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Leitfossil

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Leitfossilien sind Fossilien, anhand derer man die relative Altersbestimmung verschiedener Gesteinsschichten vornehmen kann. Findet man das gleiche Leitfossil in Sedimentgestein von verschiedenen Orten der Erde, so sind die Gesteine annähernd gleich alt. Diese Art der Altersbestimmung wird Biostratigraphie genannt.

Ein ideales Leitfossil erfüllt folgende Bedingungen:

  • Die Art darf nur kurze Zeit existiert haben, um eine möglichst präzise Datierung zu ermöglichen
  • Die Art sollte in möglichst unterschiedlichen Lebensräumen existiert haben und damit in möglichst vielen unterschiedlichen Gesteinsfazies zu finden sein
  • Die Fossilien müssen geographisch weit verbreitet sein, sodass auch weit entfernte Schichten miteinander verglichen werden können
  • Die Fossilien müssen leicht und eindeutig bestimmbar sein.
  • Die Fossilien müssen in hoher Anzahl vorkommen.

Je weniger diese Anforderungen erfüllt werden, desto geringer ist der Nutzen als Leitfossil.

Leitfossilien für das Kambrium sind hauptsächlich Trilobiten, für Ordovizium und Silur meistens Graptolithen und vom Devon bis zur Kreidezeit stellen die Ammonoideen die meisten Leitfossilien.

Geschichte

Als Begründer der Biostratigraphie gilt der englische Landvermesser William Smith (1769-1839), dem um 1800 bei Kanalbauarbeiten auffiel, dass in verschiedenen Gesteinsschichten verschiedene Fossilien vorkommen. Bis 1815 erstellte er eine geologische Landkarte von England und Wales aufgrund von Leitfossilien in verschiedenen Schichten. Seine Bemühungen brachten ihm neben der Wollaston-Medaille der Geologischen Gesellschaft von London auch den Spitznamen Strata-Smith ("Schichten-Smith") ein.

Siehe auch:

{{Kategorie:Historische Geologie]]