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Fender Stratocaster

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Fender Stratocaster
Fender Stratocaster

Stratocaster ist der Name einer Elektrogitarre.

Die Stratocaster ist wohl die am weitesten verbreitete, am häufigsten kopierte und auch die am meisten verkaufte Elektrogitarre. Sie wurde schon 1954 als zweites Gitarrenmodell (nach der Telecaster) der Firma Fender eingeführt. Mittlerweile wird sie in den USA, Japan, Mexiko und inzwischen auch in Fernost produziert. Eine Reihe der bekanntesten und bedeutendsten E-Gitarristen spielen dieses Modell (siehe auch unten).

Features und Sound

Die Stratocaster war die erste Solidbody-E-Gitarre (also Gitarre ohne Hohlraum), die mit einem sogenannten Tremolohebel versehen wurde. (Die Bezeichnung geht auf eine Verwechslung Leo Fenders zurück, richtigerweise sollte dieses System Vibrato heißen). Neu an der Stratocaster waren außerdem die sogenannten "Body-Shapings": Teile des Holzes sind weggeschnitten, um dem Spieler höheren Komfort zu bieten. So ist die Armauflage der Korpusoberseite abgeflacht und die Unterseite hat die berühmte "Bierbauch"-Ausfräsung. Ferner war die Strat die erste in Serie gebaute Stromgitarre mit zwei Cutaways, also Aussparungen an Ober- und Unterseite des Hals-Korpus-Übergangs, was die Bespielbarkeit in hohen Lagen erleichtert. Außerdem hat die Gitarre mit drei Tonabnehmern eine bis zu ihrem Erscheinen ungekannt aufwändige Elektronik. Alle Tonabnehmer und Potis (Drehknöpfe) sind auf einem Schlagbrett (Pickguard) angebracht. Traditionell gibt es einen 3- oder 5-Wege Schalter zur Auswahl der Tonabnehmer, einem Lautstärke- und zwei Tonregler.

Der Korpus der Stratocaster besteht normalerweise entweder aus Sumpfesche oder aus Erle (bei Mexiko-Strats teilweise auch aus Pappel), der Hals aus Ahorn mit einem Griffbrett aus Ahorn oder Palisander, in das 21 oder 22 Bünde eingelassen sind. Als Bundmarkierungen fungieren in der Regel schwarze Dots (bei Ahorngriffbrettern) und helle Dots aus verschiedenen Materialien bei den dunklen Palisandergriffbrettern.

Charakteristisch ist der Single-Coil-Sound, der von den einspuligen Tonabnehmern herrührt und im Gegensatz zu doppelspuligen Tonabnehmern (Humbuckern) einen eher gläsernen, transparenten bis scharfen Klang erzeugt. Zwei weitere Konstruktionsmerkmale unterstützen diesen höhenreichen Sound: Zum einen die mit 25,5 Inches (648 mm) verhältnismäßig lange Mensur, zum anderen der am Korpus festgeschraubten Hals (im Gegensatz zu einem angeleimten bzw. zu einem durchgehenden Hals). Einzelne Sondermodelle - so beispielsweise die Richie Sambora Signature Strat - sind statt mit Single-Coils mit Humbuckern ausgestattet (Fatstrat), wobei - gerade in Parallelschaltung Humbucker/Single-Coil - der typische Strat-Sound meist erhalten bleibt.

Fender und CBS

Im Fender Custom-Shop werden u. a. auch neue Gitarren mit Feilen, Schraubendrehern, Lötlampen und ähnlichen Geräten auf "alt" getrimmt, der wahre Kenner schwört jedoch auf die Modelle der "Pre-CBS-Aera". CBS kaufte in den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts die Firma Fender auf und begann mit größerer Massenproduktion, worunter die Qualität der Gitarren merklich litt. Ritchie Blackmore von Deep Purple und Yngwie Malmsteen sind die wohl bekanntesten Benutzer von CBS-Strats. Innerhalb der CBS-Ära entstanden auch die Baureihen mit der großen Kopfplatte (Headstock), die in den 70er Jahren verbaut wurde. Von diesem Design wandte sich Fender jedoch Anfang der 80er Jahre wieder ab.

Bekannte Stratocaster-Spieler

In den Fünfzigern wurde die "Strat" vor allem von Surf- und Rock 'n' Roll-Musikern (wie Buddy Holly) geschätzt. Anfang der Sechziger geriet sie vorübergehend aus der Mode: Die Beatles spielten Epiphone und Rickenbacker, Blues-Musiker bevorzugten den Sound der Gibson Les Paul. Die Gitarre erlebte 1967 ein furioses Comeback, als ein bis dato unbekannter Gitarrist ihr völlig neue und ungewohnte Klänge entlockte: Jimi Hendrix. Hendrix spielte die Stratocaster über voll aufgedrehte Marshall-Verstärker, die Kombination Marshall-Stratocaster ist seither von unzähligen Musikern übernommen worden. Unter dem Einfluss von Hendrix stiegen in den Siebzigern viele Gitarristen von Les Paul auf Stratocaster um, der bekannteste ist wohl Eric Clapton. Auch zwei der bedeutendsten Gitarristen in den Achtzigern sind Strat-Spieler: Stevie Ray Vaughan und Yngwie Malmsteen. In den Neunzigern hat die Popularität der Gitarre etwas nachgelassen, sie wird aber immer noch von vielen Musikern, wie z.B. John Frusciante, geschätzt.

Deutschland hat und hatte ebenfalls eine Reihe von Gitarristen, die diesem Gitarrenmodell den Vorzug geben und gaben: Ricky King, Rainer Baumann (Frumpy), Frank Diez (u.a. Randy Pie und Peter Maffay), Uli Jon Roth (früher Scorpions), Todor "Toscho" Todorovic (Blues Company), Richie Arndt, Thomas Blug (Stratplayer of the Year 2004) und auch der durch das deutschsprachige Gitarrenforum Guitarworld.de bekannte Stratspieler Sven Axer.

Die folgenden Musiker haben (zumindest in wichtigen Abschnitten ihrer Karriere) vornehmlich Stratocaster gespielt: