Zum Inhalt springen

Gilles Müller

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 20. Juni 2011 um 15:59 Uhr durch FTN.Sheitan (Diskussion | Beiträge) (Artikel aktualisiert). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Gilles Müller Tennisspieler
Gilles Müller
Gilles Müller
Spitzname: Mulles
Nation: Luxemburg Luxemburg
Geburtstag: 9. Mai 1983
Größe: 193 cm
Gewicht: 92 kg
1. Profisaison: 2001
Spielhand: Links
Trainer: Jean-Luc Fontanot, Boris Vallejo
Preisgeld: 1.399.797 US-Dollar
Einzel
Karrierebilanz: 74:83
Höchste Platzierung: 59 (1. August 2005)
Aktuelle Platzierung: 92
Grand-Slam-Bilanz
Grand-Slam-Titel:00000 0
Australian Open 3R (2009)
French Open 1R (2005, 2006, 2009)
Wimbledon 3R (2005)
US Open VF (2008)
Doppel
Karrierebilanz: 18:33
Höchste Platzierung: 147 (10. Oktober 2005)
Aktuelle Platzierung: 523
Grand-Slam-Bilanz
Grand-Slam-Titel:00000 0
Australian Open 1R (2006)
French Open 1R (2005, 2006)
Wimbledon 1R (2005, 2006)
US Open 1R (2005)
Letzte Aktualisierung der Infobox:
20. Juni 2011
Quellen: offizielle Spielerprofile bei der ATP/WTA (siehe Weblinks)

Gilles Müller (* 9. Mai 1983 in Schifflange) ist ein luxemburgischer Tennisspieler. Er gewann bisher sechs Challenger-Turniere und erreichte zweimal das Finale eines Turniers der ATP World Tour.

Karriere

Juniorentennis

2001 erreichte Gilles Müller als Juniorenspieler das Finale von Wimbledon, wo er gegen den Schweizer Roman Valent in drei Sätzen verlor. Wenig später übertraf er diesen Erfolg bei den US Open, bei denen er sich im Finale gegen Yeu-Tzuoo Wang seinen ersten Grand-Slam-Titel sicherte. Er beendete das Jahr auf Platz 1 der Junioren-Weltrangliste und begann seine Profikarriere.

Erste Achtungserfolge

In den ersten Jahren absolvierte Müller zahlreiche Future-Turniere, von denen er insgesamt vier als Sieger beendete. 2004 gewann er im Halbfinale des ATP-Turniers Washington gegen den damaligen Weltranglisten-Sechsten Andre Agassi in zwei Sätzen, unterlag im Endspiel aber Lleyton Hewitt deutlich. Durch weitere gute Ergebnisse spielte er sich in die Top 100 der Weltrangliste vor.

Dieser Aufwärtstrend setzte sich 2005 fort, als der Luxemburger erstmalig in seiner Profikarriere das Hauptfeld eines Grand-Slam-Turniers erreichte – bei den French Open 2005 kam er jedoch nicht über die erste Runde hinaus. Besser lief es bei den Wimbledon Championships 2005, wo er in der zweiten Runde Rafael Nadal in vier Sätzen besiegte. In der ersten Runde der US Open 2005 schlug er mit Andy Roddick in drei knappen Sätzen einen weiteren Top-10-Spieler. Beim Masters-Turnier in Los Angeles erreichte Müller das Finale, verlor dieses aber in zwei Sätzen gegen Andre Agassi. Im August des gleichen Jahres belegte er den 59. Platz in der Weltrangliste, was seine bislang beste Platzierung war.

Krise und neue Erfolge 2008

Die kommenden Jahre verliefen deutlich schlechter: Bedeutende Erfolge blieben aus und schließlich musste Müller wieder bei Challenger-Turnieren antreten. Nach eigener Aussage verlor er zu dieser Zeit viel Selbstvertrauen und spielte sogar mit dem Gedanken, seine Karriere zu beenden, da seine gewonnenen Preisgelder nicht einmal mehr die Ausgaben deckten.

Erst bei den US Open 2008 sorgte Gilles Müller wieder für Aufsehen, als er sich bis in das Viertelfinale vorspielte und damit das beste Grand-Slam-Ergebnis in der luxemburgischen Tennisgeschichte erreichte. Er besiegte nacheinander Laurent Recouderc, Tommy Haas, Nicolás Almagro und Nikolai Dawydenko, bevor er sich dem späteren Turniersieger Roger Federer in drei knappen Sätzen geschlagen geben musste. Ein überraschender Erfolg, zumal Müller sich vor dem Turnier nicht einmal sicher war, ob er die Qualifikation überstehen würde und deswegen kein Hotelzimmer für die Aufenthaltsdauer gebucht hatte.

Achterbahnfahrt 2009-2010

Zwischenzeitlich befand er sich wieder unter den Top 100 der Weltrangliste, wurde 2009 aber wegen überwiegend schlechter Ergebnisse und einer Verletzungspause durchgereicht. Nur bei den Australian Open 2009 stand er kurzzeitig im Fokus, als er sich in der ersten Runde mit dem Spanier Feliciano López ein wahres Marathon-Match lieferte: 4:22 Stunden dauerte die Begegnung, in der der Luxemburger letztendlich mit 16:14 im fünften Satz die Oberhand behielt. Er gewann auch das folgende Spiel gegen Bernard Tomic, verlor dann aber in vier Sätzen gegen Juan Martín del Potro.

Das Jahr 2010 verlief wieder besser für Müller: Zwar konnte er trotz mehrerer Finalteilnahmen keinen Turniersieg feiern, erzielte jedoch deutlich bessere Ergebnisse als im Jahr zuvor. Dadurch kämpfte er sich auch in der Weltrangliste wieder nach oben und beendete das Jahr auf Platz 134, nachdem er zwischenzeitlich bis auf Rang 459 abgerutscht war.

2011

Beim Challenger-Turnier in Nouméa im Januar 2011 verlor Müller erst im Finale gegen den Franzosen Vincent Millot. Anschließend qualifizierte er sich für die Australian Open 2011 und besiegte in der ersten Runde den Deutschen Simon Stadler mit 6:3, 7:6(5), 6:4. In der zweiten Runde traf er auf Robin Söderling, war dem Weltranglisten-Vierten aber mit 3:6, 6:7 und 1:6 unterlegen. Kurz darauf nahm er am ATP-Challenger in Courmayeur teil und erreichte das Finale, welches er gegen Nicolas Mahut mit 6:7, 4:6 verlor. Beim Turnier in Bergamo zog Müller wie im Vorjahr in das Endspiel ein, verlor dieses aber erneut.

Er verhalf Luxemburg im Davis Cup mit zwei Siegen zu einem 3:2-Erfolg gegen Irland, schied aber bei den folgenden Turnieren früh aus. Auch in der Qualifikation für die French Open 2011 musste Müller einen Rückschlag hinnehmen und unterlag in der zweiten Runde dem Rumänen Victor Crivoi mit 7:61, 6:75, 5:7. Im Juni 2011 gelang ihm bei einem Challenger-Turnier in Nottingham jedoch ein weiterer Erfolg, als er unter anderem den Top-100-Spieler Ryan Sweeting besiegte und in das Finale einzog. Dieses gewann er gegen den Deutschen Matthias Bachinger mit 7:64, 6:2 und feierte seinen ersten Turniersieg seit 2008, durch den er auf Platz 93 der Weltrangliste vorrückte. Für die Wimbledon Championships 2011 erhielt Müller eine Wildcard, wodurch er sich nicht durch die Qualifikation spielen musste, sondern sofort in das Hauptfeld kam. Dort gewann er in der ersten Runde mit 7:65, 7:63, 3:6, 6:3 gegen Tommy Haas und trifft in der zweiten Runde auf den Kanadier Milos Raonic.

Erfolge

Einzel

Legende (Anzahl der Siege)
Grand Slam
ATP World Tour Finals
ATP World Tour Masters 1000
ATP World Tour 500
ATP International Series
ATP World Tour 250
ATP Challenger Tour (6)

Siege

Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Endergebnis
1. 27. Juli 2003 Spanien Valladolid Hartplatz Spanien Iván Navarro 6:4, 6:3
2. 25. April 2004 Italien Neapel Sand Frankreich Arnaud Di Pasquale 7:67, 6:71, 6:1
3. 4. Juli 2004 Spanien Córdoba Hartplatz Spanien Nicolás Almagro 6:1, 6:2
4. 13. April 2008 Puerto Rico Humacao Hartplatz Peru Iván Miranda 7:5, 7:62
5. 1. Juni 2008 Turkei Izmir Hartplatz Danemark Kristian Pless 7:5, 6:3
6. 5. Juni 2011 England Nottingham Gras Deutschland Matthias Bachinger 7:64, 6:2

Finalteilnahmen

Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Endergebnis
1. 22. August 2004 Vereinigte Staaten Washington Hartplatz Australien Lleyton Hewitt 3:6, 4:6
2. 31. Juli 2005 Vereinigte Staaten Los Angeles Hartplatz Vereinigte Staaten Andre Agassi 4:6, 5:7

Doppel

Legende (Anzahl der Siege)
Grand Slam
ATP World Tour Finals
ATP World Tour Masters 1000
ATP World Tour 500
ATP World Tour 250
ATP Challenger Tour (2)

Siege

Nr. Datum Turnier Belag Partner Finalgegner Endergebnis
1. 26. Juni 2004 Andorra Andorra la Vella Hartplatz Pakistan Aisam-ul-Haq Qureshi Mexiko Santiago González
Mexiko Alejandro Hernández
6:3, 7:5
2. 12. September 2010 Frankreich Saint-Rémy Hartplatz Frankreich Édouard Roger-Vasselin Lettland Andis Juška
Lettland Deniss Pavlovs
6:0, 2:6, [13:11]