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Miranda-Rechte

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Die Miranda-Rechte bezeichnen die in den USA sogenannte Miranda Warning, die Polizisten in den USA Verdächtigen geben müssen, die sie verhaftet haben und verhören wollen.

Die Miranda-Rechte (nach Ernesto Miranda) sind dem Beschuldigten vor seiner Befragung vorzulesen.

In der Entscheidung "Miranda gegen den Staat von Arizona" hat der US Supreme Court 1966 festgestellt, dass ein Beschuldigter die folgenden Rechte genießt:

  1. Das Recht, zu schweigen.
  2. Das Recht auf die Erläuterung, dass alles, was man sagt, vor Gericht gegen einen verwendet werden kann.
  3. Das Recht, bei dieser und weiteren Befragungen einen Anwalt hinzuzuziehen.
  4. Das Recht, sich auf Staatskosten einen Anwalt zu nehmen, wenn man sich keinen leisten kann.

Die Miranda-Warnung dient dazu, die Rechte eines Beschuldigten nach dem Fifth Amendment der amerikanischen Verfassung zu wahren, nicht dazu gebracht zu werden, sich selbst zu belasten. Dieses Prinzip ist von anderen Staaten, die in der Tradition des Englischen common law stehen übernommen worden.

Miranda vs. Arizona

1963 wurde Ernesto Miranda verhaftet wegen Raub, Kidnapping und Vergewaltigung. Er wurde von der Polizei verhört und gestand. In der Verhandlung wurde er aufgrund des Geständnisses verurteilt. Das Verfassungsgericht widerrief dieses Urteil, da Miranda beim Verhör verängstigt war und seine Rechte sich selbst nicht zu belasten und einen Anwalt hinzuzuziehen nicht kannte. Im Wiederaufnahmeverfahren wurde er aufgrund von Zeugenaussagen und Beweisen zu einer Strafe von 11 Jahren verurteilt.

Anwendung der Miranda-Warnung

Entgegen der von vielen Fernseh-Opern verbreiteten Auffassung muss die Miranda-Warnung nicht bei jeder Verhaftung erfolgen, sondern nur dann, wenn ein Verhör des Verhafteten als Beschuldigtem erfolgen soll, auch dann nur dort, wo dieses oder ein vergleichbares Gesetz Anwandung findet und nur wenn keine Gefahr im Verzug ist.

Ernesto Miranda wurde nach Verbüßung seiner Freiheitsstrafe ermordet. Der Verdächtige berief sich nach Belehrung auf sein Recht, zu schweigen. Er mußte dann freigelassen werden.