Assyrisches Reich
Assyrien bezeichnet sowohl eine Gegend in Mesopotamien als auch das Reich, das dort seinen Ursprung nahm. Zentrum Assyriens war die Stadt Assur.
In der Nachfolge der sumerischen Reiche gewann Assur an Bedeutung, und wurde unter Schamschi-adad I. (König Assurs 1745 v. Chr. bis 1712 v. Chr.) zu einer Regionalmacht in Mesopotamien, das zu jener Zeit von Babylonien dominiert wurde.
Es folgte eine Zeit unter den Hurritern, bis sie von Salmanassar I. besiegt wurden,
Die Levante war unter Hethitern, Mitanni und Assyrien umkämpft. Die durch das aufstrebende Ägypten im Süden und Hethiter im Norden geschwächten Mitanner unterlagen Assyrien unter Schalmaneser (etwa 1400 v. Chr.). Assyrien übernahm die Vormachtstellung in Mesopotamien unter König Assur-uballit I. (1353 v. Chr. bis 1318 v. Chr.).
Nach Eroberung Babylons und Sieg über die Kassiter dehnte Assyrien seinen Einflussbereich unter Tiglat-pileser I. (1114 v. Chr. bis 1076 v. Chr.) bis zum Mittelmeer aus.
Nach dem Zerfall des Hethiterreiches (etwa 1200 v. Chr.) setzte eine Völkerwanderung ein, in deren Folge Einfälle der Aramäer erfolgreich zurückgeschlagen wurden (etwa 1000 v. Chr. bis 859 v. Chr.).
Assyrien erstarkte unter Adad-nerari II. (911 v. Chr. bis 891 v. Chr.) und Assur-Nasirpal II. (883 v. Chr. bis 859 v. Chr.). In dieser Zeit gerieten die Nachbarstaaten, mit Ausnahme Urartus, unter Assyriens Kontrolle. Diese Zeit wird als der Beginn des Neuassyrischen Reiches angesehen, mit Nimrud als Hauptstadt.
Die Expansion zur Großmacht beginnt mit Tiglat-pileser III. (744 v. Chr. bis 727 v. Chr.), der Babylonien und die Levante unterwirft.
Zwischen 774 v. Chr. und 734 v. Chr. wird Phönizien angegriffen und Tyros eingenommen.
721 v. Chr. erobern Salma-nassar V. oder Sargon II. Samaria in Palästina und Urartu im Norden Mesopotamiens.
Zypern gerät unter assyrischen Einfluss.
Um 701 v. Chr. wird Phönizien vollständig unterworfen.
Zu dieser Zeit wird Ninive Hauptstadt des assyrischen Reiches.
Asarhaddon (680 v. Chr. bis 669 v. Chr.) führt Kriegszüge gegen Ägypten, das zwischen 671 v. Chr. und 651 v. Chr. unter assyrischer Herrschaft steht.
König Assurbanipal (668 v. Chr. bis 627 v. Chr.) war der letzte große assyrische Herrscher.
Nach blutigen Aufständen in Ägypten, nach denen Theben zerstört wurde (663 v. Chr.), begann der Niedergang mit Rebellionen in Babylon (etwa 650 v. Chr.).
Assyrien verlor seine Machtposition zwischen 614 v. Chr. und 612 v. Chr. mit dem Aufstieg Babyloniens, das von den Medern unterstützt wurde.