Kurrheinischer Reichskreis
Erscheinungsbild

Der Kurrheinische Reichskreis war einer der zehn Reichskreise, die im Zuge der Reichsreform Kaiser Maximilians I. gebildet wurden, um der Zersplitterung des Reiches entgegenzuwirken.
Gliederung
Der Kreis, der auf dem Reichstag von Köln 1512 geschaffen wurde und bis 1803 Bestand hatte, umfasste hauptsächlich die vier rheinischen Kurfürstentümer:
Ferner die Territorien:
Deutschordensballei Koblenz
Herzogtum Arenberg
Burggrafschaft Rheineck
Herrschaft, später: Grafschaft Nieder-Isenburg
Herrschaft, später: Grafschaft Nassau-Beilstein
Herrschaft, später: Grafschaft Salm-Reifferscheid
Propstei Selz
Reichsabtei St. Maximin (umstritten bis 1669, danach Kurtrier)
Grafschaft Neuenahr
verpfändete Reichsstadt Gelnhausen
Auf den Kreistagen vertreten war seit 1704, bzw. 1724 außerdem:
der Fürst von Thurn und Taxis ohne eigenes Territorium auf Kreisgebiet (erstmals Eugen Alexander von Thurn und Taxis ab 26. November 1704,[1] 1724 dessen Sohn und Nachfolger Anselm Franz, auf Grund eines Darlehens von 80.000 Reichstalern).[2]
Aufgaben
Wie die übrigen Reichskreise regelte der kurrheinische Reichskreis die Erhebung der Reichssteuer und im Kriegsfall die Stellung eines Kontingents zur Reichsarmee. Vor allem diente er der Wahrung des 1495 verkündeten Ewigen Landfriedens, indem er den Urteilen des Reichskammergerichts Geltung verschaffte.
Literatur
- Winfried Dotzauer: Die deutschen Reichskreise in der Verfassung des alten Reiches und ihr Eigenleben. 1500–1806. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1989. S. 285ff. ISBN 3-534-04139-9 - online-Version (Auswahl)
Weblinks
Wikisource: Topographia Colonia et al. – Quellen und Volltexte
Wikisource: Druck aus dem Jahr 1532 und Digitalisierung eines Verzeichnisses der Reichskreise und der zugehörigen Territorien mit Angabe der für die Türkenhilfe zu entsendenden Truppen – Quellen und Volltexte
- Die Entwicklung des Kurrheinischen Kreises in seiner Verbindung mit dem Oberrheinischen Kreis im 17./18. Jahrhundert - Forschungsprojekt Uni Mainz
- Die deutschen Reichskreise (1383-1806): Geschichte und Aktenedition Von Winfried Dotzauer
Einzelnachweise
- ↑ Martin Dallmeier, Martha Schad: Das Fürstliche Haus Thurn und Taxis, 300 Jahre Geschichte in Bildern. Friedrich Pustet, Regensburg 1996, ISBN 3-7917-1492-9, S. 17.
- ↑ Vgl. Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart7. Beck, München 2007, ISBN ISBN 978-3-406-54986-1(?!) – (http://books.google.de/books?id=Fc9r8BbvIsUC&pg=PA559&dq=westf%C3%A4lisches+grafenkollegium&lr=&as_brr=3&client=firefox-a#PPA781,M1 Teildigitalisat] – vollständig überarbeitete Auflage). S. 712.