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Orthodoxe Kirche in Japan

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Die Orthodoxe Kirche in Japan (jap. 日本ハリストス正教会 Nihon Harisutosu Seikyōkai, Japanische Christus-Orthodoxe Kirche) ist ein orthodoxes christliches Erzbistum in Japan.

Die Kirche besteht aus drei Bistümern: Erzbistum von Tokio, Bistum von Ostjapan in Sendai und Bistum von Westjapan in Kyōtō. Der Erzbischof von Tokio wird automatisch Metropolit von Japan (gegenwärtiger Träger dieses Titels ist seit Mai 2000 Erzbischof Daniel Nushiro). Die Mitgliederzahl liegt seit vielen Jahrzehnten gleichbleibend bei etwa 30.000 Mitgliedern, das sind etwa 3 % aller japanischen Christen. 30 Priester und fünf Diakone betreuen ca. 150 orthodoxe Gemeinden, von denen sich die meisten auf der Insel Hokkaido befinden.

Die japanisch-orthodoxe Kirche ist eine so genannte "Autonome Kirche" mit Anbindung an die russisch-orthodoxe Kirche, die somit ein Mitspracherecht bei der Wahl des Kirchenoberhaupts von Japan hat, sich aus den sonstigen inneren Angelegenheiten aber heraushält.

Begründet wurde die orthodoxe Kirche in Japan ab 1861 von dem später als Nikolai von Japan bekannt gewordenen russischen Mönch Nikolai (1836-1912). Ausgehend von seiner Aufgabe als Priester an der russischen Botschaft in Hakodate führte er die Kirchengründungsmission praktisch im Alleingang durch und wurde der erste orthodoxe Bischof von Japan. Von Anfang an beteiligte er fast nur Japaner an der Kirchenleitung. Nikolai wurde 1970 von der russisch-orthodoxen Kirche als Nikolai, Erleuchter von Japan heilig gesprochen und ist seither der orthodoxe Schutzheilige des Landes. Sein Gedenktag ist am 16. Februar, seinem Todestag.

Die orthodoxe Kathedrale in Tokio heißt zwar formell Auferstehungskathedrale von Tokio, aber man nennt sie normalerweise - etwa auf Stadtplänen - Nikorai-dō (ニコライ堂, Haus des Nikolai). Die orthodoxen Kirchen in Hakodate und Tokio sind als "bedeutende staatliche Kunstschätze" geschützt.