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Zweiflügler

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Zweiflügler
Datei:Schnake.jpg
Schnake (Tipula spec.)
Systematik
Unterstamm: Tracheentiere (Tracheata)
Überklasse: Sechsfüßer (Hexapoda)
Klasse: Insekten (Insecta)
Unterklasse: Fluginsekten (Pterygota)
Überordnung: Neuflügler (Neoptera)
Ordnung: Zweiflügler (Diptera)
Unterordnungen

Die Zweiflügler (Diptera) bilden eine Ordnung der Insekten innerhalb der Neuflügler (Neoptera). Zu den Zweiflügler gehören ca. 118.000 Arten aus fast 200 Familien, wobei in Mitteleuropa etwa 8000 Arten zu finden sind. Sie erreichen eine Körpergröße zwischen 0,8 und 23 mm, wobei die Art Mydas heros mit beinah 60 mm Körperlänge und einer Flügelspannweite von maximal 100 mm die größte Art darstellt.

Bau der Zweiflügler

Zweiflügler zeichnen sich dadurch aus, dass nur die Vorderflügel häutig ausgebildet sind und als Tragflächen sowie zum Vortrieb benutzt werden. Die Hinterflügel sind zu so genannten Schwingkölbchen (Halteren) umgebildet. Diese sind erheblich kürzer als die Vorderflügel und bestehen aus einem Stiel und einer endständigen mehr oder weniger kugelförmigen Verdickung. Die Schwingkölbchen bewegen sich beim Fliegen und dienen der Stabilisierung des Fluges.

Die Facettenaugen der Zweiflügler sind meistens gut ausgebildet, die Mundwerkzeuge sind entweder leckend-saugend (bei vielen Fliegen) oder stechend-saugend (bei vielen Mücken). Besonders die Mandibeln und die Maxillen sind bei vielen Arten zu Stechborsten umgestaltet. An den letzten Fußgliedern (Tarsus) befinden sich vor allem bei den Fliegen so genannte Pulvillen und Empodien. Dabei handelt es sich um Strukturen, die es den Tieren ermöglichen, an glatten Strukturen Halt zu finden. Dies wird durch ein ausgeschiedenes Sekret und sehr feine Haare ermöglicht, die an den Pulvillen entspringen (bei den Schmeißfliegen etwa 5000 Haare).

Fortpflanzung und Entwicklung

Zweiflügler gehören zu den Insekten mit vollständiger Verwandlung, sind also holometabol.

Aus den Eiern schlüpfen Larven, die häufig als beinlose Maden (Larven ohne Kopfkapsel, bei den Fliegen) ausgebildet sind. Bei vielen Mücken sind die Larven an das Leben im Wasser angepasst und verfügen über äußere Mundwerkzeuge, die reusenartig ausgebildet sind sowie über Atemrohre. Ansonsten haben sowohl die Larven als auch die erwachsenen Tiere beinah jeden Lebensraum besiedelt und es gibt unter ihnen alle Formen der Lebensweise, von den Blütenbesuchern über die Jäger bis hin zu rein parasitisch lebenden Tieren.

Nach dem letzten Larvenstadium verpuppen sich die Zweiflügler; aus der Puppe schlüpft dann das fertige Insekt (Imago).

Systematik der Zweiflügler

Die Zweiflügler stellen eine sehr große Tiergruppe dar, entsprechend umfangreich ist die Systematik dieser Tiere. Da die Tiere außerdem relativ arm an Merkmalen zur Unterscheidung und damit auch zur Rekonstruktion der natürlichen Vewandtschaftsverhältnisse sind, ist die systematische Darstellung ständigen Wechseln unterworfen.

Gemeinhin werden die Zweiflügler in die beiden Unterordnungen Mücken (Nematocera) und Fliegen (Brachycera) aufgeteilt. Die Mücken stellen allerdings mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit keine natürliche Gruppe dar (Monophylum), sondern sind vielmehr eine Zusammenfassung mehrerer Entwicklungslinien mit ähnlichem Habitus. Die folgende Darstellung gibt die wichtigsten Familien wider, in die die Zweiflügler Mitteleuropas eingeordnet werden.

Siehe auch: Systematik der Insekten, Portal Lebewesen