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Gurtweil

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Gurtweil
Kreisstadt Waldshut-Tiengen
Wappen von Gurtweil
Koordinaten: Koordinaten fehlen! Hilf mit.Koordinaten fehlen! Hilf mit.
Höhe: 372 m ü. NN
Fläche: 7,49 km²
Einwohner: 1641 (31. Okt. 2005)
Bevölkerungsdichte: 219 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1975
Postleitzahl: 79761
Vorwahl: 07741

Gurtweil ist ein Stadtteil der Kreisstadt Waldshut-Tiengen im Landkreis Waldshut in Baden-Württemberg.

Geographie

Gurtweil liegt im Südschwarzwald am Unterlauf der Schlücht auf einer Höhe von ca. 372 m. ü. NN. Die Gemarkung Gurtweil erstreckt sich von Norden nach Süden über die letzten etwa 4 km des sich weitenden Schlüchttals und von Osten nach Westen bis auf die Höhen der benachbarten Bergrücken des Neuberges und des Mühleberges (jeweils ca. 560 m ü. NN).

Ortschaftsgliederung

Die Ortschaft Gurtweil ist der größte Stadtteil von Waldshut-Tiengen. Außer der Siedlung Neuberg, die inzwischen mit dem Ort verschmolzen ist, hat die Ortschaft keine weiteren Ortsteile.

Geschichte

Die Gemeinde kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. So konnte man im Jahre 1998 die erste urkundliche Erwähnung mit dem 1125. Geburtstag feiern: Gurtwila wurde 873 in einer Urkunde des Klosters Rheinau genannt.

Eine wechselvolle Geschichte folgte. Gurtweil gehörte zum Kloster St. Gallen, dann erhielt das Kloster Rheinau in Gurtweil Besitz. Im 11. Jahrhundert trat das Adelsgeschlecht von Gurtweil auf. Immer wieder erschienen für Schloss und Dorf andere Besitzer, unter ihnen die Edlen von Erzingen und Wilhelm von Grießen, das Kloster St. Blasien und die Herren von Heidegg. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Schloss Gurtweil niedergebrannt, doch das Kloster St. Blasien baute es wieder auf und errichtete eine Propstei. Nachdem Gurtweil zu Baden gekommen war, war im Schloss einige Zeit ein Krankenhaus, dann eine Branntweinbrennerei und heute ist darin das Wohnheim der Caritas-Werkstatt St. Ulrich untergebracht. Die Schlosskapelle stammt aus dem Jahr 1664. Im Schloss befindet sich ein wertvoller Kachelofen aus der Renaissancezeit mit Kaiserbildern.

Die vormals selbständige Gemeinde Gurtweil wurde 1975 als Stadtteil in die Große Kreisstadt Waldshut-Tiengen eingemeindet.

Einwohnerentwicklung

Einwohnerzahlen von Gurtweil:

Jahr Einwohnerzahlen
1871 618
1900 481
1925 544
1939 594
1950 802
1961 1026
1970 1255
2005 1.641

Politik

Gurtweil ist eine Ortschaft im Sinne des badenwürttembergischen Kommunalrechts. Die Ortschaft verfügt damit über eine eng begrenzte Selbstverwaltung. Organe dieser Selbstverwaltung sind der Ortschaftsrat und der Ortsvorsteher.

Ortschaftsrat

Der Ortschaftsrat besteht aus 10 Ortschaftsräten, seit 2004 besetzt mit

Gerold Müller, Andreas Hilpert, Ralf Rieple, Jürgen Paul, Martin Jäger, Marek Pilichiewicz, Marina Schlosser und Alfred Scheuble.

Ortsvorsteher

Seit der Eingemeindung in die Große Kreisstadt Waldshut-Tiengen trägt der Leiter der Ortschaftsverwaltung die Amtsbezeichnung Ortsvorsteher.

  • 1975–1985: Karl Tröndle
  • 1985–1995: Josef Seger
  • seit 1995: Alfred Scheuble

Ehemalige Bürgermeister

  • 1948–1960: Julius Rüde
  • 1960–1973: Emil Kögel
  • 1973–1975: Karl Tröndle

Wappen

Das Wappen symbolisiert blau die Schlücht, die das ehemalige Gemeindegebiet mittig durchfließt, auf weißem Grund.

Wirtschaft und Infrastruktur

Industrie und Gewerbe

Auf der Gemarkung Gurtweil liegt im Gewann Kaitle ein wesentlicher Teil der Gewerbegebiete der Stadt Waldshut-Tiengen, dort sind mittelständische Unternehmen aus verschiedenen Branchen sowie Werkhof und Feuerwehr angesiedelt.

Wirtschaftlich von Bedeutung ist auch die grenznahe Lage von Gurtweil mit seiner Nähe zur Schweiz und den Ballungszentren Zürich und Basel, wo viele Einwohner ihr Auskommen finden.

Verkehrsanbindung

Die Verkehrsanbindung an die Stadt Waldshut-Tiengen erfolgt durch die von der Bundesstraße 34 kommenden Landesstraßen 161 und L 157. Die L 161 wird in Gurtweil von der L 157 aufgenommen, die nach Norden durch das gesamte Schlüchttal verläuft und ihrerseits in Rothaus, Gemeinde Grafenhausen, im Hochschwarzwald von der L 170 aufgenommen wird.

Die Kreisstraße 6551 führt durch das Haselbachtal in nordwestlicher Richtung auf den Bergrücken, der das Schlüchttal vom Albtal trennt und bindet an die B 500 bei Bannholz, Gemeinde Weilheim, an.

Die geplante Autobahn 98 soll auch über die Gemarkung Gurtweil verlaufen. Der nächste Anschluss für Gurtweil wäre dann Tiengen-West, wo eine Fahrbahn als Ortsumfahrung bereits besteht.

Bildungseinrichtungen

In Gurtweil gibt es eine Grund- und Hauptschule, die auch für zwei weitere Stadtteile und Ortsteile anderer Gemeinden zuständig ist.

Energie

In Gurtweil befindet sich ein 380 kV-Umspannwerk, von dem Leitungsverbindungen in die Schweiz und auch zum nur wenige Kilometer entfernten 380 kV-Umspannwerk Tiengen führen.

Bauwerke

  • Katholische Kirche
  • Mehrzweckhalle
  • Schloss mit Kapelle

Söhne und Töchter des Ortes