Oberleitungsbus München
Oberleitungsbus München | |||||||||||||||||||||||||||||
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Streckenlänge: | 9,5 km | ||||||||||||||||||||||||||||
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Der Oberleitungsbus München, im Volksmund Stangerlbus genannt, war ein Oberleitungsbus-Betrieb in München. Er bestand vom 28. April 1948 bis zum 28. April 1966, wurde von den Stadtwerken München (SWM) betrieben und ergänzte die Straßenbahn München. Elektrisch bedient wurde nur eine 9,5 Kilometer lange Tangentialstrecke im Westen der Stadt. Auf ihr verkehrten eine beziehungsweise ab 1953 zwei Linien, sie wurden zur Abgrenzung von den Autobus-Linien bis 1962 mit dem Zusatz "O" für Oberleitungsbus gekennzeichnet.
Geschichte
Der Oberleitungsbus verkehrte anfangs auf einer drei Kilometer langen Route vom Bahnhof Laim zum Waldfriedhof. Zum 7. Mai 1949 erfolgte am südlichen Ende eine vier Kilometer lange Erweiterung bis zum Obersendlinger Ratzingerplatz, die Endstelle befand sich an der Einmündung der Gmunder Straße in die Aidenbachstraße. Am 5. September 1949 ging dann der 1,2 Kilometer lange Abschnitt vom Ratzingerplatz nach Thalkirchen Wolfratshauser Straße, Ecke Boschetsrieder Straße, in Betrieb. Letzte Neueröffnung war die nördliche Verlängerung zum Romanplatz im Stadtteil Neuhausen am 25. Oktober 1953, diese war 1,3 Kilometer lang. Auch nach Fertigstellung bedienten nicht alle Linien die Gesamtstrecke, sowohl am Bahnhof Laim als auch an der Hofmannstraße standen Zwischen-Wendeschleifen für Verstärker-Fahrten zur Verfügung.
Zeitweise geplante Erweiterungen zu einer Ringlinie konnten nicht realisiert werden, obwohl es dazu bereits einige Bauvorleistungen gab. Straßenbaumaßnahmen führten schließlich zur sukzessiven Umstellung auf Omnibusbetrieb. Dies betraf zunächst ab dem 4. November 1962 den Abschnitt Hofmannstraße–Wolfratshauser Straße, es folgten am 19. Dezember 1964 Ratzingerplatz–Hofmannstraße und am 10. April 1966 Romanplatz–Bahnhof Laim.
Ursprünglich sollte der 29. April 1966 der letzte Betriebstag des verbliebenen Teilstücks Bahnhof Laim–Ratzingerplatz sein, in Folge eines Blitzeinschlags in die Fahrleitung verkehrte der Obus dann aber schon am Vorabend ein letztes Mal. Heute verkehrt auf der Strecke die Omnibuslinie 51. Bis in die Gegenwart erinnern die verwaiste Wendeschleife am Bahnhof Laim sowie zwei erhaltene Fahrzeuge im Besitz des Omnibus-Clubs München e. V. an den Oberleitungsbus München.
Linienübersicht
Hauptlinie | Verstärkerlinie | |||
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ab 28. April 1948 | O32 | Bahnhof Laim – Waldfriedhof | keine | |
ab 7. Mai 1949 | O32 | Bahnhof Laim – Hofmannstraße | ||
ab 5. September 1949 | O32 | Bahnhof Laim – Wolfratshauser Straße | ||
ab 25. Oktober 1953 | O32 | Romanplatz – Wolfratshauser Straße | O33 | Bahnhof Laim – Hofmannstraße |
ab 2. Oktober 1961 | O41 | O42 | ||
ab 22. April 1962 | 41 | 42 | ||
ab 4. November 1962 | 41 | Romanplatz – Hofmannstraße | 42 | Bahnhof Laim – Hofmannstraße |
ab 19. Dezember 1964 | 41 | Romanplatz – Ratzingerplatz | 42 | Bahnhof Laim – Ratzingerplatz |
ab 11. April 1965 | 58 | E58 | ||
ab 10. April 1966 | keine |
Zeitweise wurde der Endpunkt Wolfratshauser Straße, er lag beim Tierpark Hellabrunn, auch von der jeweiligen Hauptlinie nur an Sonntagen und nur in der Sommersaison bedient.
Sonstiges
Bereits 1912 gab es ein Projekt für eine "Gleislose Bahn" von Neuhausen nach Sendling, sie sollte nach dem damals zeitgemäßen System Mercédès-Électrique-Stoll ausgeführt werden.[1]
Weblinks
- Damals, als in München noch Trolleybusse fuhren – Dokumentation von Ludger Kenning auf www.drehscheibe-foren.de
- Der Obus München auf www.bahnen.de
- Geschichte der beiden erhaltenen Oberleitungsbusse im Besitz des Omnibus-Club München e. V.
- Private Dokumentation des Stangerlbusses auf Walters Weblog