Energiekombinat
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Ein Energiekombinat (auch: VEB Energiekombinat) war ein Kombinat, also eine Gruppe Volkseigener Betriebe, das im Rahmen der Zentralverwaltungswirtschaft der DDR die Energie- und insbesondere Stromversorgung bereitstellte.
Geschichte
Entstehung
Die Energiekombinate gingen indirekt aus den mittel- und ostdeutschen Energieversorgern aus der Zeit des Deutschen Reiches vor 1945 hervor, als da wären:[1]
- Elektrowerke AG (Ewag) als Großstromerzeuger
- Bewag, Berlin (nur im Ostteil der Stadt)
- Vier Landesversorger:
- zahlreiche Stadtwerke
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges, im Jahre 1946, wandelte die Sowjetische Militäradministration alle Anlagen (Kraftwerke, Schalt- und Umspannwerke, Leitungen, ...) der vorgenannten Unternehmen in "Volkseigentum" um und ordnete es neugegründeten Volkseigenen Betrieben (VEB) zu, welche wiederum in die Planwirtschaft der neu entstandenen DDR eingegliedert wurden.[2]
Struktur zur Zeit der DDR
Die Betriebe der Energiebranche der DDR waren zunächst in einem einzigen, zentralen Energiekombinat für die gesamte DDR sowie der Vereinigung Volkseigener Betriebe VVB Energieversorgung zusammengefasst. Anfang der 1970er-Jahre wurde des Energiekombinat entsprechend den fünfzehn VBB-Bezirken, die wiederum den Bezirken der DDR entsprachen, in Einzelkombinate ausgeteilt. Neben den 15 Energiekombinate für die Verteilung des Stromes gab es bereits zuvor sieben Energiekombinate für die Erzeugung. Im Rahmen einer Reform (Ende der 1960er-Jahre?) wurden die Trennung von Erzeugung und Verteilung aufgehoben und die Kombinate wurden zu sieben zusammengefasst.[1]
Die Kombinate unterstanden dem Ministerium für Bergbau und Energie und arbeiteten in enger Abstimmung mit den Kombinaten im Bereich der Braunkohlegewinnung im Mitteldeutschen und Lausitzer Braunkohlerevier.
Auflösung
Nach der Wende wurden die Energiekombinate durch die Treuhandgesellschaft privatisiert, dabei teilweise umstrukturiert und in regionale Energieversorgungsunternehmen nach westdeutschem Vorbild umgewandelt.[1][3]
Übersicht
| Energiekombinat der DDR (1946 - 1990) | Vorgänger aus dem Deutschen Reich (< 1946) |
Nachfolger nach der Wende | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Lage | vor 1960 (entspr. Bezirken) | nach Zusammenfassung | (> 1990) | nach Konzentration (um 2000) | Zugehörigkeit | |
| Berlin (Ost) [4] | Bewag/Elektrowerke | Energieversorgung Berlin AG (Ebag) | Bewag → Vattenfall Europe Berlin | Vattenfall Europe | ||
| Schwerin | Nord | Märkisches Elektrizitätswerk | Westmecklenburgische Energieversorgung AG (WEMAG) | WEMAG | ||
| Rostock | Hanseatische Energieversorgung AG (Hevag) | e.dis Energie Nord AG (Preussag → E.ON edis) | E.ON | |||
| Neubrandenburg | Energieversorgung Müritz-Oderhaff AG (EMO) | |||||
| Potsdam | Märkische Energieversorgung AG (Mevag) | |||||
| Frankfurt (Oder) | Oder-Spree-Energieversorgung AG (OSE) | |||||
| Magdeburg | Energieversorgung Magdeburg AG (EVM) | Avacon (Preussag → E.ON) | ||||
| Halle | West | Elektrizitätswerk Sachsen-Anhalt | Mitteldeutsche Energieversorgung AG (Meag) | Energieversorgung Mitteldeutschland (VEW) → enviaM (RWE) | enviaM (RWE) | |
| Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) | Energieversorgung Südsachsen AG (Evsag) | Envia - Energie Sachsen-Brandenburg AG (RWE) → enviaM (RWE) | ||||
| Leipzig | ? | Westsächsische Energie-AG (Wesag), Markkleeberg | ||||
| Cottbus | Ost | ? | Energieversorgung Spree-Schwarze-Elster AG (Essag) | |||
| Dresden | Energieversorgung Sachsen-Ost AG (Esag) | ENSO Energie Sachsen Ost AG | Vattenfall Europe (Minderheit) | |||
| Erfurt | Süd | Thüringische Landeselektrizitätsversorgungs-AG | Energieversorgung Nordthüringen AG (Enag) | TEAG Thüringer Energie AG (Bayernwerk > E.ON) | E.ON | |
| Gera | Ostthüringer Energieversorgung AG (Otev), Jena | |||||
| Suhl | Südthüringer Energieversorgung AG (Seag), Meiningen | |||||
Literatur
- Anja Birke, Vanessa Hensel, Olaf Hirschfeld, Thomas Lenk: Die ostdeutsche Elektrizitätswirtschaft zwischen Volkseigentum und Wettbewerb. Universität Leipzig, Institut für Finanzen, Abt. Finanzwissenschaft, November 2000, ISSN 1437-5761 (Volltext als PDF auf uni-leipzig.de).
- Ulrich Krüger: Betriebsgeschichte in der VVB Energieversorgung. In: Jahrbuch für Wirtschaftsbeschichte. Band 1970/III, S. 249–252 (Online als PDF auf digitalis.uni-koeln.de).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c Udo Leuschner: Die Stromwirtschaft der neuen Länder wird ebenso gegliedert wie im Westen. ENERGIE-WISSEN. Abgerufen am 16. Juni 2011.
- ↑ Klara van Eyll, Renate Schwärzel (Gesellschaft für Unternehmensgeschichte): Deutsche Wirtschafts Archive: Nachweis historischer Quellen in Unternehmen, Körperschaften des Öffentlichen Rechts (Kammern) und Verbänden der Bundesrepublik Deutschland. Franz Steiner Verlag, Stuttgart, 1994
- ↑ Birke et al. (siehe Literatur)
- ↑ Auszug aus der Beständeübersicht des Landesarchivs Berlin: VEB Energiekombinat Berlin. Landesarchiv Berlin, abgerufen am 16. Juni 2011.