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Zeitkonstante

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Die Zeitkonstante τ (griechisch: tau) wird zur Festlegung des Frequenzgangs bei der Entzerrung beim Tonband, beim Rundfunksender, bei der Schallplatte und in der Übertragung bei der Digitaltechnik angegeben.
Für den Scheinwiderstands-Frequenzgang sind nicht die Einzelgrößen des Widerstands R und des Kondensators maßgebend, sondern das Produkt R · C = τ, genannt Zeitkonstante mit der Einheit "Sekunde".

Zeitkonstante in Sekunden ist:
τ = R · C = 1 / 2 · π · fc

Grenzfrequenz = Übergangsfrequenz:
fc = 1 / 2 · π · R · C = 1 / 2 · π · τ

Bestimmungsgleichungen:
fc in Hz = 159155 / τ in µs
τ in µs = 159155 / fc in Hz

Wird an einer RC-Schaltung (Reihenschaltung aus einem Widerstand R und einem Kondensator C) eine Gleichspannung angelegt so lädt sich der Kondensator nach und nach auf. Diese Ladezeit ist abhängig von der Größe des Widerstandes und von der Kapazität des Kondensators.

Die Zeitkonstante gibt die Zeit an, in der die Spannung am Kondensator beim Entladen ca. 37% der Anfangsspannung, beim Laden ca. 63% der Endspannung erreicht hat.

Die Zeitkonstante wird auch in RL-Schaltungen (Schaltungen aus Widerständen und Spulen) verwendet; hier gilt:

Wird an eine Reihenschaltung aus Spule und Widerstand eine Gleichspannung angelegt, so fließt anfangs kein Strom, am Ende wird er nur durch den Widerstand begrenzt; hier gibt τ die Zeit an, nach der der Strom durch die Induktivität ca. 63% des Endstromes erreicht hat.

Bekannte Zeitkonstanten und ihre Übergangsfrequenzen:

Zeitkonstante τ
in µs
Entzerrung Übergangsfrequenz fc
in Hz
7958 RIAA 20
3183 RIAA, NAB 50
1592 - 100
318 RIAA 500
200 - 796
140 - 1137
120 MC 1326
100 - 1592
90 - 1768
75 RIAA 2122
70 UKW, FM 2274
50 NAB 3183
35 DIN 4547
25 - 6366
17,5 AES 9095
15 PCM 10610