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Florida Keys

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Florida Keys
Satellitenaufnahme der Florida Keys
Satellitenaufnahme der Florida Keys
Gewässer Golf von Mexiko
Geographische Lage 24° 40′ N, 81° 33′ WKoordinaten: 24° 40′ N, 81° 33′ W
Florida Keys (Florida)
Florida Keys (Florida)
Anzahl der Inseln >

Die Florida Keys sind eine Kette aus über 200 Koralleninseln mit einer Gesamtlänge von über 290 km (180 Meilen). Sie liegen vor der Südspitze der Halbinsel Florida zwischen dem Golf von Mexiko und dem Atlantischen Ozean.

Bis zu einem Hurrikan im Jahre 1935 waren die Inseln durch eine Eisenbahnlinie verbunden. Heutzutage erreicht man die Inseln über die 42 Brücken des Overseas Highway, der anstelle der Eisenbahnlinie errichtet wurde, und die bis nach Key West reicht. Die bekannteste der Brücken ist die „Seven Mile Bridge“. Sie verbindet Vaca Key (Marathon) mit Bahia Honda und überquert dabei Pigeon Key. Ihrem Namen entsprechend hat diese Brücke eine Länge von sieben Meilen (11 km).

Nur mit dem Boot zu erreichen sind die abgelegenen und unbewohnten Inseln der Marquesas Keys (etwa 50 km westlich von Key West) und der Dry Tortugas (113 km westlich von Key West), die das eigentliche Ende der Florida Keys im Westen markieren. Unter Wasser erstreckt sich das drittgrößte tropische Korallenriff der Welt.

Geologie

Die Florida Keys sind die sichtbaren Teile eines alten Korallenriffes. Die nördlichste Insel dieses Riffes ist Elliott Key im Biscayne National Park. Nördlich von Elliott Key gibt es mehrere Übergangsinseln, die sich aus Sand auf Resten des alten Korallenriffes gebildet haben. Key Biscayne und weiter nördlich gelegene Inseln haben sich aus Sandbänken gebildet.

Die Florida Keys bekamen Ihre heutige Form als Ergebnis drastischer Veränderungen in der Höhe des Wasserstandes als Folge der Eiszeiten. Vor ca. 125.000 Jahren begann in der Sangamon-Zwischeneiszeit, die der europäischen Eem-Warmzeit entspricht, der Anstieg des Meeresspiegels um 7,5 m bis 8 m oberhalb des heutigen Standes. Südflorida war zu diesem Zeitpunkt ein seichter See. Es formten sich mehrere parallel verlaufende Riffe südlich vom überfluteten Florida, ungefähr beim heutigen Miami beginnend bis zu dem Gebiet, das heute als die Dry Tortugas bekannt ist. Aus diesem Kalksteinriff ragt Key Largo heraus. Die oberste Gesteinsschicht der heutigen Upper Keys bildete sich aus dem Kalkstein der damaligen Korallenriffe während die Rifffundamente und die Inseln der Lower Keys aus dem Kalkstein von Kalkalgen gebildet wurden.

Vor ungefähr 100.000 Jahren begann während der Wisconsin-Eiszeit der Meeresspiegel zu sinken, so dass das Korallenriff und sie umgebende Sedimente aus dem Meer herausragten. Vor 15.000 Jahren sank der Meeresspiegel 110 m unter dem heutigen Level. Die aus dem Meer herausragenden Riffteile und Ablagerungen erodierten sehr stark. Vermutlich durch absterbende Vegetation verursachtes übersäuertes Wasser begann den Kalkstein aufzulösen. Der aufgelöste Kalkstein lagerte sich teilweise als Gips wieder ab. Der erodierte Kalkstein bildete Oolite in dem flachen Meer neben dem Riff und bildete zusammen mit den skelletierten Überresten von Moostierchen die Oberfläche, aus der das südliche Florida und die Lower Keys von Big Pine Key bis Key West bestehen. Westlich von Key West ist das alte Riff von Kalksand überlagert.

Geschichte

Aufgrund ihrer Lage am Rand der Floridastraße, einer seit dem Beginn der europäischen Kolonisierung stark genutzten Schifffahrtsstraße, gab es auf den Korallenriffen der Florida Keys eine große Anzahl von Schiffbrüchen. Die größte Katastrophe dieser Art war der Untergang einer spanischen Schatzflotte im Jahr 1715, die von einem Hurrikan in die Riffe getrieben wurde. Hierbei gingen alle elf Schiffe der Flotte mit enormen Werten an Bord verloren, weit über 1.000 Menschen starben.

Ein weiteres Unglück dieser Art ereignete sich 1733, als eine weitere spanische Schatzflotte von einem Hurrikan getroffen wurde. Von den achtzehn Handelsschiffen und vier Kriegsschiffen der Eskorte kehrte nur eines nach Havanna zurück, doch konnten viele Besatzungsmitglieder gerettet und der größte Teil der Schätze geborgen werden.

Seit den 1950er Jahren wurde deshalb von Schatzjägern und Bergungsunternehmern wie Kip Wagner und Mel Fisher intensiv nach den Wracks der spanischen Schatzschiffe gesucht; aus den Überresten der Flotte von 1715 wurden enorme Werte geborgen, doch eine archäologische Dokumentation der Wracks fand kaum statt, die geborgenen Objekte wurden durch den Verkauf in alle Welt zerstreut. Nur in einzelnen Fällen konnten historisch bedeutsame Funde für öffentliche Einrichtungen gesichert werden. Ein einziges Wrack der Flotte von 1715 wurde vom Staat Florida als erste „Underwater Archaeological Reserve“ unter Schutz gestellt, um seine Überreste an Ort und Stelle für kommende Generationen zu erhalten.

Klima, Fauna und Flora

Royal-Poinciana-Baum in voller Blüte
Ein Key-Weißwedelhirsch auf No Name Key.

Die Florida Keys liegen zwischen 24 und 25 Grad nördlicher Breite und somit in subtropischem Gebiet. Klima, Flora und Fauna entsprechen eher den Verhältnissen in der Karibik als denen im Rest von Florida, obwohl die Karibischen Inseln vulkanischen Ursprungs sind.

Das Klima auf den Florida Keys ist tropisch. Sie sind der einzige frostfreie Platz in Florida. Es gibt zwei unterschiedliche Wetterperioden: Feucht, heiß und schwül von Juni bis Oktober und trockener und kühler von November bis Mai. Viele Pflanzen verlangsamen oder stoppen ihr Wachstum in der trockeneren Wetterperiode. Viele einheimische Bäume sind sommergrün und verlieren ihre Blätter in dieser Zeit.

Auf den Keys existieren außergewöhnliche Pflanzen und Tierarten, die in dieser Form in Amerika nicht vorkommen. Die Keys bilden den nördlichsten Punkt ihrer Verbreitung. Das Klima erlaubt vielen importierten Pflanzen zu gedeihen. Nahezu jede Topfblume und südliche Pflanze gedeiht im Klima auf den Keys. Einige exotische Pflanzen erobern mehr und mehr den natürlichen Lebensraum auf den Keys.

Auf den Keys sind sowohl Nadel- als auch Laubhölzer heimisch. Man findet hier Ahorn, Pinien und Eichen, die sich allerdings am südlichsten Rand ihres Vorkommens befinden, und tropische Hölzer wie Mahagoni, Bursera, Eugenien und viele andere, die sonst nur zwischen dem 25. und 26. nördlichen Breitengrad gedeihen.

Viele Pflanzen, wie die Drillingsblume, der Kokusnussbaum, Hibiskus und Papaya, sind nicht heimisch, sondern importiert. Die bekannte und saure Limette wurde von der Yucatán-Halbinsel eingeführt. Ursprünglich stammt sie aus Malaysia. Die Bäume sind schnellwüchsig und besitzen Dornen. Die golfballgroßen Früchte haben einen unverwechselbaren Duft. Die amerikanische Nachspeise Key lime pie ist nach ihr benannt.

Die Keys sind auch die Heimat einiger unverwechselbarer Tierarten, wie zum Beispiel dem unter Schutz stehendem Key-Weißwedelhirsch und dem Spitzkrokodil. 110 km westlich von Key West befinden sich die Dry Tortugas, eines der isoliertesten und bestgeschützten Schutzgebiete der Welt. Den Namen gaben ihnen spanische Eroberer wegen des Mangels an Trinkwasser und ihrer buckligen Form, die sie aus der Ferne wie eine Schildkröte aussehen lassen.

Das Meer um die Keys herum ist Teil des Nationalen Wasserschutzgebietes Florida Keys.

Liste der Inseln

Karte der östlichen Florida Keys von den Ragged Keys im Biscayne National Park bis Key West.
Karte der westlichen Florida Keys von Little Torch Key bis zu den Dry Tortugas.

Die Florida Keys werden von mehr als 200 flachen Inseln, so genannten Cays oder Keys gebildet. Die nördlichste Insel der Florida Keys ist dabei Elliott Key, nördlich hiervon liegen jedoch noch einige Übergangsinseln, die aus Sand über ehemlaigen Riffbereichen bestehen. Key Biscane und einige weitere Inseln nördlich der Keys sind dagegen vollständig aus ehemaligen Sandbänken gebildet.

Die Inseln der Florida Keys werden in folgende drei Gruppen eingeteilt:

Upper Keys

Keys im Biscayne National Park in Miami-Dade County:

Keys in Monroe County

Middle Keys
Lower Keys
Außenliegende Inseln, die nur mit dem Boot erreicht werden können

Literatur

  • Stephen Frinck, William J. Harrigan: Florida Keys - Tauchführer. Jahr Verlag, Hamburg 1997. ISBN 3-86132-245-5.
  • Jeff, Ripple (1995). The Florida Keys: the Natural Wonders of an Island Paradise, Photographs by Bill Keogh, Stillwater, Minnesota: Voyageur Press. ISBN 0-89658-262-0.