St. Michael (Bobenthal)

Sankt Michael ist eine 1779 erbaute katholische Filialkirche im Ortskern der südwestpfälzischen Gemeinde Bobenthal. Sie gehört zur Pfarrei Niederschlettenbach.
Geschichte
Ob schon vor 1700 in Bobenthal ein Gotteshaus stand, ist nicht bekannt. Die jetzige Kirche wurde 1779 erbaut und dem heiligen Erzengel Michael geweiht. Aus diesem Jahr stammt auch die Rokoko-Kanzel. Im Jahr 1879 wurde der barocke Dachreiter durch eine neoromanische Westfassade mit Turm ersetzt, die Architekt Franz Schöberl entwarf. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Kirche 1948 weitgehend wiederhergestellt. In den Jahren 1960-1964 wurde die neoromanische Ausstattung durch eine modernere Ausstattung ersetzt, die der Liturgiereform des zweiten vatikanischen Konzils entsprach. 2009 erfolgte eine Umgestaltung des Kircheninneren.
Äußeres
Die Kirche besteht aus einem neoromanischen Westteil und einem teilweise barocken Kirchenschiff. Der 37 Meter hohe Turm trägt einen Spitzhelm. Er beherbergt ein dreistimmiges Geläut in der Tonfolge b' - des" - es".
An das Kirchenschiff ist im Osten der halbrunde Chorraum angebaut, ebenfalls aus dem Jahr 1779, die Grundmauern sind wahrscheinlich noch älter.
Die Kirche ist komplett aus heimischem, rotem Sandstein gemauert. Da das Fundament des Kirchengebäudes bereits im Grundwasser steht, sind die Wände sehr feucht. Der Eingang der Kirche ist mit in Stein gehauenen Intarsien und Ornamenten verziert, die 1879 von heimischen Steinmetzen gefertigt wurden.
Innenraum
Das Kirchenschiff stammt von 1779, der Boden ist mit indischem Sandstein belegt. Hinter Marien- und Michaelsfigur wurden bei der letzten Renovierung zwei neoromanische Nischen in dreidimensionaler Optik nach Vorbild der Kirchenfenster aufgemalt. Den Chorraum begrenzt ein aus Sandstein gefertigter, ca. 10 Meter hoher Chorbogen, darunter steht der 2009 veränderte Zelebrationsaltar. Im selben Stil wie die Decke zeigt sich auch die Orgelempore, die die Ubhaus-Orgel von 1817 trägt.
Das Innere ist heute in gelb und hellblau gehalten, Entwurf und Ausführung hierzu stammen von dem Kirchenmaler Vitus Wurmdobler (Erbes-Büdesheim).
Ausstattung
Liturgische Ausstattung
Die Kirche beherbergt eine von Klaus Ringwald gestaltete und gefertigte Ausstattung, darunter das Kreuz mit Tabernakel im Chorraum, die Kredenz, die Sedilien und den Osterkerzenständer. Diese Ausstattung wurde 2009 von der aufgelösten Krankenhauskapelle in Dahn übernommen.
Kanzel
Die Kanzel von 1780 ist das älteste Austattungsstück. Sie ist dem Rokoko zuzuordnen. Die denkmalgeschützte Kanzel wird nicht mehr genutzt.
Orgel
Auf der Empore befindet sich die Orgel, die 1817 von Wendelin Ubhaus aus Kirrweiler erbaut wurde, einem Schüler des Orgelbauers Seuffert. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Orgel durch den Orgelbauer Schlimbach aus Speyer repariert, da sie sich in unspielbarem Zustand befand. Oskar Walcker aus Ludwigsburg baute 1954 ein elektrisches Gebläse ein. Die Balgtretanlage ist noch erhalten, ist jedoch stillgelegt und erfüllt keine Funktion mehr. Besonderheiten sind, dass die Orgel keinen Subbaß 16' besitzt und das Pedal nur einen Tonumfang von C-d0 hat. Gegenwärtig (Juni 2011) befindet sich die Orgel in sehr schlechtem Zustand.
Die Disposition der Orgel:
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- Koppeln:
- Normalkoppeln: Pedalkoppel (nicht abschaltbar).
Weblinks
Koordinaten: 49° 3′ 48″ N, 7° 51′ 23″ O