Zum Inhalt springen

Sehenswürdigkeiten in Darmstadt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 3. September 2005 um 16:09 Uhr durch Stef74 (Diskussion | Beiträge) (Hauptbahnhof: überarbeitet). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Darmstadt war bis von 1568 bis 1806 Residenz der Landgrafen von Hessen-Darmstadt und danach bis 1919 Hauptstadt des Großherzogtums Hessen. Viele der Sehenswürdigkeiten der Stadt stammen aus diesen Zeiten, insbesondere aus den späten Jahren des Großherzogtums unter Großherzog Ernst Ludwig, der 1899 die Darmstädter Künstlerkolonie gründete und so Darmstadt zum Zentrum des Jugendstils machte. Zuvor hatte bereits Georg Moller, ab 1810 Oberbaurat und Hofbaudirektor des Großherzogtums, das Antlitz der Stadt entscheidend geprägt.

Darmstadt wurde im Zweiten Weltkrieg in der sogenannten Brandnacht vom 11. September 1944 fast vollständig zerstört. Während Bauwerke von großer Bedeutung instandgesetzt wurden, blieb von der Darmstädter Altstadt ein einziges Haus unbeschädigt stehen. Die Sehenswürdigkeiten der Stadt beschränken sich heute daher auf Einzelbauwerke oder kleine Ensemble und nur in seltenen Fällen auf größere, zusammenhängende Gesamtanlagen.

In der Wiederaufbauphase nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden mit den Darmstädter Meisterbauten international renommierter Architekten einige für die Architekturentwicklung der 1950er Jahre wegweisende Bauten.

Mathildenhöhe und Rosenhöhe, Zentrum des Jugendstils

Mathildenhöhe

Hochzeitsturm

Das Wahrzeichen von Darmstadt ist der 48 Meter hohe Hochzeitsturm, der in der Darmstädter Künstlerkolonie Mathildenhöhe steht. Für weitere Infos siehe Hochzeitsturm

Russische Kapelle

siehe Russische Kapelle.

Platanenhain

Der um 1830 angelegte Hain wurde 1914 vom Bildhauer Bernhard Hoetger mit Plastiken und Reliefs ergänzt. Er wollte mit seinen Werken die Verbindung von Mensch und Natur, insbesondere den Kreislauf des Lebens, zum Ausdruck bringen: Frühling, Sommer, Schlaf und Auferstehung.

Häuser der Künstlerkolonie

Die Häuser, der in der Darmstädter Künstlerkolonietätigen Künstler, wurden um das Atelierhaus gruppiert. Sie wurden größtenteils um 1901, zur ersten Ausstellung der Darmstädter Künstlerkolonie fertiggestellt.

Haus Deiters

Das Haus von Wilhelm Deiters (Geschäftsführer der Künstlerkolonie) wurde entworfen von Joseph Maria Olbrich . Während eines Umbaus von 1991 - 1992 wurde der Originalzustand aus dem Jahre 1901 wiederhergestellt. 1996 wurde das Gebäude vom Deutschen Polen Institut bezogen.

Großes Glückerthaus

Das Haus von Julius Glückert entwarf Joseph Maria Olbrich. Heute ist es Sitz der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.

Haus Behrens

Peter Behrens entwarf sein eigenes Wohnhaus, sein architektonisches Erstlingswerk, sowie die komplette Inneneinrichtung. Es sollte ein Beispiel für das im Jugendstil wichtige "Gesamtkunstwerk" sein. Das Haus wurde im 2. Weltkrieg 1944 stark beschädigt, wurde aber zumindest aüßerlich originalgetreu wiederaufgebaut.

Haus Olbrich

Das Haus Oblrich wurde im 2. Weltkrieg schwer beschädigt. 1950 - 1951 wurde es, wenn auch stark vereinfacht, wieder aufgebaut. An das Original erinnern heute nur noch die weißen und blauen Fliesen auf der Fassade. Der Künstler Joseph Maria Olbrich lebte hier bis zu seinem Tod.

Haus Habich

Das Haus Habich, welches Wohnhaus und Atelier des Darmstädter Bildhauers Ludwig Habich war, wurde 1901 von Joseph Maria Olbrich entworfen. Nachdem es im Krieg zerstört wurde, wurde es 1951 vereinfacht wieder aufgebaut.

Kleines Glückerthaus

Das Wohnhaus wurde 1901 von Joseph Maria Olbrich entworfen.

Rosenhöhe

Datei:Darmstadt rosenh.jpg
Rosenhöhe

Die Rosenhöhe, welche bereits im Jahre 1810 entstanden ist, bildet im Zusammenspiel mit der Mathildenhöhe, den Jugendstilhäusern und dem Hochzeitsturm, ein einzigartiges Gesamtkunstwerk. Für weitere Informationen siehe Park Rosenhöhe Darmstadt

Schlösser und Burgen

Residenzschloss

Im Zentrum der Innenstadt befindet sich das Darmstädter Residenzschloss. Es ist ein Gebäudekomplex aus sechs Jahrhunderten, wobei die letzten Bauänderungen im 18. Jahrhundert durch Landgraf Ernst Ludwig entstanden. Früher einmal, unter Georg I., sicherte das Schloss, umgeben von einem Graben, die Westflanke der Stadt Darmstadt. 1944 brannte das Schloss bis auf die Außenmauern nieder. Nach dem Wiederaufbau war der äußere Zustand der Vorkriegszeit weitestgehend wiederhergestellt.

Heute befindet sich im Schloss das Schlossmuseum, das u. a. die Großherzoglich-Hessische Porzellansammlung beherbergt.

Jagdschloss Kranichstein

Das Jagdschloss, welches 1578 für Landgraf Georg I. gebaut wurde, befindet sich im Norden Darmstadts. Es beherbergt heute eine Ausstellung von Jagdwaffen und Jagdgeräten aus den Jahren bis 1769, wobei zahlreiche Gemälde die Jagd des Fürsten illustrieren.

Heute befindet sich u. a. ein Hotel in dem Gebäudekomplex.

Webseite des Museums

Burgruine Frankenstein

Datei:Burg frankenstein original.jpg
Hauptturm der Burg Frankenstein

Die Burgruine Frankenstein befindet sich in 370 m Höhe auf dem nördlichen Ausläufer des Langenbergs. Für weitere Infos siehe Burg Frankenstein (Bergstraße)

Kirchen

St.-Ludwigskirche

St.Ludwigskirche

Blickt man vom Luisenplatz die Wilhelminenstraße hinauf, so sieht man den mächtigen Kuppelbau der Ludwigskirche. Sie wurde zwischen 1822 und 1827 von Georg Moller als erste katholische Kirche Hessens seit der Einführung der Reformation gebaut. Als Vorbild diente das Pantheon in Rom, welches auch im klassizistischen Stil erbaut wurde. Den Bauplatz und erhebliche Geldmengen stellte hierbei Großherzog Ludwig I. zur Verfügung; ihren Namen erhielt die Kirche aus Dank zu König Ludwig IX. von Frankreich.

Eine Besonderheit der Kirche ist, dass sie nach den Regeln des "Goldenen Schnitts" erbaut wurde: Sie ist 35 Meter hoch und 43 Meter im Durchmesser. Neben Stuckmarmor fällt der Blick im Innenraum auf den Hauptaltar mit einer 4 Meter langen Sandsteinplatte. Des Weiteren liegen hier die Grabmäler von Großherzogin Mathilde (gest. 1862) und des Prinzen Friedrich von Hessen (gest.1867).

Das Gebäude wurde am 11. September 1944 bei einem Bombenangriff bis auf die Grundmauern zerstört. 1984 wurde die Außenrenovierung abgeschlossen, 2005 die Innenrenovierung. Eine neue Orgel wurde am 25. September 2005 eingeweiht.

Historische Bauten

Hauptbahnhof

Das in Jugendstil-Formen gehaltene Gebäude wurde vom Darmstädter Architekturprofessor Friedrich Pützer entworfen. Der 1912 fertiggestellte Bau gilt als einzigartiges Baudenkmal. Er besteht aus dem mit den Bahnsteigen in der Haupthalle verbundenen repräsentativen Empfangsgebäude und dem angegliederten Fürstenbahnhof. Hauptgebäude und Fürstenbahnhof wurden 1998 bis 2002 aufwendig denkmalgerecht saniert, die Neugestaltung des Vorplatzes soll Ende 2005 abgeschlossen sein, die Sanierung der Haupthalle 2008.

Haus der Geschichte

Altes Theater

Das alte Theater ist seit 1994 Sitz des Historischen Vereins für Hessen, des Stadtarchivs und des Hessischen Staatsarchivs. Es befindet sich direkt neben dem Hessischen Landesmuseum. Der klassizistische Bau wurde 1819 von Georg Moller errichtet und beherbergte bis zum zweiten Weltkrieg das Darmstädter Theater. Es wurde im Krieg zerstört, aber wieder aufgebaut. Besonders eindrucksvoll ist das Foyer, dass im Stile der 1879er Jahre wieder aufgebaut wurde.

Moderne Architektur

Waldspirale

Waldspirale - Hundertwasserhaus

Die Waldspirale ist der Name eines Wohnkomplexes in Darmstadt (Deutschland). Gestaltet wurde sie vom Wiener Künstler und Architekten Friedensreich Hundertwasser, Bauträger ist der Bauverein Darmstadt. Fertiggestellt wurde das Gebäude im Jahr 2000. Das Gebäude ist das letzte Werk des Architekten vor seinem Tod.

Für weitere Infos siehe Waldspirale

Plätze

Luisenplatz

Der Luisenplatz ist der zentrale Platz Darmstadts. Hier beginnt die Fußgängerzone und hier halten alle wichtigen Bus- und Straßenbahnlinien. Angelegt wurde er im 18. Jahrhundert. In seiner Mitte steht das Ludwigsmonument.

Marktplatz und altes Rathaus

360° Rundblick über den Markplatz

Angelegt wurde der Platz im 14. Jahrhundert als Handelsplatz. 1996 wurde die Renovierung des Platzes fertiggestellt: Das Pflaster mit indischem Granit wurde strahlenförmig angeordnet. Auch der im Jahre 1546 erbaute Marktbrunnen wurde restauriert.

Das Alte Rathaus, welches sich an der Südseite (Bildmitte) des Marktplatzes befindet, wurde 1598 gebaut. Heute befindet sich darin nur noch das Standesamt und der Ratskeller, welcher im Sommer mit selbstgebrautem Bier einlädt.

Parkanlagen

Herrngarten

Der Herrngarten ist der größte und älteste Park der Stadt. Seine Wurzeln reichen bis ins 16. Jahrhundert zurück, wo er aus drei größeren und mehreren kleineren Gärten entstand. Landgräfin Caroline ließ im Jahre 1766 den Garten erweiterten und im englischen Stil umgestalten. 1918 wurde der Garten verstaatlicht, und in Richtung Bürgerpark verändert: Es wurden Spielplätze eingerichtet und ein Haus zum Café ausgebaut. Im zweiten Weltkrieg wurde der Park zerstört, erfreut sich aber heute wieder großer Beliebtheit.

Prinz-Georg-Palais

Prinz Georg Wilhelm baute mit dem "Porzellanschlößchen", wie das Prinz-Georg-Palais auch gennant wird, eine reizvolle Gartenanlage, welche typisch für das Rokoko ist; mit Rasenflächen, Fontänen und Sonnenuhren.

Prinz-Emil-Garten

Minister Karl von Moser ließ in Bessungen einen Landschaftspark nach englischem Vorbild anlegen, den heutigen Prinz-Emil-Garten. Der Garten und das kleine Palais wurde von jungen Künstlern entworfen. 1987/88 wurde der Teich wiederhergestellt.

Orangerie

Orangerie

Die Orangie wurde von 1719 bis 1721 vom Architekten Louis Remy de la Fosse in Bessungen gebaut. Das kleine Schlösschen, welches nach dem zweiten Weltkrieg zeitweise als Theater gedient hat, war ursprünglich eine "Winterherberge" für die Orangenbäume des Parks. Heute wird das Gebäude für Konzerte und Tagungen benutzt.

Der angeschlossene Park wurde von Hofgärtner J. K. Ehret gestaltet. Die barocke Anlage ist symmetrisch angeordnet, und besteht u.a. aus Rasenflächen, Fontainen und Baumalleen. Selbstverständlich kann man auch heute noch im Sommer die Südfrüchte bestaunen.