h als Priester des offiziellen Kaiserkultes, fungierte, doch dürfte Eutices sein Amt eher in der Stadt Ovilava (Wels) als in Lentia ausgeübt haben. Besondere Erwähnung verdient ein von Paul Karnitsch 1951 freigelegter Mithrastempel im Vicus von Lentia. Daran anschließend befand sich auch ein Tempel des Jupiter Dolichenus. Die Befunde des Mithräums belegen die für das Römische Reich jener Zeit ungewöhnlich lange Lebensdauer dieses Kultes am Donaulimes der Spätzeit, da damals die alten Religionen schon massiv durch das Christentum verdrängt worden waren und nur noch wenige Anhänger hatten.[35]
Die vier nachgewiesenen, mehrphasigen Kultbauten (nach Karnitsch 1956)
- T I-IV, Mithräum,
- T V, Tempel der zwei Götter,
- T VI, Tempel der kapitolinischen Trias (Jupiter Dolichenus),
- T IX, Tempel der Epona, [36]
umgaben ein kleines Forum. Die älteste Bebauung (Mauerreste, Brunnen) lässt sich bis auf das Ende des 1. Jahrhunderts, 184 n. Chr., zurückverfolgen (Münzfunde). In der Folge wurden zwei nördlich und südlich gelegene Baukomplexe festgestellt, die durch einen nachträglich angebauten Korridor miteinander verbunden waren. Im südlichen befand sich ein gemauertes Podest, auf der wahrscheinlich einst eine hölzerne Kultstatue stand. Im Bauschutt fand man auch eine Münze des Claudius II. Gothicus. Nördlich wurde ein 8,4 × 12,9 m großes Mauergeviert erkannt, in dem zwei quadratische Fundamentblöcke standen, die vermutlich ebenfalls als Basis für Standbilder dienten (Tempel der zwei Götter). Das Mithräum befand sich im nordöstlichem Grabungsabschnitt.[37]. Unter Konstantin I. und seinen Nachfolgern erfolgten Mitte oder Ende des 4. Jahrhunderts größere Umbauten im Tempelbezirk. Während sich Militär und Zivilbevölkerung im 4. Jahrhundert auf Schloss- und Römerberg zurückzogen, wurde das Mithräum im alten Vicusareal anscheinend noch bis in das frühe 5. Jahrhundert benutzt (Münzfunde, glasierte Kultgefäße mit Schlangenauflage).[38]
Mithräum
Am Tummelplatz 3-4 wurde 1951 die Randzone eines römerzeitlichen, ziegelgedeckten Gebäudes mit Estrichböden und eine Zisterne angeschnitten. Insgesamt konnten bei dem Gebäude vier Bauphasen voneinander unterschieden werden. Periode I stammte aus der Zeit der Markomannenkriege (vermutlich 171 n. Chr.), der Vorgängerbau war zu dieser Zeit niedergebrannt und nicht wiederaufgebaut worden. Der restliche Teil gehörte der Periode II und III an, die in das 3. Jahrhundert n. Chr. zu datieren waren. Von Phase IV (Spätantike) waren nur noch wenige Reste vorhanden. Weiters konnte festgestellt werden, dass die Wände einst rot und gelb bemalt waren. Bei dem Gebäude handelte es sich nach Ansicht des Ausgräbers um ein kleines, vierräumiges Mithräum, das zwischen 275 und 276 n. Chr. errichtet wurde und im späten 4. oder frühen 5. Jahrhundert einem Brand zum Opfer fiel.[39]
Im Gebäude selbst fanden sich - neben einer großen Menge von Austernschalen, Obstkernen und Eierresten, drei für die Kulthandlungen verwendete Gefäße mit von Schlangen umwundenen Henkeln, grün glasiert mit Münzen mit Münzen von Kaiser Tacitus (275-276 n.Chr.) bis Honorius (383–423 n.Chr.) und ein 30 × 30 cm großer Steinblock mit einem Inschriftenrest (I THRAC V) der I Thracum victrix. Neben einem Pfeiler an der Ostwand wurden die Bruchstücke von zwei marmornen Mithrasreliefs entdeckt. An der Nordwand fand sich der als Spolie verbaute Geniusaltar des Präfekten der ala I Pannoniorum Tampiana victrix. Die Inschrift eines weiteren eingemauerten Votivsteins war von einem Veteran dem Gott Mithras gewidmet worden. Im südlich angeschlossenen Raum fand man eine Oblationsplatte mit Inschriften für Jupiter und Mithras sowie silberne Votivbleche, die für den Jupiter-Dolichenus-Kult bestimmt waren.
Tempel der zwei Götter
Am Tummelplatz 4 konnte von Karnitsch ein weiteres, 8,40 m × 12,90 m × 7,20 m × 11,55 m messendes Gebäude untersucht werden. Im Inneren fanden sich quadratische Mauerfundamente, die wohl einst zwei Götterstatuen getragen haben, von denen sich allerdings keine Spuren mehr fanden. Der Bau stammte aus dem 3. Jahrhundert und wurde bis in das 4. Jahrhundert verwendet.[39]
Gallo-römischer Umgangstempel
Beim Abriss des Hauses Hahnengasse 3 konnte an der nördlichen Grundstücksgrenze ein römischer Straßenkörper angetroffen und noch bis 8,8 m verfolgt werden. Darauf lagen verkohlte Balkenreste, die von den südlich anschließenden Bauten stammten. Es wurden in der Folge auch römische Mauerreste gefunden, die in einer römischen Kulturschicht lagen und teilweise mit Brandschichten bedeckt waren. Mauer I bestand aus Bruchsteinen mit einer weißen Kalkmörtelbindung; aus gleicher Periode stammte ein Wasserbecken (IV). Mauer II wies eine gelbliche, sandige Mörtelbindung mit eingesetzten Pfosten auf. Die von Karnitsch nachträglich ergänzten parallel verlaufend Mauern wurden von ihm als gallo-römischer Umgangstempel interpretiert. Sicher ist nur eine zweiphasige Verbauung, deren Struktur und Chronologie sich jedoch durch die erwähnten Störungen nicht klar erfassen lässt. Wahrscheinlich handelte es sich in Wirklichkeit um ein gewöhnliches Wohnhaus des Vicus.[40]
Außenposten
Am Kürnberg, 7 km lang und 525 m hoch, konnten in den 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts nahe der Mündung des Hirschleitenbaches (Flurname „Wäscheneck“ oder „Welsches Eck“) in die Donau die Reste eines mehrphasigen römischen Wachturmes lokalisiert werden. Die Turmstelle liegt auf einer Höhe von 40 m, ist ca. 130 m vom Flussufer entfernt und ermöglicht einen weiten Ausblick nach Norden zur Flussniederung um Puchenau und bis in das nordwestlich liegende Ottensheimer Becken. Name und Besatzung des Turmes sind unbekannt, in antiken Quellen wird er nicht erwähnt. Auch am vorgelagerten Sporn des Freinberges in Nähe der Aussichtswarte wurden Mauerreste entdeckt, die vermutlich - aufgrund der günstigen Lage - ebenfalls zu einem Wachturm gehörten.
Forschungsgeschichte
Die Grabungen unter der Leitung von E. Fietz begannen 1936, der Zisterzienserpater Gebhard Rath vom Stift Wilhering setzte die Untersuchungen 1937–1939 fort. Rath hatte sich vor allem die Freilegung des Innenraumes und der Fundamente zum Ziel gesetzt. Zu einer Konservierung der Mauerreste kam es wegen des Ausbruchs des Zweiten Weltkrieges nicht mehr. Der zunehmende Verfall veranlasste das Oberösterreichische Landesmuseum 1991 unter Christine Schwanzar wieder eine Grabung durchzuführen. Diese erbrachte den Nachweis von zwei Bauphasen, die anhand des unterschiedlichen Mauerwerkes erkennbar waren. 1992 wurden die Fundamente durch das Bundesdenkmalamt (Hansjörg Ubl) und unter Beteiligung von Schülern der HTL Linz Goethestraße restauriert und konserviert.
Befund
Der 6 × 6 m messende Turm I wurde in der Spätantike nach Süden und Osten auf ca. 10 × 10 m erweitert (Turm II), seine Mauerstärke betrug 0,80–0,90 m . Die beiden Bauphasen waren anhand einer deutlichen Baufuge und unterschiedlicher Estrichhöhen klar bestimmbar. Einen weiteren Hinweis auf die spätantike Erweiterung des Wachturmes brachte schließlich ein Ziegel mit dem Stempel des Dux Ursicinus, der sich im Mauerwerk von Turm II befand. Es handelte sich um einen quadratischen 9,90 (N) × 9,95 (O) × 9,80 (S) × 9,50 m (W) großen turmartigen Bau, der von einem Wall und Graben umgeben war. Seine Innenmaße betrugen 7,73 (N) × 7,40 (O) × 7,75 (S) × 7,19 m (W), Fundamentstärke 1,35–1,85 m, Breite des aufgehenden Mörtelmauerwerkes 80–100 cm. Als Baumaterial wurden Bruchsteine und stellenweise auch Dachziegel verwendet.
Da man auf eine dicke Schicht zerbrochener Dachziegel (tegulae) stieß, vermutet man, dass das Gebäude auch mit einem Ziegeldach gedeckt war. In der NW-Ecke des Erdgeschosses wurde ein erhöhtes Steinpodest beobachtet, das vermutlich als Aufsatz für eine Treppe diente, die in das Obergeschoss des Turmes führte. Zusätzlich konnte eine Feuerstelle in der NO-Ecke und die Schwelle der Eingangstür in der SW-Ecke entdeckt werden. An Fundobjekten wurden aus dem Innenbereich einige Münzen, Keramikfragmente, Gewandfibeln und Nägel geborgen, die sich heute im Schlossmuseum Linz befinden. Eine bronzene Fibel ist in Privatbesitz.
Am Freinberg wurde ein rechteckiger Bau mit den Ausmaßen von 4 × 14 × 16 × 19 m freigelegt. Im Norden fällt das Gelände hier steil zur Donau ab. Die exponierte Lage ermöglichte den Sichtkontakt zum weiter westlich gelegenen Wachtturm im Hirschleitengraben und im Osten zum Schlossberg bzw. Kastell Lentia. Dieser Umstand und die Funde von gestempelten Ziegeln lassen auf eine militärische Anlage schließen. Auf dem Areal der keltischen Wallanlage des Freinberges fanden sich ebenfalls zahlreiche römerzeitliche Funde.
Datierung und Funktion
Nach Ansicht der Ausgräber wurde der Turm I nach dem Ende des zweiten Markomannenkrieges errichtet, Hansjörg Ubl sprach sich für einen spätantiken Burgus aus. Die Phase I fällt in das frühe 3. Jahrhundert, als es zu einem verstärkten Ausbau der militärischen Anlagen am norischen Donaulimes gekommen ist. Ein Ziegelstempel des Dux Ursicinus lässt die Errichtung von Turm II für die Zeit Valentinians I. und seine Produktion in der nahegelegenen Militärziegelei von Wilhering annehmen. Vermutlich diente er in der Wachturmkette an der Donau als Signalturm bzw. Beobachtungsposten und Schutz des Schiffsverkehrs.[41]
Denkmalschutz
Die Anlagen sind Bodendenkmäler im Sinne des Denkmalschutzgesetzes.[42] Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden ohne Genehmigung des Bundesdenkmalamtes stellen eine strafbare Handlung dar. Zufällige Funde archäologischer Objekte (Keramik, Metall, Knochen etc.) sowie alle in den Boden eingreifenden Maßnahmen sind dem Bundesdenkmalamt (Abteilung für Bodendenkmale) zu melden.
Hinweis
Linz ist mit dem PKW über die Autobahn A1, die Bundesstraße B1 oder mit der Bahn zu erreichen. Vom Hauptbahnhof aus kann man mit den Straßenbahnlinien 1 und 3 direkt in die Altstadt (Hauptplatz) gelangen. Parkplätze sind in der Innenstadt rar und gebührenpflichtig. Es empfiehlt sich daher, die Sehenswürdigkeiten zu Fuß aufzusuchen. Auch über den Donauradweg gelangt man bequem direkt ins Zentrum bzw. zum Hauptplatz. Römische Spolien mit Inschriften sind im Innenraum der Martinskirche am Römerberg eingemauert.
Der Wachturm im Hirschleitengraben ist zu Fuß auf dem „Prinzensteig“ erreichbar, ein Wanderweg, der vom Stift Wilhering ausgehend in den Kürnberger Wald führt.
Literatur
- Paul Karnitsch: Die römischen Gebäude auf der Promenade und in der Steingasse, Jahrbuch der Stadt Linz, Linz 1951/1952,
- Paul Karnitsch: Der Heilige Bezirk von Lentia. In: Stadt Linz (Hrsg.): Historisches Jahrbuch der Stadt Linz 1956,
- Paul Karnitsch: Ein gallorömischer Umgangstempel in der Linzer Altstadt, Jahrbuch der Stadt Linz, Linz 1954/1955,
- Erwin Maria Ruprechtsberger: Linz-Lentia, Kastell und Vicus, in: Herwig Friesinger, Fritz Krinzinger: Der römische Limes in Österreich, Führer zu den archäologischen Denkmälern, Wien 1997,
- Erwin Maria Ruprechtsberger: Das spätantike Gräberfeld von Lentia (Linz) - Ausgrabung Tiefer Graben/Flügelhofgasse (Monographien / Römisch-Germanisches Zentralmuseum, Forschungsinstitut für Vor- und Frühgeschichte; Band 18), Bonn 1999,
- Erwin Maria Ruprechtsberger: Antikes Lentia - neue Forschungen und Erkenntnisse, in Jutta Leskovar, Christine Schwanzar und Gerhard Winkler (Hrsg.), Worauf wir stehen. Archäologie in Oberösterreich, 2003 (Kataloge des Oberösterreichischen Landesmuseums, Neue Folge; 195),
- Erwin Maria Ruprechtsberger: Die Ausgrabungen im Bereich der Spittelwiese im Spiegel der neueren Forschung – Ein Überblick, Linzer Archäologische Forschungen Nr. 36, Linz 2005,
- Thomas Fischer: Noricum (Orbis Provinciarum, Zaberns Bildbände der Archäologie) Mainz 2002, ISBN 3-8053-2829-X,
- Kurt Genser: Der österreichische Donaulimes in der Römerzeit, Ein Forschungsbericht, in: Der römische Limes in Österreich, Nr. 33, Wien 1986,
- Kurt Genser: Lentia-Linz unter militärischem Aspekt. In: Christine Schwanzar, Gerhard Winkler (Hrsg.): Archäologie und Landeskunde, Beiträge zur Tagung im Linzer Schlossmuseum 26.–28. April 2007, in Zusammenarbeit mit dem NORDICO - Museum der Stadt Linz. Linz 2007,
- Manfred Kandler und Hermann Vetters (Hrsg.): Der römische Limes in Österreich. Ein Führer, Wien 1989,
- Peter Scherrer: St. Pölten: Landeshauptstadt aus römischen Wurzeln. Ergebnisse der Stadtarchäologie 1988-1998, Landeshauptstadt St. Pölten und Österr. Archäologisches Inst. (Hrsg.), Wien 1998, ISBN 3-900305-26-9,
- Dorit Schön: Orientalische Kulte im römischen Österreich. Böhlau Verlag, Wien/Graz/Köln 1988, ISBN 3-205-05016-9,
- Hannsjörg Ubl: Das norische Provinzheer in der Prinzipatszeit. In: Zsolt Visy (Hrsg.) Limes XIX, Proceedings of the XIX International Congress of Roman Frontier Studies held in Pecs, Hungary, Sept. 2003. Universität Pecs, 2005,
- Christine Schwanzar: Der Donaulimes in Oberösterreich, in: Jutta Leskovar, Christine Schwanzar, Gerhard Winkler (Hrsg.): Worauf wir stehen. Archäologie in Oberösterreich, 2003 ((Kataloge des Oberösterreichischen Landesmuseums, Neue Folge; 195),
- Gerhard Winkler: Römerstraßen in Oberösterreich, in: Jutta Leskovar, Christine Schwanzar, Gerhard Winkler (Hrsg.): Worauf wir stehen. Archäologie in Oberösterreich, 2003 (Kataloge des Oberösterreichischen Landesmuseums, Neue Folge; 195).
Anmerkungen
- ↑ …hoc est in pago Trungouue in loco, cui vocabulum est Linze, super magnum flumen Danubium id est ecclesia, que in honore sancti ac beatissimi Martini episcopi.
Einzelnachweise
- ↑ Gerhard Winkler: 2003, S. 137-140.
- ↑ Occ. 34, 32.
- ↑ Kurt Genser: 1986, S. 105.
- ↑ Kurt Genser: 1986, S. 117-118.
- ↑ Erwin Ruprechtsberger: 1997, S. 180.
- ↑ Kurt Genser: 1986, S. 120.
- ↑ Thomas Fischer: 2002, S. 30.
- ↑ Erwin Ruprechtsberger: 1997, S. 183.
- ↑ Kurt Genser: 2007, S. 80.
- ↑ Kurt Genser: 2007, S. 79.
- ↑ Kurt Genser: 1986, S. 106.
- ↑ Kurt Genser: 2007, S. 80.
- ↑ Kurt Genser: 1986, S. 109.
- ↑ Fundberichte aus Österreich, Band 39, 2000, S. 40.
- ↑ Erwin Ruprechsberger: 2003, S. 40 und 123-126.
- ↑ Paul Karnitsch: 1952b, S. 434f. und Fundberichte aus Österreich. Band 1, 1930-34, S. 66 u. 129.
- ↑ Kurt Genser: 1986, S. 111.
- ↑ Kurt Genser: 1986, S. 112.
- ↑ Hannsjörg Ubl: 2003, S. 111.
- ↑ Kurt Genser: 2007, S. 80
- ↑ Erwin Ruprechtsberger: 2003, S. 124.
- ↑ Kurt Genser: 2007, S. 80.
- ↑ Kurt Genser: S. 114.
- ↑ CIL XVI, 174 (128–138 n.Chr) und AE 1988, 915 (135–138 n.Chr.)
- ↑ AE 1958, 37; Datenblatt mit Abbildungen bei Ubi erat lupa.
- ↑ Hannsjörg Ubl: 2005, S. 111.
- ↑ AE 1978, 597 und 1982, 757; Datenblatt mit Abbildung bei Ubi erat lupa.
- ↑ Kurt Genser: 2007, S. 82.
- ↑ Kurt Genser: 2007, S. 83.
- ↑ Occ. 34,32.
- ↑ Erwin Ruprechtsberger: 2003, S. 123.
- ↑ Erwin Ruprechtsberger: 2005, S. 14.
- ↑ a b Erwin Ruprechtsberger: 1997, S. 184.
- ↑ Erwin Ruprechtsberger: 2005, S. 14
- ↑ Erwin Ruprechtsberger: 2005, S. 14.
- ↑ Paul Karnitsch: 1956, Übersichtsplan S. 259.
- ↑ Fundberichte aus Österreich: Band 5, 1946-50, S. 237. Band 6, 1951-55, S. 107. Pro Austria Romana, Band 3, 1953, S. 26 und Band 4, 1954, S. 25, D. Schön: 1988, 120-129, Peter Scherrer: 1998, 45-48.
- ↑ Erwin Ruprechtsberger: 2003, S. 125.
- ↑ a b Paul Karnitsch: 1956, S. 189–260.
- ↑ Pro Austria Romana, Band 5, 1955, S. 31, Paul Karnitsch: 1955.
- ↑ Kurt Genser: 1986, S. 95–98.
- ↑ Denkmalschutzgesetz auf der Seite des Bundesdenkmalamtes