Prinz-Albert-Piercing

Prinz Albert, auch PA genannt, ist ein männliches Genitalpiercing, das durch die Harnröhre eintritt und etwa am unteren Ende der Eichel oder tiefer an der Penisunterseite wieder hervortritt. Für den Träger und dessen Sexualpartner kann es als sehr erotisch und stimulierend empfunden werden. Vorzugsweise wird der PA von Männern mit beschnittenem Penis getragen, er ist jedoch auch problemlos beim Unbeschnittenen Penis möglich.
Außerdem gibt es den Reverse Prinz Albert (Reverse PA), auch Queen Victoria genannt, der ebenfalls durch die Harnröhre eintritt und auf der Oberseite der Eichel hervortritt.
Beim Prince's Wand wird ein Stab in die Harnröhre eingeführt und meist durch ein PA an Ort und Stelle gehalten.
Durchführung
Von der Harnröhre ausgehend wird ein kleines Loch mit einer Venenverweilkanüle bis zur Unterseite des Penis gestochen. Dies geschieht oft unter lokaler Betäubung. Die Heildauer beträgt ca. 4-6 Wochen.
Pflege während der Heildauer
Da das Piercing häufig mit Eigenurin in Kontakt kommt verläuft die Heilung des Stichkanals releativ schnell. Zusätzlich sind tägliche Kamille- oder Salzwasserbäder empfehlenswert. Zur Verwendung von Salben wird nicht geraten, da diese den Stichkanal verkleben können. Vorbeugende Desinfektionen sollten nicht regelmäßig vorgenommen werden. Infektionen treten beim Prinz Albert Piercing relativ selten auf. Die Pflege des Prinz Albert Reverse ist aufwendige und die Heilung dauert i.d.R. länge als beim PA, ähnlich wie beim Ampallang.
Dehnen
Gestochen wird das Piercing gewöhnlich in einer Stärke von 2 bis 2,4 Millimetern. Ein erfolgreich verheiltes Prinz-Albert-Piercing wird in der Regel gedehnt, um den Tragekomfort zu erhöhen. Darüber hinaus verringert sich bei größeren Durchmessern das Risiko, dass der Schmuck herauswächst und die Eichel dabei auseinander schneidet. Ab 4 mm Drahtstärke gilt der Prinz Albert als angenehm. Stärken bis 10 mm sind jedoch durchaus üblich.
Probleme
Eventuell können beim Geschlechtsverkehr Schmerzen beim Sexualpartner verursacht werden. Beim Urinieren kommt es gelegentlich zu mäßiger bis starker Tropfenbildung, was meist nicht durch den Stichkanal zustande kommt, sondern dadurch verursacht wird, dass der Urin an dem eingesetzten Schmuck entlangfließt und senkrecht nach unten abtropft. Dieser Effekt kann jedoch durch Form und Größe des Schmucks beeinflusst werden.
Geschichtliches
Eine schöne Geschichte umrankt dieses Piercing. Prinz Albert, der Gemahl der englischen Königin Viktoria, wollte mit dem Ring die Vorhaut von der Eichel zurückhalten, um zu verhindern, dass sich Smegma darunter bilden kann. Der Ring wurde angeblich am Hosenknopf befestigt. Es ist jedoch sehr schwer den Wahrheitsgehalt dieser eher unwahrscheinlichen Geschichte zu ermitteln. Es wird auch angenommen daß es sich hierbei um einen von Doug Malloy verbreiteten Mythos handelt, der sich stark für die gesellschaftliche Anerkennung von Bodypiercing in den USA einsetzte.