Hamburg-Barmbek-Süd
| Basisdaten | |
|---|---|
| Bundesland: | Hamburg |
| Bezirk: | Hamburg-Nord |
| Vorwahl: | 040 |
| Kfz-Kennzeichen: | HH
|
| Basisdaten (Barmbek-Nord) | |
| Fläche: | 3,9 km² |
| Einwohner: | 37602 (2002) |
| Bevölkerungsdichte: | 9607 Einwohner je km² |
| Basisdaten (Barmbek-Süd) | |
| Fläche: | 3,1 km² |
| Einwohner: | 30615 (2002) |
| Bevölkerungsdichte: | 10005 Einwohner je km² |
Barmbek-Nord und -Süd sind zwei Hamburger Stadtteile im Bezirk Hamburg-Nord nordöstlich von der Stadtmitte. Barmbek wurde 1271 als Dorf erstmals urkundlich erwähnt. Die Ländereien gehörten seit 1335 dem Hospital zum Heiligen Geist. Der Vorort wurde 1894 Stadtteil.
Geschichte

Als im Jahre 1883 der Bau der Hamburger Speicherstadt den Abriss eines großen Arbeiterviertels verlangte, wurde die nordöstlich gelegene Feldmark erschlossen und besiedelt, um neuen Wohnraum zu schaffen. Bis im Jahre 1907 mit dem Bau der Hamburger U-Bahn eine verkehrsmäßige Anbindung erfolgte, mussten die Barmbeker Arbeiter ihren Arbeitsweg zum Hafen allmorgendlich meist zu Fuß bestreiten.
Barmbek war eine Arbeitervorstadt mit dem Zentrum rund um die von Raabe & Wöhlecke entworfene Hochbahn-Haltestelle Mundsburg, die heute in den Originalzustand zurückgebaut wurde. In den Bombenangriffen im Juli 1943 während der Operation Gomorrha wurde dieses Zentrum weitgehend zerstört, allein in den Bunkern des Kaufhauses Karstadt starben über 5.000 Menschen.
Religionen
Wie wohl Barmbek seit der Reformation evangelisch-lutherisch gepträgt ist, gibt es mit den Pfarremeinden St. Sophien und St. Franziskus sowie dem 1962 gegründeten Dominikaner-Kloster auch ein reges römisch-katholisches Gemeindeleben.
Die Synagoge in Barmbek-Süd wurde während der Reichspogromnacht 1938 zerstört.
Aktuelle Entwicklungen
Rund um die Einkaufsstraße Fuhlsbüttler Straße und den U/S- bzw. Bus-Bahnhof Barmbek ist der Stadtteil Barmbek-Nord im Juli 2005 vom Senat zum Sanierungsgebiet (Karte Erneuerungsgebiet) erklärt worden. Voruntersuchungen hatten ergeben, dass der südliche Teil der Fuhlsbüttler Straße Potential für eine städtebauliche Neugestaltung bietet. Die Hamburger Hochbahn hat angekündigt, bis 2006 den Bahnhof zu sanieren. Gleichzeitig wird die Stadt den Bahnhofsvorplatz umgestalten lassen, das Verkaufsflächenangebot wird erweitert, das Kulturquartier des Museum der Arbeit wird in das Stadtteilzentrum einbezogen, das Parkplatzangebot verbessert, Baulücken geschlossen und öffentliche Flächen sollen aufgewertet werden. U.a. soll eine neue Fläche für den Wochenmarkt entstehen. Angeschoben wurden die Bemühungen vom Bürgerhaus Barmbek und der Auferstehungskirche Barmbek. Angefangen mit der Wunschbaumaktion hatten die Organisationen die Barmbeker befragt, was im Stadtteil besser werden solle. Seit Beginn der Aktion findet in regelmäßigen Abständen das Stadtteilgespräch statt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
In der ehemaligen Gummihartwaren-Fabrik an der Maurienstraße entstand 1998 das Museum der Arbeit http://www.museum-der-arbeit.de, das vor allem zeigt, wie sich Arbeit in den letzten 150 Jahren gewandelt hat. Dabei stehen Ausschnitte aus dem für Hamburg typischen Bereichen der Arbeitswelt im Vordergrund (Druck- oder Fischindustrie, Kontor- und Hafenarbeit). Das Museum bietet mit großer Unterstützung durch seinen Trägerverein Kurse an, um alte Arbeitstechniken wie das Goldschmieden oder Drucken zu erlernen. Im Hof des Museums hat der Elbtunnelbohrer TRUDE http://www.trude-hamburg.de/ (TiefRunterUnterDieElbe), mit dem die vierte Elbtunnelröhre gebohrt wurde, sein neues Zuhause gefunden. Ort und Finanzaufwand für die Aktion waren in Barmbek umstritten.
Bauwerke

Neben dem Einkaufzentrum Hamburger Straße mit seinen drei weithin sichtbaren Hochhäusern sind die Backstein-Wohnhäuser an der Flotowstraße aus den 1920er Jahren bemerkenswert. Am Biedermannplatz steht die mächtige Bugenhagenkirche aus dunklem Klinker, die 1927 von Emil Heynen errichtet und 1929 geweiht wurde. Sie zeigt sehr schöne Klinkerplastiken unter anderem von Richard Kuöhl. Sie entstand als protestantische Antwort auf die gegenüber liegende katholische Sophienkirche, deren Größe im damals streng lutherischen Hamburg als Provokation empfunden wurde.
Die Umgestaltungsmaßnahmen der ehemaligen Gummihartwarenfabrik zum Museum der Arbeit haben zu einer Belebung des südlichen Bahnhofsbereichs der S- und U-Bahn-Haltestelle "Barmbek" geführt. Die ehemals städitsche Hamburger Wohnungsbaugesellschaft SAGA und die GWG restaurierten ehemalige Fabrikteile und erricheteten im Hof des Museums am Osterbekkanal seine Hauptverwaltung.
An der Straßenecke Habichtstraße / Bramfelder Straße steht der denkmalgeschützte Eingangsbereich der ehemaligen Margarinefabrik Voss -in jedem Haus die gute Voss-, der heute Teil der architektonisch interessanten Hauptverwaltung der Techniker Krankenkasse ist.
Sport
Barmbek ist unter anderem die Heimat des HSV Barmbek-Uhlenhorst. Die Fußballherrenmannschaft war für einige Jahre bis 1975 zweitklassig.
Persönlichkeiten
- 1882 - 1933: Julius Adolf Petersen, Berufsverbrecher, Lord von Barmbek
- Hans-Jürgen Massaquoi, Journalist und Schriftsteller