Zum Inhalt springen

Knoevenagel (Unternehmen)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 23. Juni 2011 um 15:07 Uhr durch Ausgangskontrolle (Diskussion | Beiträge) (+kats). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Knoevenagel GmbH & Co. KG in Hannover ging auf die 1856 gegründete Maschinenfabrik von Albert Knoevenagel zurück und war - unter verschiedenen Namen - über vier Generationen in Familienbesitz, bevor sie 1991 geschlossen wurde.

Geschichte

Am 6. April 1856[1] gründete Albert Knoevenagel seinen eigenen Betrieb in der Falkenstraße in Linden. Mithilfe von sofort eingestellten acht Gesellen begann er mit der Produktion von Werkzeugmaschinen, Bandsägen und landwirtschaftlichen Geräten, um vier Jahre später auch Dampfmaschinen zu bauen: „Das Firmenbanner, mit dem die Arbeiter der Maschinenfabrik A. Knoevenagel in Linden vor Hannover 1861 zur Einweihung des Ernst-August-Denkmals marschierten, zierte eine liegende Horizontaldampfmaschine.“[2]

Wohl schon in Linden begann die Firma auch mit der Herstellung von Güterwagen-Untergestellen. Aus Platzmangel wurde der Betrieb jedoch verlegt „auf das nach Konkurs der Wagenfabrik Lücke 1862/65[3] erworbene Grundstück an der Umfuhr hinter dem Bahnhof (heute Bereich Augustenstraße)“; dort wurde der „Bau von offenen und gedeckten Güterbahnen für die hannoversche Staatsbahn und weitere Eisenbahngesellschaften“ verstärkt sowie Weichen und anderer Eisenbahnbedarf produziert. Mit 220 Arbeitern erreichte das Unternehmen 1872 seine höchste Beschäftigtenzahl, stellte den Güterwagenbau jedoch 1873 ein und konzentrierte sich auf die Herstellung von Bahnbedarfsartikeln. Vor allem aber lag der Bau von Dampfmaschinen nach dem Albert Knoevenagel erteilten Patent für die «Präcisions-Ventilsteuerung für Dampfmaschinen mit vom Regulator beeinflusster Expansion».[4]

Knoevenagel hielt neben weiteren Patenten auch eines für „Transmissionen in einer für Deutschland neuen Bauart.“[5]

1887 wurde eine Gießerei in der Hüttenstraße in Hainholz eingerichtet und im Jahr 1900 schließlich das gesamte Unternehmen dorthin verlegt.[4]

Nach seinem Tode blieb das Unternehmen noch drei Generationen in der Hand der Familie.[5]

Im Jahr des 75jährigen Firmenjubiliäums 1931 waren neben dem Eisenbahnbedarf die Hauptfertigungsbereiche Maschinen-, Dampfkessel- und Apparatebau sowie Spezialmaschinen für die Holzbearbeitung und für Tiefbohranlagen. In den 1980er Jahren konstruierte und baute die Firma Spezialmaschinen für die Möbelindustrie und belieferte auch andere Zweige der „Nichteisenmetallindustrie“.[4] Nach dem Verkauf der Firma ging das Unternehmen 1991 in die Insolvenz und wurde daraufhin geschlossen.[6]

Literatur

  • Die Maschinen-Industrie im Deutschen Reich (Maschinenbau-Handbuch), diverse Jahrgänge
  • Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.): Knoevenagel, in: Geschichte der Stadt Hannover. Vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart: [2]
  • Waldemar R. Röhrbein: Knoevenagel, Albert, in: Hannoversches Biographisches Lexikon, S. 202: [3]
  • Klaus Mlynek: Knoevenagel, in: Hannover Chronik. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Zahlen, Daten, Fakten: [4]
  • Albert Lefèvre: Der Beitrag der hannoverschen Industrie zum technischen Fortschritt, in: Hannoversche Geschichtsblätter, Neue Folge 24 (1970), s. 204ff.
  • O. Sander: 100 Jahre Technischer Überwachungsverein Hannover e.V., Hannover 1973, S. 45 u. ö.
  • Franz B. Döppner: Hannover und seine alten Firmen, Hamburg 1984, S. 116f.
  • Ludwig Hoerner: Agenten, Bader und Copisten. Hannoversches Gewerbe-ABC, hrsg. von der Volksbank Hannover, Hannover 1995, S. 116 u.ö.
  • Waldemar R. Röhrbein: Knoevenagel, Albert, in: Stadtlexikon Hannover, S. 357
  • Deutsches Reichs-Adressbuch für Industrie, Gewerbe und Handel, div. Jhrge.
  • Adressbuch der Stadt Hannover, div. Jhrge.
  • Friedrich Lüddecke: Im Volgersweg (mit einem Foto vor 1900), in: Hannover wie es damals war / Bilder und Begegnungen um das Jahr 1900, Verlag A. Madsack, Hannover 1964, S. 82ff.

Literatur

  • Die Maschinen-Industrie im Deutschen Reich (Maschinenbau-Handbuch), diverse Jahrgänge
  • Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.): Knoevenagel, in: Geschichte der Stadt Hannover. Vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart: [5]
  • Waldemar R. Röhrbein: Knoevenagel, Albert, in: Hannoversches Biographisches Lexikon, S. 202: [6]
  • Klaus Mlynek: Knoevenagel, in: Hannover Chronik. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Zahlen, Daten, Fakten: [7]
  • Albert Lefèvre: Der Beitrag der hannoverschen Industrie zum technischen Fortschritt, in: Hannoversche Geschichtsblätter, Neue Folge 24 (1970), s. 204ff.
  • O. Sander: 100 Jahre Technischer Überwachungsverein Hannover e.V., Hannover 1973, S. 45 u. ö.
  • Franz B. Döppner: Hannover und seine alten Firmen, Hamburg 1984, S. 116f.
  • Ludwig Hoerner: Agenten, Bader und Copisten. Hannoversches Gewerbe-ABC, hrsg. von der Volksbank Hannover, Hannover 1995, S. 116 u.ö.
  • Waldemar R. Röhrbein: Knoevenagel, Albert, in: Stadtlexikon Hannover, S. 357
  • Deutsches Reichs-Adressbuch für Industrie, Gewerbe und Handel, div. Jhrge.
  • Adressbuch der Stadt Hannover, div. Jhrge.
  • Friedrich Lüddecke: Im Volgersweg (mit einem Foto vor 1900), in: Hannover wie es damals war / Bilder und Begegnungen um das Jahr 1900, Verlag A. Madsack, Hannover 1964, S. 82ff.
  • Commons: Albert Knoevenagel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • private Website von Albert Gieseler: A. Knoevenagel Maschinenfabrik, Eisengießerei u. Kesselschmiede - Unternehmensgeschichte: [8]

Quellen und Anmerkungen

  1. Anm.: Die Hannover Chronik (s. Literatur) verzeichnet auf S. 125 abweichend das Jahr 1853 als Gründungsdatum
  2. Ludwig Hoerner: Schmied Putensen mit seinem Zuschläger, Firma A. Knoevenagel, Hannover, um 1880, in: Hannover in frühen Photographien 1848–1910, Schirmer-Mosel, München 1979, ISBN 3-921375-44-4, S. 226f., mit zwei Fotos aus dem 19. Jhrhdt. aus dem Besitz der Firma Knoevenagel
  3. Anm.: In der Geschichte der Stadt Hannover..., S. 322 heißt es noch „1866 nach Hannover verlegt“. Im Buch Hannovers Biographisches Lexikon, S. 203 heißt es dagegen, die Firma sei „1865 nach Hainholz verlegt“.
  4. a b c Waldemar R. Röhrbein: Knoevenagel GmbH & Co. KG, in: Stadtlexikon Hannover, S. 357
  5. a b Waldemar R. Röhrbein: Knoevenagel, Albert, in: Hannoversches Biographisches Lexikon, S. 202: [1]
  6. Anm.: Das Buch Hannoversches Biographisches Geschichtslexikon nennt einen Verkauf der Firma nach der vierten Generation, das Stadtlexikon Hannover legt jedoch eine Insolvenz während der Führung in der vierten Generation nahe.